...Weiß nicht...

Sanna · 1. Januar 2009, 12:40

Hallo...
Wieder ein Tag. Ich fühle mich allein, verloren, voll Hass und Angst. Zukunftsangst, obwohl es wahrscheinlich wenig Grund zur Angst gibt. Ich hab’ sie trotzdem, sehr schlimm. Darf ich dieses Jahr so anfangen, wie ich das letzte aufgehört habe? Er hat die Wunden noch nicht bemerkt, obwohl wir Sex hatten. Er hat mich gar nicht richtig angeschaut. Es scheint ihn gar nicht zu interessieren. Ich will wieder in die Krankheit, ich will mich wieder in die Krankheit flüchten. Ich will wieder tief unten sein, noch tiefer, viel tiefer. Will wieder in die Klinik, wieder Hilfe annehmen können, annehmen müssen. Auf mir lastet ein unglaublicher Druck, schon körperlich zu spüren. Ich will nur weg, ins Nichts, nirgendwo hin, dort hin, wo ich alleine bin und vor mir selbst flüchten kann.
In mir ist so viel und gleichzeitig so wenig. Der Hass auf mich ist riesig, auch Hass auf die Leute um mich herum. Alles macht mir Angst.

Weiß nicht, was ich erwarte, tut mir Leid...
Währ trotzdem nett, wen jemandem was dazu einfallen würde...
(Bitte kein "lenk dich ab", weiß ich alles...)
Sorry
Sanna

charlotta · 1. Januar 2009, 12:58

Hey sanna!

Was ist verletzend an deiner Beziehung? Das er dir "nicht genügend Aufmerksamkeit" in Form von der körperlichen Betrachtung gegeben hat?

Was würde in der Klinik sich ändern?

Gibt es sonst Menschen, denen du dich anvertrauen kannst?

vielleicht sehnst du dich zurück in die Klinik, die dir Sicherheit gibt, wo du akzeptiert wirst und sein darfst, wie du bist?
Vielleicht sind das Motive, die dir momentan fehlen???? Die dein Freund nicht erfüllt, oder erfüllen kann und die dich diese Einsamkeit empfinden läßt?

Gibt es sonst jemanden oder etwas, was dir gut tun könnte? Wo du dich wohlfühlst?

[edit: 2 Postings zusammen gefügt. Free]

Sanna · 1. Januar 2009, 14:01

Original von charlotta

Was ist v*rl*tzend an deiner Beziehung? Das er dir "nicht genügend Aufmerksamkeit" in Form von der körperlichen Betrachtung gegeben hat?
Ich weiß nicht. hab mich nicht gesehen gefühlt. er ist so weit weg und ich hasse ihn sowieso.

Was würde in der Klinik sich ändern?
Ich könnte die Verantwortung abgeben, ja das.

Gibt es sonst Menschen, denen du dich anvertrauen kannst?
Aufgrund meiner Krankheit fällt es mir schwer, Freundschaft oder überhaupt Kontakt zu anderen Menschen zu halten, ich wüsste nicht, mit wem ich reden sollte und über was - nein.

vielleicht sehnst du dich zurück in die Klinik, die dir Sicherheit gibt, wo du akzeptiert wirst und sein darfst, wie du bist?
Hm, kann ich nicht sagen... ich weiß es nicht. In der Klinik hat sich auch nie wer um mich gekümmert, aber dort darf ich im Bett liegen oder einfach depressiv, wütend und verzweifelt sein. Hier will man davon so wenig wie möglich wissen.

Vielleicht sind das Motive, die dir momentan fehlen???? Die dein Freund nicht erfüllt, oder erfüllen kann und die dich diese Einsamkeit empfinden läßt?
Hm, ich glaube, er versucht es irgendwie, aber da ist etwas wie eine Wand zwischen uns. Niemand könnte meine Bedürfnisse(?) erfüllen. bin abgeschnitten irgendwie.

Gibt es sonst jemanden oder etwas, was dir gut tun könnte? Wo du dich wohlfühlst?
Kann mir im Moment nichts vorstellen. Außer Tür zu, Jalousien runter und ins Bett. Geht aber nicht.

DieMaskeAmikam · 1. Januar 2009, 16:14

Moin Sanna,

hast Du mal daran gedacht, dass Du Dich einfach nur auf Deine Krankheit verlässt und fixierst.
Es kommt mir so vor, dass Du damit alles entschuldigst.
Ja, es ist aufwendig dagegen zu steuern, aber ich finde es feige, wenn man sich nicht damit auseinandersetzt.

Klar, weg laufen ist IMMER einfacher.
Verantwortung abgeben ist viel einfacher.

Meine Gedanken dazu.

MFG

DMA

charlotta · 1. Januar 2009, 16:38

liebe sanna

ohne, dass das böse gemeint ist, schließe ich mich nach deiner Antwort "DieMaskeAmikam" an....................

vielleicht fehlt dir momentan der Wille zu Handeln?Vielleicht ist die Krankheit momentan deine einzige Sicherheit und vielleicht gibt sie dir auch ein klein wenig???

Ndl · 1. Januar 2009, 16:46

Hallo Sanna!!!

Jemand der weiß, dass er krank ist, versucht sich helfen zu lassen!!!

Es ist keine Lösung, es kann keine Lösung sein, dass du deine Krankheit die Kontrolle überlässt, das diese dein Leben beherrscht...
DU solltest die Krankheit und DEIN Leben beherrschen!!!

Es bringt dir nichts, deine Augen zu verschließen, dich ins Bett zu legen und abzuwartenm bis dein Leben vorrüber geht...
Es ist falsch die Verantwortung für sich ab zu geben...
Willst du denn nie ein leben führen???

Willst du immer fliehen??? Immer Decke über den Kopf ziehen??? Bin nicht da??? Bin eh ein NICHTS???
Wenn du so denkst, sorry, dann kannst du dich auch nur wie ein Nichts fühlen...

Du sollst dich nicht ablenken, du sollst deine Krankheit und dein Leben betrachten, ihnen entgegen treten und handeln!!!

Keiner kann dir deine Entscheidungen abnehmen!!! Es ist dein Leben, du hast es letztendlich in der Hand... du kannst dir legendlich Hilfe und Unterstützung holen... Aber DU musst es WOLLEN!!!

Tu das für dich und nicht für dein Freund, Familie oder Freunde!!! Natürlich haben die da was mit zu tun, aber an erster Stelle stehst DU!!! Das heißt nicht, du sollst dich in Egoismus verrennen...NEIN !!! Um Gottes Willen nicht... aber wenn es dir wieder besser geht, wenn du dich wieder fühlst, wenn du dich selbst fühlst, wenn du dich wieder selbst akzeptieren kannst... dann wirkt sich das auch positiv auf dein Umfeld aus...

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut...
Kopf hoch!!!

vlg
N*d*l

Sanna · 1. Januar 2009, 17:06

Hm, ich fühle mich hier grade ziemlich falsch verstanden.
Ich entschuldige mit meiner Krankheit nichts, wofür müsste ich mich überhaupt entschuldigen?
Ich gehe nicht gegen meine Krankheit vor? Ich glaube die jenigen, die hier geantwortet haben, können das aus dem Geschriebenen nicht beurteilen, zumal ich keinen von ihnen opersönlich kenne und in letzter Zeit sehr wenig über mich geschrieben habe.
Jeder will sich mal fallen lassen, das hat nichts mit sich nicht stellen zu tun.
Mit den hier getanen Äußerungen kann ich mich, so Leid es mir tut, nicht identifizieren.
Vor allem mit Nadels nicht, die mir vorwirft, mich dauerhaft und immer verkriechen zu wollen, ich hätte nie was anderes gemacht, was einfach nicht zutrifft.
Ich mache seit Jahren Therapie, nehme Medikamente und tue weiß Gott viel.
Danke auch, Sanna

solaine · 1. Januar 2009, 17:17

hallo liebe sanna,

vielleicht hilft es dir ja ein bisschen zu wissen, (falls du diese art voin hilfe überhaupt noch brauchst) dass gerade diese selbsthass - hass auf andere - hoffnungslosigkeit - angst und so weiter, dass all diese gefühle wahrscheinlich ja eben teil deines krankheitsbildes sind.

genau wie der gedanke, dass dein freund dich gar nicht richtig anschaut etc.

ich denke, du weißt das alles - dass du ihn ansprechen solltest, wenn du willst, das er über die w*nd*n bescheid weiß, dass eine klinik zwar wunderbar ist, weil man verantwortung abgeben kann, dass aber dein ziel ja gerade ist, verantwortung für dich zu tragen. dass all diese gefühle ihre berechtigung haben, aber deshalb nicht unbedingt angemessen sind (denn unangemessene gefühle sind teil des krankheitsbildes.)

klar, das fühlt sich an manchen tagen furchtbar groß und schwer an und man denkt, man kommt nicht weiter, niemals.

aber wenn das jetzt kein zustand ist, in dem du dich seit monaten permanent befindest, würde ich sagen:

steh das irgendwie durch, denn es sieht bald wieder anders aus und du wirst bald wieder die kraft haben, den weg weiter zu gehen, den du eingeschlagen hast

eventuell hast du ja übungen, mit deren hilfe du das beschleunigen kannst. hast du? und siehst du dich in der lage, irgendwas davon anzugehen?

lg
solaine

charlotta · 1. Januar 2009, 17:23

Liebe Sanna,

ich glaube niemand wollte dir hier etwas böses und so anonym das Forum hier ja auch ist, kann man lediglich eigene gedanken niederschreiben, bzw. eine Antwort auf deine Beiträge, wie sie bei jedem einzelnen ankommen und interpretiert werden.........manchmal können solche reaktionen einen ja auch wieder "wachrütteln"........ wnn sie denn deiner lage entsprechen............

weißt du schon, wie du die nächsten tage verlebst?

Sanna · 1. Januar 2009, 17:27

Hallo Solaine,
Ja, es ist kein Dauerzustand, aber wenn ich da erstmal drin bin, ist es so schwer ein Ende und einen Anfang zu sehen, dann ist da nur dieses Gefühl von Angst und Hilflosigkeit und Hass und alles andere wird vernebelt, und man glaubt irgendwie nicht, dass die "Sonne'" je wieder zurückkehren kann, selbst, wenn man es vom Kopf her weiß, die Gefühle werden nicht erreicht.
So viele Strategien habe ich noch nicht, diesen Zustand zu durchbrechen, ich fange im Februar mit einer ambulanten DBT an, die hoffentlich hilft.

Es ist so, dass ich immer versuche stark zu sein, mir nichts anmerken zu lassen, wenn mich was wütend macht, aber irgendwann bricht es dann heraus, heftiger als gewollt und ich muss mich manchmal einfach fallen lassen können...
Es tut mir Leid.
Sanna

Evien · 1. Januar 2009, 17:29

Hallo Sanna,

Es ist okay, wenn du dich mal fallen lässt, aber findest du nicht auch, dass jetzt ein ungünstiger Zeitpunkt ist?
Genieß doch die Zeit mit deinem Freund und du weist auch, dass er es sicher nicht böse meint, dass er die Verletzungen noch nicht gesehen hat. Oder???

Liebe Grüße,

Evien

Sanna · 1. Januar 2009, 17:35

@Charlotta:
Ich weiß, danke und sorry.
Die nächsten Tage? Plan machen? Vielleicht sinnvoll...

@Evien
Hm ja, aber gerade mit Leuten, die ich sehr mag, die mir sehr nahestehen, ist es oft schwer stark zu bleiben. Die Zeit genießen... Ich weiß, ich weiß. Heißt das Gefühle wegschieben und fröhlich "sein"?...

Evien · 1. Januar 2009, 17:55

Hey,

es klingt doof, aber ja, genau das meine ich...
Es ist schwer genug, das weist du, man muss sich es ja nicht nohc schweer machen.
Ich habe gehofft, du hättst was aus dem letzen "Vorfall" gelehrnt.
Ist jetzt echt nicht böse gemeint.... das weist du ja...

LG

Evien

Ndl · 1. Januar 2009, 17:59

Hallo Sanna!!!

Sorry, wenn ich dich damit "verletzt" habe, was ich geschrieben habe...

Du hast recht, ich kenn dich nicht und weiß nichts über dein Inneres und was du durchmachst!!!

Ich wollte dir eigtl. nur Mut und Kraft geben, dass du das alles überstehst und glücklich werden kannst...

Tut mir leid...ich ziehe das andere zurück...

Sorry, dann hab ich dich falsch verstanden oder falsch interpretiert, wollt dich nicht angreifen...

vlg
N*d*l

Sanna · 1. Januar 2009, 18:09

@Nadel:
Schwamm drüber, ist schon ok.
(
@Evien:
empfinde ich als wenig sinnvoll, hab ich lang genug gemacht und gerad wegen dieser Situation ist es besonders schwer. wird hier aber zu off topic, möchte ich zumindest hier nicht weiter ausführen >PN)
LG Sanna