sozialmist und am rad drehen.

      sozialmist und am rad drehen.

      hallo. doch mal wieder ein thema von mir.

      nachdem ich grad das supergau-vorstellungsgespräch hatte und nicht direkt in der lage bin, konstruktiv oder geradeaus zu denken, hier der versuch von gedankenordnung und irgendwie wieder in die spur zu kommen (das trinken demnächst mal wieder sein zu lassen :rolleyes: ).

      ich krieg diesen sozialmüll nicht gebacken. ich hab so große angst vor (fremden) menschen, dass mein körper blöde symptome macht. referat halten ist so ein no-go, dass ich im letzten semester irgendwie hinbekommen habe (macht es heute nicht leichter, aber ich ergötze mich derzeit daran, grenzen zu überwinden und dinge trotz inneren krepierens zu tun). ich bin realistisch genug um zu wissen, dass es kein zustand ist, sozialphobisch durch die welt zu marschieren und weiter telefone und menschen zu meiden wie die pest. zum einen bin ich diesen sommer mit der uni fertig und sollte es danach auf die reihe bekommen, geld zu verdienen. zum andren nervt es mich an, von sowas eingeschränkt zu werden und dinge nicht tun zu können, die ich (vielleicht) gerne täte, nur weil ich telefonieren muss oder es sonstwie kontakt zu fremden (realen) menschen involviert. das halte ich so nicht aus.
      also stürze ich mich in dinge, die damit verbunden sind und bei denen ich vor panik nen herzkasper kriege, um irgendwie durch konfrontation/übung diese phobie loszuwerden.

      zum beispiel dieses supergau-gespräch heute. wahrscheinlich (sagt kopf) war er sogar nett bzw. hat es "gut gemeint". das "entspannen sie sich" war sicher aufmunternd gemeint, löst leider in mir die totale panik aus und ich sitze da wie ein kleinkind und kämpfe mit den tränen, während der raum in sich zusammenstürzt und ich kaum mehr sitzen kann (fluchtimpuls). er hat deutlich gemacht, dass er mich nicht einschätzen kann (ist mir bekannt, ich bin anscheinend nicht "fassbar", da schon zu oft gehört nur noch trigger und ich steige aus), er weiß nicht, wie und wer ich bin und ob eine zusammenarbeit möglich ist. aufmunterndes lächeln und dazwischen bedenken, ob ich überhaupt in der lage sei, mit menschen zu reden ("hier müssen sie auch ans telefon gehen, wenn es klingelt, können sie das?").

      ich komm grad nicht klar. ich glaub grade, dass das niemand auf der welt nachvollziehen kann, wie schlimm das ist, dass das der absolute horror ist, warum diese sätze so katastrophal sind (ich weiß es selbst nicht wirklich). aber ich kann grad nur noch betäuben, will das alles hinschmeißen, gefühl von "da siehst dus, das wird nichts mehr mit dir, sehs endlich ein und gib es auf, wovon willst du bitteschön mal leben?".
      das ist doch alles nich schlimm (sagt der kopf), warum fühlt es sich so sehr nach katastrophe an? halte diese beknackten gefühle nicht aus, panik und schmerzen und selbsthass deluxe plus unendliche scham, mich mal wieder komplett blamiert zu haben.

      bin grad zu wenig konstruktiv, um sinnvolle fragen zu formulieren, ich schick es einfach mal so ab und bin für alles dankbar, was kommt (nur vielleicht nicht so dolle treten grad).

      r.
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]
      Hallo Räubertochter !

      Ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst und dass du nicht weißt wie du mit deiner Soziophobie umgehen sollst und dass dir im Moment alles so erscheint, als würdest du das nicht mehr auf die Reihe bekommen, auch wenn dein Kopf dir sagt, dass du das schon irgendwie schaffen wirst.
      Mir geht es sehr ähnlich, und ich hab zufälligerweise wie du auch ein Vorstellungsgespräch gehabt, bin aber im Gegensatz zu dir gar nicht hingegangen, vor lauter Angst was da alles passieren könnte und allein aus Angst vor dem Gespräch.Deswegen muss ich es schon mal sagen, dass du in erster Linie schon mal stolz auf dich sein solltest dich damit auseinandergesetzt zu haben, dich deiner Angst gestellt zu haben, ich bewundere dich dafür, weil ich hätte es nicht geschafft.
      Klar ist es für dich nicht optimal gelaufen, aber du solltest es nicht als Supergau ansehen, eigentlich wars doch schon ein Schritt in die richtige Richtung.Auch wenn das superschwer geht, solltest du versuchen, deine ,,Kopfstimme" irgendwie mit deiner ,,Bauch/Herzstimme" zu vereinen bzw in Einklang zu bringen, am besten mit fachmännischer Hilfe.Bist du schon in einer Therapie ?
      Ich kann dir leider weiter keinen Rat geben, aber ich hoffe für dich und glaube, dass du das schaffst!
      This only hurts every time I breathe
      ~I am human and I need to be loved just like everybody else does~

      der Tag an dem wir uns
      "we're gonna live forever"
      auf die Oberschenkel tätowierten,
      war der Tag, an dem wir wussten,
      die Dinge, die wir sehen,
      und die Dinge, die wir wollen, sind 2 paar Schuhe