Mutter auf der Suche nach einer Therapeutin

      Mutter auf der Suche nach einer Therapeutin

      Hey ihr,

      nachdem meine Mutter schon seit sie eine Jugendliche war an Depressionen (zum einen ist es bei ihr erblich bedingt und zum anderen durch ihre Schilddrüsenfehlfunktion ausgelöst worden) und sie hat sich vor ein paar Tagen dazu entschlossen, sich in therapeutische Behandlung zu begeben.

      Ihre Depressionen wirken sich auf ihr komplettes Leben und somit auch auf ihren Alltag aus! Sie sagt selbst, dass ihr Leben nicht so lebenswert ist, wie sie es gerne hätte. Ich bin irre stolz auf sie und dass sie diesen wichtigen Schritt macht. Wir haben gemeinsam nach Therapeutinnen hier in der Stadt gesucht, an 3 eine Mail geschrieben und alle haben nach 1 Tag geantwortet. Wies aussieht, bekommt sie ab Februar einen Platz (die Kosten werden unter Umständen auch von der Krankenkasse übernommen).

      Ich finde das großartig, denn es tut mir im Herzen weh, sie leiden zu sehen und vor allem mitzubekommen, wie sie innerlich mit/gegen sich selbst kämpft (das kenne ich nur allzugut von mir selbst). Aber da mischt sich auch noch ein anderes Gefühl mit ein. Ich kann es schwer definieren aber es ist eine tiefe Traurigkeit. Sie war all die Jahre mein Vorbild (und ist es immer noch) was Stärke, Ausdauer, Tapferkeit und Willenskraft betrifft. Und jetzt braucht meine kleine, liebe und tolle Mutter therapeutische Hilfe :( ? Das will irgendwie nicht so ganz in meinen Kopf.

      Sie bekommt von ihrem Partner volle Unterstützung und von mir natürlich auch, aber ich weiß was in den nächsten Monaten auf sie zukommt und ich würde ihr das so gerne ersparen - was natürlich nicht möglich ist. Ich versuche momentan, einen Weg zu finden, wie ich mit dieser ganzen Sache umgehe, ohne dass es mich runterzieht oder meine Stabilität flöten geht.

      Hat vielleicht jemand von euch eine Idee, wie ich mich verhalten kann und was ich tun kann? Ich will für sie da sein, aber ich weiß, dass ich auf mich achten muss - nur wo ist die Grenze???

      Liebe Grüße
      P.
      "In mir ist nichts mehr wie es war, zwar spürst du mich doch bin ich unsichtbar..." Samsas Traum - Liebeslied

      tränental
      Hallo Taldertränen,

      ist eine schwierige Situation in der du dich befindest.
      Du möchtest deine Mutter natürlich unterstützen, aber wie du schon gesagt hast, darfst du dich dabei nicht vergessen. Es würde nicht nur dir schaden, wenn du dich vernachlässigst, deiner Mutter wäre dadurch sicher auch nicht geholfen.
      Nimm nicht zuviel Verantwortung auf deine Schultern - und versuch dich zwischendurch auch mit anderen Dingen zu beschäftigen, etwas, was vielleicht gar nichts mit Problemen zu tun hat.
      Wichtig ist genauso, dass du über deine Sorgen redest, evtl. kannst du mal gemeinsam mit deiner Mutter zur Therapie gehen und dich dort erkundigen, wie du sie am Besten unterstützen kannst.

      Ich glaube, dass nur du heraus finden kannst, wo die Grenze gezogen werden muss. Hör auf dein Inneres und überlass zwischen durch auch mal anderen, sich um deine Mutter zu kümmern. Wenn ich richtig gelesen habe, gibt es auch noch einen Lebensgefährten, der sie sicherlich ebenso gern unterstützt.

      Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Liebe und ganz viel Energie,

      mit so viel Unterstützung wird es ihr bestimmt bald besser gehen!

      Lg, vogelfrei
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