Ich hab gerade in meinen alten Threads gestöbert.
Ein paar der älteren Postings mag ich für die neue Therapie ausdrucken.

Das zu lesen war irgendwie ein seltsames Gefühl - und gleichzeitig ist mir etwas klargeworden: ich habe in den letzten zwei, drei Jahren eine Menge Fortschritte gemacht.

Das mag irgendwie lapidar klingen, und vermutlich sollte ich mir auch ernsthaft Sorgen machen, wenn ich in der Zwischenzeit absolut keine Fortschritte gemacht hätte, und wirklich fertig bin ich mit dem ganzen Kram ja auch immer noch nicht.
Aber trotzdem gehört das für mich gerade eindeutig ins "Schöne Momente".

Diese alten Threads wieder zu lesen, war irgendwie merkwürdig.
Es kam mir bei vielen Themen vor, als wäre es gestern gewesen, dass ich sie geschrieben habe. Teilweise konnte ich mich noch genau an einzelne Passagen oder Formulierungen erinnern.
Und gleichzeitig fühlt es sich an, als lägen nicht nur ein paar Jahre, sondern ganze Welten zwischen damals und jetzt - ungefähr so, als würde man ein vor langer Zeit gelesenes Buch wieder aus dem Regal ziehen und sich noch einmal in die dort geschilderte Welt hineinversetzen - es ist mir vielen Erinnerungen verknüpft, aber zum eigenen *Leben* gehört es nicht. Dafür ist es viel zu weit weg.
Schon komisch irgendwie.

Bei manchen Postings tat es weh, sie zu lesen.
Weil sie an Dinge rühren, mit denen ich noch nicht klarkomme.

Mit einigen der Probleme habe ich nach wie vor zu kämpfen.

Aber der Blickwinkel hat sich verändert.
Ich kann mittlerweile mit so vielen Dingen besser umgehen, habe so vieles geschafft. Die bodenlose Angst vor der Zukunft ist weniger geworden. Ich kriege einen halbwegs geregelten Alltag auf die Reihe. Mit doofen Sachen kann ich dank Stabiübungen und Skills besser umgehen. Und manche damals extrem doofen Sachen empfinde ich heute gar nicht mehr als doof.

Diese Erkenntnis, dass es ja irgendwie doch alles besser wird, ist irgendwie sehr fein.
Deswegen mag ich sie hier aufschreiben, für Tage, wo ich das vielleicht nicht mehr so sehe, zum Nachlesen.


A.