Véronique Olmi - Meeresrand

      Véronique Olmi - Meeresrand

      ISBN-10: 3442732298 | Verlag: Btb (1. August 2004) | Preis: 7,50

      Meeresrand
      Eine psychisch labile Mutter ist heillos überfordert mit ihren zwei Kindern und ihrem eigenen Leben. Sie möchte beweisen, dass sie ihren Kindern aber dennoch etwas bieten kann, dass sie damit umgehen kann und plant - fern der Realität - eine Reise ans Meer. In dieser fremden Umgebung, wo es ununterbrochen mieselt, wo die Einheimischen skeptisch sind und die Ersparnisse knapp werden, wo es kalt und nass und eng ist im Hotel, kommt die Geschichte zu einem unglücklichen Ende.

      Es ist ein recht kurzes Prosastück (wenn ich mich richtig erinner kaum 100 Seiten), das dennoch zu überzeugen weiß. Die Art und Weise wie sie beschreibt und darstellt ist sehr intensiv, die Geschichte entfaltet sich trotz ihrer Kürze sehr gut und man wird einfach mitgezogen.
      Ich kann mir vorstellen, dass auch eine Triggerwarnung angebracht wäre, zumindest in der Hinsicht, dass die Kinder schon relativ mitgenommen sind von der Krankheit und dem Verhalten ihrer Mutter, obgleich sie noch sehr jung sind - was es eigentlich nur um so schlimmer macht, denn eigentlich dürften sie so etwas noch gar nicht verstehen. Schlussendlich ist auch das Ende des Buches (die Katastrophe) sicher nicht für jeden zu lesen und einfach wegzulegen.
      Ich finde schon, dass es sehr mitnehmen kann, wenn auch nicht unbedingt triggern muss.

      Aber alles in allem finde ich es sehr lesenswert. Allein der Sprache der Autorin wegen und der Bilder, die sie am Meeresrand entstehen lässt.