Stehe mir selbst im Weg.

      Stehe mir selbst im Weg.

      Ohweh, ist etwas lang geworden :|

      Hm, irgendwie bekam ich vorhin das erste mal eine Art "schlechtes Gewissen" im Punkt Eigenverantwortung. Derzeit läuft alles gut. Meine Beziehung läuft super, ich wache morgens auf und habe keine schlechte Stimmung mehr und wenn - die hat ja jeder mal ;)
      Nach 5 Jahren kommt dieser, ich nenn es mal, kleine Anflug. Ich werde bald ausziehen, zur Schule gehen (Abitur nachholen aufm Kolleg). Im Moment jobbe ich. Es läuft also soweit alles geregelt. Vergangene Woche wurde mir auch klar, dass ich mich im Prinzip selbst hintergehe bzw verarsche.

      Ich verbringe viel Zeit mit meinem Freund und in der Zeit, in der ich bei ihm bin, erbreche ich sogut wie gar nicht (in einem halben Jahr nur wirkliche für mich gesetzte "notfälle bzw ausnahmen" die auch nicht gravierend waren und die nicht mehr als 2x vorkamen). Das einzige, was blieb, waren die Gedanken, aber ich hab es trotzdem geschafft.
      Kaum bin ich wieder zu Hause, bin ich wieder in meinem, ich nenns jetzt einfach mal K*alltag.

      Meinem Freund habe ich mich in dem Punkt noch nicht anvertraut. Wir haben viele Themen durch (ich verletzte mich auch nicht mehr selbst) die mich belasten oder belastet haben und er hat wirklich großes Verständnis und hat mir die Zeit gegeben, die ich brauchte.

      Die einzigen Gründe, die mich bisher gehindert haben eine Therapie zu machen, waren familiäre Umstände. Und das fehlen von Selbstfürsorge. Wie irgendwann irgendwo hier schonmal erwähnt, bin ich den Schritt zum Psychiater bereits gegangen, aber ich habe die Termine nicht wahrgenommen. Meine Mutter ist die einzige Person aus meiner Familie, die von der Selbstverletzung wusste (herausgefunden). Und irgendwann kam mal dieser Wisch von dem Psychiater. Mein Bruder leidet an Schizophrenie, derzeit ist er wieder in der Klinik, die Wochenenden, an denen er zu Hause ist, scheinen wohl wieder wie früher zu sein, als alles recht Akut war (bin an Wochenende kaum zu Hause und ich muss leider sagen, froh drum).
      Meine Mutter hat mich oft gefragt: " aber wenn bei dir irgendwas ist, das würdest du mir doch sagen oder?"
      Und jedesmal wenn mein Bruder hier ist und ich höre ihn wieder erzählen, sagt er, dass es nur ihn aus der Familie getroffen hat. Nur er von den Kindern muss leiden und er versteht es nicht. Klar - zurecht.

      Vorhin dachte ich mir wirklich und war mir zu 100% sicher, den Schritt zu gehen. Eine Therapie machen, mich meiner Mutter anvertraun.
      Ich werde 20, versichert über meinen Vater, Schweigepflicht klar, die gibt es auch. Darum geht es aber auch nicht.
      Ich weiss nicht, ob ich es meinen Eltern antun möchte. Im Moment ist es mit meinem Bruder wieder so schlimm und ich bin auch das erste mal guter Hoffnung, wegen dem Auszug und der bevorstehenden Schule, da es damals überhaupt nicht gut gelaufen ist als er hier war (als ich mich auf die Abschlussprüfungen konzentrieren musste). Vor 6 Jahren war es aber auch schon so.

      Ich habe gelernt, dass es mein Leben ist und ich mich in erster Linie um mich kümmern muss. Ich weiss auch, dass es meiner Mutter noch mehr "als diese versagt zu haben" Gedanken machen wird.
      Aber ich muss auch endlich mal diesen scheiss Schritt gehen oder ? Ich weiss ja, dass es so nicht aufhören wird. Ich hab es versucht, es beobachtet. Aber ich bin wieder an Punkten an denen ich eh schon immer war. Ich weiss auch, dass ich es alleine nicht schaffe. Ich weiss das alles. Aber einen Schritt nach vorn zu machen, ich weiss nicht.

      Vielleicht sollte ich auch erstmal einen "kleinengroßen" Schritt gehen und es meinem Freund erzählen ?
      Und mich vielleicht ersteinmal mit ihm darüber austauschen ? Ich denke schon, wissen sollte er es. Ich habe so schon immer das Gefühl, eine Lüge zu leben, wenn ich es ihm nicht sage.

      Ich weiss einfach nicht, was und ob ich es tun soll. Ich kann behaupten, dass ich es will, weil mein Leben sich wieder ordnet und dieser "Faktor" stört einfach.
      Der passt in kein Leben.



      „You will never speak to anyone more than you speak to yourself in your head.
      Be kind to yourself.“




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