..dauernd diese Zweifel!

      ..dauernd diese Zweifel!

      Folgendermaßen:

      Seit kurzem habe ich einen neuen Freund. Für die kurze Zeit, die wir uns kennen, weiß er mehr über mich, als mein Ex-Freund, mit dem ich wesentlich länger zusammen war (etwa 1,5 Jahre).
      Es ist so, dass ich denke, dass ich ihn schon Jahre kenne. Er ist mir nah, wenn er doch so unglaublich fern ist. Ich wohne in Berlin und er in Braunschweig.
      Das ist nicht das allergrößte Problem, die Fahrt dorthin an sich ist relativ in Ordnung und das nehme ich auch auf mich -er auch auf sich.
      Ich habe zu ihm ein enormes Vertrauen entwickelt, was auf jeden Fall wichtig ist.
      Als er das erste Mal bei mir war, für 4 Tage, hatte ich nach der ersten Nacht, die er da war, ein merkwürdiges Gefühl. Ich wollte weg, wollte allein sein.
      Das hielt etwa für zwei Minuten an. Dann habe ich wahrscheinlich aufgehört da weiterzumachen, wo ich bei meinen vorherigen Freunden aufgehört habe. Diese ewigen Zweifel. Das Wochenende war W*nd*rschön und ich muss jetzt schonwieder fast anfangen zu weinen, nicht zuletzt, weil ich ihn furchtbar vermisse.
      Jedenfalls war er von letzten Freitag bis Sonntag wieder hier -und ich habe ihm wirklich sehr viel von mir gegeben, nicht aus Zwang.
      In den letzten Wochen, also zwischen den Wochenenden, haben wir viel geredet, zwar nur telefonisch, aber fast kontinuierlich. Ich hatte immer das Gefühl, dass er da war, irgendwie. Er ist sehr zuverlässig und nachsichtig. Er ist sensibel und..hach.

      Zur eigentlichen Problematik:

      Jetzt ist er seit gestern Abend wieder weg. Ich weiß, dass ich am Freitag zu ihm fahre. Bei jedem Abschied ging es mir schlecht. Ich habe stundenlang geweint, nachdem er weg war, vor ihm wollte ich das nicht -ich will nicht, dass er mich leiden sieht und darauß den Entschluss zieht, dass
      diese Art von Beziehung nicht gut für mich ist. Das stimmt nicht, damit bin ich bisher immer zurecht gekommen.
      Ich habe mir in den letzten Wochen angewöhnt, nicht mehr so extrem abhängig zu sein, meinen Tagesablauf nicht nachdem einzurichten,
      wie wir Zeit hätten zu reden, in der Woche.
      Seit gestern bin ich traurig. Seitdem er Weg ist, sieht der Alltag grau aus. Ich bin heute nicht zur Schule gegangen, weil ich will, dass die Woche schnell vergeht und die lästige Schule nicht im Weg ist.
      Und voilá -da ist sie. Die Abhängigkeit.
      Er hatte am Wochenende Kopfschmerzen, war demzufolge schlecht drauf und schweigsam, hat zwischendurch etwas geschlafen.
      Ich war alleine, ich habe in dieses Verhalten den Weltuntergang interpretiert, dachte sofort, dass etwas nicht stimmt.

      Ich bin seitdem völlig abgehoben. Wir haben heute auch fast den ganzen Tag geschrieben, werden demnächst telefonieren.
      Ich bekomme den Gedanken nicht aus dem Kopf, das etwas nicht stimmt. Das rede ich mir ein. Er ist jetzt genauso wie immer.
      Ich setzte mich unter Druck, ich denke, dass er mich zu doof findet, dass ich nicht auf seinem Intelligenzstand bin.
      Deswegen probiere ich krampfhaft etwas schlaues zu sagen. Das geht meistens schief..
      Das war anfangs nicht so, es schoss aus mir heraus und war da. Ich konnte spontan lustig sein, ernst, mitfühlend. Ich konnte alles sagen, was ich dachte, ohne mir die Sätze stundenlang zurecht zu legen.

      Ich habe Angst, ihn zu verlieren.

      Nun bin ich unschlüssig, ob ich ihm davon erzählen soll, was mich gerade recht fertig macht. Das schreckt doch sicherlich richtig ab?
      Ich weiß es nicht. Ich bin verwirrt.. Ich hoffe auf etwas Entwirrung. Vielleicht kann mir mal jemand eine Idee schreiben, wie ich jetzt damit umgehen soll, oder einen Popotritt, dass ich mir die Scheiße wiedermal einrede. Dass ich klammer ohne Ende.
      Bitte. Ein Ratschlag, irgendwas,.. ich mach mir das echt selbst kaputt.

      Danke im Vorraus.
      "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen." - Theodor W. Adorno (Minima Moralia)

      Erstmal herzlichen Glückwunsch zur neuen Liebe :). und jetzt zu deinem Problem: Ich würde auf jeden Fall mit ihm reden, tust du es nicht staut sich ja alles in dir auf und das hilft weder dir noch eurer Beziehung, ich hab das bei mir gemerkt, ich hab meinem Freund oft nur halbe Sachen und gar nicht von bestimmten Gefühlen oder Ängsten erzählt. Das hat allerdings nicht nur mich ein Stück weit kaputt gemacht, sondern auch unsere Beziehung ein Stück weit. Vor allem, wenn er weiß was in dir vorgeht, kann er dein Handeln und Verhalten auch nachvollziehen, es wird für ihn leichter zu verstehen warum du so und so reagierst und kann sich drauf einstellen wie er reagieren sollte. Des Weiteren denke ich hundertpro dass du es dir einbildest weil du ihn schließlich nicht verlieren willst und das eben deine größte Angst ist, da wird jede falsche Reaktion zur Panik dass er dich verlässt. Um dir noch zu zeigen dass du nciht alleine bist, ich heul auch jedes Mal wenn mein Freund heim fährt oder ich fahren muss, ich wohne in der nähe von Pforzheim, er in Heidelberg und Montags zur Schule zu gehen ist immer eine Qual... aber lass es trotzdem nicht schleifen, tu dir den Gefallen.
      Ich freue mich auch sehr für dich dass du eine neue so tolle Liebe gefunden hast! :)
      Ich würde dir auch raten, rede mit ihm darüber, dass hilft am allermeisten.
      Bei mir und meinem Exfreund war es auch so dass ich stundenlang heulen musste nach dem er jedes w.e wieder fahren musste. Sogar unter der Woche jede Nacht weil ich ihn so vermisste.
      Und gehe zur Schule, dass lenkt wenigstens vom Kummer ab.


      Viel Kraft und alles gute.

      glücklichsein
      Das Leben ist das zerbrechlichste unbeständigste unberechenbarste Angelegenheit die es gibt.

      Grey´s Anatomy

      Wenn die Menschen wussten, was sie alleine mit Gedanken an tun können?
      Würden sie daraus lernen und es dann besser machen...?
      Von mir auch als aller erstes einen herzlichen Glückwunsch zu deiner Beziehung .. :)
      Ich freu mich für dich und ich muss zugeben, ich bin im Moment in einer ähnlichen Situation ..
      Mein "Freund" wohnt in Hannover und ich in Braunschweig (ja, es sind nur 67km, aber ich hab
      Freitag mein Auto zu schrott gefahren, weiß also nicht, wann ich ihn das nächste mal sehen kann,
      weil er dick im Minus ist und sich kein Zugticket leisten kann und naja.. egal)
      Jedenfalls erstmal zu dir: An deiner Stelle würde ich mit ihm darüber reden, wenn du
      es nicht schaffst, die Dinge auszusprechen und beim Namen zu nennen, dann vielleicht im Chat
      oder schreib ihm eine E-Mail ... ?! Vfielleicht fällt es dir dann leichter und ich glaube fest daran,
      dass er gut reagiert und die Sache mit euch ein gutes Ende haben wird.
      Voilá ich merke auch, dass ich sehr schnell sehr abhängig von ihm geworden bin ...
      Das stresst mich genauso wie dich ... Ich hab jetzt bald meine ausbildung fertig
      und bin echt am überlegen ob ich mein Krempel zusammen packe und nach Hannover ziehe
      Hmmm... Naja... mehr weiß ich jetzt auch nicht zu sagen ... bevor ich hier
      meine Probleme auspacke ... -.-'
      Rede mit ihm und alles wird gut ... Das ist der Grundstein einer beziehung !!!
      Treue & Ehrlichkeit :)

      * ♥ * never give up * ♥ *
      Es ist wieder spät, in etwa dieselbe Zeit, zu der ich es seit 1,5 Monaten schaffe, mich schlafen zu legen. Das geht dann meistens bis 18 Uhr, was mich dazu bringt, nicht wirklich am Leben teilnehmen zu können.

      Es ist vorbei zwischen uns.

      10. Juni, 23.30Uhr. Wir telefonieren.
      Es fing damit an, dass wir uns seit einiger Zeit aus Zeitmangel wegen seinen Prüfungen nicht sehen konnten. Ich habe dafür verdammt viel Verständnis gehabt und ihn in seinem Tun bestärkt. Jedoch war es an der Zeit, ein festes Treffen auszumachen, weil ich dieses hin und her, ja, nein, vielleicht nicht mehr ertragen konnte und die Sehnsucht mich beinahe aufgefressen hat.
      Wir fingen an, uns ein ganz kleines bisschen zu streiten, weil ich es nicht verstehen konnte, dass er nicht wusste, wann genau er kann und weil ich mir dachte, wenn ich ihm wirklich was bedeuten würde, würde er sich eben Zeit nehmen. Fail.
      Jedenfalls nahm das Gespräch seinen Lauf. Wir stellten die Beziehung in Frage und ich musste mich zusammenreißen, nicht gleich völlig zusammen zu brechen. Unvorstellbar schmerzhaft. Ich fragte ihn, wie aus dem nichts, ob er denkt, dass das jetzt, so, wie es läuft, noch einen Sinn hat. (Ich habe ja schon vorher mal bemerkt, dass er anders ist.)
      Seine Antwort:"Nein, weil ich dir nur wehtue, wie es momentan ist. Und das will ich auch nicht."

      Nach ein paar Worten, die das entgültige Aus bekanntgaben, versank ich in tiefster Trauer.
      Ich wusste, dass ich zum Praktikum muss und um 5Uhr aufstehen müsste. Ich habe mich betrunken, mir in Folge dessen ein paar W*nd*n zugefügt und geheult wie ein Schlosshund. Zwei Stunden später bin ich zur Arbeit gegangen und alles war in Ordnung.
      Tief im Inneren war ich so v*rl*tzt, dass ich den bloßen Gedanken daran nicht ertragen konnte.
      Ich verdrängte. Das konnte ich eine Woche später so gut, dass es mir in der Tat richtig, richtig gut ging. Zwischendurch tat's noch einige Male ziemlich weh, aber das habe ich gut wegschieben können, bevor es zu sehr schmerzte.

      6. Juli, 0.30Uhr
      Er schrieb mich im Internet an.
      Er wollte sich dafür entschuldigen, mich so sch** behandelt zu haben und dass ich das nicht verdient hätte.
      Wir redeten wieder miteinander und das löste enorme Dinge in mir aus. Ich machte mir Hoffnungen, dass das alles wieder gut werden
      könnte. Wir sprachen nahezu jeden Tag miteinander, machten sogar ein Treffen aus.

      13. Juli, 15Uhr
      "Ich weiß nicht, ob das mit dem Treffen richtig ist und du dir zu viel erwartest."
      Zusammenbruch meiner heilen Welt die 2te. Dass er das gesagt hat, fand ich dermaßen unverschämt. Er steht natürlich gut da. Schlechtes Gewissen beseitigt, durch seine Entschuldigung. Und ich war wieder in der Scheißsituation. "Neein, natürlich erwarte ich mir nichts." Ich hätte keine intelligentere Antwort von mir erwartet, als diese anmaßende Lüge. Mir gehts gut. Wie schön.
      Seit diesem Tag kriege ich es nicht mal annährend fertig, mein Leben in den Griff zu bekommen. Ich habe keine Verpflichtungen, es sind Ferien. Ich bleibe die ganze Nacht wach und schlafe den Tag fast komplett durch. Das nimmt langsam Ebenen an, die ich selbst nicht bewältigen kann. Meine Gruppentherapie hat dazu noch 3 Wochen Ferienpause und meine Therapeutin Urlaub. Ich bin quasi aufgeschmissen ohne Rückhalt, weil jegliche Strukturen fehlen, die mich dazu aufraffen, etwas für mich zu tun, oder wenigstens darüber zu reden.
      Ich mag nicht mit meiner Mutter drüber reden, weil es weh tut. Ich vermisse ihn und kann ihn nicht mal wirklich hassen, weil meine Gedanken um ihn immernoch viel zu rosarot sind. Ich will wütend sein, ich will das verarbeiten, ich will Spaß haben, lachen können und nicht, wenn ich schonmal weggehe, auf dem Rückweg in Tränen zusammenbrechen, weil ich den Weg, diese Straße, so oft mit ihm, Hand in Hand, gegangen bin. Ich will meine Musik hören, ohne, dass sie mich an die Zeiten mit ihm erinnert und eigentlich will ich, dass das alles gar nicht passiert ist. Es tut mir weh zu wissen, dass er nicht leidet. Und ich habe das Gefühl, dass ich diese Krise nicht überwinden kann. Sie belastet mich, schrenkt meine Lebensqualität so enorm ein.

      Meine Freunde. Sie versuchen mir verzweifelt Tips zu geben. Ich soll ihn vergessen, es gibt bessere, er hat sowas wie mich nicht verdient, ich soll raus gehen -mich ablenken.
      Kennt ihr das? Wenn es nur noch diese eine Person gibt. Die ihr von Kopf bis Fuß vergöttert habt. Und ihr denkt, es wir nie wieder jemanden geben, der euch das geben kann, was euch genau diese Person gegeben hat?
      Ich habe in letzter Zeit Angst davor, neue Leute kennen zu lernen. Ich brauche eine Beziehung, einen Halt. Aber im selben Atemzug denke ich mir dann, dass ich nicht lieben will, um nicht mehr v*rl*tzt zu werden. Ich habe Angst vor jedem neubeginnenden Tag und vor jedem Einschlafen, weil ich weiß, wie furchtbar niedergeschlagen ich sein werde, wenn ich fast Abends wieder aufwache und absolut nichts getan habe.

      Ich will das alles vergessen.
      "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen." - Theodor W. Adorno (Minima Moralia)