Spiegel TV-Reportage "Junge Frauen zwischen Heim, Knast und Obdachlosigkeit" Freitag, 22.05.2009, 22.15 - 00.10 Uhr, VOX

      Spiegel TV-Reportage "Junge Frauen zwischen Heim, Knast und Obdachlosigkeit" Freitag, 22.05.2009, 22.15 - 00.10 Uhr, VOX

      Obdachlosigkeit war lange ein Schicksal von Männern, das hat sich inzwischen geändert. Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich ohne festen Wohnsitz sind. Schätzungen gehen von einer Viertelmillion aus - davon sind 25 Prozent vor allem junge Frauen.
      SPIEGEL TV hat junge Frauen auf ihrer Suche nach einem "normalen" Leben begleitet.

      In der Reportage werden unterschiedliche Schicksale gezeigt; mit den Gründen für den "Absturz", und ihr Bemühen, sich wieder einen funktionierenden Alltag ohne Kriminalität usw. zu schaffen.
      Wenn ich es schaffe, solange wach zu bleiben, werd ich es mir auf jeden Fall anschauen :rolleyes:

      Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
      Ich hab den letzten Teil gesehen,
      die Reportage war ok, aber der Umgang der Betreuer mit den Leuten in der vollbetreuten wg fand ich nicht so besonders. Das hatte so etwas erniedrigendes und da stellen sich mir einfach die Nackenhaare auf obwohl ich weis, dass diese wg für manch einen sehr hilfreich sein kann. Eine ehemalige Bekannte hat mal dort gewohnt und ihr hat das sehr gutgetan. Bin bei so was einfach etwas sensibel.
      lg, Falterchen
      Magisches Theater!
      - nur für Verrückte -
      Eintritt kostet den Verstand.
      Nicht für jedermann. Hermine ist in der Hölle.

      Hermann Hesse - Steppenwolf
      Hab leider auch nur den letzten Teil gesehen, fand es aber interessant und auch irgendwo bewegend.
      Heftig fand ich auch die Tatsache, dass ein Sicherheitsschloss in jeder Tür (bei der betreuten wg) war, falls die Mädels mal ausrasten.
      Solche Sicherheitsmaßnahmen sind eigentlich 'logisch' und verständlich, trotzdem war's irgendwie heftig.

      Trotzdem hat mir der Teil den ich gesehen hab, gut gefallen. War einfach aufschlussreich und gut gemacht fand ich.
      I get colder inside the more that I try
      And with every day I fall deeper
      I am
      frozen inside, all feelings have died
      And with every day it crawls deeper.
      Ich fand es sehr gut.
      Ich war von der WG auch etwas geschockt aber dachte mir dann auch was wäre wenn es sowas nciht geben würde.
      Was ich schlim fand war das sich die Mädchen sogar freiwelig einschließen ließen.
      Aber ich glaube das würde jeder wenn wer mit so gewaltbereiten Personen zusammen leben muss.
      ICh muss sagen ich fand den Umgang also die Betreuer zu den Mädchen gar nciht so schlim sie müssen ihn halt grenzen zeigen und als Autorietäts Person gegenüber stehen (will nicht wissen was passiern würde wenn die nicht so "streng" wären).

      sometime







      Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu v*rl*tz*n.

      von Mahatam Gandh
      Ich hab mir die Wiederholung heute angeschaut. Ich fand auch, es war ein qualitativ sehr guter Beitrag, trotz teilweise schockierender Inhalte. Die Kernaussage aller Lebensgeschichten war es ja, dass es, egal wie tief jemand abrutscht, immer die Möglichkeit gibt, durch solche Institutionen wieder ein "normales" Leben aufzubauen. Und ich finde es super, so etwas mal zu zeigen. Für mich hat es sich defintiv gelohnt..

      Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
      Zunächst ein Lob an die Filmemacher, die Reportage ist gut gelungen! :)

      Ich fand die Lebensgeschichten sehr traurig und tragisch, immer wieder "Morla 18 - ist seit 5 Jahren obdachlos", "Anna 15 - verbrachte mehrere Wochen am Frankfurter Hauptbahnhof". Auch fand ich es erstaunlich, wie offen die Mädchen mit ihren Erlebnissen umgegangen sind und davon erzählt haben. Bei einem Mädchen war so richtig spürbar, wie traurig und einsam sie ist und dass sie sich nichts weiter wünscht, als eine Familie zu haben. Aber das Gefühl hatte ich irgendwie auch bei allen. Besonders auch bei dem Mädchen, die den Brief von ihrer Mutter vorgelesen hat.
      Ich kenne das Leben im Heim ja, wenn auch aus eigener Erfahrung nur die offene Gruppe, aber die Zustände waren teilweise ähnlich wie in dem Film. Der Umgang der Betreuer mit den Mädchen war meiner Meinung nach ein ganz normaler für so eine Einrichtung und ist auch wirklich nötig (da hab ich schon wesentlich schlimmeres mitgekriegt). Nur so können sie den Mädchen wirklich helfen. Verwahrlosung, auf sich alleine gestellt sein und keine Geborgenheit hatten sie lange genug. Insofern fand ich es auch gut, deutlich zu machen, dass die geschlossenen Türen nicht nur eine "Einsperrfunktion", sondern "Sicherheitsfunktion" haben, die Schutz und Geborgenheit geben.

      Sehr beW*nd*rnwert fand ich, dass alle Mädchen Strategien entwickelt haben, um das durchstehen zu können, was sie durchmachen müssen und welche Ressourcen sie trotz allem doch haben. :)

      :-) schrieb:



      Sehr beW*nd*rnwert fand ich, dass alle Mädchen Strategien entwickelt haben, um das durchstehen zu können, was sie durchmachen müssen und welche Ressourcen sie trotz allem doch haben. :)



      Ja, das ist mir auch aufgefallen. Allerdings habe ich ziemlich große Zweifel, wie sie im Alltag "bestehen", wenn sie auf einmal aus dieser geschützten Umgebung herauskommen. Die 17jährige, deren Aufenthalt in dem Heim zu Ende ging, wäre ja am liebsten noch 5 Jahre länger dort geblieben... Ich stell es mir einfach schwierig vor, nach dieser extremen Behütung auf einmal auf sich alleine gestellt zu sein und den Alltag alleine zu bewältigen... ?(

      Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
      @ KleineFee: Es ist gut möglich, dass die Zweifel auch sehr berechtigt sind. Auf der anderen Seite bereitet das Heim aber auch auf so einen Auszug vor, der Tag ist sehr strukturiert und wenn die Mädchen es schaffen, etwas von dieser Struktur in ihr eigenes, eigenverantwortliches Leben zu übernehmen, dann ist es auch möglich, dass sie ihr Leben auf die Reihe kriegen und nicht wieder verwahrlosen. Dazu kommt, dass sie weiterhin von Jugendamt betreut werden und einen (pädagogischen) Betreuer haben, mit dem sie weiterhin über die Probleme des Alltags sprechen können und der hilft, dass sie nicht untergehen. "Betreutes Jugendwohnen" nennt sich das. Dazu kommt oft ambulante oder stationäre Psychotherapie. Es ist also möglich, sich auch nach dem Heim ein soziales Netz aufzubauen, das auffängt, wenn man droht, abzustürzen.
      Gut, wenn das gegeben ist, dann haben sie wirklich eine reelle Chance. Ich hab auch eben nochmal auf der Homepage von Gauting geschaut, die bieten so ein betreutes Wohnen ja sogar an, mit der Nutzung der anderen "Angebote" des Heims, wie die Schule oder die ärztliche Versorgung. Zwar jeweils nur für 4 Mädels, aber so viele werden da ja nicht zum gleichen Zeitpunkt die intensive Therapiestation verlassen. Also es scheint wirklich eine gut durchdachte Sache zu sein :)

      Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
      Neinein, mit "Betreutem Jugendwohnen" meinte ich was anderes. ^^ Dabei haben die Mädchen durchaus eine eigene Wohnung, besuchen normale Schulen bzw. machen eine Ausbildung oder was auch immer, haben einen normalen Hausarzt usw., werden nur weiterhin durch eine Fachkraft begleitet, um die Struktur, die sie gelernt haben, einigermaßen aufrecht zu erhalten, verantwortungsvoll mit seinem Geld umzugehen und die restlichen Dinge des täglichen Lebens eben. Das ist dann also eine vollständig ambulante und nicht mehr stationäre Hilfe. Dass man dann nicht mehr alles so macht, wie man es im Heim gelernt hat, ist klar, aber wenn man sich ein gewisses Grundgerüst für das eigene Leben übernimmt, ist viel gewonnen.

      Zwischen intensivtherapeutischer Gruppe und Betreutem Wohnen gibt es in der Jugendhilfe aber auch noch weitere Angebote, wie du sie ansprichst, z.B. Offene Heimgruppen (mit verschiedenen Konzepten), Betreute WGs (auch mit verschiedenen Konzepten und verschiedenem Betreuungsschlüssel) etc.

      Also Angebote gibt es. Man muss sie "nur" nutzen. :)
      Gut, jetzt hab ich den Unterschied kapiert ^^ Zusammenfassend gibt es also wirklich für jeden die richtige Hilfe für den Übergang in die Eigenständigkeit, man muss sie eben wirklich nur zu nutzen wissen. Ich kannte so etwas bisher auf jeden Fall noch nicht, und hab mich gern belehren lassen ;)

      Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
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