Hey du,
Es ist auf jeden Fall gut, dass du zu deiner Mutter gegangen bist und sie scheint ja auch ganz offen für deine Sorgen zu sein. Darüber, dass eine Diagnose gestellt werden muss bevor du in Therapie gehen kannst, brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
Du gehst zu deinem Hausarzt (evtl auch mit deiner Mutter zusammen), schilderst dort kurz deine Situation und deinen Wunsch und lässt dir eine Überweisung zu einem Therapeuten geben, evtl hat er sogar ein paar Telefonnummern für dich.
Wenn du heute nicht mit deiner Mutter sprechen magst, versuch doch es ihr zu sagen. Sie scheint sehr verständnisvoll und wird es sicher akzeptieren.

sag doch einfach deiner mutter, dass du heute nicht reden willst, das wird sie schon verstehen.

man braucht keine diagnose, um eine therapie machen zu können. nur einen grund und den hast du ja. eine diagnose wird, wenn überhaupt, erst später gestellt, nach vielen gesprächen. wäre ja völlig unsinnig, eine diagnose gleich am anfang zu machen. der therapeut kennt dich ja noch gar nicht.

jetzt schlaf erst mal noch ne nacht über das thema, beruhige dich ein bisschen. natürlich kannst du eine thrapie machen, schaden wird dir das bestimmt nicht. es kann so gut tun, wenn du mit einer person reden kannst, die sich sonst nicht in dein leben einmischt. nur mut!

lg *fly

apfelchen schrieb:

es müsste ja erstmal eine Diagnose gestellt werden, ich weiß gar nciht, wie ich mich dann verhalten soll.

du musst dich nicht irgendwie verhalten, sondern einfach so, wie du es immer tust. therapie ist ja nichts, wo es regeln gibt, was man da darf und was nicht. ok, auf den/die therapeut/in losgehen ist keine gute idee, aber du sollst dich da nicht wahnsinnig toll und fröhlich geben, wenn du das gerade nicht bist. sei einfach authentisch und du selbst.

wieso möchtest du mit deiner mutter nicht gerne reden?
du musst ihr ja nur so viel sagen, wie für dich in ordnung ist. was befürchtest du denn, wenn du mit ihr redest?

Hallo apfelchen,

toll, dass du einen Termin für ein Erstgespräch vereinbart hast! Guter und wichtiger erster Schritt!

Warum findest du es schlimm, auf dem von dir geschilderten Weg zu der Therapeutin gekommen zu sein? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es ja nicht die Kollegin deines Vaters, sondern eine Bekannte der Kollegin, also eine auch für deinen Vater völlig fremde Person. Und Empfehlungen sind ja nicht schlimm. Meine Therapeutin hab ich durch Empfehlung meiner Nachbarin gefunden, die selbst etliche Jahre zuvor wenige Male bei meiner Therapeutin war - und was besseres hätte mir nicht passieren können.

Geh erstmal zu dem Gespräch, eventuell noch zu zwei bis drei weiteren Gesprächen und dann wirst du sehen, ob du mit der Therapeutin klar kommst oder nicht. Es ist dann auch keine Schande, zu sagen, dass du mit ihr nicht klar kommst und lieber zu jemand anderem möchtest.

Also bei meinem Erstgespräch wurde erstmal viel Organisatorisches besprochen, z. B. Warteliste, wann Termine zeitlich möglich, wie das abläuft mit probatorischen Sitzungen und Genehmigung durch Krankenkasse, wie meine Therapeutin arbeitet, was bei Beantragung einer Psychotherapie zu beachten ist (z. B. später Schwierigkeiten bei Verbeamtung und Abschluss einer Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung) usw. Außerdem sollte ich grob erzählen, warum ich eine Therapie machen möchte, also was meine Probleme sind und ich wurde auch gefragt, was ich von der Therapie erwarte. Die Therapeutin hat viel nachgefragt und sich Notizen gemacht (das war übrigens das einzige Mal, wo sie Notizen gemacht hat). Sie hat immer wieder mein Erzähltes zusammengefasst bzw. in eigenen Worten wiederholt, so konnte ich sehen, ob sie mich richtig verstanden hat.

Es war wirklich nicht schlimm. Mach dir da keinen Kopf. Du darfst soviel erzählen, wie du möchtest und jederzeit Stop sagen, wenn es dir zuviel wird. Auch wird die Therapeutin dir am Anfang helfen und Fragen stellen, wenn du selbst nicht so gut frei reden kannst. In der ersten Stunde geht es sicher erstmal um den allgemeinen Ablauf und um deine Symptome und Schwierigkeiten. Die Therapeutin möchte nur erstmal einen Überblick über dich bekommen, auch um zu sehen, ob sie die richtige für dich ist.

Alles Gute für deinen Termin! Vielleicht magst du ja danach mal berichten?

Lg Nele.

Hallo Leonie,

schön, dass dein erster Termin so positiv verlaufen ist und die schon weitere Termine vereinbart hast!
Alles Gute für deine Therapie!

Sprich deine Panik / Angst im Wartezimmer ruhig bei der Therapeutin an. Evtl. könntest du zum nächsten Termin erst ganz pünktlich in die Praxis gehen und vorher draußen noch etwas spazieren gehen? Oder du nimmst einen mp3-Player mit? Und dann ansprechen - die Therapeutin wird eine Lösung parat haben!

Lg Nele.