....und ich hasse sie alle!

      ....und ich hasse sie alle!

      Ich hab ja gedacht, dass das Thema Familie für mich ein für alle Mal gegessen wäre und ich somit eine "Baustelle" weniger hätte; ich hab mich aber geirrt! Seit gestern ist es wieder da und belastet mich ungemein.
      Meine Mutter ist der Ansicht, dass ich so unmündig bin, dass ich nicht darüber entscheiden darf, was ich an meiner Abientlassung mache und hat deshalb schon vor Monaten ein Familienfest einberufen, ohne mich zu fragen. Da meine Patentante an dem Tag nicht kann, hat Mama sie für ein anderes Mal eingeladen, wieder ohne mich zu fragen. Als ich das dann anmerkte wurde es so gedreht, als wolle ich nicht, dasss K. kommt. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass ich ja sowieso bei der Planung übergangen wurde , woraufhin meine Mutter schrie, sie könne das Ganze ja auch noch abblasen, es sei doch alles nur zu meinem Besten. Außerdem bin ich ihr zufolge "nie zu Hause" wenn sie mich anruft (stimmt nicht!), was mir mit einem unterschwelligen Vorwurf mitgeteilt wurde.
      Mein Vater setzt noch einen drauf, er hat mir mal wieder "vorgeschlagen" Lehrerin zu werden, obwohl er genau weiß, dass ich das nicht will. Meine Argumente, dass ich a) mich nicht vor eine Klasse Pubertierender stellen will, b) keinen Bock habe, in diesem Beruf zu versauern, c) dieses kaputte Bildungssystem nicht unterstützen will und d) ich Fremdsprachen, die ich lt. ihm unterrichten soll, intuitiv lerne und ich sie deswegen kaum vermitteln kann, wurden ignoriert. Mein Ziel in die Wirtschaft zu gehen,wurde als naiv und unrealistisch bezeichnet.
      Als wäre das alles nicht genug, kommen auch noch meine "Tanten" als Belastungsfaktor dazu. Die Anführungsstriche deshalb,weil ich nur nur mit einer verwandt bin (Schwester meines Vaters), die andere ist ihre Partnerin, mit der ich zwar nicht verwandt bin, sie aber kenne seit ich lebe und sie deswegen als meine Tante ansehe. Die beiden leben bei meinen Eltern im Haus, bis vor 4 Jahren habe sich alle total gut verstanden (seit einem Streit um Renovierungskosten nicht mehr), sie sind sogar die Patinnen meiner kleinen Schwester und haben mich quasi mit "erzogen". Und zwar in dem Ausmaße, als dass ich früher nicht mehr klar zwischen Kernfamilie und ihnen unterscheiden konnte. Meine leibliche Tante ist Nachhilfelehrerin, ich musste bei ihr immer lernen, genauso wie meine andere Tante hat sie mich nicht selten g*schl*g*n und gedemütigt, meine Schwester war immer die perfekte Prinzessin, ich hingegen nur das hässliche Trampel. Trotzallem sind sie immer noch Teil meiner Vergangenheit und ich verdanke ihnen wirklich viel. Ich dachte bis gestern, ich wäre ihnen wirklich wichtig, aber sie wissen noch nicht, ob sie zu meiner Abientlassung kommen; wäre meine Schwester entlassen worden, hätten sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und wären gekommen.
      Eigentlich wär das was für den DAT gewesen, aber ich weiß einfach nicht mehr, wie ich dieses Theate noch länger ertragen soll!!
      Quand tu regarderas le ciel, la nuit, puisque j'habiterai dans l'une
      d'elles, puisque je rirai dans l'une d'elles, alors
      ce sera pour toi comme si riaient toutes les étoiles.
      (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince)

      ich weiß nicht, ob du diesen schritt schaffst, aber ich hab schon ganz am anfang gedacht, dass eine haltung á la "dann sollen sie doch ihre familienfeier machen, aber ohne mich" vielleicht etwas wäre, was helfen könnte.
      es ist deine abientlassung, es ist dein tag, dein abi und ich habe so von dem, was du schreibst nicht den eindruck, dass du nicht mündig bist.
      abi haben und studieren gehen ist nochmal eine abgrenzung von den eltern. da du jetzt schon nicht mehr bei ihnen wohnst, führst du ja eh schon dein eigenes leben und vielleicht ist es nötig deinen eltern zu zeigen, dass es auch wirklich so ist. dass du entscheidest, was du tun möchtest, wie du die abientlassung feiern möchtest und vor allem, wie du dir deine zukunft vorstellst.
      die sonne die sterne tragen kunde von dir,
      jeder lufthauch erzählt mir von dir.
      jeder atemzug, jeder schritt
      trägt deinen namen weit mit sich mit....

      (schandmaul - dein anblick)
      Ich werde wohl zu dieser Feier hingehen, schon allein wegen der Geschenke (in dem Punkt bin ich furchtbar materialistisch:)).
      Trotzdem: das Gefühl von Unmündigkeit bleibt auch wenn ich da nicht hingehen würde. Es ist zum Beispiel auch so, dass meine Eltern (insbesondere meine Mutter) der Meinung sind, ich muss jedes WE sie besuchen kommen. Sie sehen quasi nicht ein, dass ich mein eigenes Leben habe.
      Quand tu regarderas le ciel, la nuit, puisque j'habiterai dans l'une
      d'elles, puisque je rirai dans l'une d'elles, alors
      ce sera pour toi comme si riaient toutes les étoiles.
      (Antoine de Saint-Exupéry, Le Petit Prince)

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