Auszug - Abschied von so lieben Menschen

      Auszug - Abschied von so lieben Menschen

      Hallo ihr alle,

      das Problem was ich hier schilder, mag manchen vielleicht belanglos vorkommen und wenn ich darüber nachdenke, so gab es auc hschon viel schlimmeres, aber es belastet mich sehr und deshalb schreibe ich hier.
      Was ich mir für Antworten erhoffe? Vielleicht ein paar Ideen, Gedanken, Anregungen, liebe Worte...

      Nun hab ich meine 12 Jahre Schulzeit hinter mich gebracht und ab September beginne ich ein FSJ. Dies ist in einer anderen Stadt. Umgezogen bin ich schon, zurzeit mache ich noch ein wenig "Urlaub" bei meinen Eltern. Obwohl ich nicht weit weg ziehe (es sind nur 1 1/2 bis 2 Stunden mit dem Zug) belastet es mich doch. Ich hatte eine sehr schöne Kindheit hier, hänge sehr an meinen Eltern und Geschwistern. Es sind so alltägliche Dinge, die ich vermisse. Ab jetzt wird es nicht mehr so sein, dass ich mich einfach mal mit meinem Bruder in den Garten unter den Baum lege, und ein Buch vorlese. Oder dass ich mit dem "großen" ´ne Runde spazieren gehe, weil er mal wieder von allem die "Schnauze voll hat" und seine Schwester mal braucht. Es sind so die kleinen Dinge, die das Zusammenleben hier so besonders gemacht haben, die mir fehlen und ohne die ich mir irgendwie fehl am Platz vorkomme.
      Ich vermisse meine Schulzeit, so doof es sich jetzt für den ein oder anderen anhört. Ich kam mit den Leuten in der Schule gut klar. Viele von ihnen gehen jetzt ins Ausland, oder sind schon dort. Andere wiederum ziehen weit weg um zu studiere. Ich hab mich gefreut, als ich mein Abi in der Tasche hatte, nicht gefreut hab ich mich jedoch, vielleicht im Gegensatz zu vielen anderen, dass die Schulzeit vorbei ist...
      Noch dazu kommt, dass ich über zwei Jahre Babysitten war, hier bei uns im Ort. Ich hab zwei Kinder (Geschwister) über zwei Jahre lang begleitet. Nun ist das vorbei. Wir hatten einen sehr sehr guten Kontakt zueinander, ich war zu Familienfesten eingeladen, und auch jetzt, wo die "Große" ihre Schuleinführung hatte. Irgendwie gehörten sie einfach zu meinem Leben dazu. Ich hab sie über zwei Jahre aufwachsen sehen, hab ihnen Halt gegeben, so wie sie auch mir Halt gegeben haben und immer wieder auf ihre Art mich aufgeheitert haben, oder mir das Leben aus ihrer Sicht gezeigt haben. Es tut mir verdammt weh, zu wissen, dass ich sie jetzt nicht mehr so oft sehen werde, dass ich nicht mehr in diesem Maße an ihrem Leben teilhaben werde.
      Gestern war der letzte Tag, an dem ich sie abgeholt habe, von Hort und Kindergarten. Beide wussten, dass es das letzte Mal ist. Der kleine konnte es nicht so richtig einordnen, doch die "große" hat geweint als ich ging, und es tat mir so weh...

      Ich hab das Gefühl, immer weniger klar zu kommen mit all dem neuen, was auf mich zukommt. Ich mache FSJ in einer Kindertagesstätte, in der ich schon mal ein längeres Praktikum gemacht habe. Als ich dort wegen FSJ angefragt habe, wurde mir sofort gesagt, dass sie mich nehmen werden. Vor einer Woche hab ich eine ganz liebe Postkarte von dort bekommen, dass sie sich auf mich freuen und so. Ich weiß, dass ich dort willkommen bin, dass mir die Arbeit dort Spaß gemacht hat und alles, aber ich kann mich nicht drauf freuen...
      Viele in meinem Alter würden sich wahnsinnig freuen, von zu Hause auszuziehen, und erst recht, wenn sie von den Eltern unterstützt werden.
      Ich kann mich nicht freuen...Das ist doch nicht normal!!
      Ich will hier nicht weg, ich will nicht auf so viel verzichten, was ich hier geliebt habe.
      Ich hab allmählich das Gefühl, dass mir der Boden unter meinen Füßen weggezogen wird, und weiß nicht, was ich dagegen tun kann.

      Danke für´s Durchlesen.
      T.
      Komm lass uns leben, lass uns leben,
      lass uns leben, immer mehr.
      Komm lass uns leben, lass uns leben,
      das Leben ist gar nicht so schwer!


      -Marius Müller-Westernhagen-
      Nein, so belanglos is es gar nicht.



      Ich bin in einer ähnlichen Situation, ich beginne ab September auch ein FSJ und ziehe dafür von Westfalen ins Saarland.(Gut mein Freund wohnt da....)



      Aber wa sich sagen will: Ein Auszug ist immer hart, man verlässt die altbekannten Wege im wahrsten Sinne des Wortes und begibt sich auf neue unbekannte Wege.

      So doof es kl*ngt aber es ist irgendwo auch ein Stückchen größer werden, Ablösungen und Abnabelungen gehören dazu.

      Was dich trösten mag: Du wirst frei haben, in einem FSJ arbeitst du ja nicht immer, und an deinen Freitagen kannst du ja Besuche machen, so weit ist es ja nicht ;)


      Mir hilft es das ich mich klar mache das ich sicher mit einem wehmütigen Auge hierher blicke in meine Stadt meine Freunde, aber auch ein lachendes Auge auf das viele Neue und schöne was mich im Saarland (und dich in deiner KiTa ) dort erwartet.



      Ich wünsche dir alles Gute, ein w*nd*rschönes FSJ und viel Kraft für die ersten Wochen.



      Grüße, c.
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