Trennung/Neuanfang/Überforderung

      Trennung/Neuanfang/Überforderung

      Hey,

      mir gehr es gerade sehr schlecht, ich kann aber nicht darüber reden, deshalb versuch ichs erstmal mit schreiben.

      Am Montag hat sich B. von mir getrennt, wir waren 3, 5 Jahre zusammen, er war der erste wirkliche Halt in meinem Leben,
      die erste Bezeihung, die recht konstant verlief. Und das in meinem Alter...
      Jedenfalls eröffnete er mir, dass er sich am Wochenende mit seiner Ex getroffen hat( die Sache ist ca. 5 Jahre her) und gemerkt hat das da noch Gefühle sind, Mehr Gefühle als bei mir, intensiver etc.
      Ich konnte es anfangs gar nicht verstehen,wie er sich nochmal darauf einlassen kann, weil ihn diese Beziehung und gerade das Ende ziemlich traumatisiert haben.
      Er konnte es mir nicht wirklich erklären.
      Fakt ist, es ist vorbei, trotz der Pläne die wir hatten, ich bin gerade zu ihm gezogen.

      Nun stehe ich vor dem Nichts. Und bin komplett überfordert mit allem, ich weiß ja nichtmal was ich fühle, ich weiß nur dass es mir schlecht geht, mein Körper spinnt.Es ist furchtbar.
      Die trennung verlief recht "nett", ich widerstand dem Impuls auszuflippen, versuchte konstruktiv zu sein. Obwohl in mir alles schrie. Vielleicht war das falsch, ich weiß es nicht.
      Ich habe Angst komplett durchzudrehen, kurz vorher ist etwas passiert, was mich komplett aus der Bahn geworfen hat, wovon er auch nichts weiß, ich hatte gerade angefangen mich zu berappeln und jetzt das.
      Ich werde mir jetzt eine Wohnung/ WG suchen müssen, schnell, ich habe die Möglichkeit Hilfe dabei zu bekommen, nur momenten geht gar nichts.
      Er war mein Leben, das erste Stück wirkliches schönes Leben überhaupt. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. wie ich das schaffen soll.
      Andere Leute in meinem Alter, haben Familie, einen Beruf, und ich habe nichts, ich kann jetzt ganz von vorn anfangen, fast allein, das ist ziemlich frustrierend

      Jetzt hab ich soviel geschrieben und doch nichts gesagt, es ist alles zu viel, die Gefühle sind mir entglitten, schon vorher.
      In der Hoffnung, dass jemand etwas konstruktives dazu sagen kann.
      LG violet
      Nochmal ich.

      Es hat mich zerrissen. Diese Trennung. Kann es nicht in Worte fassen.
      Ich versuche wirklich, einfach weiterzumachen, muss ich ja auch, ich war die letzten Tage bei einer Freundin,
      hab angefangen nach WGs zu suchen.
      Handle.

      Aber es erscheint mir FALSCH.
      Ich hab das Gefühl, das konstruktive ist nur eine Fassade, die bald wegbricht und ohnehin nicht wirklich ich ist.
      Ich habe das Gefühle destruktiv sein zu müssen, damit ich wieder klarkomme. Ich will mir schaden, auf jegliche Art.
      Da habe ich die Kontrolle, das ist nichts, was mir irgendwie aufgezwungen wird, das ist meine Entscheidung, und das was mir jahrelang geholfen hat mit mir klarzukommen.

      Es würde mir die Sicherheit geben, die durch die Trennung wegbrach. Außerdem wäre es eine gerechte Strafe dafür, dass ich mein Leben komplett an eine Person gebunden hab, dafür dass ich nicht fähig bin andere Beziehungen einzugehen und für das was ich mit mir machen lassen hab.
      Es fühlt sich richtig an mir weh zu tun, als hätte ich nur darauf gewartet.
      Die Gefühle kann ich nicht beschreiben, ich bin mir nichtmal sicher ob ich ihn überhaupt geliebt hab.Oder ob es nur ein Schauspiel war um mir Normalität vorzugaukeln. Deshalb muss ich die Gefühle sichtbar machen, an mir.

      Ich will nicht mehr nett sein, nicht zu mir nicht zu anderen, das wird ausgenutzt.
      Ich hab es ihm echt zu leicht gemacht.
      Ich fühle mich so unterlegen, weil er so vieles weiß, weil ich so blöd war, ihm zu sagen, dass er der Erste war, mit dem ich bewußt und freiwillig geschlafen hab, Mann für sein Ego muss das der Hit sein.
      Will ihm sagen, dass es noch jemanden gab, er muss ja nicht wissen, dass es nicht freiwillig war.
      Einfach nur um mich nicht wie ein Opfer fühlen zu müssen.Um ihn zu schocken, ihn zu v*rl*tzen( auch wenn das wohl nicht so wahrscheinlich ist), zu zeigen, dass er nicht die Welt für mich war, wenigstens ansatzweise, und auch wenn er in den letzten Jahren WIRKLICH so gut wie alles war.

      Ich will alles kaputtmachen damit ich leben kann, dieser Satz erscheint mir gerade absolut logisch.
      Aber irgendwie versteh ich mich gerade selbst nicht...ich bin so gespalten.
      Mal flippe ich aus, dann ist es normal + konstruktiv, dann ist Angst da, immer nur eins, und ich bin irgendwie verschW*nd*n.
      Manchmal denke ich mir geht es gar nicht schlecht. Es ist real und ist es nicht.
      Es ist zum verücktwerden.

      LGviolet*
      Hallo violet*



      Ich versuche mal zu schreiben, was mir gerade beim Lesen durch den Kopf ging. Ich glaube nach einer Trennung kann es schnell passieren (und ist vielleicht auch ein Stück weit "normal") dass man in eine Art "Aktionismus" verfällt, einfach um sich nicht mit der Wut und der Enttäuschung und der Traurigkeit auseinandersetzen zu müssen. Das kann helfen und hält zumindest den äußeren Rahmen aufrecht. Von daher finde ich es sehr gut, dass du bei einer Freundin bist, dass du WGs suchst. Allerdings stimmen deine Gefühle im Moment nicht mit deinen Handlungen überein, du sehnst dich nach einem richtigen Zusammenbruch und begründest ihn als "gerechte Strafe" dafür, dass du diese Beziehung geführt hast, dich an ihn gebunden hast. Ist das nicht eine sehr (!) harte Aussage dir selbst gegen über? Es gehört doch dazu sich an jemanden zu binden und es ist doch auch gar nichts falsches, meine ich, wenn man verliebt ist- und schon gar kein Zeichen von persönlicher Charakterschwäche oder wie immer du es vielleicht gerade empfindest. Und zu dem Aspekt, dass du ihn "schocken" möchtest- ich wage zu behaupten, dass du doch schon selbst erkannt hast, dass dies nicht sehr wahrscheinlich ist ;) (wie du in deinen Klammern schreibst)- also warum wider deiner guten Erkenntnis handeln? Wie könntest du sonst noch mit deinen Gefühlen umgehen? Nur ein paar Gedanken, die ich gerade hatte- vielleicht hilft's dir. :)

      Ich wünsche dir in jedem Fall ganz viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen.



      atemzug
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Danke, wirklich.
      Glaube die letze Woche war extrem, Gefühl und Handlung stimmen immer noch nicht überein, aber es wird besser.
      Auch wenn ich jetzt das Gefühl hab, dass es mir, in Anbetracht der Situation zu gut geht ?(
      Ich denke, ich sollte die "Zerrissenheit" einfach akzeptieren, da ich wohl momentan nichts daran ändern kann.
      Heute hab ich auch das erste mal richtig darüber reden können, ein guter Schritt, denke ich. Nur die Gefühle
      sind bis auf Angst und Wut nicht zuzuordnen.
      Heute hab noch erfahren, dass diese Frau auch ein Kind hat, nunja, es wird irgendwie absurd.

      Nochmal DANKE für Deine Gedanken.
      LG violet
      Hey,

      ich hab mir Gedanken über die Beziehung, das Ende und so gemacht, dabei bin ich zu dem Schluß gekommen, dass es besser so ist, wäre es nicht auseinandergegangen, wäre ich hier bei ihm "hängengeblieben", nun hab ich die Chance, mich zu entwickeln.
      Ich denke auch, dass ich in dieser Beziehung nie so wirklich glücklich war, sicher gab es schöne Momente, aber etwas hat gefehlt, konnte mich nicht so zeigen, wie ich bin, musste teilweise für ihn lügen, weil ich ihm peinlich war,war wohl einfach nur froh, dass es dajemanden gab, der sich mit mir abgab, trotz aller Defizite und Schwierigkeiten.
      Ich wollte Normalität, ich wollte eine Beziehung, konnte mich aber ebenso wie er nicht wirklich darauf einlassen. Gerade zweifle ich sogar ob ich ihn geliebt hab, so verhalten hab ich mich selten, und in den ganzen Jahren hab ichs nie wirklich gesagt, 2 Mal, in Extremsituationen, eine davon war die erste Trennung.

      Das alles sehe ich. Und trotzdem will ich nicht, dass er aus meinem Leben verschwindet, auch wenn er sich gerade wie der letzte Arsch verhält, nicht nur mir gegenüber.
      Ich habe wahnsinnige Angst davor, ohne ihn nicht klarzukommen, er war die Konstante ind den letzten Jahren, wenn auch nicht wirklich hilfreich.

      Und es tut weh, wenn er von ihr erzählt, dass er sich freut, dass sie ein Kind hat, obwohl er nie Kinder wollte. Warum tut es weh, wenn ich doch weiß, dass es richtig so ist, das wir nicht mehr zusammen sind?
      Ich denke meine Einschätzung der sSituation ist realistisch. Aber die Gefühle vor allem der Schmerz sagen was anderes.
      Es war immer mehr, dieVorstellung von Liebe. Das war besser als nichts. und nun stehe ich hier, 30, allein, ohne Kinder, ohne irgendwas. Das krieg ich doch im Leben nicht mehr hin.
      Es ist gerade einfach zu viel passiert in meinem Leben, womit ich nicht klarkomme, und er war das einzige Stück Halt. Ich denke die Beziehung wäre ohnehin daran zerbrochen, aber das wäre vielleicht leichter gewesen, ach keine Ahnung, vielleicht stimmt das was ich schreibe auch nicht, ist nur Selbstbetrug.

      Vieleicht hat ja jemand einen Tipp oder einen hilfreichen Gedanken.
      LG violet
      Es ist okay, dass du momentan so fühlst. Ich glaube auch, dass es sogar normal ist. Aber wichtig ist, dass du weißt, dass er nicht der Richtige ist. Und das ist er nicht, da haben wir ja auch schon oft drüber gesprochen. Trotzdem kann man eine Beziehung nicht einfach wegwerfen und von einem Tag auf den anderen nichts mehr fühlen. Vielleicht ist es alles auch nur noch Gewohnheit.

      Wenn du erstmal nicht mehr diesen engen Kontakt zu ihm hast, kannst du dich auf neue Sachen einstellen und ich denke, dann wird es dir enorm leichter fallen, ihn loszulassen.

      Und wegen deines Alters mache dir keine Sorgen... Mit 30 bist du noch nicht alt zu irgendwas und ganz wichtig - du kannst jetzt nochmal richtig von vorne anfangen, mit dem richtigen Mann und der richtigen Gesamtsituation.

      Liebe Grüße,
      Kathi
      I never walked so far on a lonely street
      With no one there for me...
      -Billy Talent-