Geld geboten

      Geld geboten

      Hallo, ich hoffe, mir kann irgendwer helfen oder einen Rat geben oder ich weiß auch nicht so recht.
      Es gibt da etwas, das mich ziehmlich aus der Bahn geworfen hat.
      Erst kurz zur Vorgeschichte: Ich v*rl*tze mich selbst seit, eigentlich seit ich denken kann, aber ich glaube so richtig hat es in der Grundschule angefangen. Die Intensität schwankt immer, mal mehr mal weniger, je nach dem, in welcher Verfassung ich bin. Ich leide zwar sehr darunter, aber ich bin noch nicht dazu bereit, Hilfe anzunehmen, auch wenn ich weiß, dass ich das alleine nicht schaffen kann. Aber diesen Schritt kann ich noch nicht gehen. Genau begründen kann ich es allerdings auch nicht.
      Seit ein paar Jahren ist es soweit, dass ich mich nicht in der Lage sehe, mich in der Öffentlichkeit mit kurzen Ärmeln oder gar einem Top zu zeigen. Das geht einfach nicht.
      Jetzt zum eigentlichen: Heute hat mir meine Oma (zu ihr habe ich kein gutes Verhältnis) Geld geboten. Sie wollte mich dafür bezahlen, dass ich zu einem Hautarzt gehe (der mir in dem Sinn eigentlich nichts bringen würde). Weil es ihr ja angeblich soooo leid tut, dass ich nicht so rumlaufen kann, wie ich gerne würde, also kurze Sachen. Und sie meinte, so würde ich nie Freunde haben und schon gar keinen Freund abbekommen. Jetzt wäre ja meine schönste Zeit, weil ich ja jung bin, aber so hätte ich ja kein Leben. Und sie wollte mir Geld geben, wenn ich da etwas unternehme.

      Das ganze hat mich ziehmlich aus der Fassung gebracht. Ich meine, ich könnte Geld gut gebrauchen, aber nicht so. Außerdem kann ich das garnicht. Ich kann doch nur Hilfe annehmen, wenn ich wirklich bereit dafür bin, oder? Und nicht, weil es finanziell nicht gut läuft. Zudem hat sie keine Ahnung, sie hat überhaupt keine Ahnung. Es ist schließlich nicht damit getan, ein paar Tabletten zu nehmen. Das reicht nicht. Aber ich kann das nicht. Und da würden auch 5 Millionen nichts daran ändern. Mit Geld lässt sich nicht alles lösen. Warum versucht sie mich da zu erpressen? Ausgerechnet da, wovon sie nichts, aber auch garnichts versteht.

      Ich kann mir nicht erklären, warum sie sowas macht. Will sie mich einfach quälen? Ich verstehe das nicht. Seit über 15 Jahren haben wir ein sehr schlechtes Verhältnis. Dass sie im gleichen Haus wohnt, macht das nicht besser, eher schlimmer. Und dann mischt sie sich in alles ein, sie weiß nichts von mir, sie kennt mich im Prinzip noch nicht einmal, weiß nicht, wie ich wirklich bin. Und dann macht sie sowas. Ich verstehe das nicht.
      Was haltet ihr von der ganzen Sache? Reagiere ich über? Was soll ich davon halten? Ich bin total durch den WInd, weiß nicht mehr, was ich denken soll.
      In der Hoffnung, irgendein Feadback zu bekommen
      Gruß Papillo
      Die Angst zeigt dir den Weg,
      denn nur der Weg, der dir Angst macht,
      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)
      Hallo.

      Ich verstehe gerade den Aspekt mit dem Erpressen nicht so ganz.
      In wie fern erpresst sie dich denn oder habe ich das überlesen?
      Auch den Zusammhang mit "Es ist schließlich nicht damit getan, ein paar Tabletten zu nehmen." kann ich grade nicht nachvollziehen. Die Aussage an sich klar die stimmt aber was hat das mit der Sachlage zu tun dass deine Oma dir Geld angeboten hat?

      Auch wenn du dich mit deiner Oma nicht gut verstehst (und glaub mir ich kann das aus erster Hand gut nachvollziehen) aber könnte es sein, dass sie in diesem Fall wirklich nur irgendwie helfen wollte? Wenn schon nicht beim Kern des Problems dann wenigstens dabei dass sie dich irgendwie unterstützt damit du dich wieder mit kurzen Ärmeln unter die Leute traust? Dabei lasse ich jetzt mal völlig dahingestellt ob ihre Methode richtig ist oder nicht.

      LG, Glasflügel
      hallo papillo,

      also ich kenne deine oma und das verhältnis zu ihr ja nicht, deswegen würde ich nicht vorschnell urteilen wollen, vll will sie dir ja wirklich nur helfen und weiß nicht wie sie es anders machen soll - vll hat sie angst dich zu fragen ob du mal mit ihr über alles sprechen möchtest (also deine probleme mit dem svv), weil ihr nie guten kontakt hattet und sie wahrscheinlich angst vor deiner ablehnung ihr gegenüber haben könnte...in diesem fall könnte ich es verstehen wenn sie dir geld geben würde, damit sie dir wenigstens ein bisschen helfen könnte...einerseits...

      andererseits finde ich das verhalten auch etwas komisch, da muss ich dir recht geben..also das verhältnis zu meiner oma ist auch nicht das beste, wir können zwar über allgemeines reden, aber KENNEN tut sie mich auch nicht wirklich...dass ich probleme mit dem svv habe weiß sie glaub ich auch nicht, jedenfalls hat sie mich noch nie darauf angesprochen...also wenn sie mir geld anbieten würde, würde ich es ablehnen..du hast ja selber geschrieben, dass du den schritt, therapeutische hilfe anzunehmen, noch nciht bereit bist zu gehen (wenn du jetzt gesagt hättest, dass es nur am geld scheitern würde (in welcher weise auch immer), dan hätte ich das verhalten deiner oma ja verstehen können)...

      weißt du ob sie mit deinen eltern darüber geredet hat? das würde ich vll an erster stelle aus ihrer sicht machen. wenn der kontakt zu dir so schlecht ist wie du sagst, wäre das doch viel logischer gewesen oder?

      also wie du siehst, bist du jetzt wahrscheinlich genauso schlau wie vorher, dazu kann ich leider nicht in den kopf deiner oma gucken, sondern nur spekulieren^^

      ich an deiner stelle würde das geld wie gesagt nicht annehmen, dann stehst du auch ihr gegenüber auch nicht in irgendeiner schuld oder bist von ihr abhängig (und fühlst dich vll noch schlecht, wenn du mit dem geld nachher doch anderes machen solltest als zum arzt zu gehen)...
      oder du fragst mal deine mutter, ob sie mit ihr vorher schon gesprochen hat, vll erfährst du dann mehr?!

      lg weeper angel
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      So sehr du auch suchst, du wirst in diesem grenzenlosen
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      (Buddha)
      ich glaube, der oma von papillo ging es nicht darum, ihr mit dem geld irgendwelche therapeutische hilfe zukommen zu lassen. ich glaube viel eher, dass sie denkt, das ohne die N*rb*n kein problem mehr bestehen würde und dass die N*rb*n das hauptproblem darstellen. würde zumindest auch ihren wunsch, dass du - papillo - zu einem hautarzt gehst, erklären. der nämlich könnte die N*rb*n weglasern oder sonstwie behandeln, aber das muss man i.d.r. selber bezahlen.
      ich finde, dass man deiner oma da wenig "schuld" zusprechen kann. manche denken da etwas "naiv", einfach, weil sie sich nicht auskennen. die N*rb*n sind nunmal das sichtbarste an allem. ergo, ich schicke meine enkelin mit geld zum hautarzt und der beeitigt diese und omit auch da problem.
      die sonne die sterne tragen kunde von dir,
      jeder lufthauch erzählt mir von dir.
      jeder atemzug, jeder schritt
      trägt deinen namen weit mit sich mit....

      (schandmaul - dein anblick)
      Also ich glaube, so sind viele Omis einfach... Immerhin sind sie ja zu einer Zeit aufgewachsen, in der man mit Geld viel regeln konnte...

      Ich habe es oft in meiner Familie oder eben auch bei Freuden gehabt, dass Omas generell immer gerne mal etwas zustecken. Das ist halt lieb gemeint. Ich würde es vielleicht eher als Akt der Verzweiflung sehen, weil sie nicht weiß, wie sie dich anders dazu bringen soll, dir Hilfe zu holen... Ich denke schon, dass sie dir helfen will...
      I never walked so far on a lonely street
      With no one there for me...
      -Billy Talent-
      HEY,



      ich glaube nicht, daß sie dich quälen will, aber sie mischt sich ganz schön in deine Sachen ein. Bei mir ist es ähnlich, ich hab zwar schon Therapien gemacht, aber ich bin nicht mehr bereit dazu. Und ich hab die Erfahrung gemacht, daß es dann nicht so viel bringt. Meine Oma weiß nicht, daß ich schn**de, aber sie hat mal zu mir gesagt, daß sie mich nicht mehr lieben würde, wenn ich weiter lesbisch bin. Den genauen Grund weiß ich auch nicht, aber ich versuche mich eifach nicht drum zu kümmern. Ich glaube die Omas haben noch ein Weltbild, daß nicht mehr in unsere Gegenwart passt.



      Versuch dich dagegen abzukapseln, ich weiß es is schwer. Hör auf jeden Fall nicht auf sie. Der Hautarzt würde dich sowieso nur an einen Therapeuten verweisen. Hab Mut!



      LG Marina
      "Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit."

      Cosmiccat6981 schrieb:

      Der Hautarzt würde dich sowieso nur an einen Therapeuten verweisen. Hab Mut!
      Ja, genau. Und der Therapeut kümmert sich dann um die dermatologische Behandlung? Dann können Therapeuten ja gar nicht so schlecht sein, wenn sie die N*rb*n behandeln. Ich dachte immer, da redet man über Probleme. Schande über mich und Asche auf mein Haupt ;)

      Aber mal im Ernst, der beste Weg mit N*rb*n umzugehen ist das Vermeiden. Somit spräche wohl auch ncihts gegen eine Therapie, oder? Denn _normal_ ist das Selbstv*rl*tzen nun wirklich nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gandalf“ ()

      Hallo
      Erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ich war ziehmlich durch den Wind, dadurch ist vielleicht nicht ganz klar geworden, was ich meine. Teilweise muss ich zugeben, dass ich jetzt im Nachhinein auch nicht mehr bei allem weiß, was ich eigentlich damit gemeint habe.
      Mein Problem ist, dass ich wie gesagt überhaupt kein gutes Verhältnis zu ihr habe. Das hat viele verschiedene Ursachen, teilweise liegen sie in der Vergangenheit, waren aber so heftig - für mich - dass ich das einfach nicht vergessen kann.
      Zudem traut sie mir überhaupt garnichts zu. Wirklich garnichts. Wenn ich die Wäsche bügel, tut sie so, als hätte ich die Relativitätstheorie erfunden. Sie gibt mir ständig das Gefühl, nichts zu können und nichts zustande zu bringen. Egal was ich tue oder vorhabe. Auf der anderen Seite erwartet sie extrem viel von mir. Eigentlich steht das zwar im kompletten Widerspruch zueinander, aber sie kriegt das irgendwie hin, keine Ahnung, wie.
      Nun ist es auch so, dass sie seit eh und je versucht, meine Zuneigung oder Anerkennung oder was auch immer, zu erkaufen. Das ist nicht nur mein Gefühl, das haben mir auch meine Eltern und mein Bruder bestätigt.
      Vielleicht habe ich deswegen so stark reagiert. Ich weiß es nicht.
      Aber ich denke nicht, dass sie _mir_ helfen will. Ich denke eher, dass sie sich selbst helfen will, indem sie sich "freikauft" oder was auch immer. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wir reden nie über persönliche Dinge, niemals, und dann kommt sie mit sowas. Ich empfinde das als Frechheit. Es geht sie einfach nichts an.

      Mit meinen Eltern hat sie mit Sicherheit nicht gesprochen. Die hätte ihr gesagt, dass das ganz allein meine Sache ist, und es sie nichts angeht.

      Die Planung sieht jetzt so aus, dass mein Papa mir einen Termin bei seinem Psychiater (glaub ich zumindest, dass es einer war) ausmacht. Dann versuche ich in einer stationäre Therapie reinzukommen. Das ist jetzt die Beste, vielleicht sogar die einzige Möglichkeit - zwischen zwei großen LebensabSchn*tten. Er macht mir den Termin aus und ich hoffe, er kann mir einen Platz verschaffen.

      Ich danke euch für eure Hilfe. Vielleicht habt ihr noch den ein oder anderen Rat für mich. Wäre euch sehr dankbar. Bin noch im Zweifeln, ob das der richtige Weg und eine richtige Entscheidung ist.
      Grüße Papillo
      Die Angst zeigt dir den Weg,
      denn nur der Weg, der dir Angst macht,
      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)
      ich denke der weg über die therapie ist immer der beste!

      ich freue mich auch für dich, dass deine eltern dich dabei unterstützen und dir die hilfe anbieten - das ist sehr viel wert; du stehst nicht alleine da!
      solange du den weg gehst, weil DU dich damit wohlfühlst (und nicht um es anderen recht zu machen) kann es nur richtig sein!
      ich bin bald auch in stationärer therapie und natürlich habe ich auch oft ein muliges gefühl, weil es mein erster klinischer aufenthalt ist, aber im grunde weiß ich, dass es die einzige möglichkeit ist, aus dem svv herauszukommen.

      ich wünsche dir alles gute und hoffe, dass es dir bald besser geht!!

      alles liebe,
      weeper angel
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      (Buddha)
      Danke für deine Antwort. Ich hoffe nur, dass ich da keinen Fehler mache.
      Am 28. August habe ich jetzt einen Termin bekommen. Das ging jetzt irgendwie verdammt schnell. Zu schnell irgendwie. Jetzt, wo es so langsam "ernst" wird, krieg ichs wirklich mit der Angst zu tun. Das rein theoretische ist irgendwie einfacher, als zu akzeptieren, dass es langsam aber sicher Realität wird. Ich weiß nicht, ob das so richtig ist. Schließlich dürfte es mir ja eigentlich garnicht so schlecht gehen. Irgendwie würde ich ja anderen Menschen, die die Hilfe dringender bräuchten, den Platz wegnehmen. Aber andererseits komm ich alleine nicht mehr klar. Das ist eine echt blöde Zwickmühle.
      Naja, der Termin steht jetzt erst einmal. Mit dem Herren muss ich jetzt erst mal reden. Nur weiß ich nicht, was ich da sagen soll. Schließlich entscheidet der ja, wie es weiter geht. Ob eine stationäre Therapie überhaupt in Frage kommt oder nicht. Und wenn ich den Mund mal wieder nicht aufkrieg, dann schickt er mich ja einfach wieder heim. Aber ich weiß doch garnicht, was ich sagen soll...
      Das ganze schüchtert mich total ein. Ich weiß nicht, ob das alles richtig so ist.
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      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)
      du machst das schon, nur mut!
      ich habe auch immer das gefühl, dass ich anderen den platz wegnehme und ihr leidern wichtiger ist als meins.
      aber die ärzte werden dich schon richtig eingeschätzt haben, sonst hättest du ja nicht so schnell schon den platz bekommen :)
      mein problem ist auch, dass ich mich selber nie ernst genug nehme und zu selten an mich und meine gesundheit denke.
      ich glaube die psychologen/therapeuten werden es schon oft erlebt haben, dass patienten sich beim vorgespräch nicht genug öffnen und ihre probleme erzählen können - deshalb werden sie schon die richtigen fragen stellen und dich nicht gleich wieder nach hause schicken - vll hilft es dir ja auch, wenn du das direkt am anfang ansprichst. so nach dem motto: "guten tag, bitte W*nd*rn Sie sich nciht, wenn ich erstmal sehr wenig über mich erzähle, mir fällt es anfangs sehr schwer, wenn ich fremden von meinem problem berichten"...dann wissen sie es ja auch direkt.

      kannst ja wenn du magst berichten wie es dir im gespräch ergangen ist!

      du schaffst das!! :thumbup:
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      Vielen Dank für deine Antwort, weeper angel!
      Heute war besagter Termin.
      Habe mir fast vor Angst in die Hose gemacht und deswegen eine gute Freundin mitgenommen, damit ich nicht vor der Türe stehen bleibe und wieder geh. Sie war eine große Stütze für mich.
      Nach dem Anmeldeprozedere gings dann richtig los. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, es ist mit leicht gefallen. Der Anfang war schwer, aber dann ging es schon. Er hat einen richtig netten und sympatischen Eindruck hinterlassen und er hat auch die richtigen Fragen gestellt, so dass ich den Faden schnell wieder gefunden habe.
      Er hält einen Klinikaufenthalt für sinnvoll, jetzt muss ich noch versuchen, die Krankenkasse zu überreden, dass sie das zahlen. Auch hat er mir eine bestimmte Klinik empfohlen, über die ich mich jetzt noch schlau machen werde.
      Alles in allem bin ich heilfroh, dass das jetzt geschafft ist und auch ziehmlich müde, weil es doch eine heftige Anstrengung war. Aber es war besser, als ich befürchtet habe. Ich geh ja irgendwie immer vom schlimmsten aus...
      Liebe Grüße
      Papillo
      Die Angst zeigt dir den Weg,
      denn nur der Weg, der dir Angst macht,
      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)
      hey papillo,

      das sind doch mal gute neuigkeiten!! hast mir jetzt echt ein lächeln aufs gesicht zaubern können, weil du es geschafft hast :) !!
      ich freu mich für dich, dass der arzt so nett war und dir mut gemacht hat dich bei der klinik zu melden!! das mit der krankenkasse wird schon klappen, vll kriegst du ja auch von nem facharzt ne krankenhauseinweisung oder ne ärztliche bescheinigung oder sowas ähnliches.

      ich würd mir an deiner stelle jetzt was gutes tun, ein schönes bad nehmen oder mit deiner freundin ein eis essen gehen um deinen mut zu feiern, dass du dich zum gespräch getraut und seine fragen alle beantworten konntest!!

      *drück dich* und wünsche dir noch einen schönen abend!!
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      (Buddha)
      Oh, mich hat das auch gefreut, als ich deinen Beitrag gelesen habe :)
      Es ist toll, dass du den Schritt gemacht hast und ich bin mir sicher, dass du es nicht bereuen wirst. Mache dir nicht so viele Gedanken wegen der Krankenkasse. Ich gehe jetzt das zweite Mal in die Klinik und die übernehmen ohne Murren die Kosten wieder. Oft ist es auch so, dass denen bei einer direkten Einweisung in eine bestimmte Klinik auch gar nichts anderes übrig bleibt... Das wird schon klappen!

      Alles Liebe,
      Kathi
      I never walked so far on a lonely street
      With no one there for me...
      -Billy Talent-
      Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut, ein Feedback zu bekommen. So als würde man nicht alleine dastehen.
      Heute war ich wieder dort. Letzte Woche hat er mir ein Rezept mitgegeben und heute haben wir die Dosis erhöht. Eigentlich wollte ich nie Medikamente "wegen sowas" nehmen, aber mittlerweile ist mir alles egal, hauptsache es wird irgendwie besser. Ich halte das alles einfach nicht mehr aus.

      Die Versicherung streikt leider. Da ich keine ambulante Therapie hatte, wollen sie keine stationäre genehmigen. Noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sozusagen. Jedenfalls hat er vorgeschlagen, dass ich in die Uniklinik gehen kann, auf die psychosomatische Station. Da kann ich eine stationäre Therapie oder so etwas in der Art machen, es zählt aber als Krankenhausaufenthalt, weshalb ich keine Genehmigung von der Versicherung brauche und sie gezwungen ist, die Kosten zu übernehmen. Er hat gleich dort angerufen wegen einem Probegespräch, ob ich von der Indikation her da zur Zeit hineinpasse oder nicht. Und nun ja, das Gespräch ist schon am Montag. Und irgendwie geht mir das alles im Moment zu schnell. Da ist irgendwas ins Rollen geraten und ich habe das Gefühl, dass mich das jetzt überrollt. Ich komme bei dem Tempo nicht mehr mit.
      Zeitgleich soll ich sehen, dass ich so früh wie möglich eine Termin bei einer Therapeutin bekomme. Die wurde mir von zwei Fachleuten empfohlen. Und jetzt soll ich zusehen, dass ich da einen Termin bekomme, damit eine ambulante Therapie beginnen kann.

      Das ist alles so viel. Das erdrückt mich fast. Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll, von dem ganzen. Ich weiß nur, dass ich unendlich müde bin und dass ich das alles so nicht mehr lange aushalte. Ich muss hier weg. Muss hier raus. Dreh hier noch durch.

      Vermutlich sollte ich mich darüber freuen, dass sich jetzt etwas bewegt, dass es vorwärts geht. Aber je konkreter das Ganze wird, desto mehr macht es mich kaputt. Es ist verdammt schwer, wenn man einsehen muss, dass man selbst einfach zu schwach ist, um sich selbst zu helfen. Dass man zu schwach ist, da wieder rauszukommen.
      Bald bekomme ich ein Gutachten, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage bin, derzeit eine Ausbildung o.ä. zu beginnen. Damit ich weiterhin Kindergeld bekomme. Und das brauche ich zusätzlich, um Beihilfeberechtigt zu sein. Aber das ganze heißt auch, dass ich arbeitsunfähig bin. Das ist heftig und das tut weh. Ich meine, ich bin 19. Neunzehn Jahre alt und arbeitsunfähig. Neunzehn Jahre alt und ein verkorkstes Leben. Neunzehn und total am Ende. Wo soll das denn enden???? Wenn das jetzt schon so ist, wie soll es denn dann in 10 oder 20 Jahren aussehen?
      Der Gedanke macht mich einfach wahnsinnig. Ich sitze jetzt hier und vertipp mich bei jeder zweiten Taste, weil ich wegen den Tränen der Verzweiflung nicht sehe, was ich schreibe.
      Ich will doch einfach nur mal glücklich sein. Normal sein. Nicht so verkorkst. Und einsam. Und alleine. Ohne Freude, ohne Freunde, ohne Perspektiven. Warum aknn nicht einfach alles einfach sein? Wenigstens ein einziges Mal...
      Die Angst zeigt dir den Weg,
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      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)
      Liebe Papillo,

      ich war mit 19 auch das erste Mal in der Klinik und hab genauso gedacht wie du.
      Eine Mitpatientin von mir war bereits 60 Jahre alt. Ich habe mich einmal lange mit ihr unterhalten und ihr auch gesagt, wie ich mich fühle, weil ich mit 19 schon so intensive Hilfe brauche. Sie erzählte mir dann, dass es ihr in meinem Alter schon schlecht ging und sie sich keine Hilfe geholt hat, weil ihr Stolz zu groß war. Das hatte den Effekt, dass sie zehn Jahre später zwangseingewiesen wurde, weil nichts mehr ging. Seitdem war sie so ziemlich alle zwei Jahre in der Klinik. Über die Jahre hatte sich alles angestaut, sie hat alles verdrängt weil sie sich nicht eingestehen wollte, dass sie krank ist. Sie sagte mir, dass es nicht dazu gekommen wäre, wenn sie gleich gesagt hätte, dass sie Hilfe will, also mit 19 schon. Und dann sagte sie, dass sie es beW*nd*rt, dass man in meinem Alter schon zu sich steht, einsieht, dass man Hilfe braucht und so früh an seine Zukunft denkt.

      Ich weiß nicht, ob dir diese kleine Geschichte hilft, aber mir hat sie damals die Augen geöffnet... Was bringt es dir, wenn du jetzt nichts tust und dafür mit 30 oder so hinmusst?

      Wenn dir alles zu schnell geht, dann sag das dem Fachmann am besten. Bzw könntest du ja erst einmal das Gespräch in der Uniklinik machen und da dann sagen, dass du nicht sofort in die Klinik möchtest. Vielleicht haben die ja auch sowieso Wartezeiten...
      Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass meist das "überrollt werden" helfen kann. Dann denkt man nicht groß nach, weil einfach die Zeit dazu nicht da ist. Und nach der Klinik wird es dir sicher besser gehen...
      Vielleicht solltest du auch überlegen, was genau dich daran hindert, nicht jetzt gleich in die Klinik zu gehen. Dann kannst du sehen, wie wichtig diese Gründe sind.

      Alles Liebe,
      Kathi
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      -Billy Talent-
      Hallo Kaddi
      Was mich daran hindert, sofort in die Klinik zu gehen? Ich muss alles planen. Bis ins kleinste Detail, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Wenn das nicht so ist, drehe ich durch. Und wie könnte ich das innerhalb von ein paar Tagen schaffen? Das ist unmöglich.

      Nun, war letzten Montag in der Uniklinik. Habe dort mit einer Therapeutin das Erstgespräch gehabt. Nun, was soll ich sagen. Wir haben ca. 45 Minuten geredet. Sie wollte so viel wissen. Fragen, die nicht leicht zu beantworten waren. Aber ich habe mein Bestes gegeben. Auf jeden Fall stehe ich dort jetzt auf der Warteliste. In voraussichtlich 4-5 Wochen geht es los. Und ich weiß nicht, was ich davon denken soll.

      Im DurchSchn*tt dauert die Therapie dort 8 Wochen. Jedes zweite Wochenende muss ich nach Hause, um gelerntes anzuwenden. Doppelzimmer und Gruppentherapie - das wird alles andere als einfach für mich. Im Fordergrund stehen die Behandlungen gegen die Ängste, v.a. der Sozialphobie, und gegen Depressionen. Als Hausaufgabe muss ich mich um eine ambulante Therapie kümmern. Habe mir schon eine Therapeutin ausgesucht, aber noch nicht angerufen. Trau mich einfach noch nicht.

      Und ich weiß nicht, was ich Verwandten und Bekannten sagen soll, wo ich hingehe. Bzw. warum ich weg bin. Ich möchte nicht, dass jeder weiß, dass ich eine stationäre Therapie mache. Da müsste ich so viel erkären, und das will ich nicht und das kann ich nicht. Und eigentlich geht das doch auch niemanden etwas an, oder? Aber was soll ich denn sagen???

      So viel ist noch so ungewiss. Und alles so neu. Was habt ihr denn eurem Umfeld gesagt?

      Liebe Grüße
      Papillo
      Die Angst zeigt dir den Weg,
      denn nur der Weg, der dir Angst macht,
      bringt dich wirklich weiter.

      (Mein Papa)