Hallo,

Ich weiß nicht, ob das hier reingehört, falls nicht bitte ich darum es zu verschieben.
Ich glaube nicht, dass es hier jemanden gibt, der mich noch kennt. Ich war lange Zeit nicht mehr hier.
Ich wollte mich verabschieden, vielleicht ist das unnötig, ja. Aber ich wollte euch ein bisschen Mut machen.
Mir ging es lange Zeit richtig schlecht, ich habe aufgegeben. Ich hatte schlimme Depressionen und kam irgendwann mit meinem Leben nicht mehr klar, ich habe meinen Alltag nicht mehr auf die Reihe gekriegt und so ziemlich alles aufgegeben was man aufgeben kann. Aber vor allem habe ich mich aufgegeben. Vieles in meinem Leben ist nicht so gelaufen, wie ich es gerne gehabt hätte(sehr verharmlost ausgedrückt). Ich habe mich selber nicht gemocht und mich auf mich selber nicht verlassen können, weil ich immer das geglaubt habe, was meine Eltern und andere Menschen über mich gesagt haben. Ich habe mich immer schlecht gefühlt, ich habe geglaubt, dass ich schuld war, dass alles an mir liegt. Heute weiß ich, dass es nicht so ist und auch nie so war. Es ist nicht so wichtig was andere Menschen über dich denken oder über dich sagen, solange du dich auf dich selber verlassen kannst und zu dir selber stehst.

Ich habe mich immer anders gefühlt, gedacht nirgendwo dazuzugehören. Aber es ist eigentlich nicht schlimm anders zu sein, es ist vielleicht schwieriger anders zu sein. Aber man ist wenigstens man selber, im Vergleich zu den meisten Menschen, die einfach hinterherlaufen. Ich habe gelernt, dass es meistens die anderen Menschen sind, die wirklich eine Ahnung vom Leben haben, soweit man das überhaupt sagen kann, die vielleicht schon schlimmere Sachen erlebt haben. Es ist unschön sowas zu erleben und es tut verdammt nochmal weh, aber es bleibt nicht immer so. Es wird weniger,auch wenn es nie ganz weggehen wird. Aber man lernt damit zu leben und irgendwann wacht man morgens auf und man merkt, dass alles gar nicht mehr so schlimm ist. Es passiert nicht plötzlich und es passiert auch nicht schnell, es dauert lange bis sowas verheilt, aber Tatsache ist, dass es verheilt.
Irgendwann muss man den Schmerz zulassen und sich mit ihm auseinander setzen, sonst wird es nie besser werden. Es wird immer im Hinterkopf sein, immer unbewusst neben dir stehen. Ich bin wahrscheinlich komisch, aber ich glaube, dass alles im Leben seinen Sinn hat. Auch wenn das bekloppt ist, bei solchen Erfahrungen überhaupt davon zu sprechen, dass es "einen Sinn hat". Aber es war bei mir so, mein Leben hat sich dadurch sehr verändert, und das nicht nur im schlechten Sinne. Man kann vielleicht versuchen es als eine Erfahrung zu betrachten, es wird immer etwas davon in eurem Leben hängen bleiben, aber ihr solltet euer Leben nicht davon bestimmen lassen, es gibt auch noch ein anderes Leben. Ich kann euch nur raten euer Leben nicht wegzuwerfen, es ist sehr viel wert auch wenn ihr das jetzt gerade vielleicht nicht sehen könnt. Und ihr solltet es euch auch nicht von anderen Menschen kaputt machen lassen, ich hätte das fast zugelassen.
Es ist furchtbar sowas zu erleben und ich wünsche wirklich niemandem soetwas zu erleben. Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich bereue es nicht im Nachhinein(nein ich bin nicht bescheuert). Es gehört zu meinem Leben. Aber es ist Vergangenheit, es ist vorbei. Wenn die Vergangenheit schon schlimm war, dann sollte es meiner Meinung nach nicht auch noch die Zukunft sein. Gebt ihr eine Chance und gebt vor allem euch eine Chance. Das Leben ist so bunt und hat auch schöne Seiten. Wenn man nie etwas riskiert, dann kann man auch nichts gewinnen. Irgendwann ist das Leben vorbei und man sollte sich dann nicht vorwerfen können, so viel nicht getan zu haben. Man kann verlieren ja, aber man kann nicht gewinnen wenn man es nicht versucht. Wenn man es gar nicht versucht, dann hat man schon verloren.
Es wartet noch so viel auf euch und manchmal muss man einfach nur die Augen aufmachen und es zulassen. Ich weiß, dass der ganze Text wahrscheinlich ziemlich irre klingt, aber vielleicht versteht ja jemand, was ich sagen möchte.
Es gibt immer irgendwo Hoffnung, man darf sie nur nicht aufgeben.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute für euren weiteren Weg,
das Flugmädchen