mein freund und ich haben eigentlich eine super beziehung. ich habe nur ein problem: wenn er sich abends nicht meldet und ich nicht weiß, wo er ist und was los ist, gerate ich total in panik, fange an zu dissoziieren, will mich v*rl*tz*n etc. es ist nicht so, daß ich nicht allein sein kann oder ihn kontrollieren will oder ihm keinen freiraum gönne - ich kann nur diese ungewisse warterei am abend nicht ertragen. ich habe ihn also gebeten, daß wir grundsätzlich mal so gegen 20 uhr telefonieren und kurz absprechen, was sache ist. das klappt aber einfach nicht, und immer wieder sitze ich allein da, kann ihn nicht erreichen und flippe so langsam aus, schlafe dann die ganze nacht nicht etc. er ist jetzt total sauer auf mich, er sagt, ich soll doch einfach mal souverän sein. aber wie soll ich souverän sein, wenn ich eine panikattacke habe?? er sagt darauf, die panik ist doch gar nicht begründet, ich soll sie einfach sein lassen, er wäre doch einfach nur eingeschlafen und hätte mich deshalb nicht anrufen können, ob er denn nicht mehr schlafen darf? jetzt fühlt er sich von mir erpreßt, er sieht es so, daß ich panikattacken kriege, um ihn dazu zu bringen anzurufen. aber ich erpresse ihn nicht, die angst ist echt und schrecklich, und ich weiß einfach nicht, wie ich ihm das erklären soll. er versteht es einfach nicht. ich will ihn ja auch nicht zu irgendwas bringen mit meiner angst, ich will nur, daß er rücksichtsvoll damit umgeht und einfach bescheid sagt, wenn er abends keine zeit hat. ist das so verrückt, sich das zu wünschen?

sorry, ich habe vergessen, konkrete fragen zu stellen:
-wie kann ich ihm meine gefühle vermitteln, ohne ihn zu überfordern?
-wie kann ich damit umgehen, daß er meine (eben oft extremen) gefühle einfach nicht nachvollziehen kann, vielleicht auch nie wird? wie läßt sich das ertragen?
-wie kann ich die situation abends meistern, ohne dabei auf ihn angewiesen zu sein?
lg helge

hallo und vielen lieben dank für die antworten. ich hab erstmal folgendes gemacht und mir für ein paar abende in der woche was vorgenommen, so daß ich nicht mehr immer nur auf meinen freund warte. auf die weise hatte ich schon einige nette abende und ich habe mir vorgenommen, nicht mehr zu erwarten, daß er meine extremen emotionalen zustände versteht. ich glaube, das ist sehr schwer für leute, die nicht unter sowas leiden. ich verstehe ja auch oft nicht, wie jemand keine extremen zustände haben kann, sondern immer im gleichgewicht ist.
seit einiger zeit nehme ich ads. es hat sehr lange gedauert, bis sie angeschlagen haben. aber nun sind meine zustände besser bzw. gehen schneller vorbei.

hallo, inzwischen hat sich die situation bei mir völlig verändert. ich habe viel allein unternommen, mich mit neuen leuten angefreundet, und es geht mir richtig gut. aber jetzt geht es meinem freund schlecht. er ist irgendwie ständig mißmutig, wenn ich was vorhabe. und wenn ich es mal nicht sage, gibt es riesige szenen. irgendwie kommt es mir so vor, als hätte er es lieber, wenn ich wieder depressiv wäre. zu der zeit saß ich nur zuhause und habe geheult, aber ich war halt da. ich verstehe aber überhaupt nicht, warum er für mich andere maßstäbe ansetzt als für sich. er hat freunde, die ich nicht kenne, sagt oft nicht, wo er ist, ob er kommt etc. und ich soll das nicht dürfen. er hat einen schlüssel zu meiner wohnung, will mir aber seinen nicht geben. jetzt habe ich noch ein auslandsstipendium, das bald losgeht, und er will das überhaupt nicht, obwohl er selbst schon allein im ausland war. es ist so schade, endlich geht es mir besser, und er zieht nicht mit. vielleicht brauche ich etwas geduld?