Hallo liebe LeserInnen.
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich habe vor ca. 3 Wochen meinen ganzen Mut zusammen genommen und mich an eine Beratungsstelle für Opfer von se*u*lisierter Gewalt gewandt und eine E-Mail geschrieben, in der u.a. die Frage auftauchte, wie ein Termin bei ihnen aussehen würde. Leider kam nur eine sehr - ich weiß nicht wie ich es sagen soll - "standardisierte" E-Mail zurück, in der kaum auf die Problematik, die ich schon in Ansätzen geschildert hatte, eingegangen wurde. Es hat mich sehr viel Mut gekostet, die Mail zu verfassen und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.
Ich wurde in sofern beruhigt, als dass gesagt wurde, dass ich nicht das belastende Ereignis etc. bei einem Beratungstermin genau beschreiben müsste, aber ansonsten stand eigentlich dasselbe drin, was ich bereits der Internetseite entnehmen konnte. Das hat mich etwas - demotiviert? Vielleicht lag es auch am Stil der Kommunikation. Ich habe schon mal mit einem Sorgentelefon der Uni telefoniert und danach fühlte ich mich sehr ermutigt, die Problematik anzugehen. Das ist jetzt verschW*nd*n.
Um ehrlich zu sein, schäme ich mich auch dieses Angebot anzunehmen. Ich denke immer, anderen ist viel schlimmeres passiert. Zudem habe ich Angst davor, dass man mich nicht ernst nimmt, weil besagtes Ereignis auch schon einige Zeit her ist und ich auch gar nicht genau weiß, was da eigentlich passiert ist. Ich habe immer das Gefühl, dass ich nicht dazu "berechtigt" bin, ein solches Angebot anzunehmen(was ich auch so in der Mail geschrieben habe, darauf wurde aber nicht eingegangen. War es falsch das zu schreiben?) Denn ich denke vielen anderen ist wirklich schlimmeres passiert.
Darum: Ist es normal, dass in einer Antwort-Mail noch einmal die generelle Arbeit der Beratungsstelle vorgestellt wird? (hab ich mich so kryptisch ausgedrückt, dass die mir nochmal erklären müssen, was sie machen?)Ist es so üblich, dass (vielleicht noch nicht?) mein Problem aufgegriffen wird (aus welchen Gründen auch immer- bin ich zu ungeduldig?)?
Auch wenn die Frage sehr - merkwürdig klingt, aber das schwirrt mir gerade im Kopf herum: Wie habt ihr das Vertrauen zu den Leuten hergestellt, dass ihr nicht Angst davor hattet, man würde euch nicht ernst nehmen? (Vielleicht ist das mein Hauptproblem...)
Bin für jede Antwort dankbar.
Today you are you, that is truer than true.
There is no one alive, who is youer than you.
Dr. Seuss
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