Hilfe

      Es tut mir leid, dass ich soviele Themen eröffne, aber irgendwie überstürzt sich in letzter Zeit alles bei mir.
      Ich hab fürchterliche Angst.Ich schäme mich so sehr, und ich bin so traurig.
      Ich möchte eine Frage an diejenigen stellen, die ähnliches erlebt haben, und den Schritt, der bei mir seit 2 Jagren anstehen sollte geschafft haben.
      Ich bin mittlerweile seit 2 einhalb jahren in Therapie, nie etwas anhaltendes, aber es hat geholfen die nötige Kraft für den Alltag aufzubringen.
      Nun bin ich seit einem Monat bei einer Therapeutin, bei der ich jetzt mal endgültig bleiben kann.das bringt mir Sicherheit und Hoffnung.Aber vorhin, da hat sie etwas geschrieben, das war wie ein Schlag ins Gesicht.Sie hat das von mir gefordert, wovor ich so panische Angst habe.Sie weiß vom MB durch mein Vater und Sie weiß von den Misshandlungen durch meine Mutter als ich klein war.Ich hab nie darüber gesprochen, das kann ich nicht, ich hab darüber geschrieben.
      Wenn ich gerade hier so drüber schreib, ist es auch nicht sehr schwer, weil es irgendwie doch so unreal ist für den Kopf.
      Aber jetzt soll ich etwas machen, das macht mir einfach nur Angst.Ich weiß nicht ob, und wie ich das machen soll.Ich soll mich bei einer Stelle der Stadt melden.Weil ich weg von zuHause soll.Jetzt wird alles irgendwie wieder so nah, so real, ich will das nicht.Irgendwie hab ich die ganze Zeit in Verdrängung gelebt...zuHause...bei den Eltern.Eigentlich hab ich es mir immer gewünscht dass ich hier weg kann, Hilfe bekomm dabei.Aber jetzt...da steht das alles so unmittelbar dirket vor mir, und es bedroht mich.ja es bedroht mich...ich mach mich klein, hab Angst...Angst jemanden zu verraten, Angst alleine zu sein, die Familie zu verlieren, Angst etwas zu tun, was ich nicht darf.Und es setzt mich so sehr unter Druck. ;(
      ich weiß nicht was da passiert, was danach passiert.Ich habd avor Angst.Ich schäme mich so sehr für meine Familie.Ich halte an einer Illusion fest.
      Wie kann ich es schaffen mich dort zu melden, was soll ich da sagen? Wie habt ihr das geschafft, wie lief das bei euch ab?
      was geschah dann? Ich hab soviele Fragen.Ich hab so furchtbare Angst.Ich zitter grad am ganzen Körper...es ist ...so...so real alles....es kommt alles so an mich heran...so nah...ich will das nicht.bitte helfet mir was soll ich tun? Und wie?
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      Hallo Cherry,

      ich möchte dir gern Mut machen, ich hab das, was dir da noch bevorsteht schon hinter mir, und ich denke, dass es für mich das Beste war, was ich tun konnte. Für mich war das ein ganz wichtiger Schritt, ohne den ich soweit wie ich gekommen bin, nie gekommen wäre und ohne den Heilung für mich auch gar nicht möglich ist. Aber ich kann deine Angst und die Verzweiflung auch sehr gut nachempfinden, das war bei mir auch oft so, aber das hat sich im Laufe der Zeit stark verändert.

      Wichtig finde ich, dass es nicht nur die Vorgabe von deiner Thera ist, wenn du sowas machst, sondern dass es auch wirklich DEINE Entscheidung wird, hinter der du voll und ganz stehen kannst. Eine Entscheidung für dich und dein Leben, für Heilung und Sicherheit. Ich vermute, dass deine Thera diesen Schritt auch deshalb von dir fordert, weil eine wirkliche Heilung mit andauerndem Täterkontakt sehr schwer möglich ist und dann oft auch der Erfolg von einer Therapie fragwürdig wird. Es muss eine äußere Sicherheit vorhanden sein, damit auch innerlich an Sicherheit und Stabilität gearbeitet werden kann. Ist das denn nachvollziehbar für dich, dass die Thera das fordert? Habt ihr darüber gesprochen?

      Vielleicht wäre es auch gut, wenn du dich mit der Thera noch mal mit deinen Ängsten diesbezüglich auseinandersetzt und ihr schaut, woher diese Angst und Panik kommt. Gibt es ein Verbot, sich Hilfe zu holen? Gibt es von früher "Drohungen", was passiert, wenn du nicht mehr schweigst? Was verlierst du und was verändert sich (an Unterstützung, auch materiell), wenn du das machst?

      Es ist deshalb wichtig, sich genau damit auseinanderzusetzen, weil du man dann einerseits bestimmte Ängste (Verbote/Drohungen von früher z.B.) relativieren kann, und man andererseits auch gezielt nach Lösungen schauen kann. Das war jedenfalls für mich sehr hilfreich so.

      Und du bist nicht mehr allein damit, deine Thera unterstützt dich und wenn du zu dieser Stelle gehst, bekommst du auch da Unterstützung, du stehst dann nicht ganz allein da.
      Ich denke, dass es reichen würde, wenn du ihnen das, was du hier geschrieben hast, sagen (oder schreiben) könntest, das würde fürs erste bestimmt ausreichen. Vielleicht kannst du da auch fragen, ob du dich erst mal anonym informieren kannst, ohne dass gleich was in die Wege geleitet wird. Manchmal geht das ja. Und wenn du mit denen gesprochen, die ein bisschen kennengelernt und du da vielleicht Wege aufgezeigt bekommen hast, wie es weitergehen kann, dann fällt es dir vermutlich auch ein bisschen leichter, eine Entscheidung zu treffen.

      Wie gesagt, ich kann dir von meiner Erfahrung her Mut machen, ich hatte auch viel Angst davor, ich hab den Kontakt ganz abgebrochen und für mich war es richtig und gut, und es hat sich vieles sehr gut entwickelt dadurch.

      Wenn du noch fragen hast, kannst du auch ne PN schreiben.
      Viel Kraft und Mut, mistral
      Bei mir alles etwas anders abgelaufen. Ich wurde auch von meinem Pa m*ssbr**cht, viele M*le, dann in der 7. Klasse wollte ich nicht mehr l*ben. Ich konnte nicht über den M*ssbr**ch reden. Die Lehrer haben selbst gemerkt, dass was nicht stimmt. Dann wurde eine Sitzung einberufen mit Behördenmitgliedern, Lehrern und meinen Eltern. Danach wurde ich nach Hause geschickt. Nach Hause! Mein Vater hat mir gesagt "da siehst du, die haben dir nicht g*gl*ubt, sonst hätten sie dich nie nach Hause gelassen". Die nächsten Jahre habe ich so getan, als ginge es mir gut. Hatte dann 2 Schulwechsel hinter mir und ca. ein Jahr vor dem Abi ist die Schulleitung auf mich zugekommen und hat mir gesagt, sie können die Verantwortung über mich nicht mehr tragen, ich musste dann auch zu einer Fachperson, aber ich war zu eingeschüchtert von meinem Vater. Ich dachte immer noch, die gl*uben mir nicht. Ich hatte Angst vor ihm. Der Kontakt zur Fachstelle wurde abgebrochen, bis ich einmal ins Krankenhaus musste. Danach durfte ich wieder heim, aber für mich war es klar, dass ich sofort nach dem Abi von zuhause ausziehen werde. Dank der Fachstelle und meiner Psychologin habe ich diesen Schritt gewagt. Leider bereue ich immer noch, dass ich in der 7. Klasse den Mut nicht hatte, die ganze Wahrheit zu erzählen, dann hätte ich nicht noch Jahre in der H*lle verbracht.

      Heute bereue ich, nicht in die Fragen der Leute eingegangen zu sein, als ich 13 war, aber wahrscheinlich war ich damals auch nicht reif genug für diese Entscheidung. Du selbst musst hinter der Entscheidung stehen können, ansonsten wirst du nie wirklich abschliessen können. Lass dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht willst! Aber frage doch deine Psychologin, was bei dem Gespräch (oder auch nach dem Gespräch) alles passieren wird. Was für Fragen auf dich zukommen, ob du in jedem Fall weg musst. Vielleicht ist ja das erste Gespräch bei der Fachstelle ganz unverbindlich und sie machen nur etwas auf deinen eigenen Wunsch (aber dazu musst du dich informieren). Und dann kannst du die negativen und positiven Seiten mal gegenüberstellen. Wichtig ist auch, dass du dir Zeit lässt für deine Entscheidung, denn ein Auszug ist keine leichte Entscheidung.

      Auf alle Fälle, egal wie du dich entscheidest, wünsche ich dir viel Glück für die Zukunft und drücke dir ganz fest die Daumen, damit das Leben für dich besser wird!

      Liebe Grüsse

      Ramiga
      Ich sitze in einem kalten Raum, doch draussen scheint die Sonne!
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