Umgang Angehöriger mit Dissoziationen

      Umgang Angehöriger mit Dissoziationen

      Hallo an alle!

      Ich hab eine Frage. Hab auch die Suchfunktion bemüht aber nichts richtiges gefunden.

      Wie der Titel schon sagt, geht es um meine Dissoziationen. Wenn ich wegdrifte, bin ich kaum ansprechbar. Ich 'funktioniere' dann zwar noch, aber kann kaum reden. Für meine Familie und Freunde ist es sehr schwer damit umzugehen. Sie fragen mich, wie sie darauf reagieren sollen, wenn ich mal wieder nur körperlich anwesend bin. Und ich hab keine Antwort darauf. Ich hab Angst, dass daran ein paar Freundschaften kaputt gehen könnten, zumal einige schon sehr wütend auf meine Abwesenheit reagiert haben. Was ich auch verstehe. Ist immerhin nicht einfach wenn man so hilflos daneben steht.

      Vielleicht noch zur Info: In solchen Momenten fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind. Das nicht reden darf und deswegen bin ich schlichtweg schlaflos. Manchmal dauert es nur wenige Stunden, aber ich hatte auch schon mehrere Tage dieses Gefühl.
      Ich bin in Therapie und ich kenne auch die Ursache. Aber meinen Lieben hilft das ja nicht viel.

      Vielleicht hat jemand von euch Ratschläge?

      Sumia
      Erkläre Ihnen das du in Therapie bist, das du daran arbeitest, sie aber auch keine W*nd*rheilung erwarten können. Es braucht Zeit.

      Wenn deine Freunde wütend regaieren solltest du mal darüber nachdenken, ob es wirklich Freunde sind, denn du bist du, mit allen facetten. Und eben auch mit der Facette der Dissoziation. Wenn sie wütend sind weil sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollene - nun was hilft dir denn da?
      Ich mein, was hilft dir wenn du wegbist?

      Das wäre vieleicht mal ein Ansatz, denn dann kannst du - vielleicht mit Hilfe deiner Thera- ein "handbuch" erstellen in dem du erklärst wie Freunde und Familie helfen können./Hilfe kann hierbi auch heißen das sie dich in Ruhe lassen sollen.
      Es gibt kein Patentrezept, jede Dissoziation ist immer ein bischen anders, aber vileicht gibt es etwas was ansatzweise hilft.
      Guten Morgen!

      Danke für deine Antwort.
      Doch, es sind auf jeden Fall Freunde, das haben sie schon oft genug bewiesen. Ich denke, dass mit der Wut kommt eher von der Hilflosigkeit. Und grade weil es leider keine W*nd*rheilung gibt, fänd ich ein paar Tipps für sie gut.

      Was hilft mir? Ja das ist eine gute Frage. Früher habe ich mich in solchen Momenten immer selbst v*rl*tzt . Aber ich hab das schon seit über einem Jahr nicht mehr gemacht (bis auf einen Rückfall). Aber vlt. kann man den Reiz ja irgendwie ersetzen... hmm, ich denk mal drüber nach.
      Das mit dem Handbuch find ich gut. Werde mit meinem Therapeuten mal drüber reden.
      Hallo,
      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es den Angehörigenn, je klarer die Handlungs- und Verhaltensanweisungen sind, leichter fällt auf dissoziative Sympthome zu reagieren.
      Vielleicht überlegst du mal mit deiner Therapeutin, was dir helfen könnte und wie Angehörige am besten reagieren sollten.
      Natürlich musst du sie dann auch davon in Kenntnis setzen und ihnen das Helfen so leicht wie möglich machen; Beispielsweise Ammoniak immer dabei haben...
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hmm, so ein Ammoniakfläschchen habe ich auch. Vielleicht sollte ich wirklich offener mit ihnen darüber reden. Ihnen sagen, dass sie mir auch das Fläschchen unter die Nase halten können, wenn ich es selber nicht schaffe. Und vielleicht mal genau erklären, was in dieser Situation passiert. Ich halte mich da immer sehr bedeckt, weil mir das peinlich ist und ich keinen damit belasten will.
      Zumal viele auch wissen wollen, was die Ursache ist. Und dass sind bei mir M*ssbr**cherfahrungen. Ich denke nur immer, dass ich da durch muss, und es doch auch nicht hilft, wenn sie sich auch noch darum sorgen müssen.
      Hi,
      Ich denke, die Ursachen musst du nicht preisgeben. Aber wenn du zumindest denen, die dir nahe stehen, deine Situation erklärst und ihnen vor allem Anweisungen und Tips an die Hand gibst, dich in ihrer Gegenwart sicherer fühlst, müssten auch die Dissoziationen weniger werden. Denn "weg" aus einer Situation muss man ja nur, wenn sie unerträglich wird...
      Lieben Gruß
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Danke für diese Anmerkung. Klingt logisch. So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Dass es die Dissoziationen verringern kann, wenn ich weis, dass sie mir helfen können und ich mich sicherer fühle.

      Ich werde das bald ansprechen. Es sind ja liebe Leute, und ich zweifel eigentlich nicht an ihrem Verständnis.

      LG!