Ausbildungsplatz vs. Essstörung

      hallo du. das sind ja erfreuliche nachrichten. leider bin ich nicht mehr dazugekommen, dir gestern zu antworten. ich drücke dir aber die daumen. freut mich, dass du so viel initiative zeigst und auch was unternimmst. das ist toll. wegen dem gewicht wird es wohlnoch ein längerer weg sein, aber du bleibst dran und das ist das wichtigste. würd mich freuen, wenn du erzählst, wie es gelaufen ist!
      wollte dir eigentlich noch was zu deiner vorigen antwort schreiben, hoff ich kann das noch nachholen.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hey

      also auf der einen Seite unternehme ich auch so viel weil ich nur rumsitzen sehr schlecht ertragen kann (kann mich schlecht selber beschäftigen)
      Also das vorstellungsgespräch ist eingentlich gar nicht so schlecht gelaufen. Ich war gerade 15min da drin. Der Rechtsanwalt hat kaum fragen gestellt meinte aber ich hätte einen positiven eindruck gemacht und sie melden sich bei mir. Eine Sekretärin war dabei und meinte auch ich wäre symphatisch. jetzt heisst es abwarten
      Mit dem Gewicht hast du schon recht ist ein längere Weg.
      und klar kannst du zu meinem letzten Beitrag noch was schreiben
      schönen abend
      junimond
      sorry, ích kriegs i-wie schwer hin momentan mit schreiben. hab heut schon einen längeren beitrag geschrieben und meine energien sind leider ziemlich schnell am ende richtung abend.ich wollt eigentlihc zum thema konzentration und essen noch was sagen, weil du geschrieben hast, du hättest da vorher ja unteres normalgewicht gehabt und somit wär das nix, was man mit essen hätte beheben können. ich weiss, solange man da so selber drinsteckt, ist es kaum möglich, das wirklich als faktor anzuerkennen, aber
      aus meiner erfahrung kann ich dir sagen, dass es auch, wenn man grade mal so an der unteren grenze herumschrammt,und das vermutlich mit einíger mühe und ständigem hin und her und auf und ab, noch lange nicht getan ist. der körper läuft auf sparflamme, es ist gerademal so geschafft. der körper muss sich erstmal erholen und sich schon über längere zeit "sicher sein können", dass er auch genug energie bekommt, damit sich alles einpendeln kann und man auch wirklich wieder über längere zeit leistungsfähig bleiben kann. und das gedankenchaos wie gesagt, das halt ich für einen noch größeren faktor. das zeigt sich ja auch an deiner panik wg der unerwartet schnellen gewichtszunahme von 600g, die ich jetzt nicht als so schnell und so viel empfinde, und schwankungen von 1-2 kg sind durchaus normal zwischendurch hängt ja von verschiedenen dingen ab. das muss noch nichtmal heissen, dass man effektiv zugenommen hat. und das würdest du wohl auch nicht so merken, wenn du nicht so oft gewogen würdest. wär es vielleicht eine möglichkeit, dass du dein gewicht nicht immer gesagt bekommst? das hat mir jedenfalls mal geholfen

      ich find es eigenartig, dass du von der betreuerin erfährst, was dein voriger potentieller arbeitgeber von dir hält in sachen arbeit. das würde ich persönlich überhaupt nicht wollen. aber wenn es für dich kein problem ist.. ich finds nicht so gut.
      geht ja um dich und i-wie auch um deine eigenverantwortung, die solltest du ja doch wieder wahrnehmen (lernen) in allen deinen belangen. und auch da. vielleicht ist das im moment sogar noch einfacher, als beim essen. nur so meine gedanken dazu.

      du schreibst, du hältst nur rumsitzen schwer aus und kannst dich schwer selbst beschäftigen. warum? gedankenchaos, weil du dich dann allein fühlst? ich hab das in zeiten, in denen es mir psychisch nicht so gut geht, auch und vor allem während der akuten ES hat mich alleine sein und nichts zu tun haben direkt in panik versetzt.
      ich hab das dann langsam gelernt, mir dinge gesucht, die mir spass machen, die mich i-wie erfüllen oder wo ich mich auch entspannen kann und es mit mir selbst langsam wieder besser aushalte. bei mir waren das vor allem kreative dinge, malen, musizieren , stricken (echt entspannend und gut um die konzentration zu schulen) also dinge, für die ich zur ruhe kommen muss ein bisschen und wo ich "mit mir sein" und entspannung als was positives erlebt hab. wo ich zwar schon was tue aber auch DABEI zur ruhe komme und zu innerer ausgeglichenheit. kennst du imaginationsübungen. das hat mir auch sehr geholfen, allerdings konnte ich mich da erst viel später drauf einlassen und es braucht ein bisschen geduld und auch eine gute anleitung. das wären so dinge, die mir noch einfallen würden.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hi

      ich wollte dir auf deinen letzen Beitrag auch eine Antwort schreiben.
      Also als ich damals beim Rechtsanwalt gearbeitet habe hatte ich schon etwa 4 Jahre unteres Normalgewicht durchgehend (selbstverständlich mit den natürlichen Schwankungen.) Ich glaube mein Körper war sich damals ziemlich sicher, dass er genügend Energie bekommt. Das mit dem Gedankenchaos mag natürlich eine Rolle gespielt haben. Da bin ich derselben Meinung das dies schlimmer ist und wahrscheinlich eher zum ukonzentrierten Arbeiten führen kann.

      Mit dem wiegen besteht hier leider keine Möglichkeit. Ich hatte mir ja vor ein paar wochen einen Magen-Darm-virus eingefangen (wo ich vor allem durch Flüssigkeitsverlsut viel an Gewicht verloren habe, was natürlich auch schnell wieder draufkam als ich wieder meinen Plan essen konnte) Damals wollte ich nicht auf die Waage schauen. Hatte am Abend vorher eine Ausseinandersetztung mit der diensthabneden Betreurin (wo ich ihr probiert habe zu erklären, dass ich mich schützen will) aber die Anweisung vom Leiter der Wohngruppe und der Ernährungfachkraft waren das ich mein Gewicht wissen MUSS! und als ich am nächsten morgen nicht draufgeschaut habe hat sie mir das Gewicht gesagt. Ich bin gerade am kämpfen um die Option zu haben das ich nicht draufschauen muss.

      Ich glaube ich habe mich in meinen letzen Beitrag ziemlich unglücklich ausgedrückt. Ich finde auch das ich eingenverantworltiches Handeln lernen muss. Dummerweise sieht es das Sozialamt anders. Damit sie die Kosten für die Wohngruppe hier übernehmen musste ich vielen Dingen zustimmen die ich überhaupt nicht gut finde (dazugehört das meine Betreurin sich bei der letzen Arbeitstelle mit dem Arbeitgeber unterhalten hat, aber z.b. auch das ich eingentlich zu den Vorstelleungsgesprächen begleitet werden soll, sowie zum Arbeitsamt, zum Arzt usw) Ich brauche das alles nicht!! Ich kann das schon allles! Ich kann (abgsehen das ich mich im Berufalltag nicht so gut zurecht finde) nur nicht essen! In dem Bereich brauche ich Unterstützung. tut mir leid wenn das jetzt wütend kl*ngt. Geht nicht gegen dich sondern auf einige Stellen im Konzept hier. Mag sein das ich falsche Wohngruppe gewählt habe. Aber jetzt kann es nicht mehr ändern und muss eben das beste aus der Situation machen.

      Zu deinem letzen Absatz: ich werde noch lange suchen müssen um dinge zu finden die mich wirklich erfüllen. imaginationsübungen (inner sichere ort usw.) kenne ich aber ich konnte mir das nie vorstellen bzw. mich nicht darauf einlassen. die innere ruhe die du beschreibst hab ich noch nicht gefunden und wirklich entspannen kann ich mich auch nicht. aber es ist nett was du beschreibst was dir hilft.
      so das war erst mal
      schönes wochende
      junimond
      hallo,

      freut mich, dass du dich mal wieder gemeldet hast. das tut mir echt leid für dich, dass du dich so sehr den teilweise sinnlosen und kontraproduktiven konzepten von sozialamt und betreuern unterwerfen musst. leider ist das sehr oft der fall, in verschiedensten einrichtungen und sobald man in i-einer weise unterstützung benötigt. ich kenne das auch an andere stelle, wg meiner körperbehinderung.

      schade, dass dort so wenig auf deine bedürfnisse eingegangen wird. ich finde, es wird oft zu sehr an starren regeln festgehalten, grade in der verhaltenstherapie und insbesondere bei essstörungen. auf der einen seite ist ein fester rahmen ja gut, aber oft hab ich das gefühl, wird gar nicht drauf geschaut, ob derjenige dazu überhaupt schon in der lage ist, was da erwartet wird. und dass oft ein schrittweises annähern sinnvoller wäre als die methode. so ist das und damit hat es sich.
      das nur für dich, weil ich das wirklich gut verstehen kann und es mir damals ähnlich ergangen ist, zu beginn.

      ich verstehe, dass es dich wütend macht, wenn dir dermaßen deine selbstbestimmung entzogen wird, auch in bereichen, wo absolut kein grund dafür gegeben ist.
      ich hoffe, du kannst da noch etwas für dich erreichen. ich möchte dich nochmal ermutigen, für dich zu kämpfen, für das was für dich wichtig und gut ist. auch wenn da offenbar wenig verständnis dafür da ist.

      wg der inneren ruhe und so
      für mich war es am anfang auch unvorstellbar, mich auf sowas wie imaginationsübungen einzulassen. das kam langsam, hab auch erst eine gewisse sicherheit vom äußerlichen her gebraucht, nicht ständig stress wg arbeit oder und fertig studieren, wohnung , nicht zuletzt die richtige therapie bzw. einen therapeuten, dem ich voll und ganz vertrauen kann bzw. der mir dinge so nahebringen kann, dass ich sie auch langsam annehmen und umsetzen lernen konnte.


      was ist denn mit der einen bewerbung gewesen? haben sich die nochmal gemeldet? wie geht es dir aktuell mit der gesundheit und dem essen? lass dich nicht entmutigen, versuche einfach weiter dein bestes, ich denke, das machst du. und das ist genug. nimm das , was für dich an der wg hilfreich ist, mit, und bleib dabei, für dich zu kämpfen. für dein ziel eines gesunden selbständigen und lebenswerten lebens.
      und vielleicht hilft es dir auch, wenn du dir bewusst machst, dass es auch, wenn jetzt in der zeit in der wg noch nicht alle deiner ziele erreicht werden können, danach noch möglichkeiten gibt. der gedanke so_gut_wie_es_eben_geht, das hat mir sehr geholfen. druck rauszunehmen und mich mit mehr gelassenheit und ruhe an meine probleme wagen zu können.
      ich wünsch dir alles gute :)
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hey
      schön das du dich so schnell zurückgemeldet hast. Und ich bin froh, dass du meinen Beitrag so verstanden hast wie er gemeint. Ich habe ihn nämlich (nachdem ich ihn abgeschickt habe) noch mal gelesen und mensch du verteidigst dich irgendwie nur als wärs du angeriffen worden und gehst kaum darauf ein. aber so war er denfintiv nicht gemeint.

      eingetlich kann man mit den Betreuern hier schon reden und die Wg ist ja auch eher für Jüngere. Einige Reglen dich mich einschränken (z.b. unter der Woche um 22.00Uhr im Haus zu sein, keinen eigenden Schlüssel zu besitzen usw.) finde ich gar nicht so schlimm. Aber zu Vorstellungsterminen begleitet werden zu sollen oder ich durfte ja in diesesm Schuljahr noch keine Ausbildung beginnen (vom Sozialmat) sowas störrt mich dann schon. Uns sonst eben einige von den essstörungspezifsichen Regeln. z.b. das alle Mahlzeiten (soweit es geht) betreut werden. In der Klinik sitzt man auch erst am betreuten essen aber wenn man dann soweit ist kann man alle Mahlzeiten (mit anderen Mitpatienen zusammen) in eigenverantwortung einehmen und dann wird man entlassen (ist zumindest wieder etwas gesünder geworden) und hat schwups wieder betreutes Essen??? Klar wenn man gerade eine Krise hat oder Tabelttessen hat macht ja Sinn aber dauernd?
      apropros Tabelttessen ich habe schon seit 3 wochen den BMI überschritten der Tablettessen notwenig machen würde. Ich habe es eingentlich auch abgegeben aber das war dann doch zuviel eigenverantwortung. Jedenfalls habe ich darum gebeten wieder Tabelttessen zu bekommen. Aber es ist jetzt anders. Ich nehme es zwar als Hilfe und Unterstützung in Anspruch aber ich könnte es jederzeit auch wieder abgeben wenn ich denke das ich jetzt mir wieder in eigenverantwortung nehmen kann.

      Ich habe jetzt seit 2 Wochen ein Praktikum beim Rechtsanwalt. (es ist der Rechtsanwalt der mich am Karfreitag angerufen hat) Dort fühle ich mich eingentlich ganz wohl. sogar mit den Arbeitszeiten sind sie mir entgegengekommen weil die Zugverbindungen so schlecht sind. Gestern gab es so ein Zwischenbilanzgespräch. Eingentlich sind die ganz zufrieden mit mir. Natürlich ist es denen aufgefallen das ich still und introvertiert bin aber so jemand ist ihnen lieber als jemand mit einer großen Klappe. Aber ich habe immer noch Angst das ich den Erwartungen dort nicht gerecht werden kann. Das Praktikum läuft jetzt bis zum 01.08. dann werde ich wahrscheinlich übernommen wenn es weiter so glatt läuft. Ich habe eben ziemlich angst das ich dort irgendwann auch zu viele Fehler mache und die dort irgendwann genauso unzufrieden sind das ich nicht übernommen werde. Allerdings habe ich mir gesagt, dass ich es dort nochmal versuche und wenn es nicht klappen sollte werde ich erstmal doch studieren.
      Ich habe jetzt auch einen Therapeuten. Gestern das erste Gespräch. habe eignetlich einen guten eindruck. Allerdings muss ich auch bald zum pychaiter weil ich neben der ES und dem SVV auch an Depressionen leide. (als eigenständiges krankheitsbild) und obwohl eingentlich alles so gut läuft hänge ich gerade in so einer Depri-Phase.
      Darf ich eigentlich anehmen, dass es dir da du mir so schnell zurückgeschrieben hast anehmen dass es dir jetzt etwas besser geht? Hast du am Wochenende noch was schönes vor?
      junimond
      das klingt doch ganz gut, mit dem praktikum. gib einfach dein bestes, je weniger du dich noch selbst unter druck setzt, desto besser wird es klappen. ich drücke dir ganz fest die daumen, dass es weiterhin so gut läuft und du übernommen wirst. dann hast du schon viel wichtiges geschafft. freut mich, dass es auch mit dem essen recht gut läuft.
      und dass du einen therapeuten hast, ist doch auch ein weiterer positiver punkt. ich hoffe , dass du beim psychiater auch positive erfahrungen machst und bald geeignete medikamente (darum gehts doch, oder?) kriegst, die dich ein wenig unterstützen in sachen depression und sv.

      ich bin momentan auch ziemlich depressiv, hab stress,wegen anerkennung meiner prüfungen aus dem studium usw. und bin leicht aus der fassung zu bringen, die therapie geht in die vergangenheit und das ist ziemlich anstrengend. zudem hab ich noch immer sehr mit der erschöpfung zu kämpfen.

      aber das hat in diesem thread nichts verloren. sonst wird der thread noch geschlossen, es soll ja weiterhin offen für andere beiträge auch bleiben. mach mir da ohnehin gedanken, da offenbar nur ich dir noch antworte.
      ansonsten müssen wir das per pn weiterführen.

      naja. alles liebe einstweilen, und melde dich mal, wie es dir so geht
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hallo,
      Verfolge diesen Thread schon eine Weile und wollte dir mal mitteilen, dass ich es super finde, wie sehr du kämpfst und wie Kompromissbereit du bist. Ich hoffe wirklich für dich, dass du den Ausbildungsplatz bekommst.
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)