Wer bin ich bloß??

      Wer bin ich bloß??

      Hi ihr...

      Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wirklich, ich leide so sehr darunter, dass ich daran zerbreche.
      Ich bin mir mehr und mehr klar darüber, dass ich in einer Art Identitätskrise stecke, ich weiß einfach nicht, wer ich bin :'-(

      Ich bin so verzweifelt, weil ich es bei niemandem schaffe, normal zu sein, immer verstelle ich mich komisch, bei jedem anders. Es ist aber dadurch nicht so, dass es irgendwas besser macht, nein, ich fühle mich in der Gegenwart der meisten Menschen einfach schlecht und minderwertig. Gerade wegen diesem komischen Verstellen.

      Und weil ich es immer tue, weiß ich nicht, wie es normal ist... Mir ist klar, dass Menschen viele Facetten haben und das es auch ein Stück weit normal ist, dass man sich bei verschiedenen Menschen auch mal unterschiedlich verhält, aber ich tue es immer, und habe das Gefühl, dass mich niemand mag. Wie sollen sie auch, wenn ich so bescheuert bin und mich immer so blöd verhalte. Ich könnte heulen, es macht mich einfach so fertig.

      Bitte, hat jemand von euch eine Idee, was ich tun könnte?? Ich muss zu mir selbst finden, sonst verliere ich mich immer mehr. Ich weiß aber einfach nicht wie....

      Lucky

      ~ Der Lohn für Anpassung ist, dass alle dich lieben - außer dir selbst! ~ (Rita MacBrown)


      Hey Lucky,

      was du da schreibst, kenn ich auch. Ich glaub, in gewissem Sinne ist es normal, dass man bei jedem Menschen irgendwie anders ist. Man passt sich ja auch irgendwie unbewusst seinem Umfeld an.
      Wie bist du denn, wenn du ganz alleine bist? Wenn du also keine Erwartungen oder Wünsche erfüllen musst oder niemanden beeindrucken musst? Vielleicht solltest du da anfangen zu suchen sozusagen?

      Hast du es schonmal mit Meditation probiert? Ich kenne einige, denen das bei der "Selbstfindung" geholfen hat., Müsstest du wahrscheinlich einfach mal ausprobieren...

      LG Salina
      Sortez-moi de ma bulle
      Histoire d'y croire encore...
      (Diams)
      Hier stellst du eine Frage, die dich sehr wahrscheinlich dein Leben lang begleiten wird.
      Ein paar Herangehens- und Sichtweisen kann man dir jedoch sicher an die Hand geben:
      - Du bist so kompliziert und so einfach wie jeder andere. Probleme, die sich dir stellen, stellen sich anderen auch, nur wirst du sie jedesmal aufgrund unterschiedlicher Gemütsverfassungen anders wahrnehmen. Situationen, die für dich mal schwer waren, werden nicht automatisch für allezeit unlösbar bleiben, d.h. u.a. auch, dass du dich vielleicht gestern "bescheuert und blöd" verhalten hast, das jedoch keinesfalls eine Richtlinie für "immer" bedeutet.
      - Begreife es mehr als Chance, jemand "anderes" sein zu können, abrücken zu dürfen von dem, was du für "dich selbst" hälst. Denn was das nun ist, wissen wir ja doch nie ganz genau. Viel aufschlussreicher: WAS ist eigentlich anders, was haben die Arten des Verstellens gemeinsam bzw. was erhofft man sich davon?
      - Du bist nicht die Kleidung, die du trägst, die Musik, die du hörst, die Bücher, die du liest. Klubs und Gruppierungen unterstützen ein Identitätsgefühl, dass sich auf Äußerlichkeiten gründet. Interessanter ist die Frage: warum findest du dich in diesen und jenen Interessen wieder, was sagt deren Inhalt über dich aus?
      - Konzentriere dich auf Fakten, die sich nur schwerlich durch Wahrnehmung oder Minderwertigkeitsgefühle verwischen lassen können: Bestandsaufnahme von Konstellationen und Leistungen: soziale (Verhältnis zur Familie, vertraut man sich dir an, kannst du im Notfall nachts jemanden anrufen, wenn es dir wirklich schlecht geht), schulische/universitäre/berufliche (Noten, Verantwortung, wie lange hälst du es in einer solchen Einrichtung aus -> Ausdauer) und praktische (zB Haushalt).

      Einige Dinge erscheinem einem vielleicht unbedeutend oder sehr einfach, sagen aber viel über deine Prioritäten, deine Hoffnungen und Wünsche aus. Ist das nicht ein erster Hinweis auf die Frage, wer man ist?
      Die Meditation ist auch insofern ein guter Rat, als dass man dadurch entspannter und ausgeglichener wird. Selbst-gefühl hängt schließlich stark von Stimmungshochs und -tiefs ab.
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)