Er hat sich verändert

      Er hat sich verändert

      Hi,

      Es geht mir um meinen Freund. Er hat sich - wie der Titel schon sagt - verändert. Jedenfalls kommt es mir so vor. Früher waren wir ein Her und eine Seele. Es war alles so W*nd*rschön und ich war so überglücklich. Nur seit er auf der Uni ist, ist alles anders, oder besser, es hat sich verändert.
      Dass er viel lernen muss, ist mir bewusst. Das ist auch nicht mein Problem, denn lernen ist wichtig.
      Mein Problem ist, wie er sich im Bezug auf soziale Kontakte verändert hat. Früher war ich ihm die wichtigste. Mir hat er zu allererst seine Sorgen anvertraut, mit mir wollte er als allererstes feiern, wenn es was zu feiern gab - wie z.B. heute, seine erste Prüfung, welche er hinter sich hat - dazu später mehr. Ich war sozusagen seine wichtigste Ansprechpartnerin, noch vor seinen besten Freunden, welche er (wie mich auch) seit 14 Jahren kennt.
      Jetzt ist er seit Oktober auf der Uni. Und seitdem verändert er sich kontinuierlich ... kann ich auch nachvollziehen, es ist schließlich auch ein neuer LebensabSchn*tt. Vielleicht halte ich da auch nur nicht mit ...
      Ich kann das Gefühl, was ich jetzt schon länger mit mir rumtrage nicht so ganz beschreiben. Ich fühle mich so, als würde ich immer mehr in den Hintergrund geraten. Es dreht sich alles nur noch um die Uni - und vorallem um die ach-so-tollen Erlebnisse da. Es fängt schon damit an, dass wir früher einiges unternommen haben und er mir immer gesagt hat, dass er unbedingt ganz viel mit mir unternehmen will. Kaum war er auf der Uni, war er der arme Student. Aber was dem widerspricht, ist auch was, was mich so v*rl*tzt. Er hat genügend Geld und auch Zeit, um regelmäßig mit seinen tollen Kumpels essen zu gehen und abends wegzugehen.
      Rufe ich ihn an, wenn er mit seinen Kumpels unterwegs ist, dann ist er manchmal nicht er selbst. Meistens konzentriert er sich dann nicht auf mich, sondern labert und lacht noch mit den anderen und wenn ich dann in einem noch freundlichen Ton sage, dass ich noch dran bin, bekomme ich angenervt zu hören, ich würde stören - dabei haben wir uns gesagt, wir können uns jeder Zeit anrufen, wenn es einem schlecht geht oder wenn es uns eben danach ist. Und ich bin nicht so, dass ich ständig anrufe, auch nicht mehrmals am Tag und es tut mir leid, ich kann es nicht riechen, wenn er unterwegs ist und die zwei Minuten sollte er sich doch eigentlich nehmen können ...
      Und teilweise endet das in Auseinandersetzungen, wo er am Ende einfach auflegt und mich dann immer wegdrückt, was er früher bei mir bemängelt hat - verständlicherweise.
      Ganz schlimm ist es dann, wenn seine Kumpels auf die tolle Idee kommen, irgendwelche S*x Geräusche im Hintergrund zu machen. Ich reagiere darauf schon empfindlich und er sollte das wissen. Aber ich solle mich nicht so anstellen, das wäre doch nur Spaß. Wenn wir aber mal alleine zuhause sind und intim werden, achtet er darauf, wenn ich einen schlechten Tag habe, dass er nichts macht, was mich triggern könnte ...
      Es stört mich also, dass er so anders ist, wenn er mit denen zusammen ist.
      Auch sein Trinkverhalten stört mich. Vor der Unizeit war er noch ziemlich gegen Alkohol, grade, weil Alkohol eine große Rolle in meiner Ver... gespielt hat ... Aber jetzt trinkt er zu fast jeder Tageszeit (aber keine Sorge, er ist kein Trinker, das ist noch alles im Rahmen, das kommt auch sehr selten vor). Aber er und seine Kumpels trinken schon mal morgens ein Bier, weil's eben cool und lustig ist.
      Und heute gab es auch wieder etwas, was mich richtig aufregt. Er hat heute seine erste Prüfung geschrieben. Ich weiß noch, wie viel Stress es deswegen in letzter Zeit gab. Ich war quasi sein Sandsack. Ich habe die ganze schlechte Laune deswegen abbekommen. Ich habe mir noch die Mühe gemacht und ihm zwei oder drei Überraschungen zur Aufmunterung gemacht. Und ich habe gedacht, dass es wenigstens heute so wie früher wäre, dass er diesen Erfolg mit mir teilt. Er hatte es nicht für nötig gehalten mir Bescheid zu sagen, dass er fertig war. Ich wollte ihn nach der Prüfung erreichen, aber er hatte vergessen, sein Handy wieder anzumachen. Naja, irgendwann beim Bier einkaufen mit seinen Kumpels ist ihm eingefallen, er könnte mir ja mal Bescheid sagen. Naja, ich wollte dann wissen, wie es war, aber das wollte er mir erst später sagen. Ich wollte dann noch wissen, ob wir uns sehen und das feiern können. Seine Antwort war dann, später erst, er wolle noch etwas essen gehen mit den anderen, er würde sich melden. Nach dem Essen hat er sich gemeldet, wollte mir dann aber immer noch nichts verraten und mir dann nur mitteilen, er wurde noch zu einem Kumpel gehen mit den anderen und da weiter trinken. Ich wollte ihn dann zwischendurch mal erreichen, weil ich eine Frage zu meinem Drucker habe, aber er meldet sich nicht mehr ...
      Jetzt sitze ich hier und habe so eine Angst. Er meinte zwar, er würde sich nie besaufen, aber ich kenn' ihn doch ... Das hat er schon ein paar mal getan. Ich kann einfach nicht mehr. Ich komme damit nicht mehr klar. Grade, wo ich das ganze hier aufgeschrieben habe, habe ich Angst, worauf das hinaus laufen könnte. Ich will mich nicht trennen, das habe ich auch gar nicht im Sinn. Ich liebe ihn abgöttisch, er mich auch, das weiß ich und das spüre ich auch. Wenn er nichts mit den Leuten von der Uni zu tun hat, dann ist er fast so wie früher. Die Veränderung, die dann bemerkbar ist, ist völlig in Ordnung und ich denke auch mal normal. Aber wenn er mit denen zusammen ist, dann erkenne ich ihn nicht wieder. Ich kann es nicht genau beschreiben, wie ich mich fühle, aber ich bin unglücklich - und ich habe Angst ihm das zu sagen. Ich habe es vorhin mal vorsichtig angesprochen, aber er sieht das Problem nicht. Es ist halt so und ich bin ihm immer noch das Allerwichtigste. Sagen ist das eine, ich weiß auch, dass es so ist, aber es kommt auch auf das zeigen an.
      Was ist eigentlich mein genaues Problem? Ich weiß, ich habe keine Freunde und bei mir dreht sich eigentlich hauptsächlich alles um ihn. Aber so war es bei uns beiden immer und so hat es fast vier Jahre lang geklappt. Es klappt auch immer noch, wenn er nichts mit der Uni zu tun hat.
      Dass ich keine Freunde habe, liegt daran, dass ich sie alle im Laufe des vergangenen Jahres verloren habe und auch kein Vertrauen mehr in andere Personen haben kann oder nur sehr schwer. Es dauert bei mir sehr lange, bis ich Freundschaften schließen kann. Aber das soll nicht das Problem von diesem Thread sein.

      Danke schon einmal an alle, die bis hierhin gelesen haben, ich weiß, ich habe sehr weit ausgeholt, aber ich musste einmal alles rauslassen. Ich weiß nämlich noch selbst gar nicht so genau, was mein Problem ist. Was soll ich nur tun? Wie kann ich herausfinden, was mein Problem ist? Weiß ich es vielleicht schon? Und was soll ich nur tun? Ich weiß, es wird darauf hinauslaufen, dass ich mit ihm reden muss und dafür muss ich zu allererst wissen, was mein Problem ist. Und dann brauche ich noch irgendwie einen Lösungsansatz.
      Ich verzweifle an dieser Situation ;(

      LG Lunatique
      Das Leben ist bezaubernd,
      man muss es nur durch die richtige Brille sehen.

      Alexandre Dumas d. J.

      Ich bin ein Plümchen
      hallo lunatique,

      das ist keine schöne situation, die du da beschreibst.
      beim lesen kam mir in den sinn, was du später auch geschrieben hast. es ist ein neuer lebensabSchn*tt für ihn. das bedeutet veränderung. dass ihm das scheinbar nicht wirklich bewusst ist, wie sehr er sich verändert wird daran klar, dass du die veränderung spürst und ein problem darin siehst und er nicht.

      ich selbst studiere (noch) nicht, aber man hört ja immer wieder, dass das studium meißtens viele partys beinhaltet, viele neue leute.
      wie lange studiert er denn schon? vielleicht ist es nur eine phase, in der er sich einfach mal ausleben will, was vielleicht jetzt den rahmen sprengt sich aber wieder einpendelt.
      wenn ihr euch auch schon so lange kennt, dann habt ihr viele rituale und naja, versteh das nicht falsch ist vielleicht auch schon ein bischen gewohnheit bei euch und er genießt einfach das neue, unbekannte.
      das heißt ja nicht, dass er dich deswegen weniger schätzt und es ist ja oft so, dass der freund anders ist, wenn seine freunde dabei sind. ist bei meinem auch so, aber ich nehme es mit humor.

      vielleicht könntest du ihm deine ängste mitteilen und ihm klar sagen,was dir aufgefallen ist, ihm aber gleichzeitig auch den raum lassen das ganze noch ein bischen auszuleben. ihr müsst eventuelle neue regeln aufstellen, seine neue lebenssituation mit einbeziehen udn euch dessen bewusst sein, dass es eben nicht mehr ist, wie früher.
      man befindet sich ständig im wandel, aber das muss nicht heißen, dass es schlechter wird. immerhin, ist er ja noch der alte, wenn ihr zusammen seid...das ist ein gutes zeichen.

      ich hoffe, ihr findet eine lösung!

      lg dark
      ich brauch dich doch auch nicht mehr, als du mich...ich brauch dich doch auch nicht mehr.

      ~~Sprächen Menschen nur von Dingen, von denen sie etwas verstehen würden, die Stille wäre unerträglich~~

      Hey,

      Danke für deine Antwort darkfear.
      Das ist mir noch gar nicht eingefallen, dass er das gar nicht so sehen könnte wie ich und das eben unbewusst. Ich hoffe wirklich, dass es nur eine Phase ist, ich komme damit nämlich nur sehr schwer klar. Ich habe das nämlich an ihm so geschätzt, dass er kein Partygänger ist. Aber ich kann, will und darf ihn nicht verbiegen ...
      Ich versteh dich nicht falsch, klar, die Beziehung hatte eben ihren Trott. Es kam mir jetzt zwar ich wie der berüchtigte Alltag vor, wir haben nämlich beide immer dafür gesorgt, dass die Beziehung immer schön frisch bleibt - wobei mir grade auffällt, dass ich da am meisten Energie reingesteckt habe, er eher weniger. Das werde ich dann auch gleich ansprechen. Da bekomme ich schon jetzt ein schlechtes Gewissen, er muss ja so viel für die Uni tun :(
      Aber ich sehe das halt auch so, dass ich auch noch da bin und unsere Beziehung eben auch und die muss eben auch gepflegt werden.

      Ich hoffe, ich werde ihn morgen erwischen. Ich muss mir dann unbedingt noch einfallen lassen, wie ich das anspreche und überhaupt, wie ich das Gespräch führe. Ich habe wirklich Angst davor. Ich weiß, dass er darin gleich wieder einen Angriff sehen wird :(
      Das Leben ist bezaubernd,
      man muss es nur durch die richtige Brille sehen.

      Alexandre Dumas d. J.

      Ich bin ein Plümchen
      "...dass er darin gleich wieder einen Angriff sehen wird"

      ist er so ein empfindlicher? ich meine, du machst dir doch nur gedanken. ich finde es imemr besser, wenn sowas angesprochen wird, als wenn es verschwiegen wird und dann in der beziehung steht.
      natürlich ist sowas nicht einfach, ich tue mich mit sowas auch immer schwer.

      wie ist es denn, wenn ihr normalerweise solche gespräche führt? vielleicht kannst du eine andere form wählen, die euch leichter fällt. ich bin jemand, dem es leichter fällt das ganze in einem brief zu verfassen. das hat den vorteil, dass der gegenüber einen " aussprechen" lässt, man sich wirklich bis zum letzten wort erklären kann und der gegenüber auch zeit hat, das sacken zu lassen und drüber nach zudenken.
      aber viele ziehen die direkte konfrontation und ein gespräch vor. das verstehe ich.

      es ehrt dich sehr, dass du solche rücksicht auf sein studium nimmst. das finde ich echt toll von dir, allerdings hast du recht! du bist auch noch da und so schwer es für ihn im moment auch ist (und so schwer kann es nicht sein immerhin hat er zeit für party ;) ), ihr seid in einer beziehung und er hat seinen teil dazu beizutragen.

      es ist auf jeden fall gut, wenn du dir vorher überlegst, was du sagen möchtest, dann driftet man nicht so schnell ab. versuche ruhig und möglichst sachlich zu bleiben, sag ihm wie du dich dabei fühlst und dass du es aber auch schön findest wie er ist, wenn ihr allein seid. das positive nicht vergessen, dann wirkt es nicht ganz so heftig. versuche möglichst leise zu sprechen, das wirkt nicht so aggressiv und er muss dir genau zuhören...
      (was man nicht alles in einer pädagogischen ausbildung lernt :P )

      ich wünsch dir alle kraft, die du brauchst. kannst dich ja mal melden, wie es gelaufen ist, das würde mich interessieren.

      glg
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      Es ist so, dass ich großen Mist gebaut habe, als wir für ungefähr anderthalb Monate getrennt waren. Deshalb passiert es oft, dass wenn ich komisch bin oder anders bin (z.B. mal weniger Lust auf kuscheln habe), dass er es darauf bezieht. Oder eben bei manchen (nicht immer) Streitgesprächen bezieht er es auch wieder auf das, was da mal war und dann dreht sich der Streit meistens wieder darum nicht nicht um das, worum es eigentlich geht und das Thema gerät dann wieder unter den Tisch und es wird nicht geklärt. Deshalb versuche ich Auseinandersetzungen zu vermeiden, aber man sieht, wo das endet, ich werde unglücklich.
      Ich denke aber, ich werde es direkt ansprechen. Dann haben wir die Möglichkeit direkt an den einzelnen Punkten zu arbeiten und so kann nichts in Vergessenheit geraten. Ich werde mir dann heute Nacht wohl ein paar Gedankengänge zurecht legen und vorallem versuchen auch mein Problem für mich auszuformulieren, das fällt mir nämlich noch immer schwer. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, ich kann irgendwie nur um den heißen Brei rumreden. Vielleicht habe ich auch nur Angst, dass noch mehr dahinter stecken könnte.
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      Alexandre Dumas d. J.

      Ich bin ein Plümchen
      hm du hast mist gebaut ok. aber ihr seid noch zusammen, das heißt er hat dir verziehen...es ist unfair, wenn er dir das dann immer wieder vorhält, um vielleicht einen vorteil für sich zu haben. das würde ich ihm dann sagen, wenn das gespräch wieder darauf kommt.
      letzten endes wirst du sehen, was er dazu sagt, aber es ist umso wichtiger, dass du es sobald wie es geht ansprichst.
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      Ob er mir wirklich ganz und gar verziehen hat, glaube ich nicht. Es ist nämlich immer mal wieder Thema bei uns. Im November letzten Jahres erst ganz schlimm. Jetzt ist es so, dass ab und zu nur mal wieder ein paar Fragen kommen, die ich ihm beantworte und dann ist es wieder ok. Ich verstehe, dass er v*rl*tzt ist und dass das Zeit braucht. Er gibt mir allerdings das Gefühl, ich hätte keine Rechte, wenn es darum geht, wenn ich mal nach frage, was das denn so für Mädchen sind, mit denen er in der Uni zu tun hat. Er macht mit ihnen nicht wirklich was, wirklich nur unitechnisch und das glaube ich ihm auch. Ich vertraue ihm auch, er geht mir nicht fremd. Aber wenn er mir soetwas - womöglich unbewusst - auf die Nase bindet, dann muss ich doch mal nach fragen, der Mensch ist und bleibt neugierig :P
      Meistens reagiert er ganz normal und erklärt's mir kurz und dann sind alle zufrieden. Nur manchmal führt er das eben auch damals zurück und ich hätte eben keine Rechte - also so krass sagt er das nicht! Bloß nicht falsch verstehen!
      Aber ich glaube, dass liegt daran, dass er das alles noch nicht so ganz verarbeitet hat.
      Er ist ja ein sehr lieber und aufmerksamer Mensch und der W*nd*rbarste, den ich kenne.

      Ich werde mal sehen, was ich morgen tun kann, vielleicht melde ich mich dann nochmal.
      Jetzt muss ich erstmal schauen, dass ich runter komme, weil ich grade so Angst habe, dass die Party grade am eskalieren ist ...

      Edit:
      So, sein letzter Bus ist gefahren ...
      Er hat mir geschworen zuhause zu schlafen, vorallem, weil wir uns noch sehen wollten und er wollte mich anrufen, wenn er im Bus sitzt ...
      Jetzt habe ich ihn angerufen, hätte ja sein können, dass er das vergessen hat ... aber er geht nicht ran ...
      Ich kann nicht mehr. In meinem Kopf sind grade die wildesten Fantasien ...
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      Alexandre Dumas d. J.

      Ich bin ein Plümchen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lunatique“ ()

      Erreicht habe ich ihn nicht mehr. Er war so übertrieben müde, ist nach Hause gefahren und einfach nur noch ins Bett gefallen.
      Naja, wir haben uns dann nachmittags getroffen und geredet. Wir hatten das Thema erstmal angeSchn*tten, da habe ich schon gemerkt, er versteht mein Problem nicht wirklich und dann ist das Gespräch irgendwann abgebrochen. Ihm schien es so vorzukommen, als wäre alles in Ordnung. Dann kam aber so eine Situation, die dann mal wieder total gekippt ist. Er wurde dann komisch und dann kamen wir wieder auf da Thema zu sprechen. Ich habe dann mal mein ganze Herz ausgeschüttet. Ich habe ihm wirklich alles gesagt, was in meinen Augen zur Zeit schief läuft. Dabei ist uns dann aufgefallen, dass wir unsere Probleme falsch interpretiert haben.
      Ich kenne seine Trotzaktionen, dass er also genau das tut, was mir nicht gefällt, wenn wir uns streiten. Nun ist es so, dass er ja nicht möchte, dass ich etwas mit Jungs unternehme - auch wenn ich das nicht unbedingt vor habe. Ich habe das so verstanden, dass er es auf den Mist zurück führt, den ich gebaut hatte. Deshalb hatte ich auch an dem Abend gedacht, er würde irgendwelche Trotzaktionen machen - aber kein fremdgehen, das würde er nicht tun. Deshalb hatte ich auch gereizt reagiert und er hatte das so aufgefasst, als würde ich ihm nicht vertrauen. Es ist aber so, dass er nicht möchte, dass ich etwas alleine mit Jungs unternehme, da er Angst hat, sie könnten mir etwas antun. Wenn Mädchen dabei sind, wäre es kein Problem für ihn.

      Ich hoffe, man kann das irgendwie nachvollziehen, was jetzt das eigentliche Problem ist. Ich habe jetzt verstanden, dass solche Reaktionen von ihm keine von seinen Trotzreaktionen ist, sondern eben sein Gedanke, ich würde ihm nicht vertrauen. Das ist also geklärt. Er hat auch verstanden, dass ich es nicht aus Kontrollzwang mache, wenn ich mal nachfrage, mit wem er was unternimmt, sondern, dass es reines Interesse an ihm ist.
      Wi werden jetzt beide an uns arbeiten, dass meine Fragen nicht so kontrollhaft rüber kommen und er nicht gleich so gereizt ist.
      Das Leben ist bezaubernd,
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      Alexandre Dumas d. J.

      Ich bin ein Plümchen