Neben der Spur

      Neben der Spur

      Hallo ich mal wieder,

      ich bin grad völlig neben mir und weiß nicht wirklich weiter.
      Ich bin völlig antriebslos, hab auf nichts lust und bin tierisch reizbar. Und dann hab ich heute auch noch eine Besprechung nach der anderen auf Arbeit argggggg
      Ich kann nicht mehr ich will weg hier und doch geht das nicht so einfach.
      Bin ja schon froh das ich heute Thera hab. Die hat mich letztes mal auch noch gelobt wie gut ich meinen Alltag im Griff hab, vonwegen Arbeit und Abendschule und allem
      Aber irgendwie hab ich das Gefühl ich packs gerade nicht, ich würde am liebsten in meinem Bett liegen und einfach ne runde weinen

      Wäre schön wenn mich wer liest, wäre schön gerade nicht so allein zu sein.

      maurice
      Hey.

      Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Zur Zeit geht es mir ähnlich. Ich bin zwar nicht reizbar (zumindest nicht mehr als sonst), aber ständig am Boden zerstört. Mir macht mein Leben total zu schaffen und ich weiß nicht wie ich das ändern soll. Zumindest hast du schon mal eine Thera, das dir ein wenig auftrieb geben kann, das ist schonmal ein guter Anfang. Ich würde dir liebend gerne Tipps geben wie du deine Situation verbessern kannst, aber leider weiß ich es nicht...da ich ebenso fertig bin und selbst auch nicht aus diesem Loch heraus komme. Dennoch drücke ich dir fest die Daumen, dass du einen Weg findest. Kopf hoch (so gut es geht), du bist nicht alleine.

      Angel
      Liebe mich dann, wenn ich es am Wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am Meisten.


      I bleed for the second time tonight,
      Holding the love thats in my mind,
      If only my love could be with you,
      If only this pain, this pain, died too.
      Hallo Maurice, und auch ein wenig an @guardianangel,

      das du nicht allein bist, merkst du ja.
      Und du hast echt spannende Dinge angesprochen. Zustände, bei denen so mancher Thera dann mit den (innerlichen) Augen rollt, ja sogar rollen muss.
      Thera sagt, so wie du es machst, ist es irgendwie lobenswert. Meint aber eigentlich nur, dass der Alltag funktioniert und keine größeren dysfunktionalen Verhaltensmuster auftreten.
      Thera sagt aber vermutlich auch, dass du auf deine inneren Zustände hören sollst und dich nach ihnen richten sollst. (Hoffe zumindest, dass Thera sowas sagt.)
      Und jetzt kommt dein Dilemma mit der Erfüllung von Pflicht und dem inneren Zustand, der sagt, dass du ja gerade leer bist. das ist jetzt der Moment, wo auch Thera in Dilemma hängen kann. Pflicht, allgemeine Krise, Arbeitsmarkt versus innerem Zustand.
      Ich würde sagen, melde dich krank. Denn ich meine, dass auch die, die du heute noch mit deiner Anwesenheit und deinem inneren Zustand beglücken wirst eben nicht die echte Maurice sondern die geq**lte und gespielte Maurice vorfinden werden.
      Und ich glaube nicht, dass dies ein Zustand der Wertschätzung anderer bedeuten würde, wenn man pflichtgespielt wo auftritt.

      Dies ist aber keine arbeitsmarktrelevante Aussage, da ich eben nicht weiß, wie die konkrete Situation auf Arbeit ist. Trotzdem macht der innere Zustand dich ja nicht glücklicher, wenn du deine Pflicht erfüllst.

      Bei aller guten Entwicklung, braucht Mensch eben auch Pausen. Gerade dann, wenn sich Mensch in psychotherapeutischer Arbeit und Entwicklung befindet. Keine normale Psyche verdaut so einfach immer Arbeit an sich selbst, auch wenn eine Diagnose bekannt ist und der Zustand als Erkrankte anerkannt wird. Da läuft Mensch keine Treppe rauf, auch wenn sich das viele wünschen. Es ist immer eine Spirale oder so ähnlich, und die erinnert an eine Rutschbahn im Erlebnis-Hallenbad. Da stößt Mensch an, kommt an die Röhrenwand ganz eng, ist bekl*mmt unter Umständen und manchmal rutscht man auch gar nicht.

      Der Anstoß zum Rutschen (oder Aufsteigen) kommt dann wieder, wenn genug Kraft vorhanden ist. Anstöße von außen sind ja nicht immer schlecht, können aber eben auch w*h tun und daher kontraproduktiv sein.

      Die Verwirklichung von Wünschen schließt nun einmal die Rücksichtnahme auf die vorhandenen inneren Schwingungen und Überzeugungen ein. Also auch Pausen!

      Ich vermute mal, dass du deinen Tag bewältigt hast, wenn du dies liest. Was dann gut ist oder eben auch nicht. Es gibt ja leider keinen klassisch sicheren Rat, doch es gibt eben die therapeutische Richtung, sich und inere Zustände ernst zu nehmen.

      Viel Grüße, Antekast1 - auch wenn meine Antwort deinen Zustand sicher nicht beenden konnte, aber vllt. ist es ein Anstoß, um Zustände auch zulassen zu dürfen.
      Kann man eine berechtigte Hoffnung haben?
      NEIN! Denn das wäre ein Widerspruch in sich selbst.