existenzielle Sinnkrise

      existenzielle Sinnkrise

      Der angeborene Wissensdrang unserer Spezies hat uns nach 2500 Jahren intensiver Forschung über das Universum an einen point of no return gebracht. Genau wie das Making-of die Illusion jedes guten Fantasy/Sci-Fi/whatever Films zerstört, haben wir letzten Endes hinter den Fäden unseres Lebens das Nichts gesehen.
      Wir wissen jetzt, das wir irgendwo auf einem Dreckhaufen durch ein Nichts gleiten, das auf allen 3 Achsen eine Größe von ~14 milliarden Lichtjahren hat. Wir haben die Magie widerlegt, wir haben Gott widerlegt und jede einzelne Lüge unserer Vorfahren, die dem Leben einen Anstrich von Sinn gegeben hat.
      Wir wissen jetzt, das wir durch eine zufällige Konstellation an Faktoren entstanden sind. Unsere Existenz verpufft im All, wie das Licht im Herzen eines Kindes, wenn es erfährt, das es keinen Weihnachtsmann gibt.

      Es gibt keinen Sinn, nirgends im ganzen Universum. Es ist eine Anarchie der Kräfte und wir sind ein Fliegenschiss irgendwo mittendrin. Kein Wert, keine Bedeutung, keine Auswirkung und keine Nachwirkung.

      Wie wird man damit fertig?
      Wofür soll man früh aufstehen, wenn das Leben und die Existenz in sich selbst bereits sinnlos ist? Wir werden geboren, eiern ein paar Jahre rum und st*rb*n - & dann stehen wir mit Sicherheit vor keiner Himmelstür, sondern - bleiben wir realistisch - hören auf zu sein

      Diese Gedanken hängen an mir wie Bleigewichte und fressen jede Motivation und jeden Antrieb für irgendwas.

      Was kann ich tun?

      Ich hoffe auf irgendwas außer Floskeln und religiösen Versprechen auf Erlösung.
      hey
      ich könnte dir jetzt mit religiösen versprechungne kommen, das ist zumindest das woran ich glaube, aber das willst du ja nicht hören.

      aber mal abgesehen davon.
      nur weil wir geboren werden und irgendwann wieder st*rb*n, heisst das doch noch lange nicht das unser leben keine n sinn mehr hat. hey. shcau mal ist es nicht W*nd*r genug das wir überhaupt leben?
      es gibt so viele planeten in diesem universum und wir sind der einzigste auf dem leben exisitert.
      reicht das nicht als grund?
      du lebst. und das spürst du doch auch. also warum kannst du es nicht zumindest stückweise einfach geniessen.
      selbst wenn unser dasein keinen höheren sinn haben sollte, dann hat es doch den sinn das wir füreinander da sind. wir könne uns gegenseitig helfen. hilflosen menschen helfen ein besseres leben zu haben.
      muss es denn immer einen höheren sinn geben?
      lg
      es gibt so viele planeten in diesem universum und wir sind der einzigste auf dem leben exisitert.
      Selbst die Pessimisten bei der Nasa gehen von ~10.000 bewohnten Planeten allein in der Milchstraße aus.
      (weltderW*nd*r.de.msn.com/mensch-und-natur-gallery.aspx?cp-documentid=151976244&page=4) meine Info hab ich offline bezogen aber weil ich grad nicht lang googeln will ist das jetzt meine Quelle.

      Aber darum gehts jetzt auch grad nicht.

      selbst wenn unser dasein keinen höheren sinn haben sollte, dann hat es doch den sinn das wir füreinander da sind. wir könne uns gegenseitig helfen. hilflosen menschen helfen ein besseres leben zu haben.
      Der höhere Sinn ist das, worum es mir geht.
      Der kategorische Imperativ ist zwar für die Allgemeinheit gut aber auch diese Allgemeinheit fliegt in der Leere der Bedeutungslosigkeit. Wie eine Formel bei der alles was auf der Erde passiert in einer Klammer steht und hinter der Klammer steht ein fieses Multiplikationszeichen und eine gnadenlose Null für den Sinn des Großen & Ganzen.
      Der "Sinn" wie du ihn nennst, muss doch sein, das beste für dich draus zu machen. Spaß haben, anderen Menschen freude bereiten, etc.
      Das ist zwar kein höherer Sinn, sondern dein Sinn für dich selber.
      Nachdem du deinen Spaß hattest, kommt das nichts, garnicht mal so schlecht oder?
      Climbing high - crashing down
      fly like an eagle - slammed to the ground
      Nachdem du deinen Spaß hattest, kommt das nichts, garnicht mal so schlecht oder?
      Wie kann das Nichts garnicht mal so schlecht sein? Man hört auf zu existeren. Die Summe der Erfahrungen und Erkenntnisse, die einem zu dem Menschen geformt haben der man ist, verschwinden, als wären sie nie angesammelt worden. Worin lag dann der Sinn sie anzusammeln und den Weg nicht abzukürzen?

      Ich verstehe worauf ihr hinaus wollt, aber wenn ich versuche mir einzureden, dass es wirklich nur darum geht, die kurze Lebensspanne über glücklich zu sein, verkrampft sich alles in mir. Das kommt mir einfach nicht wichtig genug vor..

      Ein Beispiel:

      Wenn ich jetzt meine Existenz beenden würde (keine Panik, kein Teil meiner ToDo-Liste), wäre das Glück das ich verpasse nicht von Belang, weil ich nicht wahrnehmen würde etwas zu verpassen. Das heißt ob ich jetzt abtrete oder in 60 Jahren macht unterm Strich keinen Unterschied. Wenn es egal ist wie lang man lebt ist in der Konsequenz auch egal ob man lebt und wenn etwas egal ist, hat es keinen Sinn und wir sind wieder beim Anfang.

      Mir fehlt jetzt eine überzeugende Antwort auf die Frage, warum man dann überhaupt leben sollte - besonders da das Leben ja keineswegs eine Summe positiver Reize ist, sondern vielmehr auch gern mal das absolute Gegenteil.
      Den Sinn wird dir keiner nennen können, wir leben um den Sinn zu suchen. Manchmal findet man ihn nicht. Manchmal schon.
      Deine Beiträge kreisen um das große etwas. Bist du bereit das mal zu fokussieren? Wir verlassen dann mal das Universum, kehren auf die Erde zurück - zurück zu einem selbst.
      Und dort nehmen wir mal das einzig wichtige: sein eigenes Leben völlig alleinstehend mal betrachtet. Darum geht es. Die Wahrnehmung von "einem großen existenzellen Sinn" mal verschieben auf "meine eignene Umweltwahrnehmung". Es sind die kleinen Dinge im Leben,an denen man sich freuen kann. Das wachsen einer Blume.Ja, sie verwelkt irgendwann, bettet sich dann aber wieder in die Erde und gibt Humus für neue Blumen. Also hat diese Blume einen Sinn, eine Aufgabe. Das ist nämlich das wesentliche: Es geht nicht darum, ob etwas Sinn hat oder nicht, es geht um die Aufgabe. Jeder hat eine Aufgabe im Leben, die wir suchen können oder einfach merken das sie da ist.
      Auch du hast eine Aufgabe, an der du glücklich werden kannst.Wenn du bereit dafür bist dein Leben mal zu betrachten und dein Leben zu gestalten, ihm eine Aufgabe zu geben.
      Du substituierst meinen Sinnbegriff mit deinem Begriff einer Aufgabe.

      &! wir können das Universum nicht verlassen und auf die Erde zurückkehren, weil nichtnur der Mikrokosmos Mensch-im-hier-und-jetzt die Realität definiert sondern das Große und Ganze. Wenn man nur zu einer befriedigenden Antwort kommt, indem man die Teile der Formel streicht, die einem nicht gefallen, kann das Ergebnis nicht richtig sein.

      (Sicherlich ist es ein Segen wenn man den Rest aus seinem Bewusstsein ausblenden kann, aber bei mir klappt das nicht und irgendwie kommt es mir auch nicht richtig vor..)
      Vielleicht war es missverständlich, aber die INtention dahinter war nicht die Teile der DFormel zu streichen sondern erst mal die Basisaufgabe der Formel zu lösen um dann die größeren Konzepte anzugehen. Wer das kleine begreift,sucht und erforscht, kann die höheren größeren Interaktionen betrachten, aber wer gleich die großen Interaktionen verstehen will,der wird sich verwirren.

      "Wir müssen die Dinge lustiger nehmen,
      als sie es
      verdienen -
      haben wir sie doch lange ernster genommen,
      als sie es
      verdienen"
      von F. Nietzsche
      Sinn im Mikrokosmos hier-und-jetzt sehe ich auch überall - soweit bin ich durchaus. Das Problem ist, dass aller Sinn genullt wird, sobald ich einen Schritt zurück trete.

      Danke für eure Ideen und Gedanken aber vielleicht muss ich damit doch mal zu einem Psychologen, der mir diese Gedanken irgendwie aus der Birne zieht...

      Da kann man verstehen, warum es keine Religion gibt, die diesen Jenseitskram nicht genauesten erklärt.. ist die bequemste Lösung, wenn man einfach daran glauben kann.
      weißt du, du verstckst dich hinter philosophischen gedankenkonstrukten die du für dich passend gemacht hast und durch die im zweifel keiner durchkommt. denn in deinen augen ist das ja alles ganz logisch.
      du meinst also, dass es keinen "hoheren sinn" des lebens allgemein (oder nur des menschlichen lebens?) gibt. gut, das kann schon so sein, es wäre aber auch möglich das man ihn noch nicht gefunden hat.
      ich persönlich glaube auch nicht an einen kosmischen allumfassenden sinn. wozu auch? das leben an sich ist der "sinn". das leben an sich so unendlich faszinierend in all seinen aspekten, das es sich lohnt daran teil zu haben.

      Wenn ich jetzt meine Existenz beenden würde (keine Panik, kein Teil meiner ToDo-Liste), wäre das Glück das ich verpasse nicht von Belang, weil ich nicht wahrnehmen würde etwas zu verpassen. Das heißt ob ich jetzt abtrete oder in 60 Jahren macht unterm Strich keinen Unterschied. Wenn es egal ist wie lang man lebt ist in der Konsequenz auch egal ob man lebt und wenn etwas egal ist, hat es keinen Sinn und wir sind wieder beim Anfang.


      ich denke, hier liegst du falsch. das glück, welches du verpasst, mag belanglos sein. aber weder du noch ich wissen ob du nicht vielleicht in den nächsten jahren z.b. etwas entscheidendes entdeckst.
      das wissen der menschheit verdoppelt sich alle 10 jahre. wenn alle, die ihr leben beispielsweise der forschung widmen so denken würden wie du, dann würden wir heute nicht über einen "hoheren sinn" diskutieren, weil du das hier:
      Der angeborene Wissensdrang unserer Spezies hat uns nach 2500 Jahren intensiver Forschung über das Universum an einen point of no return gebracht. Genau wie das Making-of die Illusion jedes guten Fantasy/Sci-Fi/whatever Films zerstört, haben wir letzten Endes hinter den Fäden unseres Lebens das Nichts gesehen.
      Wir wissen jetzt, das wir irgendwo auf einem Dreckhaufen durch ein Nichts gleiten, das auf allen 3 Achsen eine Größe von ~14 milliarden Lichtjahren hat. Wir haben die Magie widerlegt, wir haben Gott widerlegt und jede einzelne Lüge unserer Vorfahren, die dem Leben einen Anstrich von Sinn gegeben hat.

      gar nicht wüsstest.

      Edit: eine Frage hab ich noch. was würde sich an deinem leben ganz konkret ändern, wenn es, anstelle des von dir so verachteten persönlichen sinn, diesen hoheren sinn gäbe?
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      Wie kann das Nichts garnicht mal so schlecht sein? Man hört auf zu existeren. Die Summe der Erfahrungen und Erkenntnisse, die einem zu dem Menschen geformt haben der man ist, verschwinden, als wären sie nie angesammelt worden. Worin lag dann der Sinn sie anzusammeln und den Weg nicht abzukürzen?
      Naja, das halte ich für Blödsinn, denn jedem, der nicht völlig blind und ignorant durch die Gegend läuft, tritt in Interaktion mit anderen (und seiens nur die Pflanzen auf dem Fensterbrett). Die hinterlässt, ob man will oder nicht, Spuren. Manche machen auch Kinder oder schreiben ein Buch, engagieren sich politisch, sozial, künstlerisch. Allein ist man nie auf der Welt, man kann sich nur sehr auf sich fixieren und schnell mangels Sensibilität an seine Grenzen stoßen. Langeweile mag wie Sinnlosigkeit erscheinen, ist "in Echt" betrachtet aber nicht viel mehr als Faulheit.


      Diese sog. existenzielle Sinnkrise ist nichts, was die denkende Welt nicht schon vor mehreren Jahrtausenden durchgemacht hätte (und da gabs noch keine NASA). Was einem bleibt, ist seine Freiheit, sich für oder gegen das Leben zu entscheiden, anzuerkennen, diese Entscheidung zu treffen und danach zu handeln.
      Als Inspiration und motivierende Denkanstöße empfehle ich, tatsächlich Bücher in die Hand zu nehmen und in der Antike anzufangen, als man noch nicht dachte, Glaube, Liebe und Hoffnung führten einen ins ewige Leben. Sokrates wurde beispielsweise in der Nacht vor seiner Hinrichtung gefragt, warum er noch ein Lied auswendig lerne, "jetzt" brächte es doch eh nix mehr. Seine Antwort: "wann denn sonst?"
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)
      Ja, wir sind ein kleiner unwichtiger Haufen und wenn wir t*t sind sind wir nicht mehr da. Das praktische ist: Das stört uns dann auch nicht mehr, weil wir sind ja wie gesagt nicht mehr da.
      Aber welche Konsequenz hat das schon? Macht das schreckliche Dinge weniger schrecklich und tolle Dinge weniger toll? Fühlen sich Liebe, Angst, Trauer, Freude, usw. jetzt anders an? Es ändert nichts daran, dass du nunmal jetzt grade lebst und es ändert auch nichts daran, wo und wie du lebst.

      Je länger ich darüber nachdenke desto weniger kann ich das Bedürfniss nach einem "höheren" Sinn verstehen. Was hättest du davon? Was geht dir ohne verloren?