Termin beim Psychiater o.o

Salina · 9. März 2010, 20:00

Hallo ihr,

nachdem ich letzte Woche mit meinen Eltern geredet habe, weil es mir wirklich nicht gut ging, hat meine Mama gleich am nächsten Tag eine Jugendpsychiaterin angerufen. Die meinte erst, die nächsten Termine seien im Juli, aber sie würde versuchen, mich dazwischenzuschieben. Gestern hat sie sich nochmal gemeldet und jetzt habe ich am Freitag einen Termin... Und schon kommen die Gedanke wieder :cursing:

Dass es mir soo schlecht ja gar nicht geht, dass ich nicht anderen, die es viel nötiger brauchen, den Termin wegnehmen sollte und so weiter. Eigentlich weiß ich ja selber, dass das nicht stimmt, dass es mir im Moment eben nicht gut geht. Trotzdem kann ich das nicht abstellen...

Ist es nicht außerdem eigentlich andersrum, also dass man erst zu einem Psychologen geht und der einen dann zum Psychiater schickt? Und macht man beim Psychiater auch eine Therapie, oder ist das mehr so zur Diagnose und den Rest macht dann der Psychologe? Ich weiß überhaupt nicht, wie das läuft, mag mich da jemand ein bisschen aufklären?

LG Salina

Wintermädchen · 9. März 2010, 21:37

Hey,

ich finde es toll, dass du dir Hilfe holen willst. Ich denke auch, dass viele solche Gedanken haben wie du. Bei mir war das auch so, weil ich nicht so gerne im Mittelpunkt stehe und weil ich meine Probleme und Sorgen immer runtergemacht habe. Aber ich denke, dass das normal ist, es redet ja auch niemand so gerne über Dinge die ihn belasten.

Zu deinen Fragen:
Bei meinem Jugendpsychiatern war es so, dass in der Praxis auch mehrere Psychologen arbeiten, bei denen man Therapie macht, und die auch die Diagnostik machen. Mit den Psychiatern habe ich einmal im Monat ein Gespräch gehabt. Da ich aber nur bei zwei verschiedenen Psychiatern war, weiß ich nicht ob das immer so ist.
Vielleicht konnte ich dir trotzdem ein bisschen helfen

LG Wintermädchen

Kasmodiah · 10. März 2010, 01:25

Hallo,

also, man kann auch bei einem Psychiater eine Therapie machen. Meine Therapeutin ist ne Psychiaterin. ^ ^ (Der Unterschied zwischen beiden liegt ja darin, dass Psychologen Psychologie studiert haben und Psychiater Medizin. Deswegen dürfen Psychiater auch Tabletten verschreiben und Psychologen nicht. Soweit ich informiert bin.)

Und ich denk, das Gefühl, eine Therapie nicht zu brauchen, weil es ja tausend Leute gibt, denen es viel schlechter geht als einem selbst und man ja eigentlich gar keine "echten" Probleme hätte, das kennen sehr viele hier.
Dazu kann ich sagen: Mag sein, dass es irgendwo Leute gibt, denen es noch schlechter geht... aber (blöd formuliert) in deinem Leben ist ja auch etwas nicht in Ordnung. Sonst hättest du ja nicht mit SVV angefangen, wenn du überhaupt gar keine Probleme und total superglücklich mit deinem Leben wärst, oder?
Sich die eigenen Probleme einzugestehen erfordert einiges an Überwindung, weil man damit das Selbstbildnis eines rundum zufriedenen Menschen abstreift. Aber zugleich eröffnet es einem auch viele neue Perspektiven sowie den Weg, sein eigenes Leben besser zu gestalten.

Ich drück dir die Daumen für Freitag

liebe Grüße
Kasmodiah

Graf Zahl · 10. März 2010, 06:56

Guten Morgen

um es noch komplizierter zu machen: es gibt auch Ärzte die sind keine Psychiater sondern Facharzt für Psychotherapeutische Medizin/ pychosomatik.
es geht genau um den Zusatz Titel Psychotherapie. wollte ich nur ergänzen.

ich wünsche dir auch alles Gute für Freitag und finde es einen guten und richtigen Weg,
ich wünsche dir dass es ein gutes Gespräch wird
viele grüße

Salina · 10. März 2010, 09:51

Hey,

erstmal danke für eure vielen Antworten und Erklärungen

Soweit ich weiß, ist das eine Kinder- und Jugendpsychiaterin, wo ich hingehe, was sie sonst noch für Zusatzbezeichnungen oder Ausbildungen hat, weiß ich nicht. Aber ich werde jetzt einfach mal abwarten, wie das so wird am Freitag. Sie wird mir das dann ja bestimmt auch nochmal erklären, sonst frag ich eben nach.
Ich weiß ja eigentlich, dass das Unsinn ist, denn wie Kasmodia schon sagt, wenn es mir wirklich so gut ginge, dann würde ich da ja nicht hingehen. Ich werd jetzt einfach versuchen, die Gedanken ruhigzustellen und bis Freitag abzuwarten (das ist ja schon Übermorgen

)
Auf jeden Fall vielen Dank an euch alle fürs Mutmachen!

LG Salina

fallen_angel_girl · 11. März 2010, 07:55

In meiner ersten und letzten AKTIVEN Phase bin ich direkt zum Psychiater gegangen und von da dann zum Psychologen übrwiesen worden.
Momentan bin ich zwar noch weit von einem Rückfall entfernt, aber trotzdem psycchisch nicht gut drauf und gehe den umgekehrten Weg: ERST zum Psychologen, DANN zum Psychiater.

Möglich ist grundsätzlich beides.

LG und ich drück dir auch die Daumen für Freitag. Wird schon nicht so schlimm werden

Salina · 12. März 2010, 15:58

Danke an euch alle für eure Hilfe!

Heut war ja der Termin, und ich war wirklich ziemlich aufgeregt...hab mich aber in der Praxis sofort wohlegfühlt, und die Psychiaterin war auch echt nett. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie mich ernst nimmt, und das hat mir sehr geholfen. Sie hat mir auch immer genau erklärt was sie macht und was sie noch vorhat, das fand ich sehr angenehm. Ich habe jetzt erstmal mit ihr ein paar Stunden zur Diagnose, und dann werden wir besprechen wie es weitergeht.

Bin grade irgendwie sehr optimistisch, dass alles wieder gut werden kann

LG Salina