Hallo ihr
Ich glaube, ich könnte gerade mal ein paar Tipps, Gedanken, Ratschläge,... brauchen.
Zur Ausgangslage:
- Ich werde im August 25, habe nach der 10. das Gymnasium geschmissen und seit dem beruflich nichts zustande gebracht. Habe dann diverse Sachen angefangen, über Praktika in verschiedene Berufe 'reingeschnuppert' und alles wieder verworfen. Eine Ausbildung zur Sozialassistentin/Erzieherin habe ich zweimal angefangen und beide Male (einmal nach knapp einem Jahr, einmal nach etwa ein bis zwei Monaten) wieder abgebrochen. Der Kopf steht mir im Weg. Ich bin während jedem Praktikum und bei beiden Ausbildungsversuchen so depressiv geworden, dass gar nichts mehr ging. Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Egal wie begeistert ich vorher war, es hat nie funktioniert. Teilweise lag es an Mobbing, ansonsten habe ich mich schon nach wenigen Tagen nur eingesperrt gefühlt. Klar muss Arbeit nicht super toll sein, aber ich konnte den Gedanken überhaupt nicht ertragen, den Rest meines Lebens jeden Tag dorthin zu gehen und jeden Tag diese immer gleichen Dinge zu tun. Ich denke nicht, dass das bei allem so wäre, aber ich weiß auch nicht, wobei ich das Gefühl hätte, "Das ist es, das passt zu mir", so dass es zu mir und meinem Leben gehören könnte und ich dort vielleicht nicht immer gern (Probleme gibts ja immer mal), aber eben doch hingehen könnte, ohne mich eingesperrt zu fühlen.
Das Problem habe ich nicht erst seit jetzt und ich fange auch nicht erst jetzt an, darüber nachzudenken. Das geht nun seit gut 9 Jahren so und ich bin kein Stück weitergekommen, abgesehen davon, dass ich sicher weiß, dass ich nicht im sozialen Bereich arbeiten kann und will. Im Moment tendiere ich zu Buchhändlerin, das 8-wöchige Praktikum vor einigen Jahren war okay, allerdings befürchte ich auch da, dass ich es irgendwann nicht mehr ertragen kann. Bisher war es immer so, dass ich schon nach ein paar Tagen angefangen habe, die Tage bis zum Ende zu zählen.
Ja, ratlos. Jedenfalls will ich auf keinen Fall den Rest meines Lebens Geld vom Staat bekommen. Außerdem fehlt ohne Arbeit einfach etwas. Das Gefühl ist absolut beschissen. Ungefähr so beschissen wie das, auf die Frage "Und was machst du so?" antworten zu müssen "Nichts, ich bin mit kurzer Unterbrechung seit fünf Jahren erwerbsunfähig".
Naja.. das Ganze könnte mit an Punkt zwei liegen.
- Mir wurde vor kurzem eine Hochbegabung 'diagnostiziert'. Passt auf den ersten Blick gar nicht, allerdings kann eine Hochbegabung einen Haufen Probleme verursachen und da passt vieles. Ich wurde als Kind schonmal getestet, daher sollte es wohl keine Überraschung sein, allerdings ist die schriftliche Bestätigung nach mehreren Umzügen nicht mehr auffindbar, weshalb ich es bei meinem bisherigen Lebenslauf nicht wirklich glauben konnte.
Das führt nun zu Punkt drei.
- Ich habe nie einen eigenen roten Faden für mein Leben gefunden, also habe ich den genommen, den man mir beigebracht hat und das Klischee von durchSchn*ttlicher Normalität als Richtlinie gewählt. Als Kind und Teenager hatte ich gefälligst normal zu sein und irgendwann wollte ich es dann selbst, obwohl das mittlerweile niemand mehr von mir verlangt. Eigentlich wollte ich in den letzten zwei Jahren nichts anderes. Nur normal sein. Nur das Klischee von Ausbildung, Arbeit, Hochzeit, Mann, Kind, Haus, Bla. Zeitweise hat es mir Sicherheit gegeben. Das Problem ist nur.. ich kann das nicht. Weder Ausbildung und Arbeit, wie man sieht (auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass es wirklich _nichts für mich gibt), noch Mann, noch... ja, ich weiß auch nicht. Ich weiß nicht, wie ich das emotional ganz loslassen soll, obwohl es mich mittlerweile nur noch zu ersticken scheint. Es geht mir nicht gut damit. Die Alternative wäre, _mein Leben daraus zu machen ohne Richtlinien und zu gucken, was kommt. Wenn es funktioniert, geht es mir gut damit, aber nur solang ich die Angst vor dem Ungewissen aushalten kann, die daran hängt oder bis der Gedanke kommt, dass ich mit 25 langsam mal etwas Vorzeigbares zustande bringen müsste. Ich bin so 'alt'. Zeitdruck. Perfekt ist beides nicht. Ich wäre gern normal, dann wäre es einfacher. Naja..
Punkt vier.
- Es ist furchtbar hier, wo ich wohne. Ich wohne noch zu Hause - auch ganz toll mit fast 25, auch wenn es nicht 'Hotel Mama' ist -, wobei es hier ganz okay ist, aber das Drumherum, das Dorf und die Stadt sind einfach nur furchtbar. Optisch nett, aber die Menschen gehen gar nicht. (Gibt vermutlich ein paar Ausnahmen, aber wirklich gefunden habe ich noch keine, ich habe hier keine wirklichen Freunde und ausgleichen würden die das auch nicht.) Hier ist - wirklich und ungelogen - alles voll mit Drogen und Gewalt und pöbelnden Jugendlichen und selbst die Erwachsenen und Älteren ziehen auf Deutsch gesagt den ganzen Tag über nur 'ne Fresse. Wenn man hier freundlich auf jemanden zugeht, wirds noch schlimmer, da reicht es schon, wenn man jemanden nur anlächelt, weil man grad gute Laune hat. Wenn man hier einer älteren Frau mit Rollator eine Tür aufhalten will, hat das zur Konsequenz, dass sie einem das Ding mit den Worten "Was glauben sie eigentlich, wer sie sind, ich liege noch nicht unter der Erde!" am liebsten über den Kopf ziehen will. Mehr als selten, dass es mal anders ist.
Ich dachte, das wäre halt so und ich würde mit Menschen eben nicht zurecht kommen, bis ich ein paar Tage bei meiner Schwester war, die vor kurzem weggezogen ist. Da war es dann plötzlich anders, obwohl _ich nicht anders war als sonst. Dort war keiner so wie hier.
Ich habe mich hier vorher schon nicht so wirklich wohlgefühlt und immer mal wieder überlegt, wegzugehen. Jetzt will ich hier noch weniger bleiben.
Ja, so viel dazu. Was nun ansteht, bzw. möglich wäre:
- Aus- bzw. eher wegziehen, weil ich hier nicht durch eine 'eigene' Wohnung festsitzen will.
- Beim zuständigen Psychologen die ausführliche Auswertung des IQ-Tests anfordern und nach Therapeuten fragen, die sich mit Hochbegabung auskennen und von der Krankenkasse übernommen werden. Die wenigen, die ich bisher gefunden habe, waren weit weg und Privatvergnügen, was ich mir nicht leisten kann. Ob es da jemanden gibt.. keine Ahnung.
- Eine Mail an die Schule schreiben, die meinen Eltern nach dem ersten IQ-Test empfohlen wurde. Dort gibt es scheinbar auch eine Beratungsstelle, allerdings weiß ich nicht, ob ich für die nicht zu alt wäre und ob die überhaupt auch in Richtung Beruf beraten.
- Berufliche Eingliederung. Stundenzahl nach und nach steigern und darüber vielleicht einen Ausbildungsplatz finden.
So, was ich nun suche, ist nicht der ultimative Masterplan, sondern Tipps, Ratschläge, Gedanken,.. wo ich da am besten und sinnvollsten anfangen oder wie ich das selbst rausfinden könnte. Vielleicht auch ein paar Gedanken zum Rest. Wie man damit umgehen könnte. Der Wunsch nach Normalität steht mir dabei im Weg, mich mit mir wirklich auseinander zu setzen und die Tatsache, dass in den letzten 9 Jahren alles schief gelaufen ist, macht es alles andere als besser.
Ich habe schon etwas erreicht in den letzten Jahren, aber den Schritt ins normale Leben habe ich irgendwie bisher nicht geschafft. Ich habe tausend Pläne gemacht und bin entweder gescheitert oder habe sie wieder verworfen. Dieses Mal muss es irgendwie funktionieren, nicht nur weil ich bald 25 werde und _nichts habe. Ich hab schon so viel Zeit verloren und wirklich Angst, dass ich es nie schaffen werde.
Vielleicht weiß ja jemand etwas dazu zu sagen.
Lieber Gruß
Paula
Ich glaube, ich könnte gerade mal ein paar Tipps, Gedanken, Ratschläge,... brauchen.
Zur Ausgangslage:
- Ich werde im August 25, habe nach der 10. das Gymnasium geschmissen und seit dem beruflich nichts zustande gebracht. Habe dann diverse Sachen angefangen, über Praktika in verschiedene Berufe 'reingeschnuppert' und alles wieder verworfen. Eine Ausbildung zur Sozialassistentin/Erzieherin habe ich zweimal angefangen und beide Male (einmal nach knapp einem Jahr, einmal nach etwa ein bis zwei Monaten) wieder abgebrochen. Der Kopf steht mir im Weg. Ich bin während jedem Praktikum und bei beiden Ausbildungsversuchen so depressiv geworden, dass gar nichts mehr ging. Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Egal wie begeistert ich vorher war, es hat nie funktioniert. Teilweise lag es an Mobbing, ansonsten habe ich mich schon nach wenigen Tagen nur eingesperrt gefühlt. Klar muss Arbeit nicht super toll sein, aber ich konnte den Gedanken überhaupt nicht ertragen, den Rest meines Lebens jeden Tag dorthin zu gehen und jeden Tag diese immer gleichen Dinge zu tun. Ich denke nicht, dass das bei allem so wäre, aber ich weiß auch nicht, wobei ich das Gefühl hätte, "Das ist es, das passt zu mir", so dass es zu mir und meinem Leben gehören könnte und ich dort vielleicht nicht immer gern (Probleme gibts ja immer mal), aber eben doch hingehen könnte, ohne mich eingesperrt zu fühlen.
Das Problem habe ich nicht erst seit jetzt und ich fange auch nicht erst jetzt an, darüber nachzudenken. Das geht nun seit gut 9 Jahren so und ich bin kein Stück weitergekommen, abgesehen davon, dass ich sicher weiß, dass ich nicht im sozialen Bereich arbeiten kann und will. Im Moment tendiere ich zu Buchhändlerin, das 8-wöchige Praktikum vor einigen Jahren war okay, allerdings befürchte ich auch da, dass ich es irgendwann nicht mehr ertragen kann. Bisher war es immer so, dass ich schon nach ein paar Tagen angefangen habe, die Tage bis zum Ende zu zählen.
Ja, ratlos. Jedenfalls will ich auf keinen Fall den Rest meines Lebens Geld vom Staat bekommen. Außerdem fehlt ohne Arbeit einfach etwas. Das Gefühl ist absolut beschissen. Ungefähr so beschissen wie das, auf die Frage "Und was machst du so?" antworten zu müssen "Nichts, ich bin mit kurzer Unterbrechung seit fünf Jahren erwerbsunfähig".
Naja.. das Ganze könnte mit an Punkt zwei liegen.
- Mir wurde vor kurzem eine Hochbegabung 'diagnostiziert'. Passt auf den ersten Blick gar nicht, allerdings kann eine Hochbegabung einen Haufen Probleme verursachen und da passt vieles. Ich wurde als Kind schonmal getestet, daher sollte es wohl keine Überraschung sein, allerdings ist die schriftliche Bestätigung nach mehreren Umzügen nicht mehr auffindbar, weshalb ich es bei meinem bisherigen Lebenslauf nicht wirklich glauben konnte.
Das führt nun zu Punkt drei.
- Ich habe nie einen eigenen roten Faden für mein Leben gefunden, also habe ich den genommen, den man mir beigebracht hat und das Klischee von durchSchn*ttlicher Normalität als Richtlinie gewählt. Als Kind und Teenager hatte ich gefälligst normal zu sein und irgendwann wollte ich es dann selbst, obwohl das mittlerweile niemand mehr von mir verlangt. Eigentlich wollte ich in den letzten zwei Jahren nichts anderes. Nur normal sein. Nur das Klischee von Ausbildung, Arbeit, Hochzeit, Mann, Kind, Haus, Bla. Zeitweise hat es mir Sicherheit gegeben. Das Problem ist nur.. ich kann das nicht. Weder Ausbildung und Arbeit, wie man sieht (auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass es wirklich _nichts für mich gibt), noch Mann, noch... ja, ich weiß auch nicht. Ich weiß nicht, wie ich das emotional ganz loslassen soll, obwohl es mich mittlerweile nur noch zu ersticken scheint. Es geht mir nicht gut damit. Die Alternative wäre, _mein Leben daraus zu machen ohne Richtlinien und zu gucken, was kommt. Wenn es funktioniert, geht es mir gut damit, aber nur solang ich die Angst vor dem Ungewissen aushalten kann, die daran hängt oder bis der Gedanke kommt, dass ich mit 25 langsam mal etwas Vorzeigbares zustande bringen müsste. Ich bin so 'alt'. Zeitdruck. Perfekt ist beides nicht. Ich wäre gern normal, dann wäre es einfacher. Naja..
Punkt vier.
- Es ist furchtbar hier, wo ich wohne. Ich wohne noch zu Hause - auch ganz toll mit fast 25, auch wenn es nicht 'Hotel Mama' ist -, wobei es hier ganz okay ist, aber das Drumherum, das Dorf und die Stadt sind einfach nur furchtbar. Optisch nett, aber die Menschen gehen gar nicht. (Gibt vermutlich ein paar Ausnahmen, aber wirklich gefunden habe ich noch keine, ich habe hier keine wirklichen Freunde und ausgleichen würden die das auch nicht.) Hier ist - wirklich und ungelogen - alles voll mit Drogen und Gewalt und pöbelnden Jugendlichen und selbst die Erwachsenen und Älteren ziehen auf Deutsch gesagt den ganzen Tag über nur 'ne Fresse. Wenn man hier freundlich auf jemanden zugeht, wirds noch schlimmer, da reicht es schon, wenn man jemanden nur anlächelt, weil man grad gute Laune hat. Wenn man hier einer älteren Frau mit Rollator eine Tür aufhalten will, hat das zur Konsequenz, dass sie einem das Ding mit den Worten "Was glauben sie eigentlich, wer sie sind, ich liege noch nicht unter der Erde!" am liebsten über den Kopf ziehen will. Mehr als selten, dass es mal anders ist.
Ich dachte, das wäre halt so und ich würde mit Menschen eben nicht zurecht kommen, bis ich ein paar Tage bei meiner Schwester war, die vor kurzem weggezogen ist. Da war es dann plötzlich anders, obwohl _ich nicht anders war als sonst. Dort war keiner so wie hier.
Ich habe mich hier vorher schon nicht so wirklich wohlgefühlt und immer mal wieder überlegt, wegzugehen. Jetzt will ich hier noch weniger bleiben.
Ja, so viel dazu. Was nun ansteht, bzw. möglich wäre:
- Aus- bzw. eher wegziehen, weil ich hier nicht durch eine 'eigene' Wohnung festsitzen will.
- Beim zuständigen Psychologen die ausführliche Auswertung des IQ-Tests anfordern und nach Therapeuten fragen, die sich mit Hochbegabung auskennen und von der Krankenkasse übernommen werden. Die wenigen, die ich bisher gefunden habe, waren weit weg und Privatvergnügen, was ich mir nicht leisten kann. Ob es da jemanden gibt.. keine Ahnung.
- Eine Mail an die Schule schreiben, die meinen Eltern nach dem ersten IQ-Test empfohlen wurde. Dort gibt es scheinbar auch eine Beratungsstelle, allerdings weiß ich nicht, ob ich für die nicht zu alt wäre und ob die überhaupt auch in Richtung Beruf beraten.
- Berufliche Eingliederung. Stundenzahl nach und nach steigern und darüber vielleicht einen Ausbildungsplatz finden.
So, was ich nun suche, ist nicht der ultimative Masterplan, sondern Tipps, Ratschläge, Gedanken,.. wo ich da am besten und sinnvollsten anfangen oder wie ich das selbst rausfinden könnte. Vielleicht auch ein paar Gedanken zum Rest. Wie man damit umgehen könnte. Der Wunsch nach Normalität steht mir dabei im Weg, mich mit mir wirklich auseinander zu setzen und die Tatsache, dass in den letzten 9 Jahren alles schief gelaufen ist, macht es alles andere als besser.
Ich habe schon etwas erreicht in den letzten Jahren, aber den Schritt ins normale Leben habe ich irgendwie bisher nicht geschafft. Ich habe tausend Pläne gemacht und bin entweder gescheitert oder habe sie wieder verworfen. Dieses Mal muss es irgendwie funktionieren, nicht nur weil ich bald 25 werde und _nichts habe. Ich hab schon so viel Zeit verloren und wirklich Angst, dass ich es nie schaffen werde.
Vielleicht weiß ja jemand etwas dazu zu sagen.
Lieber Gruß
Paula