Jahre verschwendet...

      Jahre verschwendet...

      Hallo ihr

      Der dritte Thread in recht kurzer Zeit. Ich weiß gerade einfach nicht, wie ich das (Threadtitel) schlucken soll.

      Kurz zur Vorgeschichte:
      Ich hatte (und habe zeitweise noch) Depressionen und Ängste, habe mich jahrelang selbst v*rl*tzt, außerdem wurden mir Borderline und PTBS diagnostiziert. Dieses Knäul aus Erwerbsunfähigkeit, Therapie, Medikamenten, Klinik, psychischen Problemen und nichts auf die Reihe bekommen zieht sich jetzt über fünf Jahre. Im letzten Jahr bin ich über einen Thread hier im Forum wieder auf das Thema Hochbegabung gekommen (ich wurde als Kind getestet), im Mai habe ich mich endlich zu einem weiteren Test überwinden können, anfang diesen Monats bin ich einem Verein für Hochbegabte beigetreten.
      Das nur zum Verständnis, mit meinem eigentlichen Problem gerade, haben die einzelnen Punkte nicht all zu viel zu tun.


      Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit anderen ausgetauscht, die unter ihren theoretischen Möglichkeiten leben. Ich hatte mich vorher schon in Büchern wiedergefunden und zeitweise schon an BPS und PTBS gezweifelt, zumal die Diagnosestellungen ziemlich unprofessionell verlaufen sind. Aber ich dachte irgendwann immer wieder, da es ja Fachleute sind, würden sie schon wissen, was sie tun. Und jetzt.. jetzt passt alles. Jedes einzelne „Symptom“, alles, was mir Probleme macht, Dinge zu zerdenken, bis sie mir in den Händen auseinander fallen und alles nur noch negativ aussieht, selbst wenn ich vorher restlos begeistert war, mich in Depressionen zu grübeln, mich Gedanklich an Dingen festzubeißen, die passiert sind und sie immer wieder unkontrolliert durchzugrübeln („Flashbacks“),... alles. Restlos. Auch dass ich das SVV (und die Probleme mit dem Essen) und die BPS-Diagnose immer wieder und so lang nicht loslassen konnte und wollte. (Abgesehen davon halt, dass es 'geholfen hat' und ich hatte und habe ja wirklich Probleme.) Zusätzlich wurde mir ein Link geschickt mit vielen Problemen, die aus einer Hochbegabung entstehen können. Es passt so gut wie alles. Auch das. Man schafft sich selbst eine Erkärung für das eigene Anderssein. „Ich v*rl*tze mich halt. Ich 'bin halt Borderliner'.“
      Es passt wirklich restlos alles und all die Jahre wirken nun so furchtbar verschwendet, dass ich nur noch heulen könnte. Ich hätte mir so viel ersparen können. Die ganzen Medikamente, das negative Gerede der Therapeuten (Ich bin tatsächlich nur an solche geraten, für die man mit BPS-Diagnose eigentlich schon t*t ist.) und so weiter. Es hat eh alles nicht geholfen. (Ich habe mir selbst geholfen, nicht mit, sondern trotz dem Zeug der Fachleute. Das hat funktioniert. Nur darum geht es mir jetzt besser.) Ich hätte die letzten Jahre nicht durchmachen müssen, hätte nur irgendwer daran gedacht. Ich mache niemandem einen Vorwurf, in meinem Kopf ist nur ein so riesen großes 'Warum'. Warum haben die Fachmenschen nicht daran gedacht. Meine Eltern. Warum habe ich selbst nicht daran gedacht. Ich habe nur meiner letzten Therapeutin von dem Testergebnis erzählt, das sie mit 'Spielen sie halt Geige' abgetan hat und wahrscheinlich wäre es bei allen anderen genauso gelaufen. Aber ich hätte es versuchen können. Warum habe ich es nicht getan? Warum wusste es niemand besser? Ich werde bald 25 und ich habe nichts. Und zusätzlich ein Fünftel meines Lebens verschwendet. Da ist nichts, wo ich sagen könnte, dass es das wert war. Ich suche nach nichts Großem, eine Kleinigkeit würde mir reichen, aber ich finde nichts. So viel Zeit. Verschwendet. So viele schlimme Momente, die ich mir hätte ersparen können.
      Auf das Warum wird es wohl keine Antwort geben. Keine, die es besser machen würde und eigentlich kann ich nur akzeptieren und weiterleben, aber ich weiß nicht wie. Ich weiß nicht, wie ich das schlucken soll. Ich stehe nur davor und bin fassungslos.

      Vielleicht hat ja von euch jemand ein paar Gedanken dazu für mich. Tipps, wie ich damit umgehen könnte. Irgendwas.

      lg
      Paula
      Hallo Paula.,

      ich kann mir vorstellen, wie bitter es sein muss zurückzuschauen und endlich zu verstehen.
      Aber es ist unendlich mühsam, sich zu fragen was hätte sein können und was heute anders sein könnte.

      Ich finde es wichtig das rauszulassen, sich Gehör zu verschaffen, denn du hättest ein Recht darauf gehabt anders behandelt zu werden und es ist schlimm, dass du immer an die falschen Fachleute geraten bist.
      Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, einem ehemaligen Therapeuten einen Brief zu schreiben? All das aufschreiben, ihm sagen, dass es für dich immer irgendwie weiterging weil du stark warst, dass du lebst und auch noch lange leben wirst, dass es unverantwortlich und unverzeihlich war dich so abzustempeln.

      Wieso machst du niemandem einen Vorwurf? Heißt das, du trägst keine Vorwürfe nach außen oder du machst tatsächlich niemandem Vorwürfe?
      Findest du nicht, dass du das Recht dazu hättest?

      Was deine Eltern betrifft ist wahrscheinlich keine Einsicht zu erwarten (ich hab da aus früheren Threads noch ein paar Dinge im Hinterkopf, hoffentlich richtig) und meiner Meinung ist da Distanz der beste Schritt.
      Ich weiß, wie sehr es schmerzt, wenn diejenigen die einem (direkt oder indirekt) so viel Leid zugefügt haben das nicht anerkennen, ja einem sogar absprechen wollen was man durchgemacht hat.
      Manchmal wenn ich sehr traurig war, kommt die Wut und das ist auch in Ordnung. Wie ein reinigendes Gewitter, was mich befreit.
      Ich glaube, dass man, wenn man das was man durchmachen musste gut angeschaut und aufgearbeitet hat irgendwann ohne Groll und Bitterkeit zurückschauen kann. Dazu braucht es wahrscheinlich einige Zeit und den richtigen Therapeuten.

      Aber ich bin mir sicher, dass du, wenn du an dem Punkt angelangt bist, auch erkennst, dass du etwas gewonnen hast durch und in den Jahren, nicht nur verloren. Auch wenn du natürlich viel verloren und verpasst hast und das sehr schlimm ist.

      Ich kann dir nicht sagen, was das bei dir ist. Bei mir sind es Dinge wie ein tiefes Verständnis für andere Menschen und Situationen, Reife, und ich glaube, da werde ich eines Tages noch Einiges mehr finden, und auch fühlen.

      Ich weiß nicht, ob es etwas geben kann, was die ganze Tortur wert war. Aber es war es gewiss wert, die Tortur durchzustehen, zu überstehen und an den Punkt gelangt zu sein, an dem du jetzt bist.

      Vielleicht war da ja was dabei...
      Liebe Grüße,
      Esmeralda
      Danke Esmeralda.

      Bitter.. ja, das trifft es gut.
      Ich glaube, das 'hätte, könnte, sollte,...' halte ich schon ganz gut raus. Ich weiß, dass es heute anders wäre,... oder vielleicht halte ich es auch nicht gut raus. Es wäre heute anders. Klar denke ich auch daran. Aber eben vor allem, weil es viel früher hätte vorbei sein können. Weil was in den letzten Jahren war, so überflüssig war.

      Meiner letzten Therapeutin habe ich, als ich letztes Jahr die Therapie bei ihr abgebrochen habe, auf den AB gesprochen, dass das so für mich keinen Sinn hat und mich nicht weiterbringt. Da war ich schon 10 Monate wöchentlich bei ihr und es ging mir eigentlich nur schlechter dadurch. Ansonsten spielen die einzelnen Fachleute als Personen - bis auf eine Ärztin - keine Rolle mehr für mich. Außerdem... Mir wurde gesagt, dass es mir nie besser gehen würde. Man hat mir prophezeit, dass ich keine 50 werden würde, weil ich mich vorher *mbr*ng*n würde, obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon lang nicht mehr su*z*dal war. Und man hat mich, dafür dass ich geweint habe - soll vorkommen, wenn es einem schlecht geht - auf die Geschlossene gesperrt. Ein Moment Ruhe hätte gereicht, um mich wieder einzukriegen, aber das hat mir niemand geglaubt. Stattdessen wurde ich auf eine Station mit Gittern vor den Fenstern, 10cm Panzerglas vor dem Balkon und abgeschlossenen Türen gebracht. Ich war vorher freiwillig zur Krisenintervention (die eigentlich auch nicht nötig gewesen wäre) auf einer anderen Station am selben Tag dort angekommen. Auf der Geschlossenen musste ich dann Tavor nehmen. Hätte ich mich geweigert versprach man mir PsychKG und Zwangsmedikation. Die Ärztin, die das alles angeordnet hat, ist die einzige, der ich heute noch an den Hals gehen könnte. Ich war am nächsten Tag wieder auf der Offenen und hatte meinen abgesprochenen Einzelausgang zurück. Die Psychologin war schockiert und hat sich für das Verhalten der Ärztin entschuldigt, die mir dann auch noch Tavor zum Frühstück gab - ohne Absprache - und das Zeug als Regelmedikation ansetzen wollte. (Am nächsten Tag habe ich mich wieder entlassen.) Weißt du, warum sollte ich mich mit solchen Menschen noch persönlich auseinander setzen? Die haben nie mich gesehen, sondern nur Diagnosen und Symptome. Krankheitsschemata. (Zum Teil ist das natürlich richtig, aber nicht _so.) Das wäre heute nicht anders. Ich will denen auch nichts beweisen. Ich wäre gern die Diagnosen los, aber mittlerweile habe ich auch echt Angst vor solchen 'Fachleuten'. Davor, dass es wieder so läuft. Nachher sperrt man mich nur wieder ein. Mittlerweile habe ich die Adresse einer Beratungsstelle und einer auf Hochbegabung spezialisierten Psychologin hier, allerdings habe ich mich auch aus dem Grund noch nicht getraut, mich dort zu melden. Wenn man an den Falschen gerät, hat man einfach keine Chance.
      Vielleicht mache ich auch deswegen niemandem wirklich einen Vorwurf. Außerdem haben die halt alle so gehandelt, wie sie meinten, dass es richtig wäre und das war für mich leider immer das Falsche. Es ist einfach richtig scheiße gelaufen. Und alles hängt an der Borderline-Diagnose. Die tauchte das erste Mal auf, als ich nach wenigen Stunden eine Klinik wieder verlassen habe, in die ich vorher freiwillig gegangen war. Die Psychologin, die dort die Station geleitet hat, fragte meine Eltern da noch, wer empfohlen hätte, dass ich dorthin gehe und meinte, dass ich dort völlig falsch wäre. Naja. Die Psychiaterin, von der ich die Einweisung hatte, machte daraus Borderline. Kann ja typisch sein. Hat ihr wohl gereicht. Ansonsten wusste sie nur von Ängsten und leichten Depressionen. Die standen auf der nächsten Einweisung nicht mehr drauf. In der nächsten Klinik kam nach ein paar Minuten Gespräch ein 'G' hinter das F60.31, obwohl meine Therapeutin da nur vom SVV erfahren hat und seit dem bin ich die Diagnose nicht mehr losgeworden. Das war dann auch die Begründung und Erklärung der Diagnose, die ich von einer anderen Therapeutin bekommen habe. 'Sie v*rl*tz*n sich doch.' Das 'Finden sie sich darin nicht wieder?' ist wohl auch nicht wirklich professionell. (Ich meinte dazu, dass ich Laie bin und gern ihre Einschätzung hätte. Darauf kam dann das 'Sie v*rl*tz*n sich doch'.) Manches passt von außen betrachtet schon, je nach dem, wie man es dreht, kann auch alles passen, aber niemand hat genauer hingeschaut. Denn dann passt es nicht mehr.
      Ja, vielleicht hätte ich das Recht, Vorwürfe zu machen, aber was würde es mir bringen? Das so aufzuschreiben, tut gut, aber weiter möchte ich mich mit denen gar nicht mehr auseinandersetzen.

      Mit meinen Eltern ist es mittlerweile okay. Zu meinem Vater habe ich ja keinen Kontakt mehr und meine Mutter weiß, dass sie einiges falsch gemacht hat früher. Ich hab ihr 'verziehen', wenn man das so sagen kann und wir verstehen uns mittlerweile ganz gut. Von der Hochbegabung wussten sie logischerweise beide, aber genützt hat das eben nichts. Um gefördert zu werden braucht man Geld. Richtig viel Geld. Und das hatten wird nicht. Erst vor kurzem habe ich mit meiner Mutter darüber geredet, da ich wusste, dass ich damals ein Stipendium für ein Internat hätte bekommen können, aber das hätte wohl nicht alle Kosten gedeckt und vor Ort gab es keine Möglichkeiten damals. Sie wussten es also und sie wussten auch, dass ich wahrscheinlich krank werden würde, das hatte ihnen die Psychologin, die mich getestet hat, gesagt. Für meinen Vater war das alles ein weiterer Grund, um mich fertig zu machen, aber ich denke, hätte es eine Möglichkeit gegeben, hätte zumindest meine Mutter... nein, eigentlich weiß ich nicht, ob sie _damals etwas getan hätte. Aber heute unterstützt sie mich. Das ist schonmal was. Und sie hat zu Anfang auch daran gedacht und der Psychologin als ich mit 17 ambulant in einer KJP war von Test und Ergebnis erzählt. Warum sie danach nichts mehr gesagt hat und vor allem zu mir halt nicht, als ich dann tatsächlich in Therapie und stationär war... ich weiß es nicht. Noch ein Warum. Ich denke, sie wusste einfach nicht, wie viel daran hängen kann. Ich wusste es ja selbst nicht.

      Weißt du, bei allem, was mir in meinem Leben passiert ist, egal was es war, kann ich mir sagen, dass es das Wert war, weil ich ohne die Erfahrungen nicht die wäre, die ich bin. Manches hat mich im Endeffekt stärker gemacht, anderes reflektierter,.. aber diese letzten Jahre.. was haben die aus mir gemacht? Ich habe mehr N*rb*n, als es sein 'müssten' (es _müssten_ natürlich gar keine sein, aber ich denke, du weißt bzw. ihr wisst, was ich meine), ich bin ängstlicher als ich sein müsste, ich bin unsicherer als ich sein müsste und ich bin irgendwie.. verbitterter als ich sein müsste. Ich suche nicht nach Schuldigen, denke ich. Entweder ist keiner Schuld oder alle und damit ich logischerweise selbst auch. (Grad das SVV war eh meine Schuld, ich hätts ja nicht tun müssen.)
      Ich weiß nicht, was ich suche. Vielleicht einen Sinn und wahrscheinlich gibt es den nicht.
      Aber du hast Recht, es ist gut, da durch gegangen zu sein und nicht ganz aufgegeben zu haben. Wenigtens etwas. Es fühlt sich nur trotzdem so sinnlos an. Alles was war. Ich weiß, dass du das weißt und ich weiß auch, dass du weißt, dass das nicht einfach so weggeht und wahrscheinlich _war es auch einfach sinnlos. Das Gefühl ist nur grad so groß.

      Auch wenn es vielleicht nicht so klingt, deine Antwort hat mir schon geholfen. Es tut gut, verstanden zu werden.
      Ist ein bisschen viel geworden, aber das musste scheinbar gerade mal wieder raus, auch wenn ich meine Therapieerfahrungen schon so oft aufgeschrieben habe.

      lg
      Hallo!
      Ich mag hier nicht allzuviel hinterlassen, nur ein paar wenige Sätze. Weiß auch nicht, ob sie dir helfen werden, etwas Mut zu fassen, aber ich will es zumindest versuchen...

      Als erstes, ich war erstaunt, wi extrem ich mich in deinem ersten Beirtag selbst wiedererkannt habe, das war ziemlich erschreckend... Ich habe selbst schon 5 Jahre Psychiatrische Behandlung hinter mir, und in den letzten drei Jahren war ich vier mal stationär, wegen ein und der selben Sachen: PTBS, Soziale Phobie mit Tendenz zur Anpassungsstörung, Esstörung mit Tendenz zur Bulimie, Depressionen und einer Phase, in der mir Borderline angehängt wurde, zum Glück ohne G.
      Auch nach 5 Jahren habe ich immer noch damit zu kämpfen, so wie du. Aber lass bitte deshalb den Kopf nicht hängen, denn so oder so, diese Zeit lang hast du gekämpft und so lange hast du es geschafft, durchzuhalten. Und DAS ist ein Erfolg! Und der sollte nur für dich sein.
      Selbst, wenn jetzt für dich momentan kaum eine Perspektive sichtbar ist, irgendwann kommt der Moment, wo du ein Ziel hast, auf das du hiN*rb*iten kannst, bei mir ist es momentan einfach, irgendwie weiter zu machen, für meinen Schatz.... Vielleicht hast du ja auch jemanden, der dir viel bedeutet, der dir nahe ist?

      Und in Bezug auf unsachgemäße Therapeuten und Ärzte: Viele machen es - leider - nur fürs Geld. Die Menschen, die unter ihren Krankheiten wirklich leiden, sind ihnen egal. Diese Erfahrung habe ich auch schon machen können, als ich in einer Station ohne Dusche eine Woche vor mich hinvegitiert bin, nur weil die Schwestern mir die Kanüle nicht ziehen wollten. Auch wenn die Würde des Menschen unantastbar ist, in der Psychiatrie herrschen da manchmal noch andere Gesetzte, und wenn es nur das ist, dass Ärzte alles besser wissen, egal, ob da Jemand ist, der dich schon 5 Jahre länger kennt, aber keinen Dr. vorm Namen stehen hat...
      Aber es gibt auch Stationen, wo diese Alpträume nicht vorkommen. Im selben Krankenhaus, in dem ich auf oben beschriebener Station war, war ich im Ausgang stehts auf einer anderen Station, wo ein Freund von mir war. Dort konnte ich duschen, schlafen ( auf meiner Station lag ich im Gang neben der Küche!) und hatte ein paar Menschen, die sich liebenswert um mich gekümmert haben.

      Es gibt viele Menschen auf der Welt, die dich verstehen, auch ohne dich zu kennen. Versuche, dich einfach daran zu halten. Kopf hoch!
      Perfekt sein: Alle wollen es, niemand ist es.
      Danke Yuna.

      Hmm.. ich glaube, da ist etwas falsch rübergekommen. Ich kämpfe damit nicht mehr. Schon länger nicht mehr. Ich v*rl*tze mich seit bald zwei Jahren nicht mehr und das mit dem Essen ist noch länger vorbei. Mit Depressionen und Ängsten kann ich umgehen, wenn sie mal auftreten. Das Problem, was ich habe, ist nicht, dass ich nicht weiterkämpfen wollen würde, sondern dass die Diagnosen scheinbar falsch waren. Eigentlich sind sie es offensichtlich, denn man hat meinen Eltern ja schon vor 16 Jahren angekündigt, was ohne Förderung aus mir werden würde. Nur zum Teil vielleicht noch schlimmer als erwartet. Und diese Tatsache, die Tatsache, dass es Fehldiagnosen gab, die macht die letzten Jahre so sinnlos und verschwendet. Hätte jemand richtig hingeschaut, egal wer, ob Fachleute, meine Eltern oder ich, hätte irgendwer daran gedacht, dass es an der Hochbegabung liegen könnte, hätte ich mir das alles ersparen können. Und die Erkenntnis ist verdammt bitter für mich. Das heißt aber nicht, dass auch die Gegenwart sinnlos und verschwendet wäre. Das ist sie ganz und gar nicht. Ich lebe mittlerweile ganz gern und ich habe eine Perspektive und Ziele. Ich weiß nur nicht, wie ich das große Warum schlucken soll und dass die letzten Jahre verschwendet scheinen.
      Oh ja, das ist dann falsch angekommen, entschuldige :)

      Ich denke, dann siehst du das etwas falsch, ich würde nicht sagen, dass die Diagnosen falsch waren. Bitte verstehe mich nicht falsch, aber die Diagnosen sind das Mittel der Ärzte, dein Verhalten in Worte zu fassen. Doch kann man anhand der Diagnose NIE die Ursache beschreiben, wie sie bei dir die Hochbegabung war.
      Sie die Zeit bitte nicht als Verschwendet an, sie verbirgt einen Teil deines Lebens der dir vielleicht nicht viele schöne Erfahrungen beschert hat, aber glaube mir, es zeugt von einer unglaublichen Reife, wenn man von sich behaupten kann, nicht mehr an die Klischees der Psychiatrie zu glauben, mehr darüber zu wissen als viele andere, die unter Psychiatrie nur die hoffnungslosen Fälle verstehen.
      Und zudem machen einen sollche Erfahrungen im Laufe der Zeit stark. Später kannst du dir immer sagen: Sieh, das habe ich jetzt hinter mir gelassen. Ich weiß es jetzt besser! Und spätestens, sobald du irgendwen kennst, dessen Kind ähnlich ist, dann wirst du an deine Erfahrungen denken und andere von deinem Wissen darüber profitieren lassen.

      Dass es erst jetzt klar geworden ist, dass es an der Hochbegabung liegt, hätte vielleicht nicht sein müssen, aber was wäre gewesen, wenn es früher herausgekommen wäre? Diese Frage wirst du dir nie beantworten können, denn es gibt immer zwei mögliche Antworten, die eine gefällt, die andere nicht. Also tu dir den Gefallen und akzeptiere, wie es gekommen ist und mach das beste draus. Denn gerade dieses "Was wäre wenn" - Denken, dieses immer wieder das Negative an der Situation aufrufen, kann einen auch ziemlich deprimieren.
      Was du jetzt machen musst, ist dieses Warum hinter dir zu lassen. Es folgt nun ein neues Kapitel in deinem Leben, was nicht durch ein Wort wie "warum" überschattet werden sollte. Versuche, dir einfach Vorteile von der Vergangenheit klar zu machen, Erfahrungen zu sehen, die du sammeln konntest, Kontakte, die du dadurch geknüpft hast, irgendwas. Und dann lass es auf sich beruhen. Sage dir "Es ist vorbei" und "Das hat auf mein jetziges Leben keinen Einfluss mehr". Denn solange du der Vergangenheit die Schuld für deine jetzige Situation oder die "verpassten Jahre" gibst, kann auch die Gegenwart nicht viel schöner werden.

      Alsoo, schlag in dem Buch deines Lebens eine neue Seite auf, und schreibe sie voll mit den ganzen schönen Dingen, die dir passieren werden :)
      Perfekt sein: Alle wollen es, niemand ist es.
      Ich glaube, du stellst dir das ein bisschen zu einfach vor Yuna. Es _hat_ Einfluss auf mein Leben und zwar großen. Nach 'Vorteilen' suche ich, nach Erfahrungen, die es Wert waren, irgendwas eben, das es Wert war, aber da ist _nichts. Das ist doch mein Problem. Nichts war es Wert, diese Zeit zu verschwenden. Und was gewesen wäre, wenn es früher herausgekommen wäre, ist ganz einfach: Ich hätte nicht im Trüben fischen müssen, um an mir zu arbeiten. Ich hätte gewusst, worum es geht und hätte mich nicht gleichzeitig noch gegen Fachleute durchsetzen und meine Kraft verschwenden müssen, weil die ebenfalls von falschen Tatsachen ausgegangen sind. Und Diagnosen beschreiben zumindest zum Teil sehr wohl die Herkunft von Problemen. PTBS beinhaltet Trauma und auch Borderline, Depressionen und Ängste funktionieren je nach Ursache anders. Würden Diagnosen pauschal funktionieren, hätte irgendeine Therapie irgendwas gebracht, oder? Dem war aber nicht so. Nie. Und zwar nicht, weil ich mich nicht darauf eingelassen hätte, sondern weil die Therapien in der Art falsch für mich waren.
      Ich sage nicht, dass ich keine Probleme habe und hatte, das ist alles nicht komplett aus der Luft gegriffen, aber es hat nicht gepasst. Hätte jemand hingesehen, hätte man mir keine BPS diagnostiziert und ich wäre nicht stigmatisiert worden. Man hätte mich nicht abgeschrieben und schonmal vorzeitig für t*t erklärt.
      Und auch hinter die Fassaden des bösen Psychiatriesektors gesehen zu haben, hat nichts mit Reife zu tun und ist keine wichtige Erfahrung, sondern völlig belanglos für mich, denn dieses ganze Zeug, Therapie, Tabletten, Psychologen,... stehen nicht mehr in meinem alltäglichen Fokus. Da stehen ich und mein Leben. Und von diesem Leben habe ich fünf Jahre verschwendet. Da hilft es auch nicht, vielleicht irgendwem irgendwann sagen zu können 'Hey, lass dich mal testen' oder so, denn das hat nichts mit meiner eigenen Lebenszeit zu tun, die unwiederbringlich weg ist. Verschwendet eben. Nichts bringt mir das wieder und nichts war es wert.
      Ich rufe mir das alles nicht immer wieder vor Augen, es ist da. Es ist Tatsache, Realität und Gegenwart. Natürlich gehe ich weiter und sehe nach vorn, aber ganz ehrlich, wenn fünf Jahre für die Tonne sind, wenn man fünf Jahre seines Lebens verschwendet hat, weil niemand mal genau hingesehen hat - und verdammt, es _wäre aufgefallen, dass der ganze Problemscheiß bei mir anders funktioniert - dann lässt man das nicht einfach hinter sich und schlägt ganz locker halt einfach eine neue Seite im Leben auf. Was da passiert ist, ist ganz große Scheiße und das lässt sich nicht so einfach wegwischen und ignorieren.
      Stell dir vor, du würdest heute einschlafen, Albträume haben und erst in fünf Jahren wieder aufwachen. Wäre es dann für dich auch eine Banalität, die man vernachlässigen kann?

      Tut mir leid, ich weiß, du meinst es nur gut, aber sowas mal eben abzuhaken und locker flockig einfach weiterzuleben, das funktioniert nicht. Und genau deswegen habe ich diesen Thread erstellt.

      Paula. schrieb:

      Stell dir vor, du würdest heute einschlafen, Albträume haben und erst in fünf Jahren wieder aufwachen. Wäre es dann für dich auch eine Banalität, die man vernachlässigen kann?
      Stelle dir mal vor, wie es ist, jede Nacht die selben Alpträume zu haben, und das fünf Jahre lang, würdest du diese Zeit dann auch als verschwendet ansehen? Wenn ja, müsste ich daraus folgern, dass seit ich krank bin, ich eigentlich mein Leben verschwende.

      Wenn du glaubst, das alles ist für mich eine Banalität, dann tut es mir leid, hier geschrieben zu haben. Ich wollte nur helfen, nur versuchen, dir zu zeigen, dass auch eine trübe Zeit vielleicht irgendwo einen Lichtschein hat, den man nur sehen muss. Ich wollte weder die fünf Jahre, die für dich offensichtlich eine schwere Zeit waren, weder banalisieren noch verharmlosen. Es ist einfach sch****, wenn die Inkompetenz von Ärzten zu sowas führt. Ich wollte dir zeigen, dass ich das verstehe, ich habe es zumindest versucht.

      Ich will dir weder einreden, dass diese fünf Jahre das beste war, was dir passieren wollte, noch bezweifel ich, dass sie ausschließlich schlecht waren. Es mag sein, dass du anderer Meinung bist, das ist auch vollkommen in Ordnung.

      Ich kenne dich nicht und ich kenne auch nicht das Verhalten, welches du heute oder damals gezeigt hast. Das einzige, was ich hier lese, ist eine ziemliche Verzweiflung über Dinge, die nicht mehr zu ändern sind. Dinge, die deine Gegenwart beeinflusst haben und - wenn du das so sehen möchtest - auch noch weiterhin beeinflussen werden. Es ist deine Entscheidung, ob diese Dinge weiterhin Einfluss haben (ja, sowas ist einfach gesagt und schwer verstanden) aber irgendwo hat man immer die Kontrolle darüber, was einen beinflusst.

      Alles, was hier steht,ist einfach gesagt. Alles sagt sich einfacher, als es sich machen lässt, das weiß ich sehr wohl...

      Ich denke, dies wird der letzte Beitrag von mir in diesem Thread sein. Ich möchte dich nicht weiter frustieren, indem ich dir das Gefühl gebe, missverstanden zu werden. Es tut mir leid.
      Perfekt sein: Alle wollen es, niemand ist es.
      Stelle dir mal vor, wie es ist, jede Nacht die selben Alpträume zu haben, und das fünf Jahre lang, würdest du diese Zeit dann auch als verschwendet ansehen? Wenn ja, müsste ich daraus folgern, dass seit ich krank bin, ich eigentlich mein Leben verschwende.
      Yuna, du hast diese Albträume. Ich hatte das, was man mir unterstellt hat, nicht. Ich hatte und habe Probleme, ja, aber keine, die den Verlauf der letzten Jahre rechtfertigen. Womit wir gleich beim nächsten Punkt sind:
      Dinge, die deine Gegenwart beeinflusst haben und - wenn du das so sehen möchtest - auch noch weiterhin beeinflussen werden.
      Das ist eben nicht meine Entscheidung. Es ist die simple Abfolge von Aktion und Reaktion. Alles hat Konsequenzen und die fünf verschwendeten Jahre haben zur Konsequenz, dass ich sie mir hätte ersparen und heute schon viel weiter sein könnte. Aus der Vergangenheit ergibt sich die Gegenwart. Das ist keine Kopf- sondern Tatsache.

      Ich denke, weiter werde ich auf deinen Beitrag auch nicht eingehen, denn ich bin gerade nicht diejenige, die nicht versteht. Ich verstehe und ich sehe hin, aber da ist nichts. Und dashier, das ist genau wie in den letzten Jahren. Man unterstellt mir, dass ich nur hinsehen und verstehen müsste, ohne selbst zu verstehen, was überhaupt Sache ist.

      Paula. schrieb:

      Ich lebe mittlerweile ganz gern und ich habe eine Perspektive und Ziele. Ich weiß nur nicht, wie ich das große Warum schlucken soll und dass die letzten Jahre verschwendet scheinen.
      also ich finde den satz eig. am treffensten über die ganze geschichte....es geht dir mittlerweile relativ gut aber du kommst momentan oder auch schon länger nicht damit klar, dass dein leben auf grund von entscheidungen (die andere wohl falsch oder nicht ganz richtig getroffen haben) im extremen anders gelaufen wäre, als es das tatsächlich ist....weil wahrscheinlich hätte man dir mit begabtenförderung ganz andere perspektiven eröffnen können und vielleicht wärst du jetzt bei wichtigen forschungen o.ä. ganz vorn mit dabei...und du hättest dir den ganzen "mist" den du durchlaufen musstest sparen können...

      aber ich bin auch hier bei yuna's meinung....das sind alles konjunktive "hätte" "könnte" "wenn, dann" "wäre"...denn....und das steht bombenfest wirst du nie mehr etwas daran ändern können...klar kannst du dir vorstellen, was wäre gewesen, wenn damals alles anders gewesen wäre...wenn andere diagnosen gestellt worden wäre...aber mir kommt nicht ganz der sinn dahinter warum du dich damit beschäftigst was hätte sein können und nicht eher damit abschließt? ich denke mal, dass die meisten dich nachvollziehen können, dass du dich darüber ärgerst und das du diese jahre als verloren ansiehst....das ist dein gutes recht...aber dennoch gibt dir die zeit keiner wieder, ob du dem "hinterhertrauerst" oder eben nicht.... ich kann mir halt nicht vorstellen, wo dich das weiterbringen soll?

      wäre es nicht sinnvoller diesen teil abzuschließen statt sich zu fragen ob man eine unwiderruflich vergangene zeit einfach schlucken kann und will? es bleibt dir doch gar nichts anderes übrig...ohne die zeit zurück zudrehen!

      lg
      Genau deswegen habe ich doch dieses Thema eröffnet. Weil ich es nicht kann. Ich wüsste nicht, wie ich damit abschließen = das schlucken könnte und dazu zu schreiben 'mach doch einfach, alles andere bringt dich nicht weiter' ist ein bisschen komisch und vor allem wenig hilfreich. Es wird hier auch niemandem gesagt, dass er einfach mal aufhören soll depressiv oder essgestört oder sonstwas zu sein. Mir ist wohl bewusst, dass mich das gerade nicht weiterbringt, aber ich kann es auch nicht einfach abhaken. Nicht weil ich es nicht wollen würde, sondern weil ich es wirklich nicht kann. Wie gesagt, darum dieses Thema.
      Ich glaube nicht, dass ich irgendwo in der Forschung gelandet wäre, ich bin kein W*nd*rkind und ich war es nie wirklich. Es geht auch nicht darum, dass ich mir zurechtspinnen würde, wie mein Leben heute konkret aussehen könnte, wenn es anders gelaufen wäre. Ich weiß, dass es mir besser gehen würde, damit ist der 'hätte, könnte, sollte'-Punkt aber auch schon beendet. Es geht mir auch nicht um 'Begabtenförderung'. Die wäre als Kind nötig gewesen, damit es gar nicht erst soweit kommt, wie es dann später gekommen ist, aber damit habe ich mich abgefunden. Das war halt nicht möglich. Und es geht mir ebenfalls nicht darum, mich jetzt jammernd in die Ecke zu setzen und zu sagen 'Buhu, die bösen Therapeuten haben mein Leben kaputt gemacht'. Das tue ich nicht und das denke ich auch nicht. Die werden getan haben, was sie für gut und richtig gehalten haben. Dass das falsch war.. gut, das konnten sie scheinbar in den Momenten nicht wissen, sonst hätten sie anders entschieden.
      Worum es mir geht, ist einfach das Warum. Und darüber ärgere ich mich nicht, ich bin einfach fassungslos. Als wäre plötzlich halt alles glasklar und man kann sich nur vor den Kopf schl*g*n und davor stehen und die Scheiße angucken und... ja, fassungslos sein. Ich kann nichtmal genau sagen, was das für ein Warum ist. Warum hat niemand hingesehen? Warum hat niemand was gesagt, weder ich noch meine Eltern? Warum ist es niemandem aufgefallen? Warum hat niemand hinterfragt? Warum musste das ( = die fünf verschwendeten Jahre) nun auch noch sein? Vielleicht von allem ein bisschen. Aber selbst wenn es darauf Antworten gäbe, wäre das Warum wohl immer noch da. (Die auf andere bezogenen 'Warum-Fragen' und das Wissen, dass sie es nicht besser wussten und getan haben, was sie für richtig hielten, sind übrigens tatsächlich gleichzeitig und gleichwertig da.)
      Und wahrscheinlich ist das einzige, was man tun kann, es zu schlucken und abzuschließen. Aber ich weiß eben nicht, wie das gehen soll. Wie ich das machen könnte. Nicht ob, sondern wie.
      hmm ok...wie würde ich damit abschließen? also ich habe im leben auch sachen meistern müssen, von denen ich bis heute nicht verstehe warum sie ausgerechnet mir passieren mussten...aber ich habe mir gesagt, dass es für _mich_ einfacher ist, diese sache als gegeben hinzunehmen und mich auf meine zukunft auf das was jetzt grade wirklich passiert zu konzentrieren...vielleicht weil es mich auch irgendwie getröstet hat, dass es eben nicht in meiner macht lag, wie alles gelaufen ist.....ich denke, dass die frage nach dem warum mich eher zermürbt hätte als die dinge die noch da sind in die hand zu nehmen und das beste draus zu machen....klar klingt das immer super leicht und so weiter...dass es das nicht ist, weiß denke ich jeder der schon mal vor schwerwiegenden problemen stand....

      wenn du sagst, dass dein leben momentan recht gut verläuft und du auch perspektiven hast für später..könntest du dir denn vorstellen, da vll mehr energie (jeden tag ein bisschen mehr?) reinzusetzen und den rest "hinter dir zulassen"? also vll größere pläne zu schmieden und dann gezielt darauf hinzuarbeiten (das kann ja in viele richtungen ausgebaut werden)

      mit der zeit könnte diese fassungungslosigkeit wie du sie nennst eventuell etwas verblassen...sicherlich wird es dich immer schm*rz*n, aber ggf. nicht mehr so wie momentan?
      Hm. Das funktioniert bei mir irgendwie nicht. Ich nehme das alles als gegeben hin, ich kanns ja eh nicht mehr ändern. Und ich weiß auch, dass es einfacher ist und dass die Frage nach dem Warum mich zermürbt. Aufhören tut es trotzdem nicht. Es ist auch nicht so, dass mein Leben vorher eitel Sonnenschein gewesen wäre. Mir ist einiges an Scheiße passiert, aber dashier setzt allem noch die Krone auf. Alles vorher hatte irgendeinen Sinn und Zweck für irgendwen und wenn es nur der war, dass z.B. mein Vater seine Wut an mir ausgelassen hat. Das macht es natürlich nicht gut, aber ich weiß zumindest, warum das Zeug vorher passiert ist. Aber dashier... das ist auf eine Art sinnlos, die eben einfach fassungslos macht, weil es einfach so passiert ist.

      Ich habe geschrieben, dass ich mittlerweile ganz gern lebe und dass es mir ganz gut geht. Dass manches Weg ist und ich mit anderem umgehen kann. Das war es aber auch. Ich glaube z.B. nicht, dass ich gerade einfach so arbeiten gehen könnte. Da ist nichts, wo ich Energie reinstecken könnte und zu viel Energie habe ich definitiv nicht. Naja und abgesehen davon, dass Flucht nach vorn + Verdrängung nicht wirklich was für mich ist (funktioniert nicht), bin ich niemand, der starr planen könnte. Ich habe gerade Perspektive und Ziele, ja. Aber ob die es im Endeffekt auch werden und ob sie funktionieren, weiß ich nicht. Ich gewöhne mir das Planen gerade ab, weil es mich nur unter Druck setzt, mit dem ich dann nicht umgehen kann. (Heißt nicht, dass ich nichts mehr machen wollen würde, ich plane nur eben nicht mehr starr die nächsten Monate oder Jahre.) Wenn ich plane, _muss_ ich diesen Plan einhalten und wenn er dann nicht funktioniert, bin ich am Boden zerstört. Ich habe z.B. im letzten Jahr wieder eine Ausbildung angefangen, in der ich total unterfordert war, es ging mir immer schlechter dadurch und ich musste abbrechen. Und schon wieder habe ich mich wie die letzte Versagerin gefühlt, denn auch vorher war es schon immer so (bzw. seit ich die Schule abgebrochen habe), dass einfach nichts funktioniert hat. Entweder war ich unterfordert oder die Dinge sind mir zu langweilig geworden. Und immer wieder war ich die Versagerin. Für Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein nicht wirklich gut. Darum versuche ich mir jetzt nur noch zu denken, dass ich dieses und jenes versuche und wenn das auch wieder nicht funktioniert, dann ist es halt so. Wirklich zu planen hat da keinen Sinn. Es gibt zu viele Möglichkeiten, als dass ich jetzt sagen könnte, wie ich mein Leben genau haben will.
      Naja und auch wenn ich Perspektiven habe, kann ich auch daran gerade nichts tun, da ich hier vorher noch zwei kleine OPs hinter mich bringen muss, die ich meinem Körper bei diesem Wetter nicht antun will.

      Ansonsten... beschäftigt bin ich, allerdings gibt es nichts, was mich so ablenkt, dass es nicht nebenbei im Kopf weiterdenken würde. Und selbst wenn ich mal nicht daran denke, kommt es irgendwann wieder. Also 'Flucht' scheint keine Lösung zu sein.
      Ich weiß nicht, vielleicht ist das auch wieder etwas, bei dem man nur warten kann, bis es irgendwann von allein besser wird. Keine Ahnung.
      Liebe Paula,

      es sieht so aus, als gäbe es DIE Lösung, DEN Weg damit umzugehen einfach nicht.

      Bleibt dir nichts als die Zeit und deine Fähigkeiten.

      Paula. schrieb:

      Ich wüsste nicht, wie ich damit abschließen = das schlucken könnte
      Vielleicht ist auch gerade nicht die Zeit damit abzuschließen. Es schlucken können solltest du meiner Meinung erst gar nicht anstreben.
      Außerdem: Radikale Akzeptanz?? Der Rest wurde schon durchgekaut und abgelehnt. (Kling jetzt negativ und vorwurfsvoll, aber es ist so. Und ich meine es nicht vorwurfsvoll sonder einfach feststellend, denn ich glaube es emotional und auch von deiner Argumentation her zu verstehen.)

      Gib der Zeit und dir selbst eine Chance!

      Liebe Grüße,
      Esmeralda

      Esmeralda schrieb:

      Außerdem: Radikale Akzeptanz??
      Ja, wahrscheinlich ist das wirklich das Einzige, was gerade möglich und sinnvoll ist. (Nicht dass alles andere nicht sinnvoll wäre, was vorgeschlagen und geschrieben wurde, es passt nur für mich nicht.) Aber da hakt es eben. Zu akzeptieren, dass ich etwas vielleicht nie verstehen werde, ist echt hart. Zu akzeptieren, dass das einfach so passiert ist. Ohne Sinn, ohne Zweck, ohne böse Absicht, ohne alles. Und einen Trick, damit es *schnipps* sofort funktionert gibt es wohl leider nicht.
      Ich denke, ich werde mal schauen, ob ich mich überwinden kann, mich bei den Fachmenschen zu melden und mir 'nen Therapeuten zu suchen, mit dem ich das zerpflücken und dann auch am Rest arbeiten kann. Vielleicht hilfts ja. Auf jeden Fall scheint es mir grad nötig zu sein.

      lg
      Hallo Paula,

      hast Du vielleicht die Möglichkeit, genau die Wut oder die Fragen, die dich im Moment noch belasten auch an die Personen zu richten, die sie eigentlich beantworten müssten? Ich könnte mir vorstellen, dass das zumindest für Dich eine Art "Bahnbrechen" sein könnte, auch wenn es natürlich von vorneherein einigermaßen klar ist, dass Du keine Antworten auf Deine Fragen bekommen wirst - schlicht, weil es keine gibt.
      Ein zweiter Punkt noch: Ich kenne dich lediglich aus Deinen Texten und möchte mir auch nicht anmaßen, über Dein Leben zu urteilen, aber bist Du dir sicher, dass die Hochbegabung wirklich der einzig und allein ausschlaggebende Punkt war? Ich habe selber das Testergebnis, bin, im Gegensatz zu Dir, auch weitgehend gefördert worden, war aber trotzdem oft vorschnell mit dem Urteil "Aha - Hochbegabung, was sonst?" (Ich habe mal ein Forum gefunden, dort wurde oft der Begriff hb-positiv verwendet - vielleicht eine etwas sarkastische Form genau das auszudrücken, was ich meine.)

      Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Du all das Positive, dass Du Dir so hart erarbeiten musstest, auch genießen kannst!!

      Viele Grüße,
      *Amy*
      Hallo Amy

      Nein, wie gesagt, mit den Therapeuten möchte ich keinen Kontakt mehr aufnehmen. Zum einen habe ich halt Angst - klingt, als würde ich sie als 'die Bösen' hinstellen wollen, will ich aber nicht, die Angst ist nur halt einfach da - und davon abgesehen denke ich auch nicht, dass das etwas bringen würde. Die haben halt ihre Sicht- und Handlungsweisen und es hat damals schon nichts gebracht, zu hinterfragen. Meine erste Therapeutin, die die Diagnose da nach wenigen Minuten bestätigt hat, wollte nicht mehr mit mir darüber reden, als ich nach einem Gespräch gefragt habe, die zweite wollte genauso wenig und hat mich an ihre Vertretung verwiesen, bei der ich ein paar Stunden hatte, während sie im Urlaub war. Naja und mit der hatte ich dann das schon beschriebene 'Gespräch', in dem sie mich fragte, ob ich mich darin nicht wiederfinden würde, ich dann meinte, dass ich gern _ihre Meinung wüsste, weil _sie die Fachperson ist und sie das Thema dann mit „Sie v*rl*tz*n sich doch“ beendete. Darauf, dass das wohl kein Argument für _so eine_ Diagnose sein kann und dass SVV bei vielen Störungen und Krankheiten und Problemen auftreten kann, meinte sie nur noch (inhaltlich) irgendwas von 'ja nee das wäre halt so, mit SVV hätte man Borderline und die Zahl der Fälle, wo dem nicht so wäre, wäre gleich Null'. Und bei der Psychiaterin, die damit angefangen hat, war ich nur vor fünf Jahren zweimal, ich denke nicht, dass die sich an mich erinnern würde. Davon abgsehen würde die mich dann wohl auch wieder irgendwo 'einsperren' wollen. Für sie und ihren Kollegen, bei dem ich dann auch noch zweimal war, war ich halt die Irre, obwohl sie kaum etwas über mich wussten. Da gab es mal einen Termin bei dem ich besprechen wollte, ob AD unterstützend vielleicht (wieder - ich hatte vorher schon welche bekommen, die dann aber abgesetzt) gut wären. Da meinte ihr Kollege nur grinsend 'Ja, sie hätten wohl gern Tabletten, hm?'. Bekommen habe ich keine. Dafür die Empfehlung in ein Behindertenwohnheim zu ziehen, in dem geistig und körperlich behinderte Menschen leben. Das war mein letzter Termin dort.
      Außerdem wüsste ich die Antwort ja eh. Sie haben ihr Verhalten für richtig gehalten. Und wie gesagt, wütend bin ich nicht. Nur fassungslos.

      Zu deinem zweiten Punkt: Von 'einzig und allein ausschlaggebend' habe ich nie gesprochen, aber es erklärt tatsächlich den überwiegenden Großteil und das so, dass ich mein ganzes Leben darin wiederfinde bzw. mich, wie ich von Anfang bis jetzt war. Es erklärt vieles, was vorher keine Erklärung hatte, egal was man mir diagnostiziert hat und anderes passt von der Beschreibung aus Büchern und von anderen her eben tatsächlich eher zur HB, als zur BPS und nur um die Diagnose geht es mir, denn durch die sind die letzten Jahre so gelaufen. Durch die Diagnose haben mich Fachleute behandelt, wie sie es getan haben, obwohl ich nie so war, wie sie behauptet haben und mit dieser Diagnose hat man mir die Angst vor einem Monster in mir in meinen Kopf gesetzt. Ich hatte immer wieder _wahnsinnige_ Angst vor mir, für die es keinen Grund gab, außer dieser Diagnose. Angst davor, im nächsten Moment durchzudrehen, verrückt zu werden,... obwohl es dafür nie einen Grund oder Anzeichen gab. Ich hätte zweifeln könnten, ja, und das habe ich auch immer wieder, aber wenn man eh immer alle Möglichkeiten be- und zerdenkt, dann erstrecht Dinge, die einem Fachleute zuschreiben, immerhin sollten die sich ja auskennen. Diese Angst ist auch jetzt noch nicht restlos weg und das ist nicht die Ahnung, dass es doch stimmen könnte. Aber wenn ich verrückt bin, ohne es so zu merken, wie es mir vorgehalten wird, was ist dann alles möglich? (Das ist alles keine Bewertung von Menschen mit BPS. Es ist nur die Folge davon, dass ich mich jahrelang immer wieder da rein gequetscht habe, ohne dass es ganz gepasst hätte und wie gesagt, wenn man denkt und gesagt bekommt, dass man so wäre, ohne dass man es wirklich restlos so empfinden würde, was ist dann alles möglich und woher kann man wirklich wissen, dass man nicht im nächsten Moment durchdreht?)
      Gegen diese Angst kommt bisher auch nichts wirklich dauerhaft an. Während meiner letzten Therapie ist zumindest das ein bisschen besser geworden, da meine Therapeutin mir die Diagnose nicht gestellt hätte. Sie meinte, dass ich keine BPS hätte. Sie kannte mich zwar besser als die Therapeuten vorher, aber sie hat sich genauso wenig wie die anderen wirklich mit mir auseinander gesetzt. Darum ist es nicht lang besser geblieben. Jetzt habe ich Erklärungen für vieles und sie kommt trotzdem wieder. Es kommt mir vor, als hätte ich das Denken der Therapeuten übernommen, um mit der ganzen Willkür zurecht zu kommen. Unberechenbar, manipulativ, behindert, bösartig, gestört,... Das Klischee. Und wenn Fachleute mich dafür halten und so behandeln, muss ich es wohl sein. Und wenn ich mich selbst so nicht sehe und empfinde, muss da ein Monster in meinem Kopf sein. Das sitzt scheinbar immer noch.
      Ich behaupte nicht, dass ich gesund und nur hochbegabt wäre. Die Hochbegabung in Kombination mit diversen Erlebnissen haben aus mir gemacht, wer ich bin und natürlich ist auch die Folge nicht nur eine HB. Aber - und wie gesagt, nur darum geht es mir - nein.. ich bin keine 'Borderlinerin'. Ich bin nicht 'schwerst gestört'. Ich bin nicht so, wie man es mir in den letzten Jahren unterstellt hat. Da sind Probleme außerhalb der HB. Aber keine, die _so groß wären.

      Tut mir leid, ist ein bisschen viel geworden und ist nicht alles Antwort, aber das gehört irgendwie alles zusammen.

      lg
      Hallo Paula,

      okay, dass Du mit Deinen Therapeuten im Moment keinen Kontakt aufnehmen willst, kann ich verstehen. Was ich aber eher meinte sind Deine Eltern. Die schienen mir die zweite große Hälfte zu sein, die Du mit verantwortlich machst. Und meiner Meinung nach müssen sie solche "Anklagen" auch aushalten können.
      Zudem machen Deine Texte immer noch den Eindruck, als hättest Du große Angst davor, in eine Schablone gepresst zu werden, die wiederum den Ausschlag gibt, dass es Dir schlecht geht. Dass das irgendwie "falschrum" ist, wirst Du selber wissen. Sicherlich tragen Deine Erlebnisse nicht gerade dazu bei, die angst zu entkräften. Trotz allem bist Du aber ein Mensch, für den in Zukunft nicht die Schablonen den Ausschlag geben werden, dass es ihm schlecht geht. Auch deshalb, weil Du durch viele bittere Erfahrungen gelernt hast, Dich selber so gut zu analysieren, dass Dir Dein Gefühl auch sagt, wenn ein Muster nicht zu Dir passt. Darüber solltest Du Dir vielleicht bewusst werden.

      Viele Grüße,
      *Amy*
      Hallo Amy

      Hm.. ich möchte weder jemanden verantwortlich machen, noch anklagen. Wenn das so klingt, ist das nicht beabsichtigt. Ich möchte nur verstehen.
      Meine Eltern.. mit meiner Mutter rede ich viel darüber und ich denke, sie hat einfach nicht mehr daran gedacht, was man ihr so viele Jahre vorher gesagt hat. Ich war 8 als der erste Test gemacht wurde. Bei der ersten Psychologin in der Klinik hat sie es noch erwähnt, da war ich 17 und sie wurde mit einbezogen. Bei denen danach war ich volljährig. Warum sie _mich da nicht darauf angesprochen hat, könnte ich sie fragen, ja. Aber ich denke, dass sie nicht gedacht hat, dass das Ganze - egal ob durch HB oder was auch immer - solche Ausmaße annehmen würde und dass sie es da nicht für relevant gehalten hat.
      Zu meinem Vater habe ich schon lang keinen Kontakt mehr, auch schon nicht mehr, als das mit den Therapien angefangen hat.
      Ich empfinde das auch nicht als unterteilt in meine Eltern, mich und die Fachleute. Es ist eher ein einziges, großes Warum.

      Analysieren konnte ich mich auch vorher schon. Aber es hat niemanden interessiert, was ich denke, denn ich bin tatsächlich nur an solche 'Fachleute' geraten, für die man mit Borderline ein geistesgestörtes Monster ist. Es war die ganze Zeit über völlig irrelevant, was ich gesagt habe, denn für diese Leute war ich irre, unter ihrem Niveau, nicht ernst zu nehmen,... ich war für die einfach eine völlig geistesgestörte Irre.
      (Mit einer einzigen Ausnahme, die sollte ich wohl auch mal erwähnen, ich kenne also den Unterschied tatsächlich und interpretiere nicht nur, wie es mir gefällt. Allerdings hatte ich bei ihr nur zwei Gespräche, da das die Psychologin auf der Station war, von wo aus ich durch die Ärztin auf die Geschlossene gesteckt wurde. Die Erfahrung war zu schlimm, als dass ich dort für die Gespräche mit ihr noch länger hätte bleiben können, was ich heute noch schade finde.)
      Natürlich ist das in meinem Kopf falschherum, aber ich denke, das ist nur 'logisch' irgendwie, weil es eben so gelaufen ist. Ich habe diese Diagnose bekommen, weil ich nach wenigen Stunden eine Klinik verlassen habe, in die ich laut Stationsleitung eh nicht gehört habe und weil ich mich v*rl*tzt habe. Daraus machte man, dass ich Borderline hätte und 'unterstellte' mir auch alle weiteren Symptome und Eigenschaften, die zum Klischee gehören und da wurde nicht im Kleinen gesucht, sondern in Extremen unterstellt. Nicht wörtlich mir gegenüber, aber dadurch, wie man mich behandelt hat.
      Die Angst ist dann halt ein 'Spiegelproblem'. Wenn einem sowas von Fachleuten immer wieder vorgehalten wird, bekommt man irgendwann Angst davor, dass sie Recht haben könnten und gerade ganz zu Anfang habe ich mich in den Diagnosekriterien tatsächlich wiedergefunden. Aber erstens, wer tut das nicht? Und zweitens war ich zu dem Zeitpunkt, auch wenn ich da 'schon' 20 war, nicht das, was man eine ausgereifte Persönlichkeit nennen würde. Ich war vielleicht nicht mehr tiefpubertär, aber auch nicht 'erwachsen'. Allerdings war das, was _ich da gesehen habe, für die Fachleute ja nichtmal relevant. Weitere Begründungen außer SVV wurden mir ja nie genannt.
      Außerdem neige ich dazu, Dinge zu 'verinnerlichen', wenn sie keinen Sinn ergeben. Bis ich z.B. das Verhalten meiner Eltern von früher 'verstanden' und akzeptiert habe, akzeptiert habe, dass es falsch war und dass Eltern Fehler machen, habe ich mich für wertlos, abstoßend,... gehalten. Jetzt scheint es ähnlich zu sein. Wenn ich nicht total gestört bin, war das alles falsch und sinnlos. Den Gedanken kann ich nicht lang aushalten, darum kommt die Angst vor dem Monster in mir wieder, das irgendwann ausbrechen wird. Wenn da irgendwo ein Monster ist, hatten sie Recht und alles ist 'okay'.
      Ich weiß auch nicht, wie ich das loswerden könnte. Dass ich nicht wertlos, etc bin, war dagegen noch leicht in meinen Kopf zu bekommen, immerhin bin ich nur ein Mensch wie alle anderen und von denen ist für mich auch niemand wertlos. (Klingt einfach, hat aber Jahre gedauert.) Aber dashier... wenn man so gestört ist, wie die behauptet haben, merkt man das dann? Reflexionsfähigkeit wurde mir ja auch abgesprochen. Vielleicht verarsche ich mich ja auch nur selbst. Vielleicht verarsche ich euch alle gerade, ohne es zu merken. Vielleicht bin ich tatsächlich völlig gestört und laufe davor davon. Vielleicht drehe ich plötzlich durch, wenn die Angst aufhört, immerhin hat man mir gesagt, dass ich _immer vorsichtig sein müsste.
      Außerdem würde es heute genauso laufen. Es hat sich nichts verändert seitdem. Und zusätzlich ist es ja nicht so, dass ich komplett symptomfrei und gesund wäre. Ich habe diese Angst, die wirklich groß ist. Ich grübele mich zwischendurch regelrecht in Depressionen. Ich traue mir kaum und traue mir nichts zu. (Was wohl mit dem Rest zusammenhängt.) Und 'Derealisation' und 'Depresonalisation' sind auch immer noch da. Mein Kopf denkt und grübelt eh so gut wie immer und manchmal ist das so schlimm, dass es sich vor die Gegenwart im Außen legt, als würde ich in meine Gedanken fallen. Dann kommt mir außen alles unwirklich vor und als wäre ein Schleier zwischen mir und der Welt. Und manchmal zerdenke ich mich selbst und drehe und wende mich, bis ich auseinander falle und gar nicht mehr weiß, wer ich überhaupt bin. (Da spielt die Angst zum Teil wohl auch mit rein.) Das habe ich mittlerweile auch im Zusammenhang mit HB gelesen und auch von anderen gehört, allerdings hatte ich auch mindestens einmal einen Blackout und auch wenn der nur ein paar Minuten gedauert hat, war das zu unheimlich, als dass ich das als 'nicht krankhaft' bezeichnen würde. Also doch ein Monster?
      Ich weiß einfach nicht, wie ich bei diesem ganzen Zeug diese Angst loswerden soll.

      lg
      Paula