Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Ein Versuch über Werte.

      Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Ein Versuch über Werte.

      Titel der Originalausgabe: "Zen and the Art of Motorcycle Maintenance"
      erstmals erschienen 1974
      ISBN: 978-3-596-22020-5
      Verlag: Fischer
      Preis: 9,95€

      Klappentext:
      Das Buch erschien zu einer Zeit kultureller Umwälzungen in der Frage materiellen Erfolgs. Die Hippies wollten nichts davon wissen. Die Konservativen verstanden die Welt nicht mehr. Materieller Erfolg war der amerikanische Traum. Millionen europäischer Tagelöhner hatten sich ihr Leben lang danach gesehnt und waren nach Amerika gekommen, weil sie ihn hier zu finden hofften - in einer Welt, in der sie und ihre Nachkom-men endlich genug zum Leben haben würden. Und nun warfen ihre verwöhnten Nachkommen ihnen diesen ganzen Traum vor die Füße, ließen kein gutes Haar daran. Was wollten sie ? Dieses Buch bietet eine andere, ernsthaftere Alternative zum materiellen Erfolg an. Das heißt, es ist eigentlich weniger eine Alternative als viel-mehr eine Ausweitung der Bedeutung von Erfolg auf etwas Größeres als das bloße Bemühen, eine gute Stellung zu finden und sich nichts zuschulden kommen zu lassen. Und auch etwas Größeres als bloße Freiheit. Es setzt ein positives Ziel, auf das man hiN*rb*iten kann, das einen aber nicht einengt. Das, so scheint mir, ist der Hauptgrund für den Erfolg des Buches. Es traf sich, daß die ganze Kultur genau nach dem auf der Suche war, was dieses Buch anzubieten hat. In diesem Sinne ist es ein Kulturträger.

      "Was aber gut ist, Phaidros, und was nicht - müssen wir danach erst andere fragen?"


      Selten hat mich ein Buch so sehr bewegt wie dieses! Der Philosoph Robert M. Pirsig erzählt hier seine eigene Geschichte, die Geschichte eines Vaters und seines Sohnes, die gemeinsam eine Motorradtour durch Amerika machen. Es geht um Philosophie, um Qualität und Tugend, um Platon und Aristoteles, um das, was das Leben ausmacht, um Beziehungen, um Bildung und Spezialisierung, um Normalität und Wahnsinn... Die Tatsache, dass Pirsig hier eigene Erfahrungen verarbeitet, dass er seine Gedanken in diesen Roman verwebt, denen lange Zeit nur Ablehnung und Unverständnis gegenübergebracht wurden, und die Auseinandersetzung mit seiner Person machen dieses Werk für mich so faszinierend.
      Kurz noch einige Sätze zu seiner Person: Pirsig fiel schon in seiner Kindheit durch ungewöhnlich hohe Intelligenz auf, dennoch wurde er wegen schlecher Leistungen von der Universität verwiesen. Nach einigen Jahren studierte er erneut Philosophie und anschließend Journalismus und arbeitete als Dozent für Rhetorik. Er erkrankte an Schizophrenie und wurde nach eine psychotischen Phase mit einer Elektrokrampftherapie behandelt, die sich sehr traumatisch auf ihn auswirkte (u.a. verarbeitet er diese Erfahrung in seinem Werk).
      Out, out, brief candle! / Life's but a walking shadow, a poor player / That struts and frets his hour upon the stage / And then is heard no more: it is a tale / Told by an idiot, full of sound and fury, / Signifying nothing.
      (aus: Macbeth von Shakespeare)