Erschöpft

    Hallo ihr

    Ich glaube, ich muss mal wieder schreiben.
    Ich bin erschöpft und ich fühle mich, als wäre ich auch zu erschöpft, um wieder aufzutanken. Ständig Sorgen und Angst, Arzttermine, demnächst OP,.. nichts wirklich schlimmes, die Termine ansich und die OP machen mir Angst, obwohl die nur ambulant sein wird.
    Dazu alles andere. Seit wir hier wohnen passiert nur noch Scheiße. 5½ Jahre sind es jetzt und in der Zeit ist mein Leben komplett den Bach runtergegangen. Ein paar Monate danach musste ich eine Ausbildung unter- und später abbrechen, fünf Jahre erwerbsunfähig, alle Freunde verloren, fehldiagnostiziert, Ausbildung noch mal versucht und schon nach zwei Monaten aufgeben müssen, schlechte Therapeuten,.. und mittlerweile habe ich auch so ziemlich alle Menschen wieder verloren, die ich in den fünf Jahren kennen gelernt habe. Eine ist gestorben, bei den anderen zeigten sich in diesem Jahr nach und nach Dinge, die ich in meinem Leben nicht haben will.
    Mein Leben war in den letzten Jahren schon ziemlich leer und ziemlich erbärmlich aber in diesem Jahr bricht nun auch noch der Rest zusammen. Ich stehe jetzt mit Angst und Sorgen bei null könnte man sagen und ich bin so erschöpft und ich bin es so leid immer wieder aufzustehen. Hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen,... es ist immer das gleiche und irgendwann muss es doch einfach mal genug sein.
    Es ist als würde das alles hier in den Wänden stecken. Wenn ich nicht hier bin, ist es besser. Ich habe ein paar nette Ideen, um hier wegzukommen, wegziehen, Mini-Job, Ausbildung im nächsten Jahr,.. Aber ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass es funktionieren wird. Mit Menschen an längeren Hebeln habe ich eigentlich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Und Mini-Job und nächstes Jahr Ausbildung? Hat auch im letzten Jahr ganz W*nd*rbar funktioniert, als ich die Ausbildung noch mal versucht habe. Das im nächsten Jahr wäre eine andere, aber ich bin anscheinend ganz einfach unfähig, was sowas angeht.
    Es fühlt sich an, als wäre die Welt da draußen gar nicht mehr da, wenn ich hier bin und so langsam bin ich wirklich nur noch erschöpft. Nicht die verzweifelte Erschöpfung, die sonst oft da war, wenn ich depressiv war, ich kann mich auf und über manches auch noch irgendwie freuen. Mal mehr mal weniger. Aber ansonsten ist da nur noch komplette Resignation. Ich bin das Aufstehen und Kämpfen so leid. Ich erwarte nicht, dass mir irgendwas zufliegt oder auf 'nem Tablett serviert wird, es fehlt nur die Aussicht darauf, dass es irgendwann mal besser wird als jetzt, darauf, dass irgendwann mal etwas funktioniert. Nach den letzten Jahren scheint das nur noch utopisch.
    Ich weiß nicht mehr, wie ich dagegen ankommen soll. Manches normales funktioniert noch (aufräumen, waschen, etc.), aber ansonsten kann ich mich zu nichts aufraffen. Die Skills kenne ich, ich wüsste auch ein paar Dinge, die ich gern tun würde, aber ich bin so niedergeschlagen und erschöpft, dass mir Motivation und Kraft fehlen.
    Therapie und Medikamente hatte ich in den letzten Jahren und beides hat nichts gebracht. Medikamente haben nicht gewirkt (ich habe einige ausprobiert) und Therapeuten,.. naja. Weitergekommen bin ich nur allein. Ich wollte es eigentlich noch mal versuchen, hatte vor etwa einem Monat ein längeres Gespräch mit einer Therapeutin, aber sie meinte, dass sie mir nichts neues mehr erzählen könnte und das Gefühl habe ich auch. Ich kenne alle theoretischen Möglichkeiten, jetzt müsste ich nur noch endlich klar kommen.
    Seit dem Gespräch kommt zu allem noch dazu, dass ich das Gefühl habe, dass es mir gar nicht schlecht gehen darf. Ich bin austherapiert, brauche also keine therapeutische Hilfe mehr, also muss es mir gut gehen. Also schreibe ich nichts mehr, rede nicht mehr darüber, schiebe alles beiseite und fühle mich dadurch noch schlechter und leerer. Ist auch nicht einfach, das hier aufzuschreiben.. Austherapiert heißt gesund, also ist es unlogisch, dass es mir nicht wirklich gut geht und ich immer noch Probleme habe. Wahrscheinlich ist das Quatsch, aber mir das einzugestehen und vor anderen dazu zu stehen und das auch noch mit dem Hintergrund, dass ich mir nur selbst helfen kann und es nicht hinbekomme.. Das nennt man wohl versagen.

    Ich weiß nicht, ob man dazu irgendwas sagen kann. Ich dachte, ich versuche es trotzdem, weil ich nicht weiß, an wen ich mich sonst wenden könnte.

    Lieber Gruß
    Paula
    Hallo Paula,Du hörst Dich ziemlich niedergeschlagen an,aber was mir auffällt nur DU kannst an der jetzigen Situation was ändern.Du hast es geschafft Dich von angeblichen Freunden zu trennen die Dir nicht gut taten,super.Warum solltest Du es nicht schaffen nochmal von vorn anzufangen,grad was Job betrifft?Dir fehlt zwar im Moment die Kraft aber wärs nicht möglich Deine letzten Reserven hervor zu locken um damit eine bessere Lebensqualität zu erreichen als ständig deprimiert und resigniert zu sein?Hak doch die letzten 5Jahre einfach mal unter "Erfahrungen" ab und starte neu durch.Du sagst Du wärst austherapiert?Auch gut evtl kannst Du trotzdem wenn Du Gespräche brauchst mal zum Sozial-Psychiatrischen Dienst od ne Art von Selbsthilfegruppe?Ich weiß es ist sehr schwer in Deiner jetzigen Lage Dich aufzuraffen aber wie wärs wenn Du Dir mal schriftlich die Vor und Nachteile aufschreibst was Job od evtl Umzug usw anbelangt.So,waren jetzt ein paar Tipps von mir hoffe ich konnte Dir bisschen helfen.LG Margit
    Hallo Margit

    Danke für deine Antwort.

    Ich weiß, dass nur ich etwas ändern könnte und das ist das Problem. Ich kriege es nicht hin und mir kann keiner dabei helfen, daran etwas zu ändern.
    Die Vor- und Nachteile kenne ich und warum ich es trotzdem nicht schaffen sollte, ist eigentlich ganz einfach: Ich hab es so gottverdammt oft versucht. Ich habe in den letzten zehn Jahren so viel versucht und es hat nichts funktioniert. Da war auch nichts mit Durchbeißen und Augen zu und durch, auch nicht im letzten Jahr, als ich es noch mal mit der Ausbildung versucht habe. Es ging mir nach kürzester Zeit so schlecht, dass nichts zu machen war, ich konnte nur abbrechen. Dass es bei einem neuen Versuch genauso läuft ist nicht wirklich unwahrscheinlich, finde ich. Erst mal müsste ich die Ausbildung bekommen, was eine Einzelfallentscheidung wäre, da ich ja nun mal für sowas (schulische Ausbildung über die Arge) verhältnismäßig alt bin mit 25. Der Umzug wäre die nächste Einzelfallentscheidung, da ich eine Wohnung nicht selbst finanzieren kann und meine Eltern mich auch nicht finanziell unterstützen können. Dafür bräuchte ich schon mal viel viel Glück, was ich bisher nie hatte. Und wenn das dann wieder nicht funktioniert, was ja eben tatsächlich nicht unwahrscheinlich ist, habe ich ein richtig großes Problem.
    Ich bin dieses ewige Kämpfen so furchtbar leid. Und das ist es wohl, was dagegen spricht. Ich bin es so leid, es immer wieder zu versuchen und immer wieder zu scheitern.
    Gespräche brauche ich nicht, denke ich, die haben mir bisher auch nicht geholfen. Zum Austausch und für Tipps hat mir das Forum hier bisher auch gereicht und als einziges geholfen.

    Danke noch mal für deine Antwort. Ich weiß, ich kl*ng* furchtbar und negativ und lehne alles ab. Aber das ist gerade wohl mein größtes Problem. Vielleicht _das Problem. Eigentlich müsste ich nur anfangen zu handeln. Eigentlich weiß ich genau, was ich tun müsste. Aber ich weiß nicht, wie ich aus dem Pessimismus rauskommen kann, weil er mir gerade zu realistisch und logisch scheint.

    Lieber Gruß
    Paula
    Liebe Paula.,

    ich meine, im Laufe der letzten Jahre hier immer wieder Beiträge gelesen zu haben, in denen es um die Aussichtslosigkeit ging.
    Und dann immer wieder, dass du dich wieder gefangen hast, dass es Momente gab, in denen sich einiges bewegt und gebessert hat, klarer wurde.
    Momentaufnahmen, die tatsächlich nach Glück und Zufriedenheit klangen.

    Ja, es ist bitter immer wieder zurückgeworfen zu werden, immer wieder alles in tausend kleine Scherben zerpsringen zu sehen. Ich kann wirklich verstehen, dass du es müde bist, diese zu kitten.
    Du gehst mittlerweile schon davon aus, dass immer wieder alles zu Bruch gehen wird.
    Aber hast du verlernt zu Träumen?
    Du bist unglaublich fähig und das weißt du auch.
    Ich glaube du wirst immer wieder klein anfangen müssen, aber du solltest nicht aus den Augen verlieren, dass du ganz viele Stationen passierst auf deinem Weg, dass es auch immer wieder weitergehen kann und auch bergauf, vielleicht auf eine Bergspitze die dir von dem jetzigen Zeitpunkt aus unerreichbar scheint.
    Willst du, dass es klappt, mit der Ausbildung? Auch wenn da ein Dutzend und mehr Schwierigkeiten vorhanden sind?
    Du weißt, dass depressive Phasen auf dich zukommen, aber wenn man die Vision hat, dass man da durchkommt und dass man schrittweise immer mehr erreichen kann, dass du es kannst und dass du nach und nach immer mehr ein solches Leben führen kannst, wie du es dir wünschst? Wie sieht es dann aus? Wenn du es schaffen könntest dich daran festzuhalten und zwar auf Dauer, auch wenn es dir im Grunde ganz schlecht geht?
    Könnte das nicht eine unglaubliche Energie freisetzen?
    Ich kenne diese Resignation und ich weiß, dass man nicht einfach in einen anderen Blickwinkel switchen kann, wenn man wieder so tief drin ist, in der Schwärze.

    Trotzdem und gerade weil du an diesem Punkt ist, weißt du dass es nie zu spät ist, dass sich etwas verändert und bessert.
    Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann.
    Ich komme selbst manchmal nur schwer an den einen Punkt. An den Moment, in dem der Wille und der Glaube an das Gute sich bündelt und man sich ergriffen fühlt, von dem Mut loszulassen und aufzubrechen, sich spontan hinsetzt, aufschreibt was los ist und was die nächsten Schritte sind, was die kleinsten Schritte der nächsten Minuten und Stunden sind.
    Aber ich bin immer wieder an diesen Moment gekommen. Manchmal musste ich mir einiges von außen holen, um das zu schaffen. Klare, harte, tröstende Worte. Oft haben mir auch Einsamkeit und Natur geholfen. Und irgendwann war ich des Elends überdrüssiger als des Scheiterns und ich habe versucht, nach vorne zu blicken.
    Mir fällt es mal wieder schwer dir etwas zu antworten, ohne dass meine Worte kl*ng*n, als wollte ich dein "Problem" oder Anliegen bagatellisieren.

    Ich vermute, du musst dich vorerst zu gewissen Dingen zwingen, um den Negativkreisluaf zu durchbrechen.
    Zum Beispiel raus gehen, bewegen. Dich mit frischer Luft und Licht umgeben, vielleicht ein schönes Buch lesen oder schrittweise irgendetwas abarbeiten, was sich angsammelt hat (bei mir wäre das Haushalt und schriftliches To-Do Zeug).
    Ich denke nicht, dass du letztendlich aufgeben willst. Was bleibt noch übrig? Kämpfen. Richtig.
    Meistens fängt das damit an, sich etwas Gutes zu tun. Vielleicht fällt dir da was ein.

    Liebe Grüße!!
    Esmeralda
    Hallo Esmeralda

    Danke auch für deine Antwort.

    Nein, ich denke nicht, dass ich fähig bin. Ich habe vielleicht absolut theoretische Möglichkeiten, aber fähig wäre ich erst, wenn ich irgendwas umsetzen könnte, aber das kann ich offensichtlich nicht. Träumen kann ich, aber alles andere funktioniert nicht. Nach zehn Jahren Scheitern scheint das einfach so zu sein. Ich wollte immer, dass es klappt, ich war von allem überzeugt, was ich angefangen habe und nichts hat funktioniert. Wirklich gar nichts. Das ist nicht mal schwarz gemalt. Da war keine Energie, da war nichts mehr. Ich war zum Schluss jedes Mal so kaputt und depressiv, dass ich nicht mal mehr aufstehen konnte.
    Ich habe auf diesem Weg auch keine Stationen passiert, ich bin einfach nur wieder und wieder gescheitert, nachdem ich wieder und wieder aufgestanden bin und von irgendwas überzeugt war.
    Und dass sich etwas zum Besseren ändert, weiß ich eben nicht, ich kann gerade nicht mal mehr daran glauben, weil ich den Schritt in ein normales Leben einfach nicht schaffe. Ich habe es versucht und versucht und versucht und es ist wieder und wieder schief gegangen.

    Und irgendwann war ich des Elends überdrüssiger als des Scheiterns und ich habe versucht, nach vorne zu blicken.
    Ich weiß nicht, das funktioniert einfach nicht mehr. Nach jedem Mal dauerte es länger, bis ich wieder auf den Beinen war. Seit dem letzten Mal ist jetzt bald ein Jahr vergangen und ich bin es immer noch nicht. Ich bin nicht mehr so schwer depressiv wie in den ersten Monaten danach, aber gut ist es noch lang nicht wieder und beim nächsten Mal wird es vermutlich noch länger dauern.

    Zum Beispiel raus gehen, bewegen. Dich mit frischer Luft und Licht umgeben, vielleicht ein schönes Buch lesen oder schrittweise irgendetwas abarbeiten, was sich angsammelt hat (bei mir wäre das Haushalt und schriftliches To-Do Zeug).
    Und da scheint es dann, als würde ich gerade einfach total voller Angst vor einem weiteren Versagen und voller Pessimismus sein, denn das funktioniert alles. Gut, das Lesen schleift gerade, aber das einzige, was ich vor mir herschiebe, sind zwei Arzttermine, wobei ich mich um den einen wohl nächste Woche kümmern werde, den anderen mache ich dann, wenn ich das (OP) hinter mir habe, ansonsten habe ich alles auf der Reihe. Ich hab' hier zwar niemanden mehr, aber mittlerweile fahre ich zwischendurch auch immer mal wieder allein in die nächste Stadt, um raus zu kommen, fahre zwischendurch immer mal wieder ein paar Tage zu meiner Schwester (nächste Woche auch wieder) und so weiter.
    Der Rest funktioniert trotzdem nicht. Ich weiß nicht, vielleicht habe ich auch irgendwie das Gefühl, mir etwas gutes zu tun, indem ich es nicht ein weiteres Mal versuche. Ich weiß einfach nicht, wie ich es noch mal überstehen sollte zu versagen und mich noch mal Menschen am längeren Hebel auszuliefern, auch wenn es nur Menschen von Ämtern wären und keine Psychiater. (Ich hab' nicht pauschal etwas gegen Fachmenschen, aber dank der einen ist jetzt eben die Angst vor Menschen, die Macht über mich und mein Leben haben können, immer da.)

    Eigentlich könnte alles so einfach sein, ich könnte sogar einen Job haben in der Stadt, wo auch die Ausbildung wäre und dort mehr oder weniger neu anfangen, aber wie es bisher gelaufen ist, wie die letzten Jahre verlaufen sind.. das steht mir einfach total im Weg.

    Ich finde übrigens nicht, dass es klingt, als würdest du irgendwas bagatellisieren. Es fühlt sich gerade nur an, als hätte ich es einfach zu oft versucht. Wahrscheinlich geht das nicht, aber es fühlt sich so an. Zu oft geträumt und zu oft versagt.

    Lieber Gruß
    Paula
    guten abend paula,
    es ist wirklich traurig, dass dein leben bis jetzt nicht so verlaufen ist wie es sollte. es ist wirklich schade, dass du keine kraft mehr hast.
    aber ehrlich gesagt frage ich mich gerade was dir anderes übrig bleibt wie den arsch hoch zu bekommen?
    auch wenn du die letzten 25 jahr in der wüste gelebt hättest müsstest du jetzt dich auch aufraffen.
    ich weiß wirklich wie schwierig es ist. ich kann deine situation wirklich verstehen, aber mädchen du bist erst 25! du hast dein leben noch vor dir!
    egal was die letzten 5 jahre passiert ist, dass kannst du hinter dir lassen. du kannst noch alles erreichen! du könntest noch 5 ausbildungen versuchen und wenn es dann immer noch nicht klappt, dann kannst du immernoch in eine zeitarbeitsfirma gehen.
    das leben ist schön.
    und du kannst mir nicht erklären, dass du dazu bestimmt wurdest vom unglück und depressionen verflogt zu werden.
    ich glaube jeder mensch hat sein schicksal auch ein bisschen selbst in der hand und deshalb DARF man einfach nicht aufgeben.. so schwierig wie es oft ist.
    und außerdem ist es doch schon super, dass du dich um die arzttermine kümmerst, raus gehst, deine schwerster besuchst usw.
    das ist doch super! das zweigt doch das du noch einiges erreichen kannst! :]

    mein senf. sicher nicht die antwort die du haben willst. aber es musste raus.
    ich wünsche dir alles gut.
    Uns're Blicke treffen sich im Wechsellicht,
    wenn das Licht sich bricht wechselt sich die Sicht,

    uns're Füße tragen uns und uns fehlt nur ein bischen Mut,
    denn du erlebst was !
    MIA-ICH ATME
    Danke mona. Ach, es gibt keine bestimmte Antwort, die ich haben will, ich bin für alles dankbar. Wüsste ich, was ich hören will, könnte ich es mir ja selbst sagen. ^^

    Stimmt, eigentlich bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterzumachen oder es bleibt halt, wie es jetzt ist.
    Dass ich vom Schicksal bestimmt von Unglück und Depression verfolgt werde, glaube ich auch nicht, auch wenn ich mit Depressionen schon seit 20 Jahren immer mal wieder zu tun habe. Ich glaube nicht an Schicksal. Nicht im negativen Sinn. Und es stimmt, man hat sein Leben selbst in der Hand, aber manche Entscheidungen, die für einen wichtig sind, treffen eben andere. Wenn es bisher um Schule oder Ausbildung ging, fand ich das nicht schlimm, da es bei diesen Entscheidungen um Können und Leistung ging. Ich kann mich ganz gut verkaufen, daher habe ich in der Hinsicht bisher eigentlich so gut wie alles bekommen, was ich wollte. Das Problem dieses Mal ist, dass man sich für die Ausbildung, die ich mir ausgeguckt habe, nicht bewirbt, sondern nur über einen Bildungsgutschein oder sowas von der Arge reinkommt. Ich könnte mich auch an einer normalen Schule dafür anmelden, aber ich will halt nicht mehr auf eine normale Berufsschule. Also hängt das Ganze von anderen ab und einen Bildungsgutschein für eine Ausbildung bekommt man regulär nur unter 25. Könnte gut gehen, weil ich noch keine Ausbildung habe, aber sicher ist es eben nicht. (Habe ich schon nachgefragt.)
    Der zweite Haken ist, dass ich in der Stadt, wo die Ausbildung ist, nicht wohnen könnte, weil ich es in großen Städten nicht lang aushalte und wenn ich keinen Ort zum Auftanken habe, könnte ich die Ausbildung erstrecht vergessen. Ich würde in die nächste Kleinstadt ziehen wollen (die eigentlich eher ein Dorf ist), die ist auch billiger und nicht weit weg, aber auch das wäre eine Einzelfallentscheidung, für die ich Gutachten und ich weiß nicht was noch alles bräuchte. Auch wieder die Entscheidung von jemand anderem und ich habe bisher noch niemanden getroffen oder von jemandem gehört, der bei 'nem Amt arbeitet und sich wirklich für den Menschen interessiert, der um etwas bittet, wenn es um Geld geht.
    Von daher.. hat man eben leider nicht alles in der Hand und wenn Menschen Macht haben, nutzen sie die aus. Und ich weiß nicht, wie ich mich dazu überwinden könnte, es trotzdem zu versuchen.

    Naja und was mein Alter angeht.. ja, ich habe mein Leben noch vor mir, weil ich noch nicht angefangen habe, es ganz zu leben, aber mit 25 ohne Ausbildung oder ähnliches dazustehen, ist eben nicht normal. Das ist nicht das, was ich für mein Leben wollte. Klar muss ich jetzt irgendwie damit zurecht kommen, aber für manche Dinge hat man eben nicht ewig Zeit. Eigentlich hat man für gar nichts ewig Zeit.
    Die Ausbildung würde da gut reinpassen, denn die dauert nur zwei Jahre, man verdient danach nicht unbedingt schlecht (zumindest nicht so wenig, dass man mit Hartz IV aufstocken müsste), ich hätte Fachhochschulreife und drei Fremdsprachen. (Über das ganze Zeitzeug hatte ich schon mal einen Thread.)
    Im Endeffekt ist aber auch das nur eine logische Entscheidung. Es gibt keinen Job, bei dem ich wirklich sagen würde „Ja, genau das ist es.“. Das einzige, was ich immer wollte, war zu schreiben, aber das ist halt unrealistisch, also brauche ich etwas, um mich zu finanzieren. Zeitarbeit wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aber ich möchte etwas, das dauerhaft und geregelt läuft.

    Ich weiß nicht, irgendwie kann ich meine bisherigen Erfahrungen halt nicht einfach abhaken, weil sie eben so passiert sind und ich nicht sehe, warum es jetzt plötzlich anders laufen sollte. Und das ist es, was mich davon abhält, einfach weiterzumachen und es liegt nicht daran, dass ich glauben würde, zu irgendwas bestimmt zu sein. Ich glaube nur nicht mehr an die Menschen und daran, dass einem irgendwer, der es könnte, wirklich helfen will. Wie kann man solche Gedanken ändern? Ich hab keine Ahnung.

    lg
    hey,
    also im großen und ganzen müsstest du dich einfach nur nochmal für die stelle bewerben und einen antrag für eine wohnung machen in einer anderen stadt?
    naja ist doch alles eigentlich ganz einfach. ;)
    aber glaube ich verstehe schon. einerseits kannst du es nicht beeinflussen ob es so läuft wie es bestenfalls laufen soll, andererseits weißt du noch gar nicht ob du das dann alles schaffst.
    naja wenn ich richtig liege mit meinen vermutungen (bin etwas müde, denken klappt nicht mehr so gut..) kannst du doch eigentlich gar nicht so viel verlieren. also du kannst es doch einfach nur versuchen und abwarten. bewerben und abwarten.
    und dich hält jetzt wahrscheinlich die angst, dass alles schief läuft davon ab?
    angst hat jeder. aber angst das leben zu leben?

    mit 25 noch keine ausbildung? naja zumindest hast du einen plan. ob er funktioniert oder nicht steht noch in den sternen.. aber du hast ihn.
    und vllt ist es ja besser mit 25 noch alle möglichkeiten (ja ich weiß begrenzt) zu haben wie mit 20 schon eine ausbildung beendet zu haben und nicht mehr die möglichkeit zu haben irgendetwas anderes im leben zu machen. es geht immer schlimmer.

    und du musst nicht an die menschheit glaube du musst zu aller erst einmal an dich glauben und erst dann an den rest der welt. du musst versuchen dir dien leben so einzurichten wie es dir gefallt.
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    MIA-ICH ATME
    Hey

    Bin auch müde, aber ich dachte, ich antworte noch schnell.

    Im Endeffekt ist es fast egal, ob man an sich glaubt oder nicht, weil man halt nicht allein auf der Welt ist. Nur weil ich an mich glaube, heißt das nicht, dass mein Leben so laufen wird, wie ich das gern hätte. Ich bin auf andere Menschen angewiesen, auf ihre Entscheidungen und so weiter. Daran ändert Glaube an mich oder nicht nichts. Es wäre schön, wenn man alles was man will auch einfach so erreichen könnte, nur weil man es will und an sich glaubt, aber so läuft das Leben halt nicht.
    Bewerben muss ich mich für die Stelle nicht, das ist eine schulische Ausbildung, in die man nur über die Arge kommt, also müsste ich mal wieder bitten und betteln und hoffen, dass man sich erbarmt und mir erlaubt, die Ausbildung zu machen. Das mit dem Bildungsgutschein halt. Für eine Ausbildung bekommt man den regulär nur unter 25. Und für die Wohnung müsste ich noch mehr bitten und betteln und hoffen. Es ist also nicht einfach nur eine Bewerbung und mal eben 'nen Antrag stellen. Damit hätte ich kein Problem. Wäre die Ausbildung betrieblich und da, wo ich wohnen will, wäre alles ganz einfach. So ist es aber halt nicht. Es sind alles Einzelfallentscheidungen der Arge, wo nach persönlichem Ermessen geurteilt wird. Da ich mich nicht selbst finanzieren kann, kann ich mir nicht einfach aussuchen, wo ich wohnen will und nur weil ich die Ausbildung machen will, heißt das nicht, dass man es mir auch erlaubt. Zustehen tut einem in meiner Situation erst mal gar nichts davon. Und selbst _wenn man sich erbarmt und mir das alles erlaubt, weiß ich nicht, ob ich es schaffe, ja.
    Ich habe keine Angst davor zu leben, ich habe Angst davor, noch mal zu scheitern, weil ich nicht weiß, ob ich dann noch mal auf die Beine komme, weil ich es jetzt schon nicht schaffe und das letzte Scheitern ist schon etwa ein Jahr her. Ich möchte nicht wieder mit schweren Depressionen in einer Klinik landen, weil ich zu Hause nur noch dasitze und an die Wand starre, weil ich nicht mal mehr heulen kann. Diese ganze Verzweiflung und alles.. Genau dahin würde mich ein weiteres Scheitern wieder bringen, soweit war ich im letzten Jahr schon fast wieder. Auch wenn mir Therapien und Medikamente bisher nie geholfen haben, wollte ich mich wieder einweisen lassen, weil ich das Gefühl hatte, Fachmenschen um mich haben zu müssen, weil es mir so schlecht ging. Dieses Mal bin ich noch gerade so drumrum gekommen. Beim nächsten Mal - mit dem Beweis ein Versager zu sein - wäre das anders. Es ist in den letzten Jahren schon nach jedem Mal schlimmer geworden. Das nächste Mal würde mich ganz umwerfen.
    Einen Plan habe ich, ja, aber von Plänen kann man nicht leben. Mit Plänen kann man keine Wohnung zahlen, keinen Strom und kein Essen und so weiter. Und nein, es ist wirklich nicht besser, mit 25 noch nichts erreicht zu haben, als mit 20 im (Berufs)Leben zu stehen.
    Die Situation ist beschissen, ich denke, daran lässt sich nichts schön reden. Wohnung und Ausbildung wären tatsächlich so schwer zu bekommen, da habe ich mich bei der Arge schon informiert. Was ich brauche, ist ein bisschen Hoffnung und ein bisschen Glaube an die Menschen, aber so wie es bisher gelaufen ist, weiß ich einfach nicht, wo ich das hernehmen soll.
    hey paula,
    ich hab leider auch keine ahnung und ich kann dir leider keinen ratschlag mehr geben.
    ich bin dafür das man immer positiv in die zukunft sieht.. aber ich weiß auch das es irgendwann sehr schwierig wird.
    ich hoffe du findest deinen weg. und ich hoffe du entscheidest dich richtig.
    manchmal muss man einfach bitten und betteln. vllt wirst du ja in 10 jahren an einer position sein in der dich andere um etwas bitten werden.
    glg und alles gute
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    wenn das Licht sich bricht wechselt sich die Sicht,

    uns're Füße tragen uns und uns fehlt nur ein bischen Mut,
    denn du erlebst was !
    MIA-ICH ATME
    Hey

    Das Bitten und Betteln ist nicht direkt das Problem, sondern darauf angewiesen zu sein, dass mir jemand erlaubt, mein Leben so leben zu dürfen, wie ich es gern hätte. Dass ich die Erlaubnis von jemandem einholen muss, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, der dabei nicht nach meinen Fähigkeiten urteilt, wie es ein Arbeitgeber tun würde. Das Problem ist, dass da dann jemand Macht über mich und mein Leben hat. Da ich nicht machtgeil bin, würde ich gar nicht in der Position sein wollen, dass mich jemand anbettelt. Ich fände das ehrlich gesagt ziemlich widerlich. Nicht dass da jemand um etwas bittet, sondern in einer Hierarchie so hoch zu stehen, dass man mich wegen etwas anbettelt. Ich würde das furchtbar finden.

    lg
    Mal kurze Rückmeldung:
    Ich werd' das nun doch anders machen. Alles, was mich gelähmt hat, hing an diesem Umzug, also werde ich nun doch erst mal hier bleiben. Ist zwar nicht schön, mit 25 noch zu Hause zu wohnen (wobei ich nicht im „Hotel Mama“ wohne, ich wohne hier nur), aber es ist billiger und ich will um Hartz IV herum kommen. Ich werde mir jetzt hier Arbeit/Ausbildung suchen und dann halt erst aus- und wegziehen, wenn ich es mir auch wirklich allein leisten kann. (Schreibe gerade eine Bewerbung für meine Lieblingsbuchhandlung, vielleicht mag ja jemand die Daumen drücken..)

    Da kommt dann nun leider das nächste Problem..
    Mein Lebenslauf sieht furchtbar aus. Ich hab halt die letzten fünf Jahre gar nichts gemacht und hab furchtbare Angst davor, dass mich niemand nimmt, weil ich zu schlecht bin, mich nicht gut genug verkaufen kann und es dann doch nicht hinbekomme, weil ich zu unsicher bin und/oder irgendwann doch wieder psychisch abrutsche.
    Und ein Gedanke, den ich ständig habe: Wie macht ihr das mit dem Arbeiten? Es ist echt nicht schön, nichts zu machen, es fühlt sich scheiße an, Sozialhilfe zu bekommen und es fühlt sich scheiße an, keine normale, geregelte Tätigkeit -> Arbeit zu haben, aber wenn ich weiter denke... Wenn ich nur in Momenten denke, ist es okay, dann freue ich mich darauf z.B. (wieder) in einer Buchhandlung zu sein und dort zu arbeiten, nach Feierabend nach Hause zu fahren und zu wissen, dass ich was sinnvolles getan habe,... Aber meistens... dann fühlt es sich an, als würde ich dann morgens aufstehen, arbeiten, nach Hause kommen, mich dann noch um Haushalt und sowas kümmern, schlafen gehen und am nächsten Tag fängt es wieder von vorn an. Und das für den Rest meines Lebens. Dann fühlt es sich an, als wäre da gar kein Leben mehr. Als ich vor Jahren für ein paar Wochen in einer Buchhandlung war, war das echt toll, ich hab das gern gemacht und allein dafür, morgens in den Laden zu kommen, den Wareneingang zu machen und sowas, habe ich auch das Mobbing lang ertragen und trotzdem.. Schule und Praktika waren immer okay, aber wenn ich daran denke, den Rest meines Lebens die meiste Zeit mit arbeiten zu verbringen..
    Ich will das wirklich. Ich will mein Geld (wieder) wirklich verdienen, etwas dafür tun und nicht mehr auf „Almosen“ angewiesen sein, aber diese Gedanken machen mich jetzt schon fertig. Wie macht ihr das? Wie fühlt sich das für euch an?
    Ich schreibe jetzt schon etwa eine Woche an der Bewerbung und bekomme es einfach nicht hin, nicht weil ich es nicht könnte, sondern weil mich diese Gedanken blockieren und ich halt auch wirklich Angst habe, sie nicht gut genug zu schreiben, so dass ich sofort abgelehnt werde oder es dann doch wieder nicht zu schaffen.

    Vielleicht hat ja noch jemand ein paar Gedanken dazu..
    lg
    Liebe Paula,

    Ich will dir auf das Thema "Arbeit" antworten. Ich arbeite gern, habe eine 6-Tage Woche und arbeite meist auch am Wochenende (was für manche wahrscheinlich der worst case wäre ;)).
    Ja, es gibt Wochen, da denke ich, ich existiere nur noch fürs arbeiten. Freizeit tendiert gegen 0. Aber auch die Arbeit kann einem ein Stück weit die Freizeit ersetzen. Wenn du Spaß an der Arbeit hast, dann ist das wirklich in Ordnung.
    Ich habe auch mal ein Praktikum in einer Buchhandlung gemacht (mittlerweile arbeite ich allerdings im Sozialwesen, aber Buchhändlerin wäre meine 2. Wahl gewesen). Ich mochte die Arbeit, ich mochte den Kontakt mit Menschen, ich mochte die Fülle an Büchern, das sortieren, die Bestellungen überprüfen usw. und dir scheint es ja auch zu gefallen.
    Es werden sicher Tage kommen, an denen du denkst, du bist morgens aufgestanden, um zur Arbeit zu gehen und Abends müde ins Bett zu fallen. Aber du hast etwas geschafft. Du hast den Tag sinnvoll verbracht.
    Manchmal, wenn ich zuhause nichts hinbekomme, hilft es mir besonders auf der Arbeit zu sein. Denn da darf ich nichts einfach liegenlassen, darf nichts anfangen und bei der Hälfte abbrechen. Man verlässt sich auf mich, ich werde _gebraucht. Im Endffekt hat mich das dann auch immer motiviert, mein Privatleben wieder auf Vordermann zu bringen, denn ich habe gesehen "Hey, auf der Arbeit schaffst du das auch!". Und ich denke, dass ist es auch, was so wichtig an der Arbeit ist. Man erlangt neues Selbstvertrauen.

    Auch wenn viele nicht arbeiten können, wenn sie eine depressive Phase haben, kann ich denen, die sich dazu irgendwie doch in der Lage fühlen, nur dazu raten, arbeiten zu gehen.
    Es ist immernoch besser, als sich zuhause zu verkriechen. Auch wenn man sich dann durchbeißen muss, wenn der Arbeitstag zuende ist, hat man etwas geschafft und ist gegen das negative Gefühl vorgegangen.

    Wenn ich daran denke, dass ich noch viele Jahre arbeiten muss, dann freue ich mich darauf. Denn kein Tag gleicht einem anderen, man wächst mit seinen Aufgaben, man wächst durch den Menschenkontakt, man kann sich weiterbilden usw.
    Man darf nicht stillstehen, man muss neue Herausforderungen suchen und dafür eignet sich auch die Arbeit, nicht nur das Privatleben.

    Tut mir leid, dass ich nur auf das Thema "Arbeit" eingegangen bin, ich habe deine Posts verfolgt, bin aber gerade etwas unter Zeitdruck, sonst hätte ich zu den anderen Punkten auch noch etwas gesagt.
    Ich hoffe aber, dass ich dir trotzdem etwas Mut machen konnte und dich in deinem Wunsch, wieder zu arbeiten, bestärken konnte.

    Liebe Grüße
    Eve
    Es ist nicht so,
    dass ich jetzt nicht mehr kann
    denn irgendwann
    fängt etwas neues an




    mit mehr Belang.
    hey paula,
    ich bin auch der meinung, dass arbeiten einfach ein lebensinhalt ist. es passiert jeden tag etwas anderes und klar man wächst auch mit den herausforderungen. ich finde, dass arbeiten einen wirklich auch motiviert um andere dinge auf die reihe zu bekommen.
    ich zb habe relativ viel frei (trotz einer 40 std woche habe ich 2 nachmittage frei) und kann es mir dadurch sehr gut aufteilen. klar privat habe ich auch so meinen trott also das ich immer zu selben zeit einkaufen gehe usw. aber ich belohnen mich dann auch immer. also wenn ich das und das gemacht habe dann "darf" ich ne stunde aufs sofa (ich bin einfach ne mega faule sau).
    was ich sagen will ist, dass man mit der -freien- zeit einfach haushalten muss um dann noch schöne sachen zu machen.
    keine ahung woran du spaß hast, aber du kannst dir ja immer einmal oder mehrmals die woche irgendetwas besonderes vornehmen. außerdem ist da immernoch das we und das kannst du ja komplet so gestalten.

    zu der bewerbung.. also ehrlich gesagt verstehe ich dein problem nicht so ganz. du kannst dich doch sehr gut schriftlich ausdrücken, wie kann so einen bewerbung denn -schlecht- sein?
    das mit deinem lebenslauf ist wirklich nicht so toll, aber du willst doch jetzt durchstart! und ich denke, wenn du das denen erklärst wird da wohl irgendwo verständnis sein. schreib doch einfach die bewerbung so gut du kannst und dann siehst du es ja. ich würde an deiner stelle die bewerbung auch noch persöhnlich abgeben und gleich nochmal versuchen ein gutes bild abzugeben.
    wenn es nichts wird, dann gibt es sicher noch andere stellen auf die du dich bewerben kannst. oft klappt das mit dem bewerben ja nicht aus erste mal..

    meine gedanken dazu. ich drück dir die daumen.
    glg
    Uns're Blicke treffen sich im Wechsellicht,
    wenn das Licht sich bricht wechselt sich die Sicht,

    uns're Füße tragen uns und uns fehlt nur ein bischen Mut,
    denn du erlebst was !
    MIA-ICH ATME
    Vielleicht solltest Du trotzdem nicht ganz auf das Arbeitsamt pfeifen, denn ohne abgeschlossene Ausbildung (wenn ich das richtig verstanden habe) dürfte es nicht ganz so einfach sein einen Job zu finden, von dem Du leben kannst. Auf jeden Fall sitzt im besten Falle dort jemand, der Dir bezüglich Deiner Lücke im Lebenslauf weiterhelfen und Dich beraten kann, was Du jetzt noch für Möglichkeiten hast.
    Danke euch. :)

    Dass ihr beide schreibt, dass kein Tag wie der andere ist.. naja, beruhigt gerade noch nicht, aber wird es wohl, wenn es angekommen ist, denn ich glaube, das ist mit meine größte Angst. Dass jeder Tag gleich ist. Ein immer gleicher, langweiliger Trott. Ich weiß nicht mal, wo diese Angst her kommt. Klar gibt es Routineaufgaben, die täglich erledigt werden müssen, aber das hat mich bisher nie gestört. Zumal es eigentlich nicht eintöniger werden kann, als es jetzt ist.
    Ich kann dazu jetzt gar nicht viel schreiben, werde eure Beiträge aber sicher noch öfter lesen.

    Was die Bewerbung angeht:
    also ehrlich gesagt verstehe ich dein problem nicht so ganz. du kannst dich doch sehr gut schriftlich ausdrücken, wie kann so einen bewerbung denn -schlecht- sein?
    Ich glaube, ich habe da einiges an Perfektionismus und Selbstzweifeln im Kopf. Das habe ich oft, gerade wenn es darum geht, etwas zu schreiben und das auch nicht nur bei Bewerbungen, sondern allgemein. Briefe oder auch kreatives Schreiben.. ganz schlimm. Ich hab da immer ein riesiges „nicht gut genug!“ im Kopf. Mittlerweile schreibe ich deswegen keine Briefe mehr und auch nichts Kreatives. Bei einer Bewerbung ist es jetzt das erste Mal so schlimm, bisher hatte ich damit keine Probleme und habe bisher auch eigentlich immer bekommen, was ich wollte.
    Die Bewerbung bringe ich persönlich vorbei, ja, wobei die mich da eh kennen, ich bin dort seit Jahren Stammkundin.
    Sollte das nicht klappen, gibt es hier gerade auch noch genug andere Stellen, für die ich mich bewerben könnte. Vielleicht ist die Angst aber auch zum Teil so groß, weil ich eigentlich genau das will. Genau diesen Beruf in genau diesem Laden und dass es funktioniert.

    @danesha
    Ich bewerbe mich um einen Ausbildungsplatz. (Wenns da nicht klappt, dann um andere.) Ohne Ausbildung sähe das wirklich schlecht aus, ja. Die Lücke ist so gut geschlossen wie möglich, aber man kann sie halt nicht komplett wegkaschieren, ohne zu lügen. Also ich habe da nicht nichts stehen, aber dass ich in der Zeit nicht gearbeitet habe, auch wenn ich es nicht nicht wollte, sondern nicht konnte, sieht halt nicht wirklich gut aus, egal wie konstruktiv man es verpackt.

    Danke nochmal.

    lg
    Huhu

    Ja, die Bewerbung hab ich abgegeben, es kann aber noch bis Januar dauern, bis ich was höre.
    Ich kann aber wahrscheinlich ab Ende des Monats während der Weihnachtsgeschäftszeit als Aushilfe dort arbeiten. :)
    Zwar nur Geschenke einpacken, aber Arbeit ist Arbeit. Hab ich heute Bescheid bekommen und freu mich schon den ganzen Tag. ^^
    Und vielleicht kann ich in der Zeit ja auch Pluspunkte für die Entscheidung, ob sie mich als Auszubildende nehmen oder nicht, sammeln.

    lg
    Da das Thema hier schon angefangen ist, nutze ich den Thread mal weiter.

    Ja, am 29.11. fange ich an und arbeite dann bis einschließlich Heiligabend. Nicht an den Wochenenden und nur 4 Stunden am Tag. Bisher war die Angst tatsächlich ausgeblieben, aber nun schleichen sich die Selbstzweifel doch noch ein und seit man mir „unter der Hand“ (also nicht der Chef, sondern jemand anderes) mitgeteilt hat, dass ich unbedingt vorher üben soll und wenn ich dann dort bin, die Kunden, sollte mich jemand etwas fragen, in jedem Fall nur weiter schicken darf (selbst weiterhelfen scheinbar strengstens verboten), ist es nun richtig schlimm, auch wenn ich letzteres verstehen kann.
    Ich fühle mich, als würde schon feststehen, dass ich alles falsch machen und (dadurch oder zusätzlich) nicht mal die vier Stunden täglich schaffen werde. Und für die Ausbildung nehmen die mich dann erstrecht nicht, wenn ich jetzt überhaupt Chancen habe. (Ich hab bisher immer noch nichts gehört.)
    Ich denke falsch, ich fühle falsch, ich handle falsch,... Es fühlt sich an, als wäre ich einfach restlos falsch und völlig unfähig dazu, ein „normales“, „anständiges“ Leben zu führen. Und dieser (zusätzliche) Perfektionismus ist einfach nur anstrengend. Ich habe Ansprüche im Kopf, die zumindest zum Teil völlig utopisch zu sein scheinen. Ich war z.B. tatsächlich erleichtert, als ich gemerkt habe, dass dort nicht jeder den Inhalt jedes Buches kennt. Scheinbar nicht mal der aktuellen. Ich weiß nicht, wie ich da insgesamt relativieren und runterschrauben könnte, weil ich Angst habe, dann 'schluderig' zu sein. Wobei ich so dann erstrecht Fehler mache.
    Heute Nachmittag habe ich ein Gespräch mit dem Chef und mittlerweile habe ich Angst davor. Ein Zurück gibt es nicht mehr, ich bin schon fest eingeplant, also bleibt mir nichts anderes übrig, als das durchzuziehen und dem Gefühl nach (mal wieder) auf ganzer Linie zu versagen.

    Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie man (möglichst schnell) selbstsicherer werden und den Blick wieder auf das Positive lenken kann? Wenn ich so am 29. dort auftauche, wird es vermutlich tatsächlich schief gehen. (Selffulfilling Prophecy...)
    Ich weiß nicht ob das wirklich hilft aber weil mir das grade in den Kopf kam wollte ich es mal da lassen.

    Paula. schrieb:

    Ich fühle mich, als würde schon feststehen, dass ich alles falsch machen und (dadurch oder zusätzlich) nicht mal die vier Stunden täglich schaffen werde.


    Wie wäre es denn wenn du versuchst Dir genau das zunutze zu machen!? Zeig dass du es doch kannst (ob es wirklich so ist dass man davon ausgeht dass du scheiterst weiß ich nicht aber finde ich grade auch irrelevant).

    Ja ist nicht viel udn vielleicht sogar völlig sinnfrei aber war halt mein kurzer Gedanke dazu.

    Liebe Grüße, J.