Hallo zusammen :), war schon länger nicht mehr hier (was ja eigentlich auch gut ist, ich bin jetzt schon ziemlich lang clean :D, zumindest, was das schn**d*n angeht). Ist ein längerer Text, danke schon mal allen die ihn trotzdem lesen.
Ich bin im Moment in einer Krise, und ich weiss nicht recht, wie ich da wieder herauskommen soll. Zur Vorgeschichte: Ich bin seit fast drei Jahren in einer (meiner ersten richtigen) Beziehung. Mein Freund ist mein engster Vertrauter, ich kann ihm alles sagen und ich kann in seiner Gegenwart einfach genau so sein, wie ich bin. Ich vertraue ihm vollkommen. Er mir auch, nur habe ich das Vertrauen nicht verdient.
Vor drei Wochen bin ich ihm fremd gegangen. Ich war masslos betrunken (Feier nach einem Prüfungsmarathon), so betrunken wie noch nie, ich habe einen stundenlangen vollkommenen Filmriss, ich weiss nichts mehr, was in dieser Zeit passiert ist. Irgendwann muss ich aber etwas mit einem Studienkollegen angefangen haben, und das nachdem ich anscheinend vorher noch ausführlich mit ihm über meinen Freund geredet hatte und dieser mich sogar mehrmals angerufen hatte - und am Telefon hab ich ihm auch noch vorgelogen, ich würde ihm niemals fremdgehen (dabei wars dann schon passiert). Irgendwann später, als ich bei dem anderen Typ zuhause war, setzt meine Erinnerung wieder ein, sodass ich wenigstens weiss, was ich getan (und was zum Glück nicht) habe. Bin dann auch dort aufgewacht und konnte einfach nicht glauben, das das alles wahr war..
Es war wohl das schlimmste Erwachen meines Lebens, ein so körperlich schmerzhaftes schlechtes Gewissen hatte ich noch nie in meinem Leben. Ich weiss natürlich, dass ich es vollkommen verdient hab, wie beschissen es mir ging. Ich musste dann auch noch stundenlang dort bleiben, da ich im Laufe der Nacht alles was ich hatte (also Jacke, Portemonnaie, Schlüssel zu meiner Wohnung, Handy etc.) an verschiedenen Orten liegengelassen hatte. Das meiste hatte zum Glück ein Studienfreund mit heim genommen (unverschämtes Glück), daher musste ich warten, bis der aufgewacht war.
Als ich dann wieder mein Handy hatte, hab ich es meinem Freund gebeichtet.. und er hat unglaublich reagiert. Sicher, er war v*rl*tzt, enttäuscht und auch wütend (vor allem auf den anderen Kerl), aber er hat mir verziehen.. er vertraut mir sogar immer noch, da er (fast) alles auf den Alkohol schiebt. Ich kann das allerdings nicht. Klar, ohne den Alkohol wäre das niemals passiert, aber es hätte auch so nicht passieren dürfen. Mein Selbstbild ist zerstört, weil ich mir immer 100% sicher war, dass ich so etwas niemals tun würde. Ausserdem frage ich mich, ob eine Beziehung, in der ich so etwas mache, überhaupt richtig sein kann.
Das alles hat sich dann so hochgeschaukelt, dass ich kurz davor war, Schluss zu machen.. wir haben uns gehalten und geweint.. und dann entschieden, dass wir es noch ein einziges Mal versuchen, und wenn es dann schief geht, haben wir es wenigstens versucht. Es wäre ein Fehler gewesen, die Beziehung so wegzuschmeissen, das weiss ich und ich bereue nicht, dass wir das entschieden haben, aber jetzt sind wir so auf "Probe", weil ich darauf warte, dass ich weiss, ob ich mit ihm zusammenbleiben kann. Mein Freund leidet sehr unter dieser Unsicherheit.. es ist so ungerecht, dass ich ihm zuerst fremd gehe und ihn dann auch noch damit quäle, dass ich unsere Beziehung so in Frage stelle. Er ist aber unheimlich geduldig, er setzt mich nicht unter Druck, ist nicht wütend, sondern sagt, er würde sogar Jahre darauf warten, dass ich mich für ihn entscheiden kann. Für ihn bin ich die Frau seines Lebens, er hat keinen Zweifel.
Das Schlimmste ist ja, wir sind eigentlich "inoffiziell" verlobt, inoffiziell weil ich mich noch zu jung fühle um konkret über eine Hochzeit zu sprechen, aber wir haben es uns trotzdem versprochen und es hat sich dann auch richtig angefühlt. Also habe ich auch noch ein Versprechen gebrochen, auch wenn mein Freund darauf besteht, dass wir verlobt sind, solange ich mich nicht gegen ihn entschieden habe. Ich finde allerdings, ich habe das Versprechen schon allein mit meinen Zweifeln gebrochen. Wie auch immer.. es ist nicht so, als hätte ich vorher nie Zweifel gehabt in der Beziehung, aber ich habe sie nie gross beachtet, das war wahrscheinlich mein Fehler.
Ich glaube irgendwie nicht, dass ich ihn so sehr liebe wie er mich, er würde alles für mich tun.. Ich riskiere auch viel für ihn, und ein Leben ohne ihn erscheint mir angsteinflössend, einsam, leer. Andererseits kann ich mich nicht wirklich für ihn entscheiden. Ich habe Angst, dass ich vielleicht, weil ich so jung bin und mir das alles einfach Angst einjagt, den Mann meines Lebens wegschmeisse.. ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass ich niemals wieder jemanden finden würde, der mich so liebt, achtet und mir das zeigt.. und bei dem ich mich so geborgen fühle.. andererseits befürchte ich auch, dass diese ganzen guten Argumente das sind, was mich bei meinem Freund hält, und nicht das Gefühl, dass eben genau wir zusammengehören.
Ausserdem spielt noch hinein, dass mein Freund sehr gläubig ist und ich war da schon immer so ein bisschen die Zweiflerin, ich konnte nie mit seiner Sicherheit mithalten. Das passt auch noch zu dieser Situation, ich weiss einfach nicht, wie mein Selbstbild und mein Weltbild jetzt aussehen sollen..
Und irgendwo zwischen diesem ganzen Beziehungsmüll und der Verwirrtheit gibt es da auch noch in wechselnder Intensität, aber hartnäckig, meinen alten Selbsthass. Ich stelle mir vor, mich zu bestrafen, weiss aber, dass ich das nicht kann und darf, und dann hasse ich mich wieder, weil ich mich einfach so davonkommen lasse..
Es herrscht einfach ein riesengrosses Durcheinander in mir und ich wäre unheimlich dankbar wenn ich ein paar Rückmeldungen bekäme.. Meinungen, Erfahrungen, Tips, was auch immer und es hat jetzt auch gut getan das alles mal aufzuschreiben. Auch wenn es noch viel mehr gäbe, soviel wie in meinem Kopf rumschwirrt, kann ich gar nicht aufschreiben.
Liebe Grüsse,
Cheetah
Ich bin im Moment in einer Krise, und ich weiss nicht recht, wie ich da wieder herauskommen soll. Zur Vorgeschichte: Ich bin seit fast drei Jahren in einer (meiner ersten richtigen) Beziehung. Mein Freund ist mein engster Vertrauter, ich kann ihm alles sagen und ich kann in seiner Gegenwart einfach genau so sein, wie ich bin. Ich vertraue ihm vollkommen. Er mir auch, nur habe ich das Vertrauen nicht verdient.
Vor drei Wochen bin ich ihm fremd gegangen. Ich war masslos betrunken (Feier nach einem Prüfungsmarathon), so betrunken wie noch nie, ich habe einen stundenlangen vollkommenen Filmriss, ich weiss nichts mehr, was in dieser Zeit passiert ist. Irgendwann muss ich aber etwas mit einem Studienkollegen angefangen haben, und das nachdem ich anscheinend vorher noch ausführlich mit ihm über meinen Freund geredet hatte und dieser mich sogar mehrmals angerufen hatte - und am Telefon hab ich ihm auch noch vorgelogen, ich würde ihm niemals fremdgehen (dabei wars dann schon passiert). Irgendwann später, als ich bei dem anderen Typ zuhause war, setzt meine Erinnerung wieder ein, sodass ich wenigstens weiss, was ich getan (und was zum Glück nicht) habe. Bin dann auch dort aufgewacht und konnte einfach nicht glauben, das das alles wahr war..
Es war wohl das schlimmste Erwachen meines Lebens, ein so körperlich schmerzhaftes schlechtes Gewissen hatte ich noch nie in meinem Leben. Ich weiss natürlich, dass ich es vollkommen verdient hab, wie beschissen es mir ging. Ich musste dann auch noch stundenlang dort bleiben, da ich im Laufe der Nacht alles was ich hatte (also Jacke, Portemonnaie, Schlüssel zu meiner Wohnung, Handy etc.) an verschiedenen Orten liegengelassen hatte. Das meiste hatte zum Glück ein Studienfreund mit heim genommen (unverschämtes Glück), daher musste ich warten, bis der aufgewacht war.
Als ich dann wieder mein Handy hatte, hab ich es meinem Freund gebeichtet.. und er hat unglaublich reagiert. Sicher, er war v*rl*tzt, enttäuscht und auch wütend (vor allem auf den anderen Kerl), aber er hat mir verziehen.. er vertraut mir sogar immer noch, da er (fast) alles auf den Alkohol schiebt. Ich kann das allerdings nicht. Klar, ohne den Alkohol wäre das niemals passiert, aber es hätte auch so nicht passieren dürfen. Mein Selbstbild ist zerstört, weil ich mir immer 100% sicher war, dass ich so etwas niemals tun würde. Ausserdem frage ich mich, ob eine Beziehung, in der ich so etwas mache, überhaupt richtig sein kann.
Das alles hat sich dann so hochgeschaukelt, dass ich kurz davor war, Schluss zu machen.. wir haben uns gehalten und geweint.. und dann entschieden, dass wir es noch ein einziges Mal versuchen, und wenn es dann schief geht, haben wir es wenigstens versucht. Es wäre ein Fehler gewesen, die Beziehung so wegzuschmeissen, das weiss ich und ich bereue nicht, dass wir das entschieden haben, aber jetzt sind wir so auf "Probe", weil ich darauf warte, dass ich weiss, ob ich mit ihm zusammenbleiben kann. Mein Freund leidet sehr unter dieser Unsicherheit.. es ist so ungerecht, dass ich ihm zuerst fremd gehe und ihn dann auch noch damit quäle, dass ich unsere Beziehung so in Frage stelle. Er ist aber unheimlich geduldig, er setzt mich nicht unter Druck, ist nicht wütend, sondern sagt, er würde sogar Jahre darauf warten, dass ich mich für ihn entscheiden kann. Für ihn bin ich die Frau seines Lebens, er hat keinen Zweifel.
Das Schlimmste ist ja, wir sind eigentlich "inoffiziell" verlobt, inoffiziell weil ich mich noch zu jung fühle um konkret über eine Hochzeit zu sprechen, aber wir haben es uns trotzdem versprochen und es hat sich dann auch richtig angefühlt. Also habe ich auch noch ein Versprechen gebrochen, auch wenn mein Freund darauf besteht, dass wir verlobt sind, solange ich mich nicht gegen ihn entschieden habe. Ich finde allerdings, ich habe das Versprechen schon allein mit meinen Zweifeln gebrochen. Wie auch immer.. es ist nicht so, als hätte ich vorher nie Zweifel gehabt in der Beziehung, aber ich habe sie nie gross beachtet, das war wahrscheinlich mein Fehler.
Ich glaube irgendwie nicht, dass ich ihn so sehr liebe wie er mich, er würde alles für mich tun.. Ich riskiere auch viel für ihn, und ein Leben ohne ihn erscheint mir angsteinflössend, einsam, leer. Andererseits kann ich mich nicht wirklich für ihn entscheiden. Ich habe Angst, dass ich vielleicht, weil ich so jung bin und mir das alles einfach Angst einjagt, den Mann meines Lebens wegschmeisse.. ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass ich niemals wieder jemanden finden würde, der mich so liebt, achtet und mir das zeigt.. und bei dem ich mich so geborgen fühle.. andererseits befürchte ich auch, dass diese ganzen guten Argumente das sind, was mich bei meinem Freund hält, und nicht das Gefühl, dass eben genau wir zusammengehören.
Ausserdem spielt noch hinein, dass mein Freund sehr gläubig ist und ich war da schon immer so ein bisschen die Zweiflerin, ich konnte nie mit seiner Sicherheit mithalten. Das passt auch noch zu dieser Situation, ich weiss einfach nicht, wie mein Selbstbild und mein Weltbild jetzt aussehen sollen..
Und irgendwo zwischen diesem ganzen Beziehungsmüll und der Verwirrtheit gibt es da auch noch in wechselnder Intensität, aber hartnäckig, meinen alten Selbsthass. Ich stelle mir vor, mich zu bestrafen, weiss aber, dass ich das nicht kann und darf, und dann hasse ich mich wieder, weil ich mich einfach so davonkommen lasse..
Es herrscht einfach ein riesengrosses Durcheinander in mir und ich wäre unheimlich dankbar wenn ich ein paar Rückmeldungen bekäme.. Meinungen, Erfahrungen, Tips, was auch immer und es hat jetzt auch gut getan das alles mal aufzuschreiben. Auch wenn es noch viel mehr gäbe, soviel wie in meinem Kopf rumschwirrt, kann ich gar nicht aufschreiben.
Liebe Grüsse,
Cheetah
sommerlied
wir sind die menschen auf den wiesen
bald sind wir menschen unter den wiesen
und werden wiesen, und werden wald
das wird ein heiterer landaufenthalt
ernst jandl (1925-2000)
wir sind die menschen auf den wiesen
bald sind wir menschen unter den wiesen
und werden wiesen, und werden wald
das wird ein heiterer landaufenthalt
ernst jandl (1925-2000)