Wenn die Seele Trauer trägt - 23.10 20:15 uhr auf Vox

      Ich konnte leider nicht alles mitbekommen, aber zum Glück habe ich einen Teil des Beitrages über Daniela gesehen.
      Hat mir irgendwie Mut gemacht. Nach "Probleme mit dem Ich - Schicksale in der Jugendpsychiatrie" hatte ich eigentlich nicht ganz so viel Hoffnung für sie gehabt. War halt schon sehr krass zu der Zeit. Daher freut es mich umso mehr, dass sie sich wieder so gut gefasst hat.
      Ich hoffe, ich wünschte, das würde bei allen Menschen so gut funktionieren. Und natürlich hoffe ich, dass ich selbst so gut aus dem ganzen heraus finde wie sie.
      Wie gesagt. Hat mir Mut gemacht und mich sehr optimistisch gestimmt.
      Hat mir Mut gemacht und mich sehr optimistisch gestimmt.

      wenn man nur will packt man das auch!! egal wie schwer es ist. man muss lernen mit den fehlern und schwächen die die probleme mit sich bringen zusammenzuleben, und wenn es mal wieder schwer ist nicht aufzugeben sondern weiterzumachen..

      am besten immer ein ziel vor augen zu haben!! und was mir hilft jeden tag einen positiven satz oder ein positives, kraftspendendes zitat aufschreiben. oder eine gute eigenschaft sich solange zureden bis man davon erfasst ist.. (oh man was für ein deutsch :rolleyes: :thumbup: )
      also, ich hab mir denn beitrag auch angesehen und fand den eigentlich ganz ok. allerdings haben einige menschen in meinem Unfeld, die sonst nichts mit den krankheiten zu tun hat, am nächsten tag einiges gefragt, weil ihnen manches in dem beitrag über Daniela und die station nicht ganz klar geworden ist...


      lg Mondtänzerin
      Hallo ihr!

      Ich war seit Jahren nicht mehr hier und hatte keine Ahnung mehr, wie mein Nickname lautet. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht mal, dass ich mich überhaupt angemeldet hatte.

      Ich bin Daniela. Nach der letzten Spiegel-TV Sendung im Dezember 2007 habe ich mich über die Videos auf Youtube und die Kommentare dazu ziemlich geärgert und letztlich durchgesetzt, dass sie rausgenommen wurden. Deswegen habe ich auch jetzt wieder gesucht, ob irgendwas blödes über mich im Internet steht. Und so bin ich zu rotetränen gekommen.

      Aber hier steht ja nichts blödes. Im Gegenteil, ich freue mich sehr, wenn ich dem ein oder anderen etwas Mut machen konnte. Das ist wirklich W*nd*rschön und gibt mir die Bestätigung, dass es doch sinnvoll war, bei der Sache mitzumachen.

      Ihr habt schon irgendwie recht, wenn meine Beziehung zerbrechen würde, ginge es mir sicher wieder schlechter. Allerdings wird sie nicht zerbrechen. Das kann ich mir höchstens dann vorstellen, wenn es mir aus anderen Gründen wieder richtig schlecht ginge. Denn in solchen Phasen wie 2007 kann ich nicht akzeptieren, geliebt zu werden. Und natürlich soll mein Freund nicht den Eindruck haben, meinen "Retter" spielen zu müssen. Daran würden gleich zwei Leben kaputtgehen. Wir tanzen also immer noch auf dünnem Eis. Das Leben kostet mich eine Menge Kraft, und das meine ich nicht so floskelhaft sondern wörtlich, ich bin körperlich und psychisch andauernd erschöpft. Aber es lohnt sich. Ich bin sehr fantasievoll und liebe Tagträume, dementsprechend habe ich schon unser späteres zu Hause geplant und habe genaue Vorstellungen von unseren Kindern... früher gab es für Tagträume nur ein einziges Thema: Wie wäre es, richtig dünn zu sein. Gut, dieses Thema ist noch lange nicht vergessen- aber eben nicht das ausschließliche!

      Tatsächlich wurde in dieser Reportage sehr wenig über Therapiemöglichkeiten gesprochen. Es ging eben eher um Erfahrungsberichte. Ursprünglich sollte die Sendung auch "Die Dämonen besiegen" heißen. Teilweise entstand der Eindruck, dass man in eine Klinik geht "irgendwas passiert" und fertig. Um dieses mysteriöse Phänomen "Klinik" ging es ja nicht weiter, aber das hätte wohl auch den Rahmen gesprengt. Und das Format. Nichts gegen Spiegel TV, aber das gut zu machen traue ich dann doch eher einem Team von 3sat zu.

      Zu meinen persönlichen Klinikerfahrungen möchte ich noch etwas sagen. Auch, weil in dem hier verlinkten Theard jemand geschrieben hat, dass Marsberg nicht gut sei.

      Ich kann wie gesagt nur meinen persönlichen Eindruck schildern. Und nur den von der Station "Brücke", auf der die DBT angeboten wird. Die geschlossene ("Leuchtturm") war wirklich mies, das ist wahr. Ich war bis jetzt zwölf mal in der Psychiatrie, im wesentlichen in 3 verschiedenen Kinderkliniken. Marsberg war die erste, in der ich zur geplanten Aufnahme gekommen bin. Es war die erste DBT und damit die erste gezielte Therapie gegen Borderline.

      Damit hat die Klinik bei mir dick Pluspunkte gesammelt. Endlich bin ich mal nicht verwahrt und eingesperrt, sondern behandelt worden. Und es gab viele zusätzliche Therapieangebote wie Reittherapie, Motopädie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Tanztherapie, Snoezeln, Entspannung... gut, ich weiß nicht, ob ich jetzt unbedingt hätte reiten müssen, um stabil zu werden, aber gut getan hat das alles auf jeden Fall. Man blieb aktiv, statt im Zimmer zu hocken und Depressionen zu pflegen. Außerdem waren die Betreuer nett. Das sind viele Betreuer, aber die in Marsberg waren auch so.. herzlich. Ich war ja eine Weile in so einem bescheuerten Heim für psychisch behinderte Jugendliche. Da sollten die Betreuer schon irgendwie die Familie ersetzen, aber die waren nicht halb so menschlich, herzlich, liebevoll wie die in Marsberg. Dann war das DBT-Programm auch recht gut. Man musste richtig arbeiten und sich mit den Themen auseinandersetzen. Und das Team hat beide Augen zugedrückt, wenn am Wochenende mein Papa mit Hund aufs Gelände kam ;) .

      Was für mich natürlich nicht so gut war, war, dass meine Essstörung praktisch ignoriert wurde. Aber es gehört eben auch zum Konzept der DBT, dass SVV und su*z*dalität immer Vorrang haben. So war es auch bei allen meinen anderen Klinikaufenthalten und Therapien: Das SVV war immer so krass und deshalb im Vordergrund, dass meine Essprobleme nicht behandelt werden konnten. Erst jetzt beginnen wir daran zu arbeiten- und das wirdd sicher noch viel härter als der Abschied vom SVV. Ich zweifle selbst daran, dass es funktionieren wird.

      Ich persönlich glaube, dass eine Klinik nie gut sein kann, wenn der Patient nicht bereit ist. Bei meinem ersten Aufenthalt in Marsberg war ich nicht bereit. Ich hätte es niemals zugegeben, aber ich war nicht wirklich motiviert. Ich hatte mich schon aufgegeben. Nach den furchtbaren Dingen, die mir in der KJP Hildesheim passiert sind und dem trostlosen Heim war ich wohl einfach nicht stabil genug für Marsberg. Viele Leute interessiert es, woher dann beim zweiten Mal die Bereitchaft kam. Ich weiß es nicht. Dazu beigetragen hat wohl, dass ich der Dame vom Jugendamt deutlich gesagt habe, dass ich nach Hause will. Außerdem wurde ich in der Frankfurter Klinik auf ein neues Medi eingestellt und beim Essen überwacht.

      Borderline ist keine Grippe. Vielleicht habe ich die Krankheit "überW*nd*n", wie es in der Programmbeschreibung heißt. Aber sie gehört immer noch zu mir, sie hat mich geprägt. Nur habe ich jetzt gelernt, damit zu leben.

      Übrigens mache ich immer noch eine Therapie (DBT), und inzwischen läuft der "Alltagskram" so gut, dass wir endlich Traumabearbeitung machen können.

      So, entschuldigt diesen furchtbar langen Beitrag, mich kurz zu fasssen gehört nicht zu meinen Stärken...

      Mit freundlichen Grüßen und viel Durchhaltevermögen wünschend,

      Daniela
      Du bist was du warst und du wirst sein was du tust
      Hallo Daniela,

      ich finde es toll, dass Du nochmal so offen schreibst, wie Deine Entwicklung diesen wirklich positiven Verlauf genommen hat (schreibt man das so? :rolleyes: ) Auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne, so finde ich es unglaublich, dass man eine solch große Kraftanstrengung aufbringen kann, um mit sich selber wieder ins Reine zu kommen.
      Die "aktuelle" Doku habe ich leider nur in AusSchn*tten gesehen, umso interessanter finde ich Deine Erzählung / Beschreibung hier.
      Für Deinen Weg wünsche ich Dir weiterhin alles Gute!

      Viele Grüße,
      *Amy*

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „*Amy*“ ()

      Hallo Daniela,

      Ich geb' Amy vollkommen recht, auch ich finds toll von dir, so offen hier nochmal zu posten..

      Ich habe die Doku nahezu komplett gesehen und war ehrlich gesagt erstaunt über die Wendung in deinem leben... aber freudig erstaunt Ich mag es wenn es Menschen wieder gut geht :)

      Und ich bin mir auch durchaus sicher, dass du von deinen Essproblemen loskommst!

      Ich wünsche dir ganz ganz viel glück und alles erdenklich gute auf dieser Welt für deinen weiteren Weg mit deinem Freund, einem schönen Haus und kindern ;)

      Liebe Grüße
      "Die Zeit fliegt dahin. Die Zeit wartet auf niemanden.
      Die Zeit heilt alle W*nd*n. Wir alle wollen nur das eine –
      und das ist mehr Zeit. Zeit zum Aufstehen,
      Zeit erwachsen zu werden, Zeit loszulassen. Zeit."
      (Greys Anatomy)
      Hallo Daniela,

      ich finde es ersteinmal sehr mutig von dir, in einer solchen Dokumentation mitzuwirken. Ich war sehr überrascht, als ich sah, wie du dich entwickelt hast. Ich zieh wirklich den Hut vor dir. Auch viele deiner Aussagen fand ich sowas von genau auf den Punkt getroffen. Also vielen vielen Dank für deinen Mut. Mit deiner Geschichte dürftest du vielen Menschen wahnsinnig Mut gemacht haben. Chapeau.

      Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und wünsche dir sehr, dass du auch deine Essprobleme unter Kontrolle bekommst. Alles alles Gute für dich.

      Lg sadangel88
      hey kann man sich die doku nochmal irgendwoe ansehen? habe die erste gesehen und würde mir gerne auch die zweite ansehen nur leider konnte ich da nicht..
      ein Kinderlachen aus H.E.R.Z.E.N. ist wertvoller als Gold und Silber
      ein trauriges Kind, ist das Spiegelbild der Umwelt in der das Kind lebt
      Kinder sind die Z.U.K.U.N.F.T. unserer Welt
      hm doch den link habe ich gesehen aber ich habe den nicht so recht verstanden weil in dem Link geht es ja um eine miriam, dann kommt man von da zu dem Pur sänger und zu sven hannawald. Aber irgendwie nicht um daniela .... oder bin ich grad einfach nur zu doof?
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      @Hallo Daniela,
      viel Respekt und Bew*nderung dafür, dass Du hier wieder gepostet hast. Ich war vor Jahren auch schon hier, war lange klinisch abgetaucht und versuche mich nun neu zu orientieren. Nichts passt mehr zusammen, alles nur noch Bruchwerk.
      Wie bei Dir, hält mich die Beziehung im Leben. Möge sie Dir immer erhalten bleiben und Freude und Zuversicht spenden (beiderseits!)!!
      Widersprechen möchte ich, dass es oft an einem selbst liegt, wenn es in einer Klinik nicht klappt.
      Ich war immer 150% motiviert, musste manchmal sogar meine Therapeuten vorantreiben und dennoch hat mir Klinik (12 Aufenthalte) zuletzt mehr geschadet als genutzt. Viel zu oft sind Ärzte nicht motiviert, sie verdienen zu wenig an uns, ihre Weltsicht ist entsetzlich beschränkt, nicht einmal in ihrem Fach kennen sie sich aus (was gerade state-of-the-art ist) und vor allem können sie keine Fehler zugeben.
      Wie soll ich jemandem trauen, der die einfachsten menschlichen Umgangsregeln nicht einhält.
      Aber jetzt schimpfe ich schon wieder - das wolle ich eigentlich nicht.

      Ich möchte Dir alle Kraft der Welt und gute Unterstützung wünschen auf Deinem schweren Weg,
      Mögen wir in ein paar Jahren hier wieder von uns lesen.
      Und übrigens: - wen es interessiert - ich habe die Doku in voller Länge mitgeSchn*tten. Muss nur zuvor noch die Werbung rausschneiden.
      Wie man das dann handhaben kann mit dem zusenden, weiß ich aber nicht. Vielleicht zu humyo hochladen?

      alles Gute für Dich, Daniela

      alexcien
      ein schatten, der darauf wartet, dass einer das licht ausmacht...
      Mir ist während der Doku auch schon aufgefallen, dass bei Daniela das SVV im Vordergrund stand und ihre Essstörung im Hintergrund verschwand. Über die "Wendung" war ich auch erstaunt (natürlich positiv), das gibt mir Mut, wieder aufzustehen, wenn es mir schlecht geht.
      "No one knows the way I feel a part of me I have to find
      Buried somewhere deep beneath my skin"
      (Smile Empty Soul - Who I am)
      mein Respekt an Daniela, dass sie hier so viel zu dem Thema geschrieben hat.

      Ich muss ihr rechtgeben, was marsberg angeht. Die Station "Leuchtturm" ist wirklich nicht so ganz der Hit, aber es war auch auszuhalten...

      und die "Brücke" ist einfach nur toll!!! Die Zeit auf der Station zählt mit abstnad zu den schönsten meines Lebens. Die Betreuer und therapeuten sind total nett. Ich vermisse die leute da echt total!!
      aber einen minus punkt gibt es doch... das "rollende system" wie ich es genannt habe! bei mir war es so, dass ich, als ich auf die Station gekommen bin wirklich gute freunde auf der station gefunden habe, die dann allerdings schon nach nen paar wochen gehen mussten... dann kamen andere mit denen ich nicht so gut klar kam, was zu einigen Problemen geführt hat... naja, aber sonst eine super tolle Klinik!!!
      Oh verdammt >.<
      Das war die Reportage, die mich dazu gebracht hat, mich das erste Mal zu r*tzen...
      Aber Respekt vor Daniela, dass sie das mitgemacht hat.
      Fand ich super gut und hochinteressant.
      Hab den Schluss aber, glaube ich, nicht mehr angesehen, hätte ich wohl machen sollen, hab nur kein Happy End mehr erwartet...
      So don't turn away now...
      I am turning in revolution.
      These are the scars that silence carved
      on me.
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