Borderline, Kinder und Sterilisation.

      Borderline, Kinder und Sterilisation.

      Ich wollte mal fragen, ob es hier Userinnen gibt, die ein ähnliches Problem haben.
      Ich bin jetzt 24 Jahre alt und im Prinzip denke ich schon seit fast 5 Jahren darüber nach, dass ich mich gerne sterilisieren lassen möchte. Für mich ist das Thema Nachwuchs aus mehreren Gründen schon immer gedanklich abgehakt gewesen. Erstmal halte ich mich aufgrund meiner Bps für absolut ungeeignet in den nächsten 10 Jahren Kinder in die Welt zu setzen, weil ich ja schon kaum mein eigenes Leben auf die Reihe kriege. Allein der Gedanke an eine Schwangerschaft verursacht mir schon extreme Übelkeit und Ekel. Dazu habe ich durch die Pille oft Probleme mit meiner Menstruation, Kondome allein sind mir zu unsicher, Spirale geht körperlich laut meiner Gyn nicht. Aus ethischen Gründen will ich mir auch im Falle einer ungewollten Schwangerschaft trotz langjähriger fester Partnerschaft keinen Abbruch zumuten. Ich bin mir sicher, dass ich damit seelisch nicht klarkäme. Ich hab mir zwar jahrelang eingeredet, dass das nur ein Zellhaufen wäre, aber letzten Endes ist dieser Zellhaufen schon ein Lebewesen. Ich käme mir vor als würde ich einen Mord begehen.
      Ich will das einfach nach Möglichkeit komplett ausschließen können, dass sowas jemals passiert. Und das geht nur über eine Sterilisation.
      Vielleicht weiß ja jemand, wie sich die Krankenkassen in so einem Fall verhalten, da ja durch die Bps schon eine gewisse Indikation gegeben ist.
      (Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über Abtreibung pro vs. Kinder sind das Tollste überhaupt.)
      Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft! Ganz egal, wie irre sie sind!
      ich denke nicht das eine sterilisation in so jungen jahren durchgeführt wird. auch nihct wenn man an bps leidet. und ehrlich gesagt finde ich das auch gut. du weißt doch nicht was in 10 jahren ist...vielleicht hast du die bps dann soweit im griff, dass sie kein problem mehr darstellt und dann wünschst du dir vielleicht doch kinder.
      wie wäre es denn wenn du dich nochmal über andere verhütungsmethoden informierst? es gibt ja mittlerweile so viele, die durchaus auch sicher und gut verträglich sind. eine freundin hat z.b. sehr gute erfahrungen mit diesen hormonstäbchen gemacht.
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      Eine Bekannte ist vor 2004 aufgrund der Diagnose mit 26 sterilisiert worden, allerdings war da wohl die Regelung noch anders. Ich bin mir wirklich zu 100% sicher, dass ich niemals Kinder haben will. Selbst wenn ich die Bps in den Griff kriegen sollte, würde ein Kind für mich sozialen Abstieg, Bezug von Hartz4 bedeuten und jegliche Chance auf eine Anstellung in meinem angestrebten Beruf verhindern. Außerdem mag ich Kinder auch einfach nicht und konnte noch nie mit ihnen umgehen.
      Ich bin in meiner Entscheidung da schon sehr entschlossen, weil ich wirklich schon über Jahre an eine Sterilisation denke. Kinder kommen nichtmal ansatzweise in meiner Zukunftsplanung vor, sind sie auch noch nie, soweit ich mich erinnern kann.
      Wenn die Kasse ablehnt, würde ich wohl die Op aus eigener Tasche bezahlen.
      Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft! Ganz egal, wie irre sie sind!
      hallo

      wenn es dir nur darum geht zu wissen ob die krankenkassen die operation bezahlen würden, musst du dort nachfragen, am besten über deinen arzt.
      allerdings muss ich auch sagen dass es, sogar wenn du es aus eigener tasche bezahlen würdest, wahrscheinlich schwierig wird einen arzt zu finden der das durchführt. es geht nicht nur darum dass du (mit 24!) anscheinend überzeugt bist keine kinder zu wollen (und du kannst mir nicht widersprechen: du weisst wirklich nicht wie alles in 10 jahren aussieht, auch wenn es dir so vorkommt) sondern auch, dass es sehr viele und sehr sichere verhütungsmethoden gibt ohne eine invasive, irreversible und mit allgemeinen OP- und narkoserisiken behaftete operation an einem gesunden körper vornehmen zu müssen. das ist ethisch nämlich praktisch nicht, und wenn, dann nur in einzelfällen vertretbar - und ob du so einer bist können wir hier im forum nicht beurteilen, auch da gibts nur eins: zu beratungsgespräch zum arzt.

      da du keine grundsatzdiskussion wolltest war das nur ein kurzer beitrag, mein senf. ich hoffe dass es dir etwas weiterhilft und du mit deinem arzt über die situation sprechen kannst und eine lösung findest.

      lomé
      "Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit
      den mächtigen Stein besiegt - du verstehst, das Harte unterliegt."

      Bertolt Brecht; aus: "Die Legende von der Entstehung des Buches Tao-te-king"

      "..schnapp' dir einen dieser liebenswerten narkosemenschen.."
      Ich hab es wohl ungünstig formuliert, mir ging es hier darum, zu erfahren, ob jemand hier schonmal in der gleichen Situation war und wie die Person damit umgegangen ist.
      Auf aggressive Antworten im Bereich "kann ich mir nicht vorstellen" und "du kannst mir nicht widersprechen" kann ich wirklich verzichten.
      Meinetwegen kann der Thread zu.
      Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft! Ganz egal, wie irre sie sind!
      Auch auf die Gefahr hin, gleich eins auf die Mütze zu bekommen: Ehrlich gesagt finde ich Deine Argumentation ziemlich borderlinig und habe Zweifel, dass Du damit ein Gutachten bekommst. Kostenübernahme gibt es ja im Normalfall nur bei medizinisch notwendigen Eingriffen. Hast Du's denn mal mit anderen Pillensorten/-dosierungen probiert?
      Hallo,
      du schreibst

      "ich bin jetzt 24 Jahre alt...
      halte ich mich aufgrund meiner Bps für absolut ungeeignet in den nächsten 10 Jahren Kinder in die Welt zu setzen,...!

      in 10 Jahren bist du gerade mal 34... ich würde es mir an deiner stelle sehr sehr gut überlegen ob du das machen lassen willst... ein Kondom ist doch schon sehr sicher und vielleicht könntest du zusätzlich noch eine andere verhütungsmethode... ich würd mich da nochmal beraten lassen... ich nehme beispielsweise eine pille mit einer sehr niedrigen hormondosis(was nicht bedeutet, dass sie weniger sicher ist)... und selbst für den unwahrscheinlichen fall dass du schwanger werden würdest... gäbe es doch bestimmt menschen die dir helfen könnten... dein freund??deine eltern?? seine eltern??

      liebe Grüße
      IA
      aggressiv habe ich es wirklich nicht gemeint, tut mir leid wenn das so rüberkam! und jetzt, da klar ist, dass du wissen wolltest ob jemand schon in einer ähnlichen situation war ist natürlich auch klar dass ich dann nicht hätte antworten können, weil ich das noch nie war. diese fragestellung war aber aus dem anfangsthread nicht klar ersichtlich, darum habe ich dir meine ansicht (auch aus ärztlicher sicht) mitgeteilt.

      lomé
      "Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit
      den mächtigen Stein besiegt - du verstehst, das Harte unterliegt."

      Bertolt Brecht; aus: "Die Legende von der Entstehung des Buches Tao-te-king"

      "..schnapp' dir einen dieser liebenswerten narkosemenschen.."
      Mir geht es nicht primär darum, dass ich Probleme mit geeigneten Verhütungsmitteln habe und ich verhalte mich auch sonst nicht promiskuitiv und veranstalte Blödsinn unter Alkohol etc. Wenn es keine anderen Verhütungsmethoden gäbe außer schlichtweg keinen GV zu haben, würde ich das absolut in Kauf nehmen, Hauptsache ich verhindere eine Schwangerschaft.
      Unterstützung im Falle des hätte ich wahrscheinlich auch.
      Aber das ist alles nicht der Punkt.
      Ich hab schon mit GV und normaler S*x*alität genug Probleme und das Bild, dass meine Mutter und Umgebung von kleinauf bezüglich Schwangerschaft und psych. Störungen eingebläut haben, hat sich mittlerweile zu meiner ganz persönlichen Horrorvorstellung entwickelt.
      Eine Schwangerschaft wäre für mich schlicht und einfach die absolute Hölle. Klar, man kann jetzt hinschnoddern, dass ich dann daran arbeiten solle. Ich will aber nicht.
      Ich weiß nicht, ob ich das schreiben darf, aber eine Schwangerschaft würde mich in einen derartigen Ausnahmezustand bringen, dass ich für meine eigene Sicherheit nicht mehr garantieren könnte.
      Und ich kann Kinder wirklich absolut nicht ausstehen. Ich kann gezwungenermaßen mit ihnen umgehen. Zu dem Preis, dass ich nach spätestens drei Stunden mit Nervenzusammenbruch in der Ecke sitze. Und mir einzubilden, mein Kind wär dann anders und ich würde es weniger blöd finden, wäre äußerst naiv.
      Und ich habe wirklich keine Lust darauf, dass ich dann 9 Monate in der Geschlossenen, am besten noch unter Medikamenten, darauf warte zu werfen, damit mir das Kind sofort weggenommen wird.
      Was die Bps angeht, wurde mir jetzt auch von ärztlicher Seite aus oft genug gesagt, dass sich da bei mir trotz Therapie wohl nicht mehr viel tun wird.
      Und viele Menschen, mit denen ich mich früher auseinandersetzen musste, haben mir immer und immer wieder kundgetan, dass psychisch Kranke am besten zwangssterilisiert werden sollten. Das hat sich einfach eingebrannt.

      Ich weiß auch nicht, warum ich mich jetzt dafür rechtfertigen soll. Ich wollte einfach nur Erfahrungen von anderen dazu hören. Irgendwo bedauere ich es auch, dass die Erfahrung Kinder für mich einfach nicht möglich ist, aber der Preis dafür ist mir einfach zu hoch. Ich setzt doch kein Kind in die Welt, wenn ich weiß, das wird zu 99% schiefgehen. Das reicht wirklich, dass ich schon kaputt bin, das muss ich nicht noch einem Kind antun. Wenn ich Abtreibung für mich in Ordnung finden würde, wär ja alles toll. Tue ich aber nicht. Also muss ich meine persönliche Hölle auf anderem Weg verhindern.
      Und bevor sich irgendwer angegriffen fühlt, ich rede jetzt nur von meinem Fall, wenn andere trotz Bps etc. Kinder haben und gute Eltern sind, ist das super. Aber eben nichts, was im Bereich meiner eigenen Möglichkeiten wäre.
      Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft! Ganz egal, wie irre sie sind!
      Hi Adsartha,

      was läuft den hier für eine Diskussion? Ich kriege das erst im Moment mit, sonst wäre ich Dir schon früher beigestanden.
      Ein volljähriger, entscheidungsfähiger Mensch hat ab dem 18ten Lebensjahr das Recht, über sein Leben zu entscheiden. Er ist kein staatliches, politisches oder religiöses Gebär- oder Erzeugungsorgan!
      Ich wusste aus familiären und persönlichen Gründen bereits mit meinem 17 Lebensjahr, dass ich niemals (!!) Kinder haben werde. Und nun bin ich in dem Alter, wo das gar keine Frage mehr ist. Natürlich kann man immer sagen "ja, aber was ist, wenn Du morgen..." - auf diese Weise kann man gar nichts mehr entscheiden.
      Meine Entscheidung hat natürlich mein Leben, meine Ehe etc. stark geprägt, aber so ist das nun mal mit Entscheidungen - man muss auch zu ihnen stehen - mit allen Konsequenzen.

      Recht hast Du allerdings, dass es immer wieder Ärzte gibt, die das verwehren. Bei zutreffender Diagnose werden solche Maßnahmen auch durchgeführt. Du bist ja wegen BPS nicht entscheidungsunfähig! Und trotzdem weiß man, dass die BPS in den meisten Fällen an die Kinder weitergegeben wird. Ab dem 30ten gibt es glaube ich, keine Diskussionen mehr.
      Ich würde mich an Deiner Stelle sogar mal bei pro familia erkuindigen. Es entsteht Dir ja kein Schaden dadurch.
      Und vielleicht noch ein Tip - ich habe immer klar gestellt, dass das meine Willensentscheidung ist und nicht die Folge meiner Traumatisierungen und psych. Erkrankung. Vielleicht kannst Du das ja auch.
      Ich wünsche Dir jedenfalls viel Bestärkung in Deinem Umkreis, viel Verständnis,
      viel Ausdauer und Kraft.
      Man sollte Deine Entscheidung akzeptieren und Dir nicht rein reden...
      Liebe Grüße
      alexcien
      ein schatten, der darauf wartet, dass einer das licht ausmacht...