Hallo,
Für meine Frage muss ich etwas weiter ausholen, will euch aber nicht mit nem Roman langweilen. Also mal die wichtigsten Fakten:
- erstes SVV mit 14
- erste Therapie begonnen im Sommer 2009 (18 jahre)
- 6 Wochen Klinikaufenthalt Frühjahr 2010
- gleichzeitig Abitur gemacht
- frisch gestärkt als Au Pair nach Amerika...
Amerika. Mein absoluter Traum. Ein Jahr Unabhängigkeit, neue Leute...einfach der Hammer. Ich habe es GELIEBT.
So. Nun muss man wissen - ich hab vorher von mehreren Ärzten Borderline als Diagnose bekommen. Und ich war auf Medikamenten...wollte sie noch nicht absetzen also habe ich mir einen Vorrat mit nach Amerika genommen.
Anfang Juli fing also mein neues Leben in meiner Gastfamilie an...herzliche Gasteltern, 2 zuckersüße Jungs (11+14 Jahre), leichter Job. Naja. Nicht ganz so leicht wie ich anfangs dachte...
ERSTENS. Vor meiner Abreise sehe ich Bilder meiner Gastfamilie und beim Anblick des 14-jährigen denke ich: Oh Gott, ich hoffe er ist ein guter Junge. Ich hoffe er ist nicht total pubertierend...was wenn ich mich mal wieder vergesse? Durch meine Krankheit bin ich sehr angewiesen auf Aufmerksamkeit, Nähe, Zärtlichkeiten anderer. Daher hatte ich schon viele Freunde, hatte immer Probleme treu zu sein, etc. Ich bin einfach eine Schlampe, ob Borderline oder nicht.
Whatever. Im Juli lebe ich mich also in meinem neuen Zuhause ein, freunde mich mit den beiden Jungs an - und merke schnell - der Ältere ist ein Satansbraten. und unglaublich pubertär.
Long story short - er hat mich permanent angebaggert und mir Honig ums Maul geschmiert - und ich bin drauf angesprungen. Kann hier nicht schreiben was genau vorgefallen ist, Fakt ist: es war falsch. Ich habe mich nicht nur meinen Gasteltern gegenüber schäbig gefühlt sondern auch noch ausgenutzt von ihm. Ich war so auf seine Nähe und Zärtlichkeiten angewiesen dass er nur mit dem Finger schnippen musste und ich hab gemacht was er wollte. Von einem 14-jährigen ausgenutzt. Armutszeugnis...und jetzt denkt ihr bestimmt auch noch alle ich bin pädophil...ekelhaft
So. Die Schuldgefühle stiegen, die Selbstvorwürfe...und CUT.
ZWEITENS. Natürlich ist nicht immer alles glatt gelaufen im Alltag. Mal hier was vergessen, mal da spät dran gewesen - Kritik von meinem Gastvater. Zwar konstruktiv und in keinster Weise v*rl*tztend, aber in meinem Kopf rasen die Gedanken. Ich liebe diese Familie. Ich bin ein mieses Au Pair. Wenn nicht bald mal alles klappt flieg ich raus. und CUT.
Eines Abends, ich sitze alleine mit meinem Gastvater im Wohnzimmer, ich drehe mich um, mein Tshirt rutscht hoch - er sieht frische Schn*tte..................
Wir reden über 2 Std...(info: er wusste zu dem Zeitpunkt schon von meiner Problematik) Ich sage, dass ichs gemacht habe weil ich Angst habe rauszufliegen. Ensprach ja auch der Wahrheit. Er zeigte sich überrascht und meinte das wird nicht passieren, bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen. Ich bin erleichtert. Die nächsten Tage geht es mir viel besser, ich bin entspannter.
______________________________________________________________________________________________
Knapp 2 Wochen später. Ein ganz normaler Montag. Ich stehe auf, erledige meinen Job. Als die Jungs in der Schule sind lege ich mich wieder ins Bett. Stehe gegen Mittag wieder auf, und habe eine Email von meiner Betreuerin...sie freut sich mich später zu treffen. Verwirrt wende ich mich an meinen Gastvater. Der weiß von nichts. Hm. Ich lebe also guter Dinge den Tag weiter - bis meine Betreuerin und noch eine von meiner Agentur kommen.
Mein Gastvater gesteht mir, dass er sie eingeladen hat. Sie sind da, um mir zu helfen. Du weißt ja, dass du Hilfe brauchst, oder? Wir wollen alle nur dein Bestes. und wir glauben, dass es das Beste für dich ist, wenn du noch heute wieder nach Deutschland fliegst.
Das wars. Die beiden Schnallen haben meine Koffer gepackt und mich zum Flughafen gebracht. Ich hatte weder die Chance mich von meienr Gastmutter, noch von meinen neuen Freunden, noch (und das war das schlimmste) von meinen Jungs zu verabschieden. Einfach so abgeschoben.
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Nun sind 4 Wochen seit meiner Heimreise vergangen. Die Enttäuschung sitzt noch tief, aber allmählich beginne ich wieder positiv zu denken...4 Wochen saß ich zuhause, habe mir die Augen aus dem Kopf geheult, mich betrunken, im Bett gelegen, alles gemieden. Das schlimmste war die Enttäuschung von meinem Gastvater so hintergangen zu werden. Er ist mir seeeehr wichtig geworden in den 4 Monaten die ich da war. Er ist ein super Typ. Man kanns nicht anders sagen.
Nunja. Jedenfalls hat dieser Vorfalls mich völlig aus der Bahn geworfen...das war schließlich meine größte Angst, und plötzlich werde ich einfach so rausgeschmissen...dieser tag war traumatisch.
Jedenfalls: Nachdem ich 4 Wochen nichts getan hab, habe ich mich nun ans Bewerbungsschreiben gemacht, habe wieder das Gefühl dass es etwas gibt wofür es sich lohnt zu leben, bin motiviert. Habe seit ich wieder zurück bin mit den Antidepressiva aufgehört weil ich mir dachte es bringt eh nix. Fanden meine Eltern nciht gut. Auch nicht, dass ich nicht sofort wieder in Therapie will. Die Ereignisse waren zu frisch, und ich komme nach Hause und meine Eltern sagen "Du MUSST wieder zur Therapie!" Ich sage ich will nicht. Kann nicht. Mag (noch) nicht drüber reden. Eltern: "Was denkst du dir eigentlich? Wegen dir schlafen wir schlecht! Alle machen sich sorgen um dich! Es dreht sich nicht alles nur um dich, wir hängen da alle mit drin!" Sehr hilfreich.
Konnte sie jedenfalls endlich davon überzeugen dass es keinen Sinn hat, mich zur Therapie zu zwingen.
Ausgangssituation: 4 Wochen habe ich mich in tiefste Depressionen gestürzt, inklusive eine[r ...] stationären Krisenintervention. 4 Wochen bin ich fast nur im Bett geblieben, weil ich nicht wusste wofür ich aufstehen sollte. Fürchterlich war das. und jetzt habe ich den Eindruck: ich kann es schaffen, ich habe die Kraft zu tun WAS ICH WILL, wenn ich mir nur Mühe gebe!
Ich glaube an mich. Aber meine Eltern nicht. Die sind skeptisch. und deswegen bin ich auch wieder verunsichert...
Was ist wenn das nur wieder eine zwischenzeitliche Manie ist (kam auch vor innerhalb der letzten 4 Wochen, wo ich dachte es geht bergauf und dann doch wieder nicht...) und übermorgen gehts mir wieder dreckig? Kann ich irgendwo dran festmachen dass es mir wirklich besser geht...?
Ich hoffe irgendwer versteht mich. Habe einfach tierische Angst wieder in so ein tiefes Loch zu fallen
PS: Bitte, verurteilt mich nicht alle, wegen dem was ich getan habe. Ich fühle mich furchtbar.
[Edit: Bitte auf die Löschkriterien achten! / klirr]
Für meine Frage muss ich etwas weiter ausholen, will euch aber nicht mit nem Roman langweilen. Also mal die wichtigsten Fakten:
- erstes SVV mit 14
- erste Therapie begonnen im Sommer 2009 (18 jahre)
- 6 Wochen Klinikaufenthalt Frühjahr 2010
- gleichzeitig Abitur gemacht
- frisch gestärkt als Au Pair nach Amerika...
Amerika. Mein absoluter Traum. Ein Jahr Unabhängigkeit, neue Leute...einfach der Hammer. Ich habe es GELIEBT.
So. Nun muss man wissen - ich hab vorher von mehreren Ärzten Borderline als Diagnose bekommen. Und ich war auf Medikamenten...wollte sie noch nicht absetzen also habe ich mir einen Vorrat mit nach Amerika genommen.
Anfang Juli fing also mein neues Leben in meiner Gastfamilie an...herzliche Gasteltern, 2 zuckersüße Jungs (11+14 Jahre), leichter Job. Naja. Nicht ganz so leicht wie ich anfangs dachte...
ERSTENS. Vor meiner Abreise sehe ich Bilder meiner Gastfamilie und beim Anblick des 14-jährigen denke ich: Oh Gott, ich hoffe er ist ein guter Junge. Ich hoffe er ist nicht total pubertierend...was wenn ich mich mal wieder vergesse? Durch meine Krankheit bin ich sehr angewiesen auf Aufmerksamkeit, Nähe, Zärtlichkeiten anderer. Daher hatte ich schon viele Freunde, hatte immer Probleme treu zu sein, etc. Ich bin einfach eine Schlampe, ob Borderline oder nicht.
Whatever. Im Juli lebe ich mich also in meinem neuen Zuhause ein, freunde mich mit den beiden Jungs an - und merke schnell - der Ältere ist ein Satansbraten. und unglaublich pubertär.
Long story short - er hat mich permanent angebaggert und mir Honig ums Maul geschmiert - und ich bin drauf angesprungen. Kann hier nicht schreiben was genau vorgefallen ist, Fakt ist: es war falsch. Ich habe mich nicht nur meinen Gasteltern gegenüber schäbig gefühlt sondern auch noch ausgenutzt von ihm. Ich war so auf seine Nähe und Zärtlichkeiten angewiesen dass er nur mit dem Finger schnippen musste und ich hab gemacht was er wollte. Von einem 14-jährigen ausgenutzt. Armutszeugnis...und jetzt denkt ihr bestimmt auch noch alle ich bin pädophil...ekelhaft
So. Die Schuldgefühle stiegen, die Selbstvorwürfe...und CUT.
ZWEITENS. Natürlich ist nicht immer alles glatt gelaufen im Alltag. Mal hier was vergessen, mal da spät dran gewesen - Kritik von meinem Gastvater. Zwar konstruktiv und in keinster Weise v*rl*tztend, aber in meinem Kopf rasen die Gedanken. Ich liebe diese Familie. Ich bin ein mieses Au Pair. Wenn nicht bald mal alles klappt flieg ich raus. und CUT.
Eines Abends, ich sitze alleine mit meinem Gastvater im Wohnzimmer, ich drehe mich um, mein Tshirt rutscht hoch - er sieht frische Schn*tte..................
Wir reden über 2 Std...(info: er wusste zu dem Zeitpunkt schon von meiner Problematik) Ich sage, dass ichs gemacht habe weil ich Angst habe rauszufliegen. Ensprach ja auch der Wahrheit. Er zeigte sich überrascht und meinte das wird nicht passieren, bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen. Ich bin erleichtert. Die nächsten Tage geht es mir viel besser, ich bin entspannter.
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Knapp 2 Wochen später. Ein ganz normaler Montag. Ich stehe auf, erledige meinen Job. Als die Jungs in der Schule sind lege ich mich wieder ins Bett. Stehe gegen Mittag wieder auf, und habe eine Email von meiner Betreuerin...sie freut sich mich später zu treffen. Verwirrt wende ich mich an meinen Gastvater. Der weiß von nichts. Hm. Ich lebe also guter Dinge den Tag weiter - bis meine Betreuerin und noch eine von meiner Agentur kommen.
Mein Gastvater gesteht mir, dass er sie eingeladen hat. Sie sind da, um mir zu helfen. Du weißt ja, dass du Hilfe brauchst, oder? Wir wollen alle nur dein Bestes. und wir glauben, dass es das Beste für dich ist, wenn du noch heute wieder nach Deutschland fliegst.
Das wars. Die beiden Schnallen haben meine Koffer gepackt und mich zum Flughafen gebracht. Ich hatte weder die Chance mich von meienr Gastmutter, noch von meinen neuen Freunden, noch (und das war das schlimmste) von meinen Jungs zu verabschieden. Einfach so abgeschoben.
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Nun sind 4 Wochen seit meiner Heimreise vergangen. Die Enttäuschung sitzt noch tief, aber allmählich beginne ich wieder positiv zu denken...4 Wochen saß ich zuhause, habe mir die Augen aus dem Kopf geheult, mich betrunken, im Bett gelegen, alles gemieden. Das schlimmste war die Enttäuschung von meinem Gastvater so hintergangen zu werden. Er ist mir seeeehr wichtig geworden in den 4 Monaten die ich da war. Er ist ein super Typ. Man kanns nicht anders sagen.
Nunja. Jedenfalls hat dieser Vorfalls mich völlig aus der Bahn geworfen...das war schließlich meine größte Angst, und plötzlich werde ich einfach so rausgeschmissen...dieser tag war traumatisch.
Jedenfalls: Nachdem ich 4 Wochen nichts getan hab, habe ich mich nun ans Bewerbungsschreiben gemacht, habe wieder das Gefühl dass es etwas gibt wofür es sich lohnt zu leben, bin motiviert. Habe seit ich wieder zurück bin mit den Antidepressiva aufgehört weil ich mir dachte es bringt eh nix. Fanden meine Eltern nciht gut. Auch nicht, dass ich nicht sofort wieder in Therapie will. Die Ereignisse waren zu frisch, und ich komme nach Hause und meine Eltern sagen "Du MUSST wieder zur Therapie!" Ich sage ich will nicht. Kann nicht. Mag (noch) nicht drüber reden. Eltern: "Was denkst du dir eigentlich? Wegen dir schlafen wir schlecht! Alle machen sich sorgen um dich! Es dreht sich nicht alles nur um dich, wir hängen da alle mit drin!" Sehr hilfreich.
Konnte sie jedenfalls endlich davon überzeugen dass es keinen Sinn hat, mich zur Therapie zu zwingen.
Ausgangssituation: 4 Wochen habe ich mich in tiefste Depressionen gestürzt, inklusive eine[r ...] stationären Krisenintervention. 4 Wochen bin ich fast nur im Bett geblieben, weil ich nicht wusste wofür ich aufstehen sollte. Fürchterlich war das. und jetzt habe ich den Eindruck: ich kann es schaffen, ich habe die Kraft zu tun WAS ICH WILL, wenn ich mir nur Mühe gebe!
Ich glaube an mich. Aber meine Eltern nicht. Die sind skeptisch. und deswegen bin ich auch wieder verunsichert...
Was ist wenn das nur wieder eine zwischenzeitliche Manie ist (kam auch vor innerhalb der letzten 4 Wochen, wo ich dachte es geht bergauf und dann doch wieder nicht...) und übermorgen gehts mir wieder dreckig? Kann ich irgendwo dran festmachen dass es mir wirklich besser geht...?
Ich hoffe irgendwer versteht mich. Habe einfach tierische Angst wieder in so ein tiefes Loch zu fallen
PS: Bitte, verurteilt mich nicht alle, wegen dem was ich getan habe. Ich fühle mich furchtbar.
[Edit: Bitte auf die Löschkriterien achten! / klirr]
You can spend minutes, hours, days, weeks,
even months over analyzing a situation.
Trying to put the pieces back together
justifying what could've,
should've, would've happened.
Or you can just leave the pieces on the floor
and move the fuck on.
even months over analyzing a situation.
Trying to put the pieces back together
justifying what could've,
should've, would've happened.
Or you can just leave the pieces on the floor
and move the fuck on.
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