Angst vor Klinik und Eingesperrt sein

      Angst vor Klinik und Eingesperrt sein

      Hallo Leute, ich brächte ganz dringend eure Hilfe!


      Ich hab ich zwei Wochen einen Aufnahmetermin für die Klinik und habe nun erfahren, dass ich die ersten drei Wochenenden nicht heim darf.
      Allerdings ist am dritten Wochenende von meinem Betrieb aus die Weihnachtsfeier, wo ich unbedingt hin möchte! Die in der Klinik erlauben das aber nicht.
      Das zweite Problem ist, dass ich an Weihnachten, wenn ich Pech habe, nur für 24 Stunden heim darf, weil ich knapp unter 200 km entfernt bin von meinem Zuhause (zumindest wenn man die kürzeste Strecke berechnet). Das lohnt sich doch gar nicht, aber Weihnachten in der Klinik, ohne Familie, ohne Geschenke?!

      Jetzt hab ich plötzlich überhaupt keine Lust mehr, in die Klinik zu gehen. Ich will dort nicht eingesperrt sein, ich bin volljährig, ich hab auch noch ein Leben in der wahren Welt. Ich habe Angst den Bezug dazu zu verlieren und bei der Entlassung in ein Loch zu fallen, wie es so vielen anderen ergeht.
      Aber das kann doch nicht der Sinn eines Klinikaufenthalts sein! Ich will dort doch lernen, in dem wahren Leben klarzukommen. Und nicht abgekapselt werden und in der Klinikwelt gefangen zu leben!!!

      Oh mann ich find das alles so scheiße jetzt!
      Die Weihnachtsfeiern bei uns im Betrieb sind anscheinend immer der Oberhammer, davon wird ein Jahr später noch geredet. Ich hab erst dort angefangen zu arbeiten, war noch nie auf einer dabei. Das schweißt doch auch zusammen, stärkt den Zusammenhalt und ich bin dann immer voll außen vor, weil ich nicht dabei war. Ich kann dann nicht mitreden, werde zum Außenseiter. Und die in der Klinik erlauben es mir nicht dorthin zu gehen *heul*.

      Was soll ich jetzt machen? Klinik absagen, dort vor Ort versuchen, das Personal zu überreden, riskieren zum Außenseiter zu werden????? Ach das ist doch alles scheiße einfach nur!!!



      [Satz entfernt. Bitte Löschregeln beachten /noire]

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      huhu

      also ich bin auch gerade in einer klinik, inzwischen schon seit fast 7 wochen. die ersten 2 wochenenden durfte ich auch nicht nach hause. am anfang bin ich halber durchgedreht, aber im nachhinein bin ich ganz froh, dass ich dort bleiben durfte bzw. musste. die machen das ja nicht ohne grund so, dass man die ersten wochenenden in der klinik bleiben soll bzw. muss. es ist einfach leichter zum eingewöhnen. und wenn man dann das erste wochenende zuhause war, gings einem meistens total schlecht und man hatte heimweh und sonst was.
      versuche es einfach zu akzeptieren, schließe dich mit ein paar anderen aus der klinik zusammen und unternehmt etwas oder macht einen spieleabend oder so was. die zeit geht schneller rum, als man denkt! ;)
      und weihnachten in der klinik kann ich mir auch nicht so toll vorstellen, aber hey, du schaffst das schon!! du kannst dir ja deine weihnachtsgeschenke ja per post schicken lassen. und es sind ja auch noch andere mitpatienten über weihnachten dort, du bist nicht allein. zusammen könnt ihr ja ein bisschen feiern. versuche es nicht ganz so negativ zu sehen.
      geh deinen weg, geh in die klinik, lass dich auf die therapien ein und stell dich nicht quer. lass es einfach auf dich zukommen... versuchs zumindest.
      alles gute und viel kraft wünsche ich dir, du schaffst das schon!! ;)
      Bitte hör nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt.
      Fangen wir an aufzuräumen, bau sie auf wie sie dir gefällt.

      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Hey,
      das klingt natürlich erstmal schlimm, so lange nicht nach Hause zu dürfen. Aber du wirst in der Klinik schnell viele nette Leute kennenlernen und wenn du die ersten Tage überstanden hast, dann macht es dir auf einmal gar nicht mehr so viel aus. Das ist zumindest meine Erfahrung. Dass du den Bezug zur Realität nicht verlierst, darauf achten die in der Klinik eigentlich sehr, und du kannst ja auch außerhalb der Therapiezeiten rausgehen, du hockst ja nicht 24 Stunden am Tag in der Klinik. ;)
      Die letzten zwei Jahre habe ich Weihnachten auch in der Psychiatrie verbracht und durfte nur kurz nach Hause, das war natürlich schon ein bisschen blöd, aber das Pflegepersonal hat sich unheimlich viel Mühe gegeben. Es gab sogar einen Weihnachtsbaum auf Station, jeder hat ein kleines Geschenk und Plätzchen bekommen und es war alles total schön dekoriert.
      Was diese 24-Stunden-Regelung betrifft, das ist vermutlich eine versicherungsrechtliche Sache, da kann man wahrscheinlich nicht viel dran ändern. Das war in der Klinik, wo ich war, ähnlich. Aber hey, das ist doch immerhin besser, als gar nicht nach Hause zu dürfen.
      Also, nutz die Chance und mach das Beste draus. :)
      Ich wünsche dir alles Liebe, Sylphide
      hey du,

      ich denke es ist relativ normal dass man wenn man in ner klinik ist, die ersten wochenenden nicht nach hause darf. klar ist das hart, aber andererseits sollst du dich ja stabilisieren, und wie willst du das schaffen, wenn du gleich wieder an den problemherd zurück reist?
      ich habe mich in der klinik die ersten wochenenden unwohl gefühlt, weil die meisten nach hause durften und wir dann nur noch zu viert auf der Station waren, wo sonst 15 Patienten ihren Platz hatten. Der Vorteil war, dass die Schwestern dafür am Wochenende sehr nette Aktionen veranstaltet haben, z.b. eine Fahrradtour, ein Ausflug ins Kino, KLettern, Spaziergänge, Wanderungen, oder einfach nur einen Stadtbummel. *g*

      Hast du überlegt, wenn es dir nur um die Weihnachtsfeier vom betrieb geht, den klinik aufenthalt nach hinten zu verschieben? dass du z.b. sagst, du möchtest erst im neuen jahr in die klinik?

      Also, das ist mir beim Lesen sofort eingefallen.... und die Weihnachtsfeier sollte man wirklich nicht verpassen, weil es ja das betriebliche miteinander fördert. wie groß ist denn dein betrieb?
      vielleicht gibt es ja auch andere veranstaltungen?

      größere betriebe, wo mein bruder z.b. seine ausbildung gemacht hat, haben öfter für ihre azubis auch so veranstaltungen für das miteinander organisiert.... aber ich wieß nicht wie es bei dir geregelt ist....
      auf jeden fall solltest du den gedanken an klinik nicht ganz fallen lassen. es gibt ja gründe warum du dich entschieden hast, in eine klinik gehen zu wollen.

      lg
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      hey ihr drei,

      vielen dank für eure lieben beiträge! das gibt einem richtig kraft, das alles doch noch durchzustehen.

      @hope: mein betrieb ist ziemlich klein, also unter 20 Personen. Da ich den Klinikaufenthalt schon einmal verschoben hatte, kann und möchte ich das kein zweites mal machen. andere veranstaltungen für azubis gibt es bei uns nicht, höchstens berufliche events, auf die man gemeinsam geht. aber dort wird halt dann auch gearbeitet.

      aber ich muss das jetzt echt durchziehen, in der hoffnung, dass es mir hilft und ich dann wenigstens nächstes jahr auf die weihnachtsfeier mit kann. :S . ach mann, das wird echt hart.

      die meiste angst hab ich eigentlich davor, dass ich danach noch schlechter mit meiner arbeit zurechtkomme als vorher. also dass durch diese isolierung von meinem richtigen leben alles nur noch schlimmer wird, sobald ich entlassen werde. ;(
      Hey,

      nur mut! Es gibt übrigens, bei vielen kliniken auch eine nachbetreuung, die organisiert wird, damit du nach der entlassung nicht völlig abstürzt... der übergang ist ja schon echt krass...
      in nem Kleinen Betrieb, also bei mir sind auch unter 20 Leute, wird idR viel verständnis entgegen gebracht, du musst ja nichts genaues erzählen, nur dass du im Krankenhaus bist für längere zeit... dafür werden die meisten verwtändnis haben... und mehr würde ich gar nicht sagen, weil es sonst schnell gerüchte gibt...
      meine chefin hat mir damals geraten, ich soll nur mit ihr und ihrem mann darüber reden weil sie nicht möchte dass irgendwer vorurteile mir gegenüber hat...

      liebe grüße, und viel erfolg... du schaffst das schon !

      liebe grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      danke hope!

      wie das mit der nachbetreuung aussieht, weiß ich leider nicht, aber wäre schon gut, wenn es sowas gäbe. mal sehn.

      in meinem betrieb wissen schon alle bescheid, auch warum ich gehe und die haben mir sehr viel verständnis und mitgefühl entgegengebracht, was mir ziemlich hilft, noch mehr darum zu kämpfen, gesund zu werden! Also gerüchte gibt es dann wohl eher nicht, weil ich halt vollkommen offen damit umgehe, und ich hab bisher nur gute erfahrungen damit gemacht seit einiger zeit.

      Mir macht es mittlerweile aber ziemlich Angst, dass so viele sagen, dass man nach der Klinik total abstürzt und der Wechsel so krass ist. ich bin echt am zweifeln, ob das dann das richtige ist. abzustürzen kann ich mir überhaupt nicht leisten!!! ;( muss normal arbeiten danach und alle schulaufgaben nachschreiben! HILFE!!! Ich hab Angst!!!
      Hallo ziicka,
      also dieses Abstürzen nach der Klinik kenne ich leider auch. Aber was mir nach (langen) Klinikaufenthalten ganz gut geholfen hat, war, nach dem stationären Aufenthalt noch eine Weile in eine Tagesklinik zu gehen, dann ist der Wechsel nicht ganz so extrem und du kannst dich langsam wieder an den Alltag gewöhnen. Das heißt, du bist abends und nachts ganz normal zu Hause, bist aber tagsüber noch in der "beschützten" Umgebung der Klinik. Vielleicht wäre das ja eine Überlegung wert? Falls das von deinem Betrieb her möglich ist? ?-(

      Lg, Sylphide
      hey..
      du schreibst, dass du angst hast abzustürzen und so, weil du nach der klinik wieder in deinen normalen alltag willst/musst, klausuren nachschreiben etc. bist du dir denn sicher, dass du diesen aufenthalt auch wirklich willst?! du klingst da ein wenig unentschlossen, meiner meinung nach.. sind es vielleicht eher die äußeren umstände, die dich dazu "zwingen", in eine klinik zu gehen? ich frage das jetzt nicht, um dich zu verunsichern. sorry, wenn es so klingt.
      ich frage dich das, weil ich das gefühl habe, dass es dir gerade so geht wie mir letztes jahr.. ich befand mich im letzten jahr meiner ausbildung, als es mir so schlecht ging, dass ich als einzigen ausweg einen klinikaufenthalt sah, weil ich angst hatte, sonst komplett abzustürzen, die ausbildung abbrechen zu müssen etc. innerlich war ich dann während des aufenthaltes (ich war 10 wochen in einer tagesklinik) so "gesperrt", dass ich mich in der thera gar nicht getraut habe, etwas von mir preiszugeben, weil ich befürchtete, es könnte nicht mehr rechtzeitig vor ablauf der zeit dort "zuende" besprochen werden. da es mir sehr schwer fällt, mich zu öffnen, wäre das für mich "vertane liebesmüh" gewesen und dieses risiko wollte ich nicht eingehen. die andere angst war, dass mein aufenthalt evtl. verlängert worden wäre, was aber keinesfalls in meinen streng geplanten zeitplan gepasst hätte. hinzu kam, dass ich ebenfalls panik vor dem ganzen nachschreibmarathon hatte und der abschlussprüfung, die extra für mich nach entsprechender zeit abgehalten werden sollte. im endeffekt war mein aufenthalt total überflüssig, da mir zum einen therapeutisch nicht geholfen werden konnte (weil ich mich ja nicht geöffnet habe) und (was noch viel schlimmer war) zum anderen der befürchtete zusammenbruch nur zeitlich verschoben wurde..
      was ich damit nun sagen wollte, ist, dass du dir bitte keinen stress machen sollst mit dem, was nach der klinik ist oder du während deines aufenthaltes "draußen" verpasst, da dich das nur blockieren könnte, sondern offen in die thera reingehst, damit du eine chance hast, in der zeit auch wirklich was zu erreichen, um deine ausbildung erfolgreich beenden zu können.
      so, ich hoffe, das war nicht allzu wirr und du weißt, was ich meine..
      ich wünsch' dir nur das beste!
      nala
      No matter what you see - you're still so blind to me.. (Linkin Park - P5HNG ME A*WY)

      I want to walk in the snow and leave no footprints..
      hey du,

      das mit den klausuren da solltest du dir am wenigsten sorgen machen... ich habe zum beispiel hilfe, die nennt sich ausbildungsbegleitende Hilfen. Ein Termin beim Arbeitsamt, kurz erklären dass du bald in der klinik bist, und schon gehörst du zum förderungsfähigen personen kreism, für den dann die hilfen gezahlt werden, dazu gehören psychische Unterstützung um wieder ins arbeitsleben reinzukommen aber auhc einfach nachhilfeunterricht.... wenn du eine kaufmännische ausbildung machst, kann ich dir nur raten, das zu beantragen.... weil rechnungswesen ist anstrengend, da musst du am ball bleiben, sonst schafst du die ausbildung nicht...
      dennoch sollte der klinikaufenthalt im vordergrund stehen... du kannst ja auch, wenn du offen mit den problemen umgehst, kollegen fragen ob sie dir dann in rechnungswwesen helfen können, bei den hausaufgaben etc... meine chefin erlaubt mir z.b. auch während der arbeitszeit, z.b. täglich eine stunde für die shcule zu lernen, damit ich auch im unterricht weiterhin mitkomme. sie hat mir sogar nachhilfe angeboten, falls ich wegen meiner probleme nochmal in die klinik muss oder eine längere auszeit brauche....

      wegen der abstüze musst du dir keine sorgen machen, denn arbeit ist ablenkung und wird dir nach der klinikzeit sehr gut tun, ich denke du weißt das dann auch mehr zu schätzen, den normalen alltag wieder zu haben ....

      liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.