Hallo ihr Lieben,
es ist für mich ein sehr großer Schritt, was ich jetzt vorhabe. Seit heute Morgen habe ich den Entschluss gefasst, zu der psychologischen Beratungsstelle unserer Universität zu gehen. Vielleicht erinnern sich einige von euch noch daran, dass im Mai meine beste Freundin verstorben ist. Sie war ausgewandert, nach Indien, ich habe sie über ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Genau eine Woche nach ihrem t*d wollte sie zurück nach Deutschland kommen. Ein paar Tage vorher haben wir noch miteinander gesprochen. Ich konnte nicht wirklich realisieren, dass sie nicht mehr wieder kommen wird. Die Entfernung war so unglaublich groß, die Zeit, in der wir uns nicht sehen konnten, und all das, was wir zusammen erlebt haben, macht es sehr, sehr schwierig für mich, damit umzugehen. Ich habe es größtenteils verdrängt, fürchte ich. Kurz nach der Nachricht bin ich wahnsinnig abgestürzt, bis zur Beerdigung habe ich so wenig wie möglich über irgendetwas nachgedacht. Die Beerdigung war schön, so schön solch ein Ereignis eben sein kann, es hat mir auch geholfen für einige Zeit. Allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich die Gedanken an sie und Vergangenes, sobald sie hoch kommen, sofort wieder weg schiebe. Ich schäme mich ihr gegenüber dafür. Ich glaube, ich kann das alleine nicht verarbeiten, nichtmal ansatzweise.
Wir haben an der Universität eine psychologische Beratungsstelle, die ich (soweit ich das verstanden habe) ohne Kosten aufsuchen kann. Allerdings liegen auch genau da meine Hemmungen und Zweifel - soll ich da einfach reinspazieren und erzählen, was ich will bzw. brauche? Sind die überhaupt für so etwas da? Ich habe große Probleme, offen über mich und Dinge, die mich betreffen, zu sprechen. Ich würde wahrscheinlich kein Wort rausbekommen und heulend wieder weglaufen... ich weiß gar nicht wirklich, wie so etwas abläuft. Ich möchte auch niemanden meiner Mitstudierenden fragen, ob sie schon mal dort waren. Einerseits wäre das für sie unangenehm, falls sie schon mal da waren und andererseits ja auch für mich, weil dann Fragen aufkommen, was ich da will. Ich weiß, wir studieren Psychologie und wissen über solche Sachen halbwegs Bescheid, sind alle erwachsen... aber trotzdem möchte ich das nicht.
War jemand von euch schonmal bei so einer Beratungsstelle? Muss ja keine universitäre sein, generell. Wie läuft das da ab? Was muss man von sich preisgeben? Entsehen da unter Umständen Kosten, wenn ja, wie viele? Vielleicht hat ja jemand ein paar Antworten für mich... vielen Dank.
Speedy
es ist für mich ein sehr großer Schritt, was ich jetzt vorhabe. Seit heute Morgen habe ich den Entschluss gefasst, zu der psychologischen Beratungsstelle unserer Universität zu gehen. Vielleicht erinnern sich einige von euch noch daran, dass im Mai meine beste Freundin verstorben ist. Sie war ausgewandert, nach Indien, ich habe sie über ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Genau eine Woche nach ihrem t*d wollte sie zurück nach Deutschland kommen. Ein paar Tage vorher haben wir noch miteinander gesprochen. Ich konnte nicht wirklich realisieren, dass sie nicht mehr wieder kommen wird. Die Entfernung war so unglaublich groß, die Zeit, in der wir uns nicht sehen konnten, und all das, was wir zusammen erlebt haben, macht es sehr, sehr schwierig für mich, damit umzugehen. Ich habe es größtenteils verdrängt, fürchte ich. Kurz nach der Nachricht bin ich wahnsinnig abgestürzt, bis zur Beerdigung habe ich so wenig wie möglich über irgendetwas nachgedacht. Die Beerdigung war schön, so schön solch ein Ereignis eben sein kann, es hat mir auch geholfen für einige Zeit. Allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich die Gedanken an sie und Vergangenes, sobald sie hoch kommen, sofort wieder weg schiebe. Ich schäme mich ihr gegenüber dafür. Ich glaube, ich kann das alleine nicht verarbeiten, nichtmal ansatzweise.
Wir haben an der Universität eine psychologische Beratungsstelle, die ich (soweit ich das verstanden habe) ohne Kosten aufsuchen kann. Allerdings liegen auch genau da meine Hemmungen und Zweifel - soll ich da einfach reinspazieren und erzählen, was ich will bzw. brauche? Sind die überhaupt für so etwas da? Ich habe große Probleme, offen über mich und Dinge, die mich betreffen, zu sprechen. Ich würde wahrscheinlich kein Wort rausbekommen und heulend wieder weglaufen... ich weiß gar nicht wirklich, wie so etwas abläuft. Ich möchte auch niemanden meiner Mitstudierenden fragen, ob sie schon mal dort waren. Einerseits wäre das für sie unangenehm, falls sie schon mal da waren und andererseits ja auch für mich, weil dann Fragen aufkommen, was ich da will. Ich weiß, wir studieren Psychologie und wissen über solche Sachen halbwegs Bescheid, sind alle erwachsen... aber trotzdem möchte ich das nicht.
War jemand von euch schonmal bei so einer Beratungsstelle? Muss ja keine universitäre sein, generell. Wie läuft das da ab? Was muss man von sich preisgeben? Entsehen da unter Umständen Kosten, wenn ja, wie viele? Vielleicht hat ja jemand ein paar Antworten für mich... vielen Dank.
Speedy
He scales the mountain, because he's not afraid of it.
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