Wer hat Schuld?

      Wer hat Schuld?

      Ich stelle mir immer wieder die Frage, wer hat Schuld?
      Wer hat Schuld, dass ich mit 13 angefangen habe zu trinken?
      Wer hat Schuld, dass ich in der Krise stecke?
      Habe ich Schuld, dass mein Vater Alkoholiker geworden bin?
      Das meine Eltern und Geschwister so viel gestritten haben?
      Meine Mutter hat mal zu mir gesagt, dass sie keine Kinder mehr wollte, dann bin ich passiert.
      Wäre ich nicht geboren worden, wäre das leben meiner Eltern und Schwestern besser verlaufen.
      Für mich ist wichtig zu wissen, dass ich nicht alleine Schuld an meiner Verfassung bin.
      Es ist mir wichtig zu wissen, dass ich nicht alleine Schuld an meiner Alkoholkrankheit bin.
      Ich weis nicht ob es richtig ist, die Schuldfrage zu stellen.

      LG Wolfgang
      Hey kossi :)
      ich finde du solltest dir für nichts die schuld geben. du kannst nichts dafür das dein vater trinkt er ist erwachsen und trifft seine eigenen entscheidungen. und du bist auch nicht schuld an den streiterein und so weiter ich finde es echt nicht gut das deine mutter das gesagt hat. es ist ihre "schuld" wenn sie ein kind bekommt und nicht deine!
      weiß nich ob dir das helfen konnte aber schieb dir nicht die schuld zu damit wirds dir nicht besser gehen!

      Lg :)
      Oh du fehlst mir mit der Zeit mehr!
      Mein Gewissen quält mich so sehr..
      Ich brauch dich, ehrlich! Das Lachen fällt mir unglaublich schwer
      Du warst für mich da, bei Tag und Nacht.

      - Kyra feat. Pietro B. -
      Hallo Wolfgang,

      ich persönlich finde es nicht richtig, sich ewig mit einer Schuldfrage zu quälen. Es gibt nunmal Dinge, die kann man nicht mehr ändern, also brauch man ihnen auch nicht alle Aufmerksamkeit widmen, denn es wird nichts bringen. Ändern kann man das hier und jetzt und das morgen.

      Außerdem, und vielleicht sehe ich das zu hart, finde ich, dass jeder Mensch jeden Tag die Chance hat, sein Leben zu entscheiden. Man hat IMMER die Wahl, auch zu trinken oder nicht, auch sich Hilfe zu holen oder nicht.

      Mir persönlich ist es zu einfach eine Schuldfrage auf Eltern zu schieben und dann das trinken zu rechtfertigen, damit man sich besser fühlt und noch weniger Willen hat, was zu ändern, denn die Schuldigen sind ja gefunden.

      Es ist DEIN Leben, und Du hast nur dieses Eine, also beiß Dich durch und mach was draus.

      Gruß M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi
      Ich bin auch der Meinung, dass die "Schuldfrage" dir nicht helfen wird, deine Probleme zu lösen!
      Im Gegenteil wäre es mE sogar sehr sinnvoll zur Aufarbeitung deiner Probleme, wenn du zumindest aufhören könntest, dir selbst die Schuld zu geben! Du bist nicht schuld!!!
      Schuldgefühle führen nur zu noch mehr Selbsthass, und Selbsthass führt wiederum zu selbstschädigenden Verhaltensweisen jeglicher Art, wozu natürlich auch Alkoholismus gehört! Also: hör auf damit! Du bist nicht schuld!!!

      Genauso sinnlos finde ich es allerdings, seinen Eltern die (alleinige) Schuld "in die Schuhe zu schieben"! Sicher kann, soll und darf man wütend auf seine Eltern sein und/oder traurig darüber, wie sie einen behandelt haben!!
      Aber SCHULD? Das ist so ein großes, hartes Wort!
      Vielleicht haben deine Eltern viel oder sogar alles falsch gemacht - aber vielleicht konnten sie aus bestimmten Gründen garnicht anders? Weil sie (z.B. widerum von ihren Eltern) zu dem gemacht wurden, was sie waren bzw. sind??
      Und (das ist jetzt überhaupt nicht negativ gemeint, und ich weiß auch, wie schwer das ist, ABER:) als erwachsener Mensch hat man irgendwann auch zumindest eine gewisse Verantwortung dafür, wie sein Leben verläuft, und man hat IMMER auch die Möglichkeit, nochmal etwas zu verändern, einen neuen Weg einzuschlagen - egal, welchen Weg man bisher gegangen ist und wie viele Jahre es gedauert hat!

      Ich an deiner Stelle würde versuchen, die Schuldfrage (so schwer es auch fällt) aus meinem Kopf zu verbannen und zunächst einfach mal zu akzeptieren, wie dein Leben bisher gelaufen ist! Akzeptieren - das heißt nicht, dass du es gut oder OK finden musst!
      Aber so lange du nur nach Schuld und nach dem Warum fragst und mit deinem "Schicksal haderst", anstatt es zunächst einmal zu akzeptieren, wird es dir sehr schwer fallen, etwas zu ändern!
      Nur, was man zunächst als gegeben akzeptiert (unabhängig von Gründen oder "Schuld"), kann man verändern, das ist meine Meinung (Stichwort: "radikale Akzeptanz")!

      Sorry, langer und hoffentlich nicht zu verworrener Beitrag! Ich hoffe, du kannst damit wenigstens in Teilbereichen ein bisschen etwas anfangen?

      LG & alles Gute! enola
      Then we tried to name our babies
      But we forgot all the names that,
      The names we used to know.
      But sometimes we remember our bedrooms
      And our parents' bedrooms
      And the bedrooms of our friends
      Then we think of our parents
      Well, whatever happened to them??!

      (ARCADE FIRE - Tunnels)
      Meine Eltern sind 1998, gestorben. Mit der Schuldfrage will ich nicht, meine Alkoholprobleme auf andere abschieben.
      Getrunken habe ich selbst und keiner hat es mir befohlen.
      Ein Therapeut in der Entwöhnungsklinik hat zu mir gesagt, dass der Alk. mir damals das Leben gerettet hat.
      Ohne Alkohol hätte ich damals einen S++z+d gemacht.
      Jetzt wo der Alkohol weg ist merke ich die Spannungen in mir und komme damit nicht zurecht.
      Das Leben ist ohne den Alk. nicht leichter geworden, aber ich lebe bewusster und das ist gut so.

      LG Wolfgang
      hey Wolfgang,

      ich kenne das mit der Schuldfrage zu gut. Nur war ich immer das Lieblingskind, das später seine Eltern voll enttäuscht hat und von der ganzen Familie fertiggemacht wurde.
      Jahrelang hab ich gedacht, ich hab die Familie kaputt gemacht (meine Mutter trinkt, mein Vater ist neurlogisch erkrankt) durch mein ewiges Protestverhalten....
      als ich in der klinik war, wurde mir bewusst dass es nicht so ist.

      an den v*rl*tzungen die ich mir beibrachte hatte ich natürlich selbst schuld. das war ja meine eigene entscheidung.
      Aber ich finde, dein therapeut hat recht, dass dir der alk das Leben gerettet hat, bei mir waren es eben die Schn*tte und dissoziazionen... sonst die situation ähnlich...

      In der klinik ist mir bewusst geworden, auch viel durch meine Schwester, dass ich nicht schuld daran bin. die familie war schon vorher kaputt, weil mein Vater meine Mutter oft m*ssh*nd*lt hat...
      weil sich keiner der beiden um uns kinder gekümmert hat, zumindest nicht so wie wir es brauchen....

      was ich sagen will, gib dir nicht die schuld an allem. das einzige, woran du schuld bist, ist das was du bewusst entschieden hast, also was du dir oder anderen angetan hast...

      Letztendlich scheint es irgendwie natürlich zu sein, dass wir uns die Schuldfrage in schwierigen Momenten stellen. Aber hilft es wirklich zu wissen wer schuld hat?
      Ich denke in solchen Sachen hat jeder irgendwo eine Teilschuld?

      Liebe Grüße
      Hope.
      *
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Habe meine Fotoalben weggeworfen, irgendwie wollte ich einen Teil der Vergangenheit auslöschen.
      Ich habe ein Bedürfniss alte Erinnerungsstücke aus meiner Jugend, zu entfernen. In unseren Haus
      räume ich meine Sachen so weg, dass es aussieht als wäre ich weg.
      Ich will das es aussieht als wäre ich nicht hier. Weis nicht warum ich so bin. Ich mache Dinge
      wo ich nicht weis warum ich es tu.
      Wolfgang
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