Können wir als (Stief)Eltern überhaupt aktiv helfen? ****Trigger****

      Können wir als (Stief)Eltern überhaupt aktiv helfen? ****Trigger****

      Hallo,
      ich bin Stiefmutter eines 16 1/2 Jahre alten Sohnes. Seit er ca. 4 Jahre alt ist, hat er massive Probleme. Er war schon immer ein Einzelgänger, hatte nie richtige Freunde.
      Seine Geburt war kompliziert und nach der Geburt konnte seine leibliche Mutter ihn nicht annehmen (ihre eigene Aussage). Sein Vater hat sich um ihn gekümmert, ihm nachts das Fläschchen gegeben, mit ihm DInge unternommen. Die Bindung zwischen den beiden war teilweise wie Affenliebe.
      Im Alter von ca. 6 Jahren ist der Junge in eine KiJu Psychiatrie gekommen, da er gegenüber seiner Mutter Selbs*m*r*dabsichten geäussert hat und Bilder gemalt hat, die erschreckend gewesen ist. Mein Mann wusste von diesen Absichten nichts und diese Bilder hat er nie zu Gesicht bekommen.
      Aus dieser Psy. wurde er als "nicht therapierbar" entlassen. Er soll das Personal dort manipuliert haben.
      Die erste Ehe meines Mannes war nicht gut, es gab viel Sreit. Die Exfrau war sehr hart und leidet m. E. nach am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom.
      Im Jahr 2005 folgte die Trennung und die Mutter ließ den Jungen beim Vater. Das war bereits der zweite Mutterverlust für den Jungen.
      2006 lernten mein Man und ich uns kennen und zogen nach einem knappen Jahr zusammen.
      Zuerst war alles normal familiär. Bis zu dem Tag, wo ich meinen Stiefsohn beim Schule schwänzen erwischt hatte.
      Von da an hatte ich kein gutes Leben mehr.
      Er bedrohte mich, stahl mir Geld, machte meine persönlichen Dinge kaputt.
      Im Jahr 2007 kam er für ein dreiviertel Jahr in eine betreute Wohngruppe, wo er an den Wochenenden bei uns war. Ziel war Familienrückführung.
      Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Unterbringung erfolgte, da der Junge Schulverweigerer war und stets und ständig in Schlägereien verwickelt war. Dieses geschah auf Veranlassung des Jungendamtes.

      Im Dezember sind wir umgezogen und wir haben angenommen, dass ein Umfeldwechsel dem Jungen auch gut tun würde.
      Zu seiner leiblichen Mutter hat er keinen Kontakt mehr, seitdem er sie durch eine Glastür geschubst hat.

      Hier ging es ca. 14 Tage gut. Wir hatten Spaß miteinander, sein Zimmer war neu, irgendwie keimte Hoffnung auf.
      Aber es wurde immer schlimmer. Er randalierte, er ließ sich derart gehen, dass man von Verwahrlosung sprechen kann.
      Sein Zimmer stank bestialisch, alles wurde kaputt gemacht.
      In der Schule ging es weiter bergab und das JA schaltete sich wieder ein. Wir brauchten Hilfe und es kam so, dass der Junge in Obhut genommen wurde.
      Nach einer Woche kam er am Abend zu uns und weigerte sich, zurück in die Wohngruppe zu gehen. Er schrie meinen Mann an, nannte ihn Verräter und würgte ihn.
      Mit Hilfe der Polizei konnten wir ihn umstimmen und brachten ihn zurück.
      In der Wohngruppe fing er an, die Schule komplett zu verweigern.
      In letzer Zeit kommt es oft vor, dass er sturzbetrunken ist.
      Er nimmt Drogen (etwas zum rauchen) und seit Sommer diesen Jahres r*t*z* er sich und es wird immer schlimmer und tiefer.
      Vor einer Woche kam er mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus, da er sich sehr schwer ger***zt hat.
      Vorher war er betrunken und hatte etwas geraucht.
      In seinem Alkoholrausch kamen schlimme Bilder aus seiner Kindheit hoch.
      Er sagte mir, dass seine Mutter ihn oft verprügelt hat.

      Wir haben Angst um ihn.
      Dass er in einer Wohngruppe lebt hat nichts damit zu tun, dass wir ihn nicht haben wollen. Wir haben nach wie vor Kontakt mit ihm. Er kommt zu uns und wir sagen ihm oft, dass er immer zu uns kommen kann, wenn er möchte.
      Er weiß, dass wir auch mit ihm etwas unternehmen möchten. Er weiß, dass wir ihn gern haben bzw. lieben.
      Ob es in seinem Kopf angekommen ist, wissen wir nicht.

      Vom Grundsatz her verweigert der Junge jede Art von Hilfe. In eine Psy. will er nicht, weil er nicht "irre" ist.
      Ohne professionelle Hilfe wird ihm jedoch nicht geholfen werden können.

      Wie können wir ihm überhaupt noch helfen?

      Er ist von der Schule geflogen, weil er seinem Rektor einen Kinnhaken verpasst hat. Die Noten liegen alle bei 5 und 6, daher wäre er auch nicht zur Schulabschlussprüfung zugelassen worden.
      Seitdem gammelt er den ganzen Tag herum, die Mitarbeiter der Wohngruppe kümmern sich nicht, wie es weitergehen könnte.

      Wir haben für ihn eine Möglichkeit gefunden. Berufsvorbereitendes Jahr... Wir wollten das mit ihm besprechen und er sollte am Nachmittag zu uns kommen. Er kam nicht... angelblich hat er verschlafen.

      So ist es immer. Vor einiger Zeit wollten wir ihm bei Bewerbungen helfen... er kam nicht.... vergessen.

      Immer, wenn es um unspaßige Themen geht...verschläft oder vergisst er.
      Aber am wichtigsten ist im Moment, dass er von r*t*en weg kommt.

      Hat jemand Rat für uns?


      Lieben Dank!
      Hallo embrace,
      das was du schreibst hört sich alles wirklich schrecklich an! Ich glaube der Junge hat wirklich große Probleme und es ist in seiner Kindheit ja auch einiges passiert. Von dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom habe ich schon mal gehört, es ist wirklich unglaublich zu was manche Mütter in der Lage sind nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Kinder tun mir dabei einfach nur leid! Es ist schon mal echt gut, dass er von seiner leiblichen Mutter getrennt wurde, da sie ja anscheinend wirklich nicht in der Lage war sich gut um ihn zu kümmern.


      Das mit den S*l**tm*r*dabsichten hört sich wirklich schlimm an! Vor allem wenn er da erst 6 jahre war, ist schon echt extrem dass er da schon zu so etwas in der Lage war. Allgemein scheint er auch sehr gewalttätig zu sein, was vllt auch ein wenig daran liegt, dass er als Kind ja auch schon Gewalt von seiner leiblichen Mutter erfahren musste.


      Vielleicht hat er ja auch zusätzlich noch ganz andere Probleme von denen ihr als (Stief)eltern gar nicht bescheid wisst. Denn eigentlich hat es oft schwerwiegende Gründe wenn ein Kind derartig auf die schiefe Bahn gerät. Du schreibst auch, dass er dich bedroht und dir Geld gestohlen hat. Das hört sich wirklich alles andere als gut an und ich frag mich wieso tut ein Kind so etwas wenn es eigentlich Unterstützung und Hilfe angeboten bekommt? Es scheint als ob er einen richtigen Hass auf vieles hat. Und das schwere aber vllt wichtige ist wohl zu erkennen woher der ganze Hass in ihm kommt. Denn wenn er dich bedroht überschreitet das wirklich weit seine Grenzen.


      Es scheint als ob ihm diese Jugendgruppe schon etwas gebracht hat, zumindest vorrübergehend. Denn anscheinend war es ja anders, wenn auch leider nur für wenige Tage...


      Dass es schlimmer wurde tut mir echt leid! Das hört sich alles so schlimm an und ich glaube für euch beide ist das auch echt massiv wenn ihr das so krass mitbekommt und alles versucht und es bessert sich einfach nichts :( Es ist schon wirklich heftig wenn man die Polizei einschalten muss bei einem Kind. Aber er scheint wirklich seine Aggressionen nicht richtig unter Kontrolle zu haben und scheint auch nicht wirklich zu begreifen, dass ihr ihm nur helfen wollt.


      Es scheint als ob er dann, trotz angebotener Hilfe durch die Wohngruppe, noch weiter abgestürzt ist. Vor allem diese Sachen mit Drogen und dem ganzen Mist... das hört sich wirklich extrem schlimm an! Duch Bekannte weiß ich, wie einfach es für Jugendliche ist an Drogen zu kommen und diese Tatsache ist schon echt traurig :( ich glaube die Drogen machen ihn zusätzlich fertig und er begreift gar nicht was er sich da eigentlich alles kaputt macht.


      Noch dazu kommt, dass er angefangen hat sich zu R*tz*n. Ich glaube das hat in seinem Fall eindeutig mit dem ganzen Hass zu tun den er aus irgendeinem Grund, vielleicht durch seine Kindheit, auf diese Welt hat. Und den Hass lässt er an sich selbst aus. Vielleicht gibt er sich auch die Schuld an dem was passiert ist. Das machen Kinder leider sehr oft und leider auch oft ziemlich sinnlos :S klar der Junge ist wirklich stark abgerutscht aber sowas sollte eigentlich der letzte Ausweg sein. Doch anscheinend ist ihm das alles wirklich egal und es scheint als ob er gar nicht mehr so richtig kämpfen möchte. Er braucht wirklich Hilfe! Aber vielleicht hat er einfach genug von dieser ganzen Hilfe, möchte dass ihn alle alleine lassen... ich kenn das ja :/ es ist nur wirklich schwer damit zurecht zu kommen. Und ich denke auch dass ihn die Ereignisse damals mit seiner Mutter richtig stark geprägt haben. Und wenn er dann diese "Flashbacks" hat in dem Rausch dann erinnert er sich zurück und das macht alles einfach nur sehr unerträglich schlimm für ihn.

      Ihr habt Angst um ihn, das ist zurecht und es zeigt auch dass ihr euch wirklich um ihn sorgt und kümmert, es zeigt dass er euch sehr viel bedeutet und euch eben nicht egal ist. Ich glaube das wichtigste ist es ihm irgendwie zu zeigen. Denn er scheint das gar nicht so richtig anerkennen zu können, was vielleicht eben auch an früher liegt, da er sehr wenig liebe damals erfahren hat und das nachzuholen ist für euch beide natürlich wahnsinnig schwer. Es ist seeehr gut, dass ihr ihm anbietet zu euch zu kommen. Wichtig ist dass ihr ihn nicht verstoßt und dass ihr ihn akzeptiert trotz dem ganzen Mist den er gemacht hat. Ich weiß jedoch wie schwer es Jugendlichen fällt mit ihren Eltern zu reden. Ich selbst würde das nie tun und hab es auch noch nie wirklich gemacht. Klar sind Eltern besorgt und wollen helfen doch oft versuchen sie das eben an falschen Stellen und sind oft auch überfordert. Das ist total okay! Es ist für euch sicher nicht leicht nur gebt euch einfach keine Schuld, ihr habt sehr viel für ihn getan, ihr tut weiterhin sehr viel für ihn, es kostet euch jede Menge kraft doch ihr macht trotzdem weiter. Ich habe echt Respekt vor euch! :thumbup: und ja ihr könnt ihm natürlich helfen! Es ist für euch sehr schwer und für ihn auch. Und zu erst muss er das auch wollen. Wenn er selbst nicht will könnt ihr auch nicht viel machen weil zum arbeiten und was ändern braucht ihr ihn und dazu muss er irgendwie dazu gebracht werden. Und zwar ohne ihn zu überfordern sondern einfach mit reden und ihm immer wieder zeigen was er wert ist und ihm immer wieder Chancen geben. Ich kann mir vorstellen, dass das für euch auch wirklich schwer ist! Aber ihr schafft das, ihr seid stark und ihr habt so vieles geschafft :)

      Ihr seid wirklich tolle Eltern, ihr gebt ihm immer wieder Chancen. Ja und solche Sachen wie die Bewerbungen oder so... vielleicht hat er Angst, vielleicht denkt er es ist sinnlos und er wird sowieso nicht genommen oder vielleicht hat er einfach keine Lust. Doch daran kann man arbeiten. Und ich glaube ihr schafft das!

      Und die Sache mit dem ritzen... das schafft man nicht von heute auf morgen aber man kann daran arbeiten. Gerade wenn es noch nicht allzulangei ist seit dem er das macht. und vielleicht seit ihr alleine da machtlos, weil ich weiß das Eltern oft an der falschen Stelle helfen und dieses svv einfach nicht verstehen (können). Das ist auch total okay. Aber vielleicht kann er eine Therapie anfangen, kann über seine Probleme reden, lernt seine Agressionen gegen andere und natürlich auch gegen sich selbst einzuschränken und lässt sich helfen.

      Ich wünsche euch dass ihr das schafft! Und ich glaube an euch, ihr seid wirklich stark ;)
      Ganz liebe Grüße,
      Colourful =)
      Uff....
      Leider kann ich keine wirklichen Tipps geben. Es ist wie mit allen Süchten usw. Wenn er sich nicht helfen lassen will, kann ihm niemand helfen.

      Was sagt er denn, was er jetzt machen will, wie stellt er sich sein weiteres Leben vor?
      Was sagt das Jugendamt was es noch für Möglichkeiten gibt?


      In eine Psy. will er nicht, weil er nicht "irre" ist.
      Nicht alle Leute die in die Klapse kommen, sind "irre". Vielleicht könnt ihr ( bestimmt habt ihr das schon) versuchen zu erklären, das es viele Menschen gibt mit einem Hintergrund wie er ihn hat, die damit Probleme haben und sich deswegen Hilfe suchen. Aber das die ja nicht gleich irre sind.

      Mehr weiss ich leider auch gerade nicht. Vielleicht fällt ja wem anders hier noch was ein :)
      Hallo Colourful und hallo Sky,

      danke für Eure Beiträge.

      Tja, was sagt er dazu? Wie sein Leben laufen soll? Zurzeit ist bei ihm immer noch die Uneinsicht, dass er der Schule verwiesen wurde. Mittlerweile ist es einen Monat her. Immer haben alle anderen Schuld, alle nerven rum und daher muss er sich mit Schlägen Ruhe verschaffen.
      Das ist leider wirklich so.
      Wer ihn nervt, wer ihn schief anschaut, der wird zusammengeschlagen.

      Dass er nicht "irre" ist, wenn er zu einem Psy. geht oder in eine KLinik, das haben wir ihm hundertmal erklärt.
      Ich selbst habe Erfahrung mit NLP. Nach dem t*d meiner Mutter kam ich damit auch nicht zurecht und habe mir externe Hilfe geholt.
      Ich habe mich als Beispiel gezeigt, ich bin auch nicht irre.

      Aber das ist seine Einstellung und leider gehen die Ärzte damit ebenso um. Wer sich nicht helfen lassen will, der kann nicht gezwungen werden. Nur, beim r***zen ist es irgendwann einmal so, dass eine Zwangsbehandlung stattfinden wird.


      Was das Jugendamt sagt? Die Wohngruppe ist die allerletzte Station, wo wir noch mit unterstützt werden.
      Der Junge war 2007 schon einmal in einer Wohngruppe, früher war er teilstationär in Gruppen am Nachmittag untergebracht.
      Nach dem Motto: Wenn Sie hier nicht mitziehen, dann bekommen Sie ihren Jungen wieder.
      Wir halten den Ball zurzeit relativ flach, nur ich habe letzte Woche in der Wohngruppe eine Beschwerde abgelassen.

      Die Mitarbeiter dort wissen, dass der Junge Haschisch raucht. Er trinkt, er ist morgens nicht in die Schule gegangen.
      Ich habe dort gesagt, dass wir ihn auch gleich auf die Gleise hätten binden können.
      Und dass es unverantwortlich ist, in seinem Zimmer eine(n) Bong (das ist ein Ding zum Hasch rauchen) zu finden und nichts, rein gar nichts zu unternehmen.
      Er bekommt zurzeit kein Taschengeld, hat aber Geld, um sich Hasch und Alkohol zu kaufen. Hier wird nicht "geforscht", woher er das Geld hat.
      Der Wohngruppe ist bekannt, dass er sich seinen Stoff immer um 18 Uhr besorgt. 1/4 Stunde ist er weg, dann ist er "sehr ruhig und ausgeglichen" wieder in der Wohngruppe.

      Aber es kümmert niemanden!
      Wenn wir als (Stief) Eltern das alles hätten durchgehen lassen, dann hätte hier schon lange die Polizei vor der Tür gestanden!
      Die r***zereien werden heruntergespielt "alles nicht so schlimm".

      Wir können ihn aber nicht mehr dort herausnehmen. Erstens wäre es für den Jungen mal wieder ein hin und her und zweitens wäre es auch hier für uns als Familie das aus.
      Als wir noch zusammengelebt haben, da litt ich mittlerweile an zig Dingen. Ständige Blasenentzündungen, wenn etwas vorgefallen ist, ständiger Juckreiz, 2007 sagte ein Arzt zu mir, dass ich eine Depression hätte.
      Mein Mann war dieses Jahr wegen dem Herzen im Krankenhaus.

      Ich schreibe das nur, weil es zu dritt nicht funktioniert mit uns. Ich und logischerweise auch mein Mann, haben uns das alles anders gewünscht.
      Der Mitarbeiter vom JA sagte, dass der Junge die besten Voraussetzungen für eine glückliche KIndheit/Jugend bei uns hätte.
      Vater arbeitet, Stiefmutter im Haus, großes Haus mit gr. Garten, eigenes Zimmer, Urlaub usw.
      Nach aussen hin alles (materiell gesehen) perfekt. Mein Mann und ich führen eine tolle Ehe. Unsere Streitereien hatten wir immer nur wegen seinem Sohn.
      Als es losging, dass mir plötzlich 50 Euro fehlten, dann plötzlich 100 Euro (ich wollte etwas kaufen).
      Erinnerungsstücke an meine Mutter wurden kaputt gemacht, Parfüms von mir entleert.

      Anfangs dachte ich, es geht darum, mich rauszuekeln. Na ja, zuletzt hat er gefordert, dass die alte Schl*mpe* abhauen soll.
      So und noch schlimmer wurde ich genannt.

      Um wieder auf den Jungen zu kommen. Er hat keine Pläne für die Zukunft. Er will seine Schule beenden, eine Ausbildung machen.
      Aber ohne Abschluß ist das nicht möglich. Und da fühlt er sich ungerecht behandelt. Er sieht es nicht ein.
      Er schlägt zu und meint, alles bleibt so, wie es war.
      Hallo embrace,

      Das was du schreibst ist alles wirklich schlimm :( vor allem ist es echt sehr gemein dir gegenüber, dass du ein Kind erziehen musst, was nicht mal dein eigenes ist und sich dir gegenüber auch noch so abfällig verhält.
      Und es ist auch total verständlich, dass ihr einfach überfordert seid, so etwas ist ja echt eine unzumutbare Situation. Und das mit dem Geld klauen geht auch echt zu weit. Er könnte von euch angezeigt werden, das ist ihm wahrscheinlich nicht bewusst. Und noch dazu kommt seine derartig abneigende Einstellung zu allen Dingen die ihm helfen möchten. Und du willst ihm auch helfen doch er behandelt dich wie Dreck! Das geht einfach gar nicht! Das geht echt zu weit!

      Und ja leider gibt es da immer dieses blöde Vorurteil, leute die in da sind sind ja "irre" ich hasse das so sehr dass die Leute das immer wieder sagen und immer wieder damit in Verbindung bringen :( vor allem ist es so nicht gerechtfertigt!

      Und okay vielleicht will er sich nicht eingestehen, dass er zu solchen Leuten gehört aber eigentlich ist es eben so uond er muss sich dem auch bewusst werden auch wenn es für ihn schwer ist. Er hat ja überhaupt keine Ahnung wie schwer das erst für euch beide ist. Für euch muss das echt wahnsinnig sein, dass ihr sowas schlimmes durchmachen müsst! Ihr tut mir beide so wahnsinnig leid :unhappy:

      Ich finde es auch wirklich unverantwortlich dass die da einfach nichts unternehmen wenn sie das Ding bei ihm im Zimmer finden. Und wenn er kein Taschengeld bekommt und immer wieder Geld hat sich das Zeug zu kaufen ist es wohl leider echt eindeutig dass er das klaut. Und das ist echt so unglaublich traurig :(

      Ich denke es hat dir auf jeden Fall gut getan, dass er jetzt nicht mehr dauernt bei euch lebt. Weil dir ging es ja echt ganz schön schlecht als der Junge noch bei euch war. Und das sich das sogar so extrem körperlich auswirkt ist schon wirklich heftig... Er hat echt überhaupt keine Ahnung was er euch antut! Das ist echt unglaublich :pinch:

      Er hat keine Ahnung was er in der Zukunft machen will und wie sein Leben weitergehen soll? Ist ja klasse 8| und wie will man bitte mit so einer Einstellung weiterkommen und irgendwas erreichen? Ich glaube bei dem müsste man endlich mal einen Schalter umlegen, dass er endlich anfängt sein Leben zu leben. Es kann ja sein, dass er große Problme hat, und es ist sicher auch möglich, dass ihr nicht von allen seinen Problemen weiß, aber hat er denn irgendjemand zum reden? Vielleicht einen besten Freund / beste Freundin? Irgend eine Peron, der er eben solche Dinge anvertraut? Denn wenn es so eine Person gibt, dann würde ich mal probieren Kontakt zu dieser Person herzustellen vielleicht kann die ihm dann auch helfen und vielleicht könnt ihr euch dann mal an einen Tisch setzen und in Ruhe reden. Er muss dazu nur eben auch bereit sein. Denn Fakt ist: Wenn er sein Leben nicht ändern möchte, dann braucht sich da niemand bemühen. Denn er ist alleine für sich verantwortlich und niemand anders.

      Ich wünsche euch ganz viel Kraft :thumbsup:
      Liebe Grüße,
      Colourful =)
      Nur, beim r***zen ist es irgendwann einmal so, dass eine Zwangsbehandlung stattfinden wird.
      Heißt, ihr wollt ihn in ein künstliches Koma versetzen lassen? Anders wird man ihn nämlich nicht dazu zwingen können, damit aufzuhören. Wer sich v*rl*tz*n will, hört nicht damit auf, der findet immer Möglichkeiten. Und wer nicht aufhören will, der wird nicht damit aufhören. So stur, bockig und uneinsichtig, wie er nach dem klingt, was du schreibst, wird ihn vermutlich auch eine geschlossene Station nicht davon abbringen. Die wäre bei akuter Selbst- und/oder Fremdgefährdung die einzige tatsächliche Möglichkeit einer Zwangsbehandlung. Dem entspricht auch die normale KJP, die ich kenne, da muss man sich durch gutes Verhalten Punkte verdienen, um die Station verlassen zu dürfen. Letztendlich ist das SVV ansich aber auch nicht das eigentliche Problem, das sollte euch bewusst sein. Er gefährdet sich damit, genau wie mit Alkohol und Drogen, aber das Problem ist nicht gelöst, indem er mit dem SVV aufhört. Das wäre nur ein Anfang.
      Das Problem ist, dass ihm tatsächlich niemand helfen können wird, solang er selbst keine Hilfe will. So könnt weder ihr ihm helfen, noch Fachleute. Das Ganze ist eine Kopfsache und niemand kann durch Zwang die Gedanken von jemand anderem verändern. Solang er nicht will, könnt ihr euch sorgen und bemühen, wie ihr wollt, es wird nichts nützen und alles bleiben, wie es ist.

      Ein bisschen Hoffnung vielleicht.. mit Schule schwänzen, Alkohol, Kiffen und SVV habe ich auch meine Teenagerzeit verbracht und war mit Leuten wie deinem Stiefsohn befreundet, die diverses Zeug von Diebstahl über Sachbeschädigung bis Gewaltdelikten auf dem Kerbholz hatten. Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu den Leuten von damals, aber von manchen weiß ich, dass sich der Schalter - wie bei mir auch - irgendwann umgelegt hat. Bei mir selbst war es so, dass das bei Alkohol und Drogen tatsächlich von heute auf morgen passiert ist. Beim SVV hat es länger gedauert, aber auch damit habe ich irgendwann aufgehört.
      Ich wünsche euch, dass euer (Stief)Sohn auch an diesen Punkt kommt. Und das möglichst bald. Er schmeißt sein Leben weg und diese Konsequenz muss er begreifen.

      lg
      Liebe Paula,

      danke für Deine Mail.

      Auf diesen Schalter warten wir... dass endlich einmal etwas umgeschwenkt wird und der Junge denkt (weiß): so geht es für mich nicht mehr weiter.

      Was soll noch passieren? Er hat u. a. eine Anzeige am Hals. Ergebnis ist zurzeit unbekannt.
      Keine Schule und leider muss ich sagen: es gibt nichts positives zu berichten.
      Nichts, wo man sagen könnte: das ist gut oder er kann das und das sehr gut.
      Alles ist nur noch schwarz um ihn herum.

      Er hat keine Freunde, nur "Kollegen", die ebenso wie er...herumchillen und rauchen.

      Seit Jahren geht es immer weiter bergab mit ihm.
      Zurzeit ist er bei seinen Großeltern und lebt denen sein "anderes Leben" vor.
      Schulbesuch, ordentlicher Junge, bald in die Ausbildung kommend, alles wird gut....
      (nur meine Schwägerin weiß Bescheid, allerdings wurde sie erst kürzlich eingeweiht. Die Familie meines Mannes "lässt keine Abweichungen des Normlebens zu. Schule muss laufen, mach uns keine Schande etc).
      Mein Mann hat meine Schwägerin eingeweiht, damit event. Druck aus den Gesprächen genommen werden kann.
      Meine Schwiegereltern und meine andere Schwägerin haben die Angewohnheit, Leistungsdruck auszuüben.
      Vor allem ein Bild vor anderen darzustellen, welches nicht vorhanden ist. Happy Familiy....
      Sofern mein Schwiegervater das alles erfahren würde (Alkohol und Drogen, vor allem den Schulvorfall), dann würde der Junge dort hohen Bogens rausfliegen und Hausverbot erhalten.

      Leider ist mein Schwiegervater so. Er kann seht gut mit Leuten brechen, meine Schwiegermutter schlichtet und verheimlicht.
      Alles etwas sehr abstrakt.


      Zum Thema r***en ist mir noch etwas eingefallen, was uns erst bewusst wurde, als wir u. a. im Internet recherchiert haben:
      Der Junge hat früher schon oft mit dem Kopf an die Wand g*schl*g*n, in seinem Zimmer lagen immer verbogene Sicherheitsnadeln, er pulte sich immer W*nd*n auf. Das alles soll zum r****zen dazu gehören. Wie lange er das schon gemacht hat, das weiß ich jedoch nicht.


      Liebe Paula,

      magst Du schreiben, was bei Dir den Schalter umgelegt hat?
      Wir denken immer, bis auf Obdachlosigkeit, hat der Junge schon alles mögliche erlebt, wo eigentlich jemand zur Besinnung kommen müsste.


      Liebe Grüße
      Embrace

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „embrace“ ()

      Hallo Colourful,

      ich hätte es nicht als Problem angesehen, ein fremdes Kind "mitzuerziehen". Erziehen ist auch nicht korrekt, ich kann einem "fremden Kind" nur etwas von mir mit auf den Lebensweg geben. Der Grundstein wird ja in frühester Kindheit gelegt.

      Ja, aber ich war traurig, wütend, enttäuscht... denn ich habe mir den "Allerwertesten" teilweise für den Jungen aufgerissen und als Dank nahm er sich aus meiner Tasche, was er wollte (zuletzt trug ich meine Handtasche im Haus mit mir herum).
      Oder ich wurde als verf++++Hur* beschimpft.

      Trotzdem hatte ich immer im Hinterkopf, dass er innerlich zerstört ist.

      Wie auch immer. Wir suchen eine Möglichkeit, dass ihm geholfen wird.
      Auch, weil ich Angst habe, dass er sich wirklich etwas schlimmeres antut und mein Mann daran zerbricht.
      Hallo embrace

      Was soll noch passieren?
      Ja, das ist die Frage. Ich denke, es ist unterschiedlich, wann es reicht und wann noch nicht. Bei mir war es so, dass ich mit dem Kiffen aufgehört habe, nachdem ich einen ziemlichen Horrortrip davon hatte. (Bin massiv dissoziiert und innerlich irgendwann panisch geworden, weil ich da nicht rausgekommen bin, solang das Zeug gewirkt hat.) Danach wars nicht mehr wie vorher und ich habs gelassen. (Da war ich 18.) Mit dem Alkohol war es so, dass ich irgenwann vor meinen Hausaufgaben saß und was trinken wollte. Ich hatte dann die Flasche schon in der Hand und fand mich so furchtbar widerlich und erbärmlich, dass ich auch damit aufgehört habe. Ich habe mich in dem Moment so über mich selbst erschrocken, dass ich mich danach nie wieder betrunken habe. (Da war ich 17.) Seit dem trinke ich eigentlich gar nichts mehr.
      Insgesamt war es wohl so, dass ich es plötzlich furchtbar fand, nicht bei klarem Verstand zu sein. Ich wollte mit dem ganzen Zeug immer meinen Kopf still bekommen und.. ja, das konnte ich dann so nicht mehr ertragen.
      Bei anderen reicht sowas aber manchmal nicht. "Kollegen", chillen und rauchen, ja, so war es bei uns damals auch. Und bei diesen "Kollegen" war es normal, dass zwischendurch immer mal jemand weg war, weil er wieder zum Arrest im Jugendknast war. Ein "Freund" von mir hat ein ganzes Jahr gesessen und es war egal. Wir waren so ziemlich ganz unten und wir waren zufrieden dort. Das passt auch irgendwie zu dem, was du über die Großeltern von deinem Stiefsohn schreibst, denn dort unten gibt es keine Anforderungen, keine Pflichten,.. man kann nichts falsch machen und niemanden enttäuschen, weil es schlimmer kaum noch werden kann. Dass, sich allem zu verweigern und sich mit Alkohol und Drogen abzuschießen, auch falsch ist und andere enttäuscht, die sich womöglich eben auch Sorgen machen, sieht man gar nicht oder blendet es aus. Mit trinken und kiffen zum Beispiel und den "Kollegen", die genauso sind, wie man selbst. Eigentlich will man gar nicht sehen, was man da tut und was es für Konsequenzen haben kann und wird und redet sich alles schön. "Kiffen ist harmlos", das haben wir damals alle geglaubt und gepredigt. Das wird sicher auch dein Stiefsohn so sehen. Mein Exfreund, mit dem ich damals zusammen war, war mittlerweile in psychiatrischer Behandlung, weil er vom Kiffen psychotisch geworden ist. Aber sowas passiert wenn überhaupt nur anderen und auch das Trinken hat man natürlich im Griff. Man hat alles im Griff und wenn nicht, ist es einem egal, selbst wenn man auf der Straße landet. (Mein letzter Freund war seit einem Jahr obdachlos, als ich ihn kennengelernt habe.)
      Naja.. das ist eben das Problem. Die einen merken es früher, die anderen später und manche leider auch gar nicht.
      Mit dem SVV aufzuhören hat bei mir länger gedauert, weil es meine letzte Möglichkeit war, mit manchen Dingen umzugehen. Gesund konnte ich es zu der Zeit nicht, weil ich es nie wirklich gelernt hatte. Als ich es wirklich gewagt habe, das SVV ganz loszulassen, war ich dann aber auch schon 23. Da hatte ich es dann nur noch satt, statt zu fühlen oft nur noch zwischen 'Druck' und 'kein Druck' unterscheiden zu können und mich dann auch noch zu v*rl*tz*n, obwohl es mir eh schon nicht gut ging.
      Ich weiß nicht, ich denke insgesamt war ich einfach ein paar Momente lang zwischen all dem Zeug ehrlich zu mir selbst und da habe ich eben begriffen, was ich da mache. Und dann wollte ich es nicht mehr.

      Ich würde euch gern ein Patentrezept geben, aber leider gibt es das nicht. Für mich war es so richtig und für andere anders und genauso wird euer (Stief)Sohn selbst herausfinden müssen, was für ihn funktioniert.

      lg
      Hej :)

      embrace schrieb:

      Sofern mein Schwiegervater das alles erfahren würde (Alkohol und Drogen, vor allem den Schulvorfall), dann würde der Junge dort hohen Bogens rausfliegen und Hausverbot erhalten.
      Manchmal ist genau das aber die letzte Konzequenz, um jemandem zu zeigen "Bis hier, und nicht weiter. Wenn du uns bestielst, uns beschimpfst, schlägst usw kommst du hier nicht mehr rein."

      Ich kann mir (irgendwie) vorstellen, was für ein schwerer schwerer Schritt das für Eltern sein muss. Gerade wenn der Junge noch so "jung" ist.

      Ich will um Gottes Willen nicht sagen "Brecht allen Kontakt mit ihm ab, dann wird er schon merken was er davon hat." Aber als letzte Konzequenz... Würde _ich diesen Schritt wohl irgendwann gehen.
      Liebe embrace,

      sehr viel Wichtiges wurde bereits gesagt. Das R*tz*n loszuwerden hat leider nicht die höchste Priorität, weil es nur ein Symptom und keine Ursache ist. Das wird deinem Mutterherz sehr weh tun, ist aber leider so. Und solange er jede Hilfe verweigert, könnt ihr euch symbolisch auf den Kopf stellen; passieren wird nichts.

      Eine neue Sache möchte ich aber noch beisteuern. Dein Sohn scheint einen extremen Hass auf andere und vor Allem sich selbst zu haben. Dem verleiht er ja auch häufig genug Ausdruck. Ein Freund von mir hat dies unter Kontrolle bekommen, in dem er sich zu einem Kampfsport aufgerafft hat. Natürlich etwas Geregeltes bei dem kein bl*t fließt und kein "Fightclub". Aber schon das körperliche Auspowern, der Wettbewerb, das Rumschlagen auf einem Boxsack oder Matten jede Woche hat ihn wesentlich klarer sehen lassen in Situationen, in welchen er normalerweise einen vernebelten Blick gehabt hätte.

      Vielleicht habt ihr das schon ausprobiert oder er würde es gar nicht akzeptieren. Aber irgendwo hat 'sky' dann auch Recht: Es gibt Grenzen. Ihr müsst keine Gewalt mit Gewalt beantworten (wäre dir auch gar nicht in den Sinn gekommen), aber ihr dürft euch nicht ewig so behandeln lassen. Das hilft ihm schließlich auch nicht.
      Von dem Schaden, den es bei euch anrichtet, ganz zu schweigen.
      vorab:
      - ich habe nur den ersten post gelesen, dann wollte ich schreiben - vlt wurden dinge jedoch schon angesprochen
      - alles was ich schreibe sind reine spekulationen, daher mit vorsicht zu genießen und beurteilt es bitte selbst - jedoch ist alles "gut" gemeint.



      Aber am wichtigsten ist im Moment, dass er von r*t*en weg kommt.

      Falsch.
      Wenn es ihm hilft, ist es "gut". R*tz*n ist nie ein Problem und war es noch nie. Höchstens ein Symptom, ein Zeichen dafür, dass derjenige, der sich dies antut große Probleme hat.
      selbiges gilt auch bei extremen, willkürlichem Drogenkonsum: man schießt sich bewusst ab. Nicht, weil man nach der Droge süchtig ist, sondern weil man das Leben nicht ertragen kann.

      Ich denke, dass euer Sohn extreme Probleme mit dem Leben an sich hat. Was du beschreibst hört sich für mich stark nach dem verzweifelten Versuch zu Leben an. Er versucht sein Leben erträglich zu machen.
      Ja, "erträglich", denn momentan scheint es das nicht zu sein. Oder nicht wirklich.
      Einigen Menschen kann man leider nicht helfen, da sie es nie schaffen das Leben zu "ertragen".
      Was den meisten Menschen nicht bewusst ist, ist, dass die Angst vor dem "ungewissen" das größte hinderniss für einen S*l**tm*r*d ist, das Leben kennt man wenigstens, auch wenn es nicht erträglich ist - zumindest war es bei mir so.

      Mein Vorschlag, auch wenn er "zu" simpel erscheint: sucht dinge, die ihn glücklich machen.
      Warum? Ganz einfach: er ist ein Mensch und Menschen werden großteils durch hormone gesteuert. "wirkliche" Glücksgefühle können Drogen nicht geben, sie sind nur ein "ersatz", der allerdings beeinflussbar ist, d.h. einfach zu erreichen -> er sehnt sich nach Glück, auch wenn ihm dies vlt selber nicht bewusst ist.

      und ehm, noch etwas zum "rauchen".
      Ich vermute mal, dass hier Canabis gemeint ist und hoffe, dass er keine Chinesen jagt(Heroin).
      meine persönliche meinung zu Canabis: top. unterstützt ihn dabei! 1000 mal besser als alkohol.
      Keine Lösung, aber definitiv die beste alternativ (nach meinem bisherigen Kenntnisstand).
      Hier werdet ihr mich höchst wahrscheinlich für verrückt erklären, aber bitte informiert euch selber genau über das Thema, bevor ihr Urteile fällt.
      Ich wohn relativ nah an der Grenze zu holland(10 min bis zum nächsten coffee-shop), weshalb ich das Glück habe dies legal konsumieren zu können.
      Ich weiß, dass Drogen im allgemeinen nie gut sind, und nicht gut sein können, aber sie machen das Leben erträglicher.
      Und wenn man sich mal unsere Gesellschafft anschaut, sieht man relativ schnell, dass "Drogenkonsum" kein kleines Thema ist - nahe zu jeder konsumiert drogen - meist alkohol, da dies legal ist und in den Gehirnen der menschen als "harmlos" eingebrannt wurde.
      Des weiteren: versucht die Taten eures Sohnes niemals nach "vorgeschriebenen" werten zu beurteilen(Gesetz, Moral, blah). Versucht die Taten eures sohnes nachzuvollziehen. Versucht zu verstehen.

      Das ist keine leichte aufgabe. Einen Menschen zu verstehen ist sehr schwer. Doch alleine die Tatsache "verstanden zu werden" hilft extrem.

      hoffe, dass ich irgendwie helfen konnte.

      lg
      I'm sick of the lies.
      sry 4 doppelpost, aber mir viel noch etwas einiges ein.
      erst einmal: vlt wäre es sinnvoll meinen Gedichte-Thread zu lesen, um mich besser zu verstehen, besonders der letzte post (here).

      habt ihr mit dem Jungen mal einen Intelligenztest gemacht? Die sind zwar ungenau, geben aber meist eine Tendenz wieder. Menschen mit den Problemen, wie du sie bei deinem Sohn beschrieben hast, sind oft hochbegabt, weshalb das mit dem "verstehen" sehr schwer fallen kann ;).

      das mit den bewerbungen, ausbildung etc. pp. ist alles gut gemeint, doch kann es gut sein, dass euer Sohn probleme hat, die ihm für wesentlich wichtiger erscheinen, sodass ihm diese Dinge "egal" sind.
      vlt versteht er auch nicht, warum euch diese dinge wichtig sind, bzw. warum solche dinge im allgemeinen für wichtig gehalten werden. Er hat hier definitiv eine andere Wertvorstellung als ihr. Versucht ihn zu verstehen.

      und zum klauen:
      hier bin ich denke ich sehr einzigartig, was meine ansicht zu dem Thema betrifft, aber vlt hilft euch der Gedanken:
      wenn jemand etwas stielt ist es ihm sehr wohl bewusst, dass es nicht seins ist, dass er jemand anderen dieses weg-nimmt. Warum wird also überhaupt gestohlen? Der Dieb stehlt nur, wenn nach seinen Wertvorstellung der Verlust des "Diebesgutes" beim "Bestohlenen" einen wesentlich geringeren Wert hat, als bei dem "Dieb" selbst. Er ist der Meinung "ich habe es nötiger". Oft stimmt dies auch. Warum versucht euer Sohn dies dann nicht zu erklären? Ganz einfach: er weiß, dass ihr ihn nicht verstehen würdet, er hat andere Wertvorstellungen. Vorallem, wenn er das Geld für Drogen braucht: für ihn ist es verdammt wichtig, nicht unbedingt, weil er süchtig ist, sondern, weil er diese Dinge schlicht und einfach braucht, um sein Leben zu ertragen. Ich denke nicht, dass du dir vorstellen kannst, wie qualvoll es sein kann, das leben nüchtern ertragen zu müssen, vorallem wenn es im Leben nichts, aber auch gar nichts gibt, für das es sich zu leben lohnt.
      Und ich vermute, dass euer Sohn momentan in genau einem solchen Zustand ist.

      ich weiß, dass ich hier irgendwie den drogenkonsum im allgemeinen "eher gut" darstelle, bzw verteidige, aber bitte versteht mich nicht falsch:
      Drogenkonsum ist meist eine Art "Selbst-Therapie", die vorallem bei Menschen, die "überhaupt nicht" behandelt werden wollen, helfen kann.
      Des weiteren: was machen denn Ärzte/Psychologen? Sie pumpen ihre patienten mit Drogen voll. Die Drogen werden nur anders bezeichnet: "Medikamente" *rolleyes*...
      auch hier gillt wieder: bitte versteht mich nicht falsch.^^ Ich habe absulut nichts gegen Ärzte/Psychologen. Ich gehe immer davon aus, dass jeder Mensch nach bestem Gewissen und Wissen handelt.
      Und genau da ist der Knackpunkt: das Wissen eines jeden Menschen ist unterschiedlich. Ich wollte dein "Wissen" nur um zwei Tatsachen erweitern: 1. Medikamente sind Drogen, 2. Drogen sind nicht zwingend und immer "schlecht".

      hoffe (immer noch), dass ich helfen konnte ;)

      lg
      I'm sick of the lies.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Necaremus“ ()

      Lieber Necaremus,


      ich weiß, dass ri****zen nur ein Symton für etwas ist.
      Trotz alledem sehe ich es als gefährlich an. Daher hat das wegkommen von dieser Sucht momentan erste Priorität.
      Alles andere, rauchen, trinken.... das halte ich für ungesund, auch gefährlich, aber irgendwie leichter zu handeln.
      Die Gründe, weshalb er stielt, sind auch klar.
      Der JUnge hat eh seit Ewigkeiten das Gefühl, dass er bei allem "zu kurz" kommt.
      Egal, was es war, es musste immer mehr für ihn sein.
      Alle anderen hatten (angeblich) mehr als er, allen ging es besser, alle sind besser.
      Sein Selbstbewusstsein ist bei NULL, er hat kein Geschick für irgendwas und das weiß er und kömpfte nie gegenan.

      Sein IQ liegt bei 140.
      In der Schule hat er sich durchgeschleppt, bis Ende November.

      Er hatte kurze Zeit Kampfsport gemacht. Ringen....
      Dort ging er sporadisch hin, oftmals schwänzte er.
      Er hat zu nichts Lust, ausser PC (Gewaltspiele).

      Wir haben ihn so oft in unser Leben integriert. Ausflüge, Spieleabende etc. Halt das, was man als Familie macht. Zu nichts war er zu begeistern.
      Ich habe ihn noch nie lachen gesehen. Ausser so ein aufgesetztes, wo er dann rief LOL.
      Nie von Herzen.

      Selbst seine Knderbilder sehen traurig aus. Kein Leuchten in den Augen.
      Er tut mir unendlich leid, aber unser Leben dreht sich fast nur um ihn. Es ist anstrengend und ermüdend. Wir sehen keinen Lichtschweif, es wird ja immer nur noch schlimmer.

      Du schreibst, Dinge suchen, die ihn glücklich machen....

      Wenn ich da ganz ehrlich drauf antworten soll?

      Das wären haufenweise PC "Ballerspiele" und Naschkram. Cola, Schokolode, Chips.
      Heute vermutlich auch dazu Alkohol.

      Alles, was er sonst in Kindsjahren bekommen hat,hat er kaputt gemacht. Spielzeug, Kleidung, Möbel.
      Mit seiner Kleidung geht er heute noch so um.
      Einzig Technikdinge, wie XBOX, verschont er.
      Im Internet und den Spielen lebt er in einer Scheinwelt. Da ist er der "GROSSE".

      Es gibt, meiner Meinung nach, bei dem Jungen zuviele Süchte.

      Ja, und Du hast Recht. Medikamente sind auch Drogen.
      Ich halte auch nichts davon.
      Hallo Sky,

      mein Mann hat seinen Sohn hier bereits rausgeworfen. An dem Abend, wo er auf meinen Mann losgegangen ist und ihn gewürgt hat.

      Es schreckt ihn nicht ab.

      Mein Mann meldet sich nicht bei ihm, wenn der Junge es nicht für nötig hält, sich in einem normalen Tonfall zu unterhalten.
      Der Junge meldet sich dann auch nicht.
      my own opinion, yet again

      embrace schrieb:

      Lieber Necaremus,

      ich weiß, dass ri****zen nur ein Symton für etwas ist.
      Trotz alledem sehe ich es als gefährlich an. Daher hat das wegkommen von dieser Sucht momentan erste Priorität.

      Bitte Löse dich von der Vorstellung, dass das R*tz*n ein Problem sei. Das R*tz*n selbst ist "ungefährlich".
      Betrachte es als "Ventil" welches ab und an den Druck abbaut um eine Explosion zu verhindern.
      Versuche stattdessen den Auslöser für den "Druck" zu finden, um beim Beispiel zu bleiben.
      Das wegkommen von dieser Sucht kann, darf und sollte nicht "erste Priorität" sein.

      embrace schrieb:

      Sein IQ liegt bei 140.
      In der Schule hat er sich durchgeschleppt, bis Ende November.

      mathematisch, logisches Denken 180+, Sprache 100-110?
      Dann hätte er extrem viele Ähnlichkeiten mit mir ^^"


      embrace schrieb:

      Wir haben ihn so oft in unser Leben integriert. Ausflüge, Spieleabende etc. Halt das, was man als Familie macht. Zu nichts war er zu begeistern.

      mhm... lobenswert, aber eventuell der falsche Ansatz. Nicht jeder möchte in die eigene Familie integriert werden. Ob nun prinzipiell, der Vergangenheit wegen, oder speziell wegen einzelner Personen sei dabei erstmal egal.
      ich z.b. fliege demnächst nach Las Vegas(yeah), aber mit meinem Vater (*kotz*, hoffentlich werd ich den dort irgendwie los QQ)

      embrace schrieb:

      [...] Gewaltspiele [...] Ballerspiele [...] Im Internet und den Spielen lebt er in einer Scheinwelt. Da ist er der "GROSSE".

      mhm... joa, ich selbst zähle mich auch zu den Zockern und kann daher über solche Schlagwörter nur müde lächeln.
      Mario war ein richtiges Gewaltspiel, Acid ... eh... Alice im W*nd*rland der größte Drogen-Film all-time.
      Was ich damit sagen will? Nicht das offensichtlichste macht ein Spiel aus, sondern das, was dahinter steckt. In einigen Spielen schießt und tötet man vielleicht, aber das ist nicht Ziel der Spiele und führt meistens auch nicht zum Erfolg.
      Die Mario-Reihe ist wirklich "pure slaughter", aka "metzel alles nieder, was dir in den Weg kommt", nur halt "nett" aufgemacht.
      Counter-Strike, das wohl am häufigstens erwähnte "Ballerspiel", hingegen beruht größtenteils auf Taktik + ein wenig skill.

      @"Scheinwelt": "Sein IQ liegt bei 140.", nothing to add.

      und "Da ist er der 'GROSSE'."
      öhm... ja, genau.... *hust*... nicht.
      Es geht nicht darum "der beste", "der größte" or whatever zu sein. Es macht schlicht und einfach Spaß sich mit anderen zu messen, die auf etwa dem selben Niveau spielen, wie man selbst. Die Herausforderung ist das faszinierende an dem Spielen.

      Wir sind denke ich in einer komplett anderen Generation aufgewachsen. Man hat im Internet ein soziales Umfeld. Vielleicht ist es nicht das beste, oder gar ein reales, jedoch hat man eines. Ja, man hat sogar gewisse pflichten und verantwortungen, wenn man sich intensiver mit einigen Dingen beschäftigt (z.B. Wettbewerbe, Tuniere, Events, "Raids" oder gar ein Forum wie dieses hier zu moderieren).

      ich selbst kann kein Urteil darüber bilden, ob dieses virtuelle soziale netzwerk einen ersatz für das "normale" ist, oder gar besser oder schlechter. Es ist einfach anders und jeder sollte für sich selbst entscheiden, was für ihn richtig und wichtig ist.
      ich kann nur eines dazu sagen: man sollte erst beides einmal gehabt haben, bevor man über das andere ein Urteil fällt.
      (also @pure zocker: kommt mal raus. hier draußen gibt es frauen ohne penis!^^ / @RL-Suchtis: so viel kranken scheiss habt ihr noch nie gesehen -> du findest 100% was dir gefällt. oder sogar dinge, die dir gefallen, du aber noch nicht einmal etwas von gehört hast)

      Ich frage mich teilweise echt, was sich leute immer einbilden, bzw. woher ihre Informationen kommen.
      Und vorallem: warum schlucken sie diese Infos dann vorverkaut ohne sie selbst kritisch zu beurteilen (d.h. sich selber zu informieren)? O_o
      Es ist wirklich nicht schlimm "kein" wissen oder "geringes" wissen über ein bestimmtes Thema zu haben - aber bitte nicht die Meinungen anderer blind übernehmen - sowas mag ich garnicht X(
      I'm sick of the lies.
      Bitte Löse dich von der Vorstellung, dass das R*tz*n ein Problem sei. Das R*tz*n selbst ist "ungefährlich".
      Betrachte es als "Ventil" welches ab und an den Druck abbaut um eine Explosion zu verhindern.
      Versuche stattdessen den Auslöser für den "Druck" zu finden, um beim Beispiel zu bleiben.
      Das wegkommen von dieser Sucht kann, darf und sollte nicht "erste Priorität" sein.
      Das kann, sollte und muss es sogar, denn solang man kranke Bewältigungsstrategien nutzt, um mit Dingen zurecht zu kommen, ist eine erfolgreiche Therapie nicht möglich. Man kann nicht an einer Grundproblematik arbeiten, solang die Gefahr besteht, dass derjenige sich v*rl*tzt, betrinkt oder sonstwie betäubt, denn dann setzt man sich nicht mit dem Problem auseinander, sondern tut alles, um nicht hinsehen zu müssen. Der erste Schritt ist immer, eine Grundstabilität herzustellen, damit man überhaupt in der Lage ist, den Rest zu bewältigen.
      Das Problem ist nicht gelöst, wenn man mit dem SVV aufgehört hat und SVV steht als problematisches Symptom auf einer Stufe mit Alkohol und Drogen, ohne unbedingt gefährlicher zu sein, aber erst wenn man das alles los ist, ist es möglich, den Rest anzugehen.
      Und _ungefährlich sind v*rl*tzungen, die im Krankenhaus genäht werden müssen, wohl eher nicht.

      Und was Spiele, soziale Netzwerke, etc. angeht (auch wenn die Spiele nur in einem Nebensatz erwähnt wurden), es bringt weder etwas, pauschal zu verteufeln, noch schön zu reden, denn es kommt bei solchen virtuellen Dingen wie bei allem anderen auch darauf an, wie man damit umgeht. Wenn man sowas zur Flucht nutzt und es damit vielleicht auch noch übertreibt, ist das wohl alles andere als gut.

      Auslöser finden

      Zitat Bitte Löse dich von der Vorstellung, dass das R*tz*n ein Problem sei. Das R*tz*n selbst ist "ungefährlich".
      Betrachte es als "Ventil" welches ab und an den Druck abbaut um eine Explosion zu verhindern.
      Versuche stattdessen den Auslöser für den "Druck" zu finden, um beim Beispiel zu bleiben.Das wegkommen von dieser Sucht kann, darf und sollte nicht "erste Priorität" sein.


      Ich greife mal dieses Zitat auf.

      Persönlich schätze ich es so ein: Der Junge wurde zweimal von seiner Mutter verlassen.
      Einmal direkt nach der Geburt, weil sie sich nicht um ihn kümmern konnte, nichts für ihn empfunden hat.
      Das zweite mal nach der Trennung der Eltern. Sie liess ihn beim Vater zurück und brauchte erstmal ca. über ein Jahr Abstand zu ihrem eigenen Kind.
      Weiterhin hat sie ihn scheinbar oft g*schl*g*n. Wie schwer, das weiß ich nicht.

      Die ersten beiden Punkte waren mir klar, dass dieses einen erheblichen Teil seiner Probleme ausmacht. Dafür brauche ich kein Psychologe sein.

      Aber nun einmal meine Frage:

      Was können wir tun?

      Wir haben, vor allem sein Vater, ihm Liebe und Zuneigung gegeben.
      Auch, wenn es von jemandem hier etwas runtergeredet wird, wir haben ihm eine Familie geboten.
      Mit unseren Mitteln. Es wäre suspekt, wenn wir im Bezug auf Teenager-Freizeit-Wünsche anfangen würden, Lan Partys zu machen, eine Freizeitgestaltung für Teenager ausrichten würden in Form von "abchillen, laute Musik hören etc".

      Er weiß, dass er jederzeit bei uns offene Ohren findet. Dass er uns seine Ängste und Wünsche anvertrauen kann. Dass wir ihm helfen, so weit wir es ermöglichen können.


      Er hat die PC Spiele als Flucht genutzt.
      Er sagte mal zu mir, dass ich seine Spielsucht im Bezug auf WOW nicht verstehen kann. Er weinte dabei. Er sagte; Das ist eine andere Welt.
      Und ich sage: Spielsucht.
      Der PC lief ungelogen 22 Stunden. Er wurde oft von der Schule suspendiert und hatte nichts bessers zu tun, als am PC zu sitzen.
      Sofern dieser mal aus dem Zimmer geräumt wurde, flippte er total aus oder knackte das Passwort von meinem Arbeits PC.

      Es ist wirklich für einen Erwachsenen unerträglich und traurig, wenn man erlebt, dass ein junger Mensch ausschliesslich Kontakte mit virtuellen Menschen hat. Keine Freunde, kein Augenkontakt, keine Stimme zu hören.

      Und wenn man den ganzen Tag hinter verschlossenen Türen geballere hört, hellt es bei einem selbst auch nicht die Stimmung auf.
      Egal, ob Strategie oder dumpfes geknalle.
      Es gibt andere Arten, um seine strategischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

      Alles sollte im gewissen Maße sein.


      Und wenn ich schreibe: in unser Leben integriert, dann meine ich nicht damit, dass er mit uns in den Zoo gehen musste.
      Oder dass wir ihn zu einm Kinobesuch gezwungen haben.
      In unserer Familie ist alles freiwillig und uns ist schon bewusst, dass es einem 16jährigen nicht besonders viel Spaß machen würde,
      mit seinen (Stief)Eltern durch den Wald zu maschieren.
      Ich kann mich Paula. nur anschließen. Wenn er nicht will könnt ihr tatsächlich wenig machen. Vielleicht könntest du ihm aber mal die Adresse des Forums geben, du wärst nicht die erste Angehörige, die sowas tut. ^^ Wenn er sowieso viel im Internet unterwegs ist und keine Behandlung will wäre das hier vielleicht mal ein Anfang. Ich habe zum Beispiel erst durch das Lesen in diesem Forum gelernt, dass Therapeuten einen nicht fressen. ;) Es hilft manchmal, zu sehen, wie andere Leute mit ähnlichen Problemen umgehen. Oder auch überhaupt zu wissen, dass es solche Leute gibt.
      Ich habe den Eindruck (kann natürlich auch daneben liegen), dass er nicht wahrnimmt, dass er auf verschiedene Dinge Einfluss nehmen kann. Allerdings fällt mir jetzt auch nichts ein, wie man ihm das klar machen könnte. Wie reagiert ihr denn, wenn er zum Beispiel etwas klaut?

      Panthera schrieb:

      Wie reagiert ihr denn, wenn er zum Beispiel etwas klaut?


      Leider hinterlässt er keinen Zettel in meiner Handtasche: Danke...

      Als einmal 100 Euro fehlten, die mir mein Mann in eine Küchendose gelegt hatte, meinte er: Passt doch besser auf Euer Geld auf.
      Ansonsten streitet er es ab, bzw. zuletzt haben mein Mann und ich nur darüber geredet und ich habe ab einem gewissen Zeitpunkt meine Tasche immer von Raum zu Raum im Haus mitgenommen.
      Manchmal habe ich es morgens vergessen, die Tasche stand im Schlafzimmer, mein Mann war auch schon unten im Esszimmer und nur der Junge war noch oben.
      In 80% solcher Situationen fehlte dann Geld. Oftmals Beträge, die ich nicht wirklich beziffern kann, da ich auch manchmal nur Kleingeld in der Geldbörse habe.

      Auf jeden Fall hatte er nach diesen Aktionen immer einen ordentlichen Vorrat an Süßwaren und Colagetränken in seinem Zimmer stehen, manchmal auch neue PC Spiele o. ä.

      Leider mussten wir einmal richtig reagieren, da er mit Schulfreunden einen Vater muslimischer Herkunft (er hatte einen großen Betrag Geld im Haus, da er einem Verwandten helfen wollte) um über 3000 Euro erleichtert hatte.
      Von diesem Geld kaufte er eine XBOX, diverse Spiele etc.
      Hier mussten wir, zusammen mit dem Jungen und dem Vater zu dem Elektromarkt gehen, alles gestehen, damit der Vater von einer Anzeige abließ.
      Diese Inititive ging zu einem Großteil von den Lehrkräften aus. Aufgrund des Vorfalls wurde eine Klassenkonferenz mit Polizei einberufen.
      Der Vater hätte seinen eigenen Jungen mit anzeigen müssen und das waren die anderen Kinder dem Vater schuldig, dieses zu verhindern.

      Ansonsten kann ich nur sagen, dass er - obwohl er zurzeit kein Tachengeld in der Wohngruppe erhält (Schadenersatz, er hat diverse Türen dort eingetreten), hat er Geld in den Taschen. Woher auch immer.


      Vor meiner Anmeldung habe ich ihm schon mal die Adresse des Forums gegeben. Aber es ist wie bei vielen anderen Dingen.. sobald er vor dem PC sitzt, schweift er ab, er fängt an bei youtube... und geht weiter bis zu Hardcore Po***Seiten.


      Einfluß auf Dinge nimmt er nur durch aggressives Verhalten. Weil er genau weiß, dass man sich dann zurückzieht.
      Ich hatte wirklich keine Lust mehr, mich vor ihm einzuschliessen oder vor die Tür zu laufen.

      Teilweise habe ich ihn in seinem Zimmer hocken lassen und nichts mehr für ihn getan.
      Es hört sich sicherlich schlimm an. Aber das war mein Selbstschutz. Wenn du mir so, dann komme ich dir so.
      Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo ich seine Wäsche nicht mehr gewaschen habe.
      An einem Sonntagabend stellte ich meine "Kochdienste" für ihn ein.
      (ich bat ihn im Winter, die Eingangstür zu schliessen. Es kam kalt herein, es schneite. Er sagte nur: Halts Maul du dumme Fo**e)
      Da war für mich aus... ich rief ihm nur noch nach, dass er sich nicht einbilden möchte, noch ein einziges Mal mit uns an einem Tisch zu sitzen. Wenn er Hunger hat, dann könnte er sich von seiner Diebesbeute sicherlich etwas aus dem Imbiss holen.

      Ich war so wütend auf ihn.