Hallo ihr Lieben
Okay, ich finde es gerade ziemlich erbärmlich, diesen Thread zu schreiben, denn eigentlich sollte ich allein zurecht kommen, wahrscheinlich werde ich mich in Grund und Boden schämen, aber mir fehlt gerade jemand, mit dem ich das besprechen könnte, obwohl ich nicht mal weiß, ob es wirklich nötig ist. Aber es trotzdem zu versuchen, kann wohl nicht schaden. Hoffe ich. Und ich hoffe, es wird nicht all zu chaotisch. (Das ist wohl nun irgendwie die Fortsetzung des Threads, den ich vor einer Weile im Depressionsbereich geschrieben hatte. Ich hoffe, es endet nicht wieder genauso.)
Ich wollte nie wieder in eine Klinik, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Nicht, weil ich eine Rundumbetreuung bräuchte, sondern weil ich Kliniken immer noch mit Hilfe verbinde. Das gleiche bei ambulanter Therapie.
Die Probleme dabei:
- (Wahrscheinlich sind einige schon genervt davon, trotzdem: ) Ich habe wahnsinnige Angst, wieder eine falsche Diagnose zu bekommen. Mir wurde Borderline diagnostiziert, obwohl ich keine BPS hatte, Borderline bedeutete für die Fachleute, an die ich geraten bin, unheilbar krank, weshalb es für mich keine Hilfe, sondern nur Verwahrung gab. Einmal ging es so weit, dass man mich auf die Geschlossene gesperrt hat, obwohl ich keine Gefahr für mich oder andere war. Ich war nicht lang dort, weil auch die Stationsärztin und die Schwestern nicht wussten, was ich da soll, trotzdem will ich so was wirklich kein zweites Mal erleben.
Es hat fünf Jahre gedauert, bis ich die Diagnose im letzten Jahr endlich losgeworden bin. Soweit man eine Diagnose eben loswerden kann.
Aus verschiedenen Gründen ist es leider nicht unwahrscheinlich, dass so was wieder passiert.
- Mir wurde im letzten Jahr von drei Therapeuten gesagt, dass ich austherapiert sei. Auch ohne dass ich eine Therapie gemacht habe, die mir geholfen hätte, gäbe es nichts mehr, was sie mir sagen könnten, das ich nicht schon wüsste. Ich komme immer wieder an den Punkt, an dem ich denke, dass ich Hilfe bräuchte, dass es da noch irgendwas und irgendwen geben muss, der mir helfen kann, aber wenn ich dann mit jemandem rede, bekomme ich die beschriebene Reaktion.
- An wen könnte ich mich noch wenden? Spezialisten fallen weg, weil ich die selbst bezahlen müsste, Fahrtkosten kämen auch noch dazu, damit ist das einfach zu teuer. Die Beratungsstelle hier, Therapeuten, Kliniken... neben der Angst, dass es wieder schief geht, wüsste ich gerade gar nicht, was ich sagen und wonach ich suchen sollte, weil ich keine Ahnung habe, was mein Problem ist.
Und... ja, jetzt weiß ich - mal wieder - nicht weiter.
Ich habe mich in den letzten Jahren eigentlich fast nur im Kreis gedreht. Dann ging es mir eine Zeit lang besser, bis im letzten Jahr alles wieder zusammen gebrochen ist. Dann kam vor einer Weile erst die Angst wieder und jetzt weiß ich gar nicht mehr, was mit mir los ist. Ich bin psychisch komplett erschöpft. Nicht motivationslos, ich bin auch nicht depressiv, mir ist völlig die Kraft ausgegangen und ich halte nichts mehr aus. Wirklich gar nichts, so dass ich vor zwei bzw. drei Tagen nach Jahren wieder Panikattacken hatte. Die erste kam, weil ich wütend war, die zweite und dritte, weil in den Momenten - warum auch immer - anderweitig emotional alles zu viel war. Jetzt ist es so, dass sich die nächste schon ankündigt, sobald ich nur daran denke, irgendetwas zu tun. Ich denke daran, aufzuräumen, zu lesen oder so was und bekomme Herzrasen. Ich habe keine Angst dabei, aber eben alle anderen Symptome, Herzrasen, dieses Panikgefühl, ohne dass ich Angst vor etwas hätte,...
Ich mache jetzt seit vorgestern gar nichts mehr, weil es nur dann weg geht und weg bleibt, ich liege im Bett, schlafe, lasse mich von irgendwas berieseln,... aber es wird nicht besser.
Kennt das jemand und weiß was das ist, woher es kommen und vor allem, was man dagegen tun könnte? Natürlich suche ich hier nicht nach einer Diagnose, ich brauche nur Denkanstöße, um das zu verstehen, damit ich etwas dagegen tun kann.
Was Therapie angeht, den Teil des Postings habe ich gestern geschrieben und zweifle jetzt schon daran. 'Austherapiert' heißt doch eigentlich, dass man gesund sein und funktionieren müsste. Ich habe auch keine 'schlimmen' Diagnosen mehr, warum bekomme ich das dann trotzdem nicht hin? Bin ich doch so krank? (Wobei die alten Diagnosen wirklich nicht passen.) Habe ich überhaupt das Recht dazu, mich so schlecht zu fühlen? Müsste es nach all den Jahren nicht langsam mal gut sein?
Ich weiß nicht, vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein.
lg
Paula
PS: Hier gibt es doch Hochbegabte, die als Kassenpatient in Therapie sind, oder? Mag mir von euch vielleicht jemand erzählen, wie das bei euch läuft? Wird das berücksichtigt? Hat euer Therapeut/eure Therapeutin Verständnis dafür und geht darauf ein?
Berichte und Austausch gern auch per PN.
Okay, ich finde es gerade ziemlich erbärmlich, diesen Thread zu schreiben, denn eigentlich sollte ich allein zurecht kommen, wahrscheinlich werde ich mich in Grund und Boden schämen, aber mir fehlt gerade jemand, mit dem ich das besprechen könnte, obwohl ich nicht mal weiß, ob es wirklich nötig ist. Aber es trotzdem zu versuchen, kann wohl nicht schaden. Hoffe ich. Und ich hoffe, es wird nicht all zu chaotisch. (Das ist wohl nun irgendwie die Fortsetzung des Threads, den ich vor einer Weile im Depressionsbereich geschrieben hatte. Ich hoffe, es endet nicht wieder genauso.)
Ich wollte nie wieder in eine Klinik, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Nicht, weil ich eine Rundumbetreuung bräuchte, sondern weil ich Kliniken immer noch mit Hilfe verbinde. Das gleiche bei ambulanter Therapie.
Die Probleme dabei:
- (Wahrscheinlich sind einige schon genervt davon, trotzdem: ) Ich habe wahnsinnige Angst, wieder eine falsche Diagnose zu bekommen. Mir wurde Borderline diagnostiziert, obwohl ich keine BPS hatte, Borderline bedeutete für die Fachleute, an die ich geraten bin, unheilbar krank, weshalb es für mich keine Hilfe, sondern nur Verwahrung gab. Einmal ging es so weit, dass man mich auf die Geschlossene gesperrt hat, obwohl ich keine Gefahr für mich oder andere war. Ich war nicht lang dort, weil auch die Stationsärztin und die Schwestern nicht wussten, was ich da soll, trotzdem will ich so was wirklich kein zweites Mal erleben.
Es hat fünf Jahre gedauert, bis ich die Diagnose im letzten Jahr endlich losgeworden bin. Soweit man eine Diagnose eben loswerden kann.
Aus verschiedenen Gründen ist es leider nicht unwahrscheinlich, dass so was wieder passiert.
- Mir wurde im letzten Jahr von drei Therapeuten gesagt, dass ich austherapiert sei. Auch ohne dass ich eine Therapie gemacht habe, die mir geholfen hätte, gäbe es nichts mehr, was sie mir sagen könnten, das ich nicht schon wüsste. Ich komme immer wieder an den Punkt, an dem ich denke, dass ich Hilfe bräuchte, dass es da noch irgendwas und irgendwen geben muss, der mir helfen kann, aber wenn ich dann mit jemandem rede, bekomme ich die beschriebene Reaktion.
- An wen könnte ich mich noch wenden? Spezialisten fallen weg, weil ich die selbst bezahlen müsste, Fahrtkosten kämen auch noch dazu, damit ist das einfach zu teuer. Die Beratungsstelle hier, Therapeuten, Kliniken... neben der Angst, dass es wieder schief geht, wüsste ich gerade gar nicht, was ich sagen und wonach ich suchen sollte, weil ich keine Ahnung habe, was mein Problem ist.
Und... ja, jetzt weiß ich - mal wieder - nicht weiter.
Ich habe mich in den letzten Jahren eigentlich fast nur im Kreis gedreht. Dann ging es mir eine Zeit lang besser, bis im letzten Jahr alles wieder zusammen gebrochen ist. Dann kam vor einer Weile erst die Angst wieder und jetzt weiß ich gar nicht mehr, was mit mir los ist. Ich bin psychisch komplett erschöpft. Nicht motivationslos, ich bin auch nicht depressiv, mir ist völlig die Kraft ausgegangen und ich halte nichts mehr aus. Wirklich gar nichts, so dass ich vor zwei bzw. drei Tagen nach Jahren wieder Panikattacken hatte. Die erste kam, weil ich wütend war, die zweite und dritte, weil in den Momenten - warum auch immer - anderweitig emotional alles zu viel war. Jetzt ist es so, dass sich die nächste schon ankündigt, sobald ich nur daran denke, irgendetwas zu tun. Ich denke daran, aufzuräumen, zu lesen oder so was und bekomme Herzrasen. Ich habe keine Angst dabei, aber eben alle anderen Symptome, Herzrasen, dieses Panikgefühl, ohne dass ich Angst vor etwas hätte,...
Ich mache jetzt seit vorgestern gar nichts mehr, weil es nur dann weg geht und weg bleibt, ich liege im Bett, schlafe, lasse mich von irgendwas berieseln,... aber es wird nicht besser.
Kennt das jemand und weiß was das ist, woher es kommen und vor allem, was man dagegen tun könnte? Natürlich suche ich hier nicht nach einer Diagnose, ich brauche nur Denkanstöße, um das zu verstehen, damit ich etwas dagegen tun kann.
Was Therapie angeht, den Teil des Postings habe ich gestern geschrieben und zweifle jetzt schon daran. 'Austherapiert' heißt doch eigentlich, dass man gesund sein und funktionieren müsste. Ich habe auch keine 'schlimmen' Diagnosen mehr, warum bekomme ich das dann trotzdem nicht hin? Bin ich doch so krank? (Wobei die alten Diagnosen wirklich nicht passen.) Habe ich überhaupt das Recht dazu, mich so schlecht zu fühlen? Müsste es nach all den Jahren nicht langsam mal gut sein?
Ich weiß nicht, vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein.
lg
Paula
PS: Hier gibt es doch Hochbegabte, die als Kassenpatient in Therapie sind, oder? Mag mir von euch vielleicht jemand erzählen, wie das bei euch läuft? Wird das berücksichtigt? Hat euer Therapeut/eure Therapeutin Verständnis dafür und geht darauf ein?
Berichte und Austausch gern auch per PN.