Hey ihr alle,
in letzter Zeit ist bei mir irgendwie ziemlich viel schief gelaufen und ich bin verdammt froh in psychotherapeutischer Behandlung zu sein. Meine Thera ist nett und ich fühl mich auch wohl, aber ich vertrau ihr irgendwie nicht. Also ich denk schon das die "Chemie stimmt" und ich weiß auch, dass man für Vertrauen Geduld braucht, aber ich hatte meine 6. Stunde bei ihr und mir fällt es immernoch schwer über gewisse Dinge zu reden, weil sie mir irgendwie peinlich sind. Ich will doch aber vorwärts kommen und will eigentlich keine Mauer um mich haben. Ich will gerne mit ihr über so viel reden, weil mich diese Dinge einfach unglaublich belasten, aber wenn ich dann vor ihr sitze krieg ichs einfach immer nicht hin...
Kennt ihr das? Kann ich irgendwas dagegen machen? Oder muss ich einfach mehr geduld haben?

viele Grüße
die Vielleicht.

Hallo vielleicht.

Bei mir selber hat es 2 Jahre gedauert, bis ich bei meiner Thera in der Stunde wirklich über die "schlimmen" Dinge reden konnte.

Was sie mir angeboten hat war ihr eine Mail zu schreiben, wenn es Dinge gibt, über die ich so persönlich nicht reden kann. Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit.

Oder du nimmst dir ein Blatt mit zur Stunde, auf das du vielleicht grob Stichpunkte schreiben kannst, oder ein paar Sätze. Das Blatt kannst du dann entweder als eigene Stütze nehmen, oder ihr geben, damit sie es sich durchlesen und dich vielleicht dann ein paar Dinge fragen kann.

Mir viel es immer leichter, auf Fragen zu antworten, bis dann irgendwann in der Stunde der "Knoten geplatzt" ist und ich einfach alles rausreden habe.

Liebe Grüße, Dragonfly

Hi

Nach 6 Stunden hatte ich auch noch nicht soviel Vertrauen zu meinem Therapeuten, das ich alles erzählen konnte. Das hat bestimmt 6 Monate, wenn nicht länger gedauert.

Nur weil sie Therapeutin ist, baut sich das Vertrauen ja nicht unbedingt schneller auf als im normalen Leben.

Das mit dem aufschreiben find ich gut, ich bin ja aufschreib-fan *g*

Hey,
danke für eure antworten:)
das mit dem Aufschreiben habe ich schonmal überlegt, aber ich glaube ich würde es nicht hinkriegen, da mit Zettel vor ihr zu sitzen..
ich will mit ihr eigentlich Dinge besprechen, die gerade aktuell und mich aktuell fertig machen.. aber mir ist das irgendwie peinlich. Ich finde es so unglaublich schwer zu sagen, dass es mir nicht gut geht..
und ich bin so extremst ungeduldig. ich will weiterkommen, ich will ihr endlich vertrauen...

liebe grüße
die Vielleicht.

Das erinnert mich jetzt gerade auch an meine zweite Thera.
Dadurch, dass die Erste nämlich von meiner Mutter angeordnet wurde, habe ich die Therapeutin die ganze Zeit belogen, meine Mutter meinte immer, bei uns zuhause lief außer dem Waschzwang alles glatt und ich hab halt ja gesagt, weils einfacher war.
Bin damit auch durchgekommen.
Irgendwann gings aber nicht mehr und ich hab mich an die Beratungslehrerin gewandt.
Hab bei der aber auch 2-3 Monate gebraucht, bis ich so ein paar belastende Sachen sagen konnte (Gott sei Dank, nichts was mit M*ssbr**ch und v*rg*w*lt*g}ung zu tun hat, aber trotzdem schlimm für mich jedenfalls, hatte mit familiärer Gewalt zu tun, deshalb verstehe ich es auch, wenn gerade Leute, die weitaus Schlimmeres erlebt haben, seeeehr lange kein Vertrauen fassen können).
Die hat dann Hilfe geholt...
Ausgerechnet bei der oben genannten Therapeutin xD
Naja, dieses Mal war die Situation ganz anders und ich konnte ihr auf einmal vertrauen, auch wenn ich ihr vieles nicht gleich gesagt habe. Von SVV haben die beiden über meine Sportlehrerin erfahren
Schließlich kam ich zu einer neuen Therapeutin (Die oben genannte, war mehr eine "Psychologische Beraterin").
Und zu der habe ich ehrlich gesagt, jetzt so nach 4 Wochen auch noch kein recht allzu großes Vertrauen.
Ich antworte schön brav, auf die Dinge, die sie mich fragt, aber von mir aus erzähle ich nix und bei meinen Antworten bin ich auch recht knapp, aber das kommt noch, dauert halt. Von der Gewaltsache weiß die auch noch nix ich will auch dieses Mal die Klappe halten, weil meine Mutter sonst wütend auf mich wird...

Tipp wäre von mir (Hab ich dann bei der Lehrerin und Beraterin so gemacht), die Sachen eben alle mal zu sammeln (aufschreiben) und langsam voraN*rb*iten. So hab ichs auch mal gemacht. Als erstes natürlich die weniger schlimmen Sachen, und dann...
Muss ja nicht alles auf einmal sein
Und wenn das Blatt sich mit Haken füllt, ist das irgendwie schön. Außerdem könntest du dir positive Dinge vorstellen, die passieren könnten, wenn du es ihr sagst.
(Muss ja jetzt nicht sein, dass du im Lotto gewinnst, dann bist du nachher enttäuscht, sondern Sachen wie:
Ich würde mich erleichtert fühlen.
Es gäbe jemanden, der mich verstehen würde.
...)
Oder du erzählst ihr solange nichts, bis du es nicht mehr aushälst, was auf jeden Fall passieren wird.

Kopf hoch, du schaffst das!
(Wenn du plaudern willst... PN)
Und denke daran: Vertrauen kann man nicht erzwingen, sowas muss wachsen, akzeptiere das

LG S.T.

Ich wünsch dir viel Glück noch. Sei stark!

Hi vielleicht,

ich bin seit einem Jahr bei meiner Thera und es fällt mir heute noch schwer über gewisse Dinge zu sprechen...
Ich glaube das is einfach so - und das is auch völlig ok so.
Und trotzdem solltest du versuchen daran zu arbeiten.
Vtl. sagst du ihr einfach auch mal zu Beginn einer Stunde, dass du ihr manche Dinge nicht erzählst, die du ihr gerne erzählen würdest aber es dir unglaublich schwerfällt, dann entwickelt sich meist ein Gespräch darüber wieso das so is oder so und am Ende fällt es dann leichter - is bei mir auch so.

lg