,,freunde'', aber keine freunde. traurige Sache...

      ,,freunde'', aber keine freunde. traurige Sache...

      Hallo zusammen,
      weiß noch gar nicht worauf ich mit diesem Beitrag hinaus will. Vielleicht mag ich mich einfach mal jemandem mitteilen. Vielleicht mag ich, dass MIR mal zugehört wird und man sich - wenn auch nur kurz - mal Gedanken um MICH macht.

      Wo fange ich an. Früher. Ich war schon immer die etwas in sich gekehrtere, ruhigere, zumindest was Gefühle anging. Hatte schon immer Angst davor Schwäche zu zeigen und möglicherweise v*rl*tzt zu werden. Hab nie richtig über meine Gefühle sprechen können.
      Mit 13 ging bei mir das svv los. Damalige Freunde dies bemerkt haben, haben sich natürlich gesorgt... und somit war der erste Schritt getan um vielleicht doch mal tiefgehendere Gespräche mit mir zu führen.
      Hatte leider ein paar Freunde in denen in mich getäuscht habe und letztlich auch enttäuscht wurde... folglich habe ich mich nur noch mehr verschlossen und das svv wurde auch nicht besser.
      So 3 Jahre später hab ich mit dem R*tz*n aufgehört, alles W*nd*rbar, hatte wenige, aber relativ gute Freunde, war eigentlich glücklich...
      ...aber nur eigentlich. Ich saß so oft zu Hause und hab darauf gehofft, dass jemand einfach mal nur zum Reden vorbeikommt...aber nein...ich wurde zwar immer mit eingeladen beim Weggehen, oder ja, auch manchmal zum Reden, aber dann nur über DEREN Probleme. Bei mir wurde sich nie große Mühe gegeben meine Schale zu knacken...Aber warum?! Wieso bin ich immer diejenige die zuhören soll?!

      Nun ja. War mit meinen Gefühlen also immer für mich allein. Habs nie gelernt von selbst mal auszupacken. NIEMALS SCHWÄCHE ZEIGEN!
      Vor nem Jahr begann ich dann sehr stark abzunehmen... und siehe da: man hat sich auch mal wieder mit MIR anständig unterhalten!! Ob ich denn Probleme habe...etc.
      Zum k*tz*n fand ich das.
      Fands so sehr zum k*tz*n, dass ich es geschafft habe innerhalb einem Jahres eigentlich so gut wie keine richtigen Freunde mehr zu haben.
      Meine damalige Beziehung ging daran kaputt....war nur noch die sportsüchtige, kranke, die eh keine Lust hat mit wegzugehen, oder alleine was mit ihrem Freund zu machen..
      Aber scheisse ja, so wars auch. Hab mich nur noch für mich selbst interessiert und meine wenigen Freundschaften nicht mal annähernd gepflegt. Mein Freund war mir plötzlich egal. Liebe? Keine Ahnung wo die hin is
      Und JETZT fällt mir das auch auf. Jetzt weiss ich wie bescheuert ich mich verhalten habe...wie krank einfach nur.

      Und jetzt will ich das ändern... will den Leuten die mir was bedeuten zeigen, dass sie mir wichtig sind... versuche ihnen bei Problemen beiseite zu stehen...ZUZUHÖREN!! und genau da liegt auch schon wieder das Problem, immer nur zuhören!!!
      Ich gebe mir wirklich Mühe...versuche auch von mir zu erzählen, gebe mir größte Mühe, aber irgendwie interessierts keinen.
      Ich hab einfach so ne Angst, dass ich eig. niemandem was bedeute. Dass ich alleine bin...Wenn ich nicht mehr weiter weiss und mit der ganzen Situation nicht mehr klar komme, will ich am liebsten jemanden anrufen/besuchen und mich richtig ausheulen... aber ich habe keinen!!!!!! Das tut mir so weh.
      Ich weiß nicht wie ichs hinbekommen soll, dass meine sog. ''Freunde'' auch mal von alleine auf mich zu kommen... mich nur mal in den Arm nehmen...
      Ich hör mir alle Probleme an, mach mir Gedanken, Sorgen, kümmer mich...
      Aber jetzt kann ich nicht mehr... pack das einfach nicht mehr. Eine Freundin vertraut mir z.b. in Sachen svv sehr stark und kann mit mir über ihre Gründe und Verhalten reden; dafür beW*nd*re ich sie...sie wirkt befreiter wenn sie darüber gesprochen hat...
      Das Thema macht mich echt nachdenklich...belastet mich auch ein Stück weit...aber sagen kann ich ihr das nicht...will ja für sie da sein...
      Ich bin immer für andere da. Aber andere zu wenig für mich. Tut echt weh. Will nicht der Ort sein an dem alle IHRE Probleme abstellen. Macht mich kaputt.

      Wünsch mir, dass ich es irgendwie schaffe, dass sich Freunde, WAHRE Freunde mal WIRKLICH für mich interessieren...
      Wünsch mir, dass ich es schaffe Freunde an mich ran zu lassen (falls sie es mal ernsthaft probieren würden...)
      Wünsch mir, dass ich es schaffe alles raus zu lassen, mich fallen lassen zu können
      Wünsch mir, dass ich nicht immer diese verdammte Angst davor habe v*rl*tzt zu werden!!!
      Wünsch mir tolle Freunde zu haben
      Und natürlich wünsch ichs mir selbst eine tolle, wichtige, wahre Freundin für andere zu sein....


      Ich weiß nicht ob das was ich geschrieben habe wirklich Sinn ergab. Aber es tat gut. Wenn ich schon nicht reden kann, dann vielleicht schreiben.
      Vielleicht hat ja jemand nen Rat für mich wie ich die momentane Situation mit meinen Freunden endlich verbessern kann.

      Liebe Grüße
      deep
      Protect Me From What I Want... (Placebo)
      Hallo deep,

      konkrete Tipps, wie du die Situation zu deinen Freunden verbessern kannst, habe ich nicht. Mich haben nur deine Zeilen angesprochen, und wenn du es erlaubst, möchte ich dir ein paar meiner Gedanken, die im Moment so durch meinen Kopf schwirren einfach daneben stellen.

      Ich empfinde deine Zeilen wie die Beschreibung eines Status Quo. Und ich finde es gut, wenn man für sich zunächst einmal seinen Status feststellt, bevor man sich auf den Weg macht. Denn ich finde auch, dass du bereits den ersten Schritt auf vielleicht deinem neuen Weg gemacht hast. Wie das? Indem du hier deine Gedanken und deine Empfindungen geschrieben hast, und damit entgegen deiner sonstigen Vorgehensweise ein großes Stück von dir gezeigt hast. Und genau diesem großen Stück möchte ich ein kleines Stück dazustellen.

      Jede Reise in ein neues Land fängt mit dem ersten Schritt an, der Überlegung, was habe ich und was brauche ich. Das meine ich mit dem Status Quo. Und mir zeigt es, dass du dich auf diese Reise machen willst. Was du hast, weißt du, was du brauchst, spürst du.

      Ein neues Land beinhaltet sicher auch immer Unwägbarkeiten, was da auf einen zukommen kann, aber eigentlich kannst du nur Erfahrungen für dich sammeln. Die Erfahrung, in deiner bisherigen Weise vorzugehen, hat dich in eine momentane Sackgasse geführt, wie ich aus deinen Zeilen lese. Jetzt suchst du nach dem anderen Weg. Und ich könnte mir vorstellen, dass dieser Weg vielleicht "Forderung" heißt. Du hast bisher gegeben, gefragt oder ungefragt, und warst der Kummerkasten der Nation.
      Was hindert dich daran, klar deine Forderung auf den Tisch zu legen. Neue Spielregeln deines Miteinander mit deinen Freunden zu formulieren. Du spürst das Defizit deiner bisherigen Vorgehensweise, also dreh sie um. Es wird deine Freunde überraschen, wenn du plötzlich um die Ecke kommst und eben genau das für dich einforderst, was du bislang nicht oder nur in unzureichendem Maße für dich bekommen hast. Nämlich uneingeschränkte Aufmerksamkeit für dich und deine Gedanken und Gefühle.

      Meine Aufmerksamkeit hast du erreicht.

      Vielleicht ist das auch der Weg - der neue Weg zu deinen Freunden. Hier hast du klar deine Situation beschrieben und du kannst deswegen Gedanken und Antworten dazu bekommen. Ich habe mal gelernt, dass man es auch mal sagen oder sogar fordern muss, wenn man in den Arm genommen werden will. Und nach und nach wird sich die einzelne Forderung zu einer Vorgehensweise vereinen, eben zu einem neuen Weg. "Nur wenn du bisher rechts herumgegangen bist, woher sollen deine Freunde jetzt wissen, dass du eigentlich links herum möchtest." Du solltest mit ihnen darüber sprechen.

      Ich habe mal in im Krankenhaus einen Mann kennengelernt, einen supergescheiten Kopf mit super Gedanken, der auch super reden konnte. Er hat für mich alles in den Schatten gestellt, was ich bis dahin kennengelernt habe. Aber auch er fuhr nur immer rechts herum. Ich hab mir dann mal erlaubt ihm zu sagen, er soll doch mal versuchen links herum zu fahren. Das war sicher erst mal total ungewohnt für ihn und verunsicherte ihn selbst und auch die anderen um ihn herum. Aber er hat es versucht.

      Und vielleicht bist du geneigt, nach der ersten Kurve linksherum zu sagen, es ist alles Quatsch. Aber du solltest es wieder und immer wieder versuchen. Und einmal klappt es dann mit der neuen Runde links herum. Es ist die gleiche Strecke, der gleiche Weg, den du jeden Tag gegangen oder gefahren bist, aber doch werden es total neue Eindrücke sein.

      Hab du den Mut und versuche für dich, links herum zu fahren.

      Einfach so ein paar meiner Gedanken zu deinen Zeilen.
      lg Elfenspiegel
      Hey Elfenspiegel,
      danke für deine tolle Antwort. Scheinst dir ja echt Gedanken gemacht zu haben ;)
      Aber du hast Recht. Auch ich habe ein Recht darauf etwas zu fordern. Und gestern Abend ist mir das zufälligerweise schon ganz gut gelungen =) muss zugeben, dass ne Menge Alkohol im Spiel war, aber ist ja egal, hauptsache ist, dass ich die ein oder andere zum Umdenken gebracht habe..
      Wenn sie wollen können sie mir gegenüber scheinbar auch respektvoll umgehen.
      Habs ebenfalls (betrunken) geschafft etwas von mir preizugeben... und zu meiner Überraschung bekam ich ne Umarmung und sorgende Worte... ich wurde nicht mal enttäuscht =). War jedenfalls ein echt schönes Gefühl :thumbsup:

      Jetzt gilt es: dran bleiben und hoffen, dass es mit den Beziehungen zu meinen Freunden endlich bergauf geht!
      Aber dein Beitrag wird mir in Erinnerung bleiben! Ich werde versuchen öfter links herum zu fahren ;)
      und wenns nicht klappt sollte ich vielleicht neue Menschen kennenlernen. Menschen, denen ich von Anfang an so gegenübertrete wie ich es mir momentan bei meinen aktuellen Freunden wünsche.

      Also nochmals vielen, vielen Dank für deine Anwtort!!

      LG deep
      Protect Me From What I Want... (Placebo)