Beziehung - Borderline - Umgang

      Beziehung - Borderline - Umgang

      Hallo ihr da draußen,
      kurz zu meiner Situation: Ich bin inzwischen 19 und war früher schon einmal wegen meinen eigenen Problemen (SVV und co.) hier im Forum angemeldet. Jetzt habe ich den Weg hierher zurück gefunden, weil meine Beziehung unter der Störung meines Freundes leidet: Er ist Borderliner, kombiniert mit anderen Störungen (kein Hirngespinst - entsprechende Diagnosen sind gestellt worden). Das äußert sich beispielsweise wie folgt:
      Beispiel 1: Er wird, vor allem wenn er Alkohol trinkt (macht er sehr gerne) sehr schnell aggressiv, auch schon wegen Kleinigkeiten. Wenn wir dann miteinander reden, schreit er mich entweder durchgehend an, auch wenn ich "nichts dafür kann" oder tritt gegen Gegenstände. Mit ihm zu diskutieren ist aussichtslos; er ist sich immer 100%ig sicher, im Recht zu sein. Ich solle das dann einfach so hinnehmen, er kann ja nichts dafür, stimmt ja soweit auch. Mein Stolz sagt mir aber was anderes... Er sagt außerdem auf der einen Seite zu mir, dass er in solchen Phasen nicht mit mir reden will, auf der anderen Seite meint er aber auch, dass ich ihn dann davon überzeugen soll, dass es vielleicht besser ist.
      Beispiel 2: Ich habe schon mit ihm über diese(s) Problem(e) gesprochen. Er hört dann immer eine Zeit lang zu und macht dann dicht, will am liebsten nichts mehr von mir wissen. Ihm ist in diesen Momenten vollkommen klar, dass die Probleme mit der Störung zu tun haben, und das ist ihm wohl irgendwie unangenehm. Er ist dann richtig v*rl*tzt, tieftraurig und verhält sich wie ein kleines Kind, das etwas Schlechtes getan hat. Nur: totschweigen ist wohl auch nicht die richtige Methode... oder?
      Und genau hier ist meine Unsicherheit, quasi der Grund für diesen Post. Ich bin mir sicher, dass ich mit ihm zusammen sein möchte, das ist nicht der Punkt. Das Problem ist eher, dass ich keine Ahnung habe, wie ich mit seinen "Phasen" zurechtkommen soll. Denn einfach ignorieren kann ich sie nicht! Hat jemand von euch Erfahrungen zu diesem Thema, bzw. haben Betroffene (v.a. mit Wutausbrüchen) Tipps, wie ich mich verhalten kann, ohne ihm w*hz*t*n? Mein eigener Ansatz wäre, mir selbst Gedanken über sein Verhalten zu machen, damit ich in bestimmten Situationen angemessen reagieren kann; wenn möglich, ohne viel mit ihm zu reden, weil ihn das immer sehr belastet.

      Liebe Grüße - und vielen Dank, sei es auch nur fürs Lesen,
      honeyhoneysweetheart
      Hi honey :)

      ich selbst hatte nie einen Freund der Bordi war, deswegen kann ich dir nur sagen, wie ich es versuchen würde.
      Er kann vielleicht nichts für seine Störung, er kann aber sehr wohl was dafür nicht daran zu arbeiten. Würde es ihm umgekehrt gefallen, wenn du ihn ständig anschreist und gegen irgendwelche Sachen trittst, die dann womöglich auch noch kaputt gehen?
      Es einfach hinzunehmen weil "Kann ich ja eh nix machen" ist zu einfach. Zu verlangen das der Partner es akzeptiert ist unfair.

      Wenn er nicht mit sich reden lassen will, dreh dich um und geh. Sag er kann sich gerne melden, wenn er sich beruhigt hat. Das ist eine der "da muss ich wenig reden" Variationen die mir gerade so einfallen.
      ER muss sich klar werden, dass das Bordigefühl gerade die Oberhand hat.

      Sich trotzig, v*rl*tzt usw zu verhalten wenn man auf die Probleme angesprochen wird ist, finde ich, nachvollziehbar. Dennoch muss er irgendwann begreifen das ER es ändern kann bzw muss. Sonst steht er eventuell irgendwann ohne Freundin da. Und immer nur zumachen bringt keinen weiter. Die Wahrheit tut eben manchmal weh...
      hi there =)

      danke für die schnelle Antwort, scheint recht passend zu sein, zumindest wenns mal wieder brenzlig wird. :thumbsup:

      Eine Grundsatzdiskussion á la "Beziehung mit BL - möglich oder nicht" loszubrechen, wäre Quatsch. Nur: Inwiefern ist es denn möglich, BL zu "ändern" bzw. "umzulernen"? Oft liest man ja, dass Theras eher weniger erfolgsversprechend sind. Von allein ändern? Und muss das von ihm aus kommen, wie unterstütze ich ihn am besten? ?( Du meinst ja mit Härte, aber er hat recht wenig Selbstvertrauen, das er mit gespieltem Selbstbewusstsein zu überdecken versucht. Und ich will ihn ja nicht fertig machen, sondern ihm helfen! Ist da Härte das richtige?

      merci
      Huhu :)

      Viele Bordis haben gute Erfolge zum Beispiel mit DBT oder Verhaltenstherapie. Ob eine Therapie erfolgsversprechend ist oder nicht, denke ich hängt auch viel davon ab ob man wirklich etwas ändern will. Dann an dem Therapeuten und der richtigen Therapieform. "Heilen" wäre vielleicht auch übertrieben, aber man kann lernen damit umzugehen (Zum Beispiel die Wut kontrollieren die auch schon bei Kleinigkeiten auftaucht :D )

      Naja, Härte meinte ich jetzt vielleicht nicht unbedingt :D Aber (jetzt mal wirklich übertrieben gesagt) *tätschel tätschel oh du armer bordi, bitte bitte sei wieder lieb" bringts ja auch nicht wirklich. Auch einem Bordi darf man sagen STOPP! Bis hier und nicht weiter. Damit machst du ihn nicht nieder, du zeigst ihm nur seine bzw deine Grenze.
      Wenn er sich dann beruhigt hat, kannst du ja wieder für ihn da sein.

      Vielleicht hat hier noch jemand anderes ein paar Ideen :)
      Hey :)

      sky schrieb:

      Naja, Härte meinte ich jetzt vielleicht nicht unbedingt :D Aber (jetzt mal wirklich übertrieben gesagt) *tätschel tätschel oh du armer bordi, bitte bitte sei wieder lieb" bringts ja auch nicht wirklich. Auch einem Bordi darf man sagen STOPP! Bis hier und nicht weiter.
      Ich denke das trifft genau den Kern des Ganzen. Ich kenne es umgekehrt, sprich ich bin der Bordi und mein Freund hatte früher oft (und hat gelegentlich heute noch) unter meinen Wutausbrüchen zu leiden :love: . Es ist definitiv viel besser geworden, seit ich in Therapie bin und lerne besser mit meiner Wut umzugehen und die Notbremse zu ziehen bevor ich mit Dingen werfe^^ aber mein Freund hat auch einiges dazu getan; er setzt mir freundlich und liebevoll aber bestimmt Grenzen (anstatt auf das von mir im Wutanfall gesagte sofort persönlich zu reagieren und die Sache damit hochzschaukeln) und redet manchmal mit derart beruhigenden Worten auf mich ein, dass ich irgendwann einfach lachen muss, weil er klingt wie ein Hobbypsychologe was die Situation dann auch oft deeskaliert. So muss er sich nicht doof/ oder in seinem Selbstwertanspruch/Stolz angegriffen fühlen und ich komme wieder runter. Ich glaube es bringt nicht viel, sich auf eine Diskussion einzulassen wenn die Rakete Wutausbruch einmal gestartet ist, man sollte das Thema einfach nochmal aufgreifen, wenn sich die Gemüter (oder zuminest das des Bordis^^) beruhigt haben, denn denke nicht, dass es richtig wäre seinen Willen auf diese Art durchzusetzen. Ich hoffe sehr mein Punkt ist angekommen,denn ich bin sehr müde (und gerade in mein Auslandssemester gestartet und verlerne deutsch zu sprechen^^)
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