Diagnose dissoziative Identitätssörung

Liebe Paula,

danke für die Antwort und den Link auf den Thread.

Ich weiß schon, dass es die massiven Traumata auslösen, sowie auch bei mir die Dissoziationen durch das Trauma des s.M. in der Kindheit ausgelöst hat.

Das mit den Persönlichkeitsanteilen und dem Entstehen der multiplen Persönlichkeit verstehe ich nicht ganz. In dem Text vom Link steht doch auch:

Durch die Aufspaltung wurde erreicht, dass ein anderer Persönlichkeitsteil relativ unbelastet den Alltag leben und erledigen kann. Ein multiples System funktioniert also vor Allem dadurch, dass es ein empfindliches Gleichgewicht zwischen belasteten und unbelasteten Anteilen gibt.

das zwischen belasteten und unbelasteten Anteilen ist auch bei mir so....einer nicht multiplen Persönlichkeit. Nur dass ich keine Amnesien habe zwischen den Anteilen. D.h. ich weiß immer: jetzt ist mein Berufs-Anteil da....sonst könnte ich gar nicht in meinem Beruf arbeiten mit dem Trauma z.B. und mein mutter-Anteil, der auch unbelastet vom Trauma sein Bestes versucht. Der Kind-Anteil in mir ist der v*rl*tzlichste usw.....


Oder entstehen bei der DIS tatsächlich ganz neue und unbekannte Persönlichkeiten, die nicht vorher ein eigener Persönlichkeitsanteil waren? Das kann ich mir nicht vorstellen, wie wird er in der Person denn inspiriert? Entsteht er nicht innerpsychisch? Dann kann er nur aus der Person kommen und ist damit ein - nicht integrierter - Persönlichkeitsanteil?
Scheinbar ist die Auswirkung des Traumas derart stark, dass hierfür sogar eine Amnesie zwischen den Anteilen sein MUSS. Um zu überleben. Das kann ich gut nachvollziehen, das ist natürlich klar!

Mir liegt das sehr am Herzen, merke ich. Und ich wünsche allen Betroffenen, dass sie gut klar kommen und viel geliebt werden!

Ich arbeite selbst im therapeutischen Bereich, habe aber damit keinen Kontakt. Ich hab mir aber ein Buch bestellt über "Strukturelle Dissoziation" darin ist die DIS auch beschrieben. Ich bin sehr gespannt darauf.

LG whiteswan

Hallo Graf Zahl!
Vielen Dank für deine Nachricht. Ich habe sie denke ich verstanden und werde sie mir zu Herzen nehmen.

Die Anteile bei einer DIS sind nicht mit solchen zu vergleichen die jeder Mensch hat.
Oft gibt es da bestimmte Aufgaben, z.B. eben auch der Alltag, aber es muss nicht sein. Alltagsleute sind häufig nicht massiv traumatisiert. Sie können aber trotzdem psychische Probleme haben, weil sie ja auch in den meist schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen sind.
Bei Unos (also Menschen ohne DIS) sind die Anteile ja bewusst. Man kann sie steuern, man ist immer noch man selbst nur eben in einer anderen Rolle. Aber Alltagsleute z.B. sind bei der Arbeit auch anders als wenn sie sich mit Freunden treffen.
Wenn eine DIS entsteht, dann ist noch gar keine feste Persönlichkeit vorhanden. Deswegen entsteht sie so früh. Die Meinungen wann gehen etwas auseinander, aber im Allgemeinen sagt man, dass eine DIS bis etwa 5 Jahre entstehen kann. Es mag Fälle geben, wo sie später entsteht, aber immer nur dann, wenn die Persönlichkeit noch nicht richtig entwickelt ist. Bei Teenager z.B. würde keine mehr entstehen können. Die sind zu gefestigt in ihrer Persönlichkeit.

Zudem entsteht eine DIS auch nur dann, wenn massive traumatische Erlebnisse über längere Zeit geschehen. Das Kind würde es vermutlich nicht überleben, wenn es sich nicht aufspaltet. Und diese Anteile agieren selbstständig. Sie haben eigene Vorlieben, oft einen eigenen Stil, können andere Sachen gut. Es lassen sich im EEG auch Unterschiede bei unterschiedlichen Anteilen finden. Allergien können variieren usw.


War jetzt glaube ich ein wenig durcheinander und hier vielleicht auch nicht ganz passend, aber wollte die Fragen nicht so unbeantwortet stehen lassen.

Danke dir sehr Shania!

Das war sehr aufklärend und für mich aufschlussreich. Ich hoffe auch, dass es nicht der falsche Platz war, danach zu fragen? Jetzt verstehe ich das viel besser....das mit dem frühen Beginn leuchtet mir ein!

LG whiteswan

Ich denke es war völlig ok dass du hier nach gefragt hast.
Wo denn sonst?

Ein liebes Danke sadeye, das beruhigt mich!

Ich will hier nicht gegen Forenregeln verstossen und hatte danach das Gefühl, vielleicht geht das schon zu sehr in Richtung fachliche Fragen.

Für mich immer etwas schwierig die eigene Geschichte - als ehemals m*ssbr**cht*s Kind, heute in Traumatherapie, wo vieles wieder aufbricht - von meiner Tätigkeit in der KJP zu trennen. Einerseits suche ich Antworten und Hilfe wegen meiner eigenen Dissoziationen (der "üblichen") und andererseits sind da gleichzeitig auch immer berufliche Fachfragen, die dann auftauchen. Aber ich bemühe mich, entweder meine Hilfe-Äußerungen zu definieren oder das anderen-mit-meinem-Wissen helfen, zu trennen.

LG whiteswan

Ich kann deine Sorten ser gut verstehen, aber vielleicht machen wir uns oft einfach viel zuviele Gedanken.
Ich hoffe das du ihr im Forum noch genügend Antworten auf deine Fragen, egal ob Beruflich oder privat, bekommst.
Denn eigentlich sind wir doch alle irgendwie am forschen.

Ja, da hast du recht sadeye....oft zuviele Gedanken, vor allem etwas falsch zu machen...aber die Forenhüter werden schon aufpassen Danke nochmal an dich. Ja, wir sind alle am Forschen, aber es ist bestimmt gut, sich immer wieder neue Fragen zu stellen, manchmal ist das schon etwas, was weiterhilft!

Schönen Sonntag!

whiteswan

Ich meinte das auch weniger wegen den Regeln, sondern vielmehr deswegen, weil es hier ja um sadeye und ihre Fragen und Probleme mit dem Thema ging.
Also eher von mir die Überlegung, ob das nicht eher in einen eigenen Thread sollte.

Ach so, Shania! Ja, das stimmt, das sollte man beachten....Es war sehr informativ für mich und bin froh, dass ich das kurz dazwischen schreiben konnte.

Danke schön!

LG whiteswan

Immer wieder gerne.