Diagnose dissoziative Identitätssörung

      Diagnose dissoziative Identitätssörung

      Hallo Ihr,
      heute bekam ich die Diagnose, sie schockte mich total.
      Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, denn aus "ich" wurde nun WIR.
      Ich weiß nur dass es mich unglaublich geschockt hat, doch warum weiß ich nicht.
      Vermutet hatte ich so was in der Art ja irgendwie schon, aber jetzt ist es so.
      Jetzt stellen sich so viele Fragen und ich fühle mich so verdammt verloren in dieser Welt.
      Es stellen sich die Fragen:
      Muss ich anderen davon erzählen?
      Wie erzähle ich es wenn?
      Wie gehe ich selbst mit dieser Diagnose am besten um?
      ...

      Wie seid ihr damit umgegangen?
      Ich würde mich über eure Nachrichten sehr freuen, denn vielleicht fühle ich mich dann nicht meht so verdammt verloren.
      Eure sadeye
      Hallo,

      Du brauchst niemandem davon erzählen wenn du nicht willst. Das ist ganz allein deine Entscheidung.
      Wie erzählen...das ist denk ich etwas schwieriger, weil das eben doch was ist was für "normale" Menschen so überhaupt nicht vorstellbar ist. Um ehrlich zu sein, ich wüsste auch nicht wie ich es jemandem erklären sollte.

      Und wie du damit umgehen solltest: Sieh es einfach als das was es ist: einen Namen für das, das du eigentlich schon gewusst hast.

      Liebe Grüße, al-line (hab die Diagnose auch mal bekommen, kannst mir ne PN schreiben wenn du magst)
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

      ~~~~~~~~
      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      Danke für eure Nachrichten.
      Ich werde versuchen mir klar zumachen dass ich mit dieser Diagnose arbeiten kann und vielleicht bald wieder ein ICH statt ein WIR sein kann.
      es scheint als wäre es in meinem Kopf angekommen aber dass es auch im Herzen ankommt das wird wohl noch eine Weile dauern.
      Achja, was ich gestern noch schreiben wollte:
      Ich bin nicht der Ansicht dass aus dem WIR unbedingt ein ICH werden muss. Vorrangig ist, dass ein annähernd normaler Alltag möglich ist- ob als ICH oder als WIR ist dabei egal. Was ich damit sagen will, es sollte nicht versucht werden auf Teufel-komm-raus alle Personen in einer zu integrieren (wobei ja die Frage ist ob das überhaupt geht?), solang es keine größeren Probleme und Einschränkungen gibt sehe ich keinen Grund warum man das WIR nicht belassen sollte.
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

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      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      Also,wir haben es jemanden erzählt einer damals sehr guten Freundin !
      Wir werden es niemanden mehr im aussen sagen,mit der freundin haben wir keinen kontakt mehr,ihr ist es zuviel!
      Ansonsten die die der körper gehört kann noch immer nur schwer akzeptieren das es uns gibt immer wieder zweifelt sie
      immer wieder sagt sie,nein ich bin mega vergesslich alzheimer.Im Moment ist es ganz gut sie steht zu uns aber das ist
      immer unterschiedlich es kommt drauf an wie sie sich fühlt usw.

      Kim

      ach ja und aus dem wir ein ICH machen !!! Das wollen WIR nicht keiner von uns,wir sind bereit das die die der körper gehört
      irgendwann vielleicht mal alles mitbekommt die wechsel,das sie keine zeitlücken mehr hat aber dazu braucht es vertrauen
      und naja,nein also ich möchte ich bleiben
      Liebe Kim,
      danke für deine nachricht.
      Ich weiß noch nicht ob ich irgendwann wieder ich werden will.
      Vielleicht kann ich mir darüber Gedanken machen wenn ich das WIR akzeptiert habe und mehr über das WIR weiß.
      Irgendwie kann ich verstehen das IHR nicht mehr EINS werden wollt. Ic kann es mir bei mir im Moent einfach noch nicht wirklic vorstellen, vielleicht liegt es daran dass ich meine neuen ICHs noch einfach nicht lang genung kenne. Also irgendwie schon aber die SIcherheit dass ich jetzt WIR bin habe ich erst seid Freitag.
      Mal sehen was aus dem WIR wird.
      Hallo sadeye,

      ich kann mir gut vorstellen (auch wenn ich selbst nicht betroffen bin) dass diese Diagnose zunächst erstmal ziemlich verwirrend und wahrscheinlich auch beängstigend sein muss.

      Ich habe in mehreren Büchern über das Thema DIS gelesen, dass manche "multiple Systeme" eine spezielle Art der Kommunikation nutzen, damit ein Austausch zwischen den Innenpersönlichkeiten auch im "außen" stattfinden kann, und zwar ein Buch oder Heft, in dem alle Innenpersönlichkeiten was reinschreiben dürfen, z.B. was sie gemacht haben, während sie draußen waren oder Nachrichten an andere Persönlichkeiten.
      Natürlich ist es wichtig, dieses Buch an einem Ort aufzubewahren, wo es zwar von den "Innis", aber nach Möglichkeit vielleicht besser nicht von anderen Menschen gefunden werden kann, mit denen man zusammen lebt. (Okay, das kommt natürlich darauf an, mit wem man zusammen wohnt)

      So viel erstmal von mir, bestimmt haben andere User dazu noch weitere Ideen ^^

      liebe Grüße & ich wünsch dir ganz viel Kraft, um damit umzugehen
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Danke für deine Nachricht.

      Ich hatte gestern Thera und wir haben angefangen ein Buch zu schreiben. In diesem Buch werde ich nun meine Persönlichkeiten benennen, sie kennen lernen und in dieses Buch soll ich auch schreiben wann welche Persönlichkeit "draußen" war.
      Es ist finde ich keine leichte aufgabe aber ich werde es versuchen.
      Oder habt ihr noch andere Ideen?
      Hallo sadeye,

      ich halte das mit dem Buch für eine sehr gute Idee. So könnt "ihr euch" erstmal näher kennenlernen und erfahrt mehr voneinander, wer wo herkommt und wie denkt/handelt und solche Sachen. Ich wage jetzt mal die Behauptung, dass das vorerst auch genügen könnte, wenn du nicht mehr machst in der Richtung, bezüglich deiner Frage, ob noch jemand andere Ideen hat. Du solltest es für den Anfang nicht überstürzen und dich erstmal an die Situation gewöhnen, dass ihr jetzt kommunizieren könnt und voneinander erfahrt. Ist aber nur meine Meinung, ich habe leider auch sehr wenig bis gar keine Erfahrung in der Richtung.

      Liebe Grüße und alles Gute,
      Speedy
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      ich finde die sache mit dem Buch eigentlich total klasse, es steckt aber auch viel arbeit darin.
      WIR wollen alles ziemlic genau aufschreiben, teilweise ist es echt schwierig. Aber WIR hoffen dass wir uns bald dran gewöhnen.
      Es fällt uns langsam einfach mit einander umzugehen. Auch wenn es teilweise Rückschläge gibt scheinen wir uns gut zu verstehen.
      Ich muss dazu jetzt spontan mal was sagen:

      Die Diagnose zu bekommen, bedeutet nicht, dass du plötzlich im "WIR" schreiben musst.
      Du bist immer noch du.
      Auch, wenn man sich bewusst ist, dass da mehrere sind- ich z.B. bin immer ein "ich" geblieben. Es sind nunmal mehrere "ichs". Aber deswegen musst du selber dir nicht deine Identität rauben und zwanghaft ständig von "wir" sprechen und mit "wir" schreiben.

      Ich finde das begnadet ausgedrückt auch irgendwie Schwachsinn und nur selten passend.
      Denn wenn "ich" etwas schreiben, dann bin ja auch "ich" gerade da. Ich bin hier, die anderen sind im Hintergrund, ich schreibe. Und es passiert nur selten, dass wirklich einmal mehrere vorne wären, was bedeuten würde, dass ich vielleicht doch mal ein "wir" schreiben würde.

      Du bleibst du. Mit deinen Erinnerungen, deinen Gefühlen, deinen Gedanken.
      Natürlich kannst du daran arbeiten, die anderen kennenzulernen. Zu lernen, wer sie sind, was zu ihnen gehört, zu erfahren, was dich in mehrere Teile zerrissen hat- du wirst erfahren können, wenn du es willst, wer du selber eigentlich bist, warum du da bist, ob du schon immer (seit der Geburt des Körpers) da warst oder nicht.
      Aber deswegen musst du nicht dich jetzt aufgeben und deine eigene Identität nicht mehr berücksichtigen.

      Du bist du, und du bleibst du.
      Und es liegt an euch, euch darüber klar zu werden, mit was ihr besser leben könnt- damit, nunmal mehrere zu seien, und immer mal wieder einem anderen den Vorrang und die Stimme des Körpers zu leihen, damit, nur einen von euch vorne zu lassen und den Rest im Körper selber agieren und existieren zu lassen mit ihren Gedanken, oder damit, wirklich eine Integration in einer Therapie anzustreben- was aber, finde ich irgendwie wichtig zu betonen, nicht unbedingt seien MUSS.

      Dir stehen viele Wege offen, und du hast Zeit.
      Und du bleibst immer noch du.
      sometimes you have to kind of die inside, in order to rise from your own ashes...
      Ich schreibe hier teilweise im WIR weil ich glaube dass es mir und auch anderen mein er ICHs einfach fällt so mi dem WIR um zugehen. Es tut uns leid wenn es dich stört, aber wir haben das Gefühl uns so besser zu kennen und es zu lernen.
      Du hast vor ca. 2 Wochen die Diagnose bekommen und weißt jetzt schon, was die anderen wollen und denken? Respekt.
      Ich kenne mehrere mit der Diagnose und bei niemandem ging es auch nur annähernd so schnell mit der Kommunikation.

      Ich kann mir übrigens vorstellen, dass es da auch welche gibt, die überhaupt nicht als "WIR" bezeichnet werden wollen.
      Ich jedenfalls finde das ganze etwas merkwürdig. Aber das ist nur mein Eindruck.
      die sonne die sterne tragen kunde von dir,
      jeder lufthauch erzählt mir von dir.
      jeder atemzug, jeder schritt
      trägt deinen namen weit mit sich mit....

      (schandmaul - dein anblick)
      Also ich versuche das ganze mal etwas genauer zu erklären falls ich es hin bekomme.
      Und ich schreibe auch im ICH.
      Ich habe die Diagnose vor ca.2oder 3 Wochen bekommen richtig, aber es sieht so aus als wären wir schon länger wir.
      Ich habe versucht mit meiner Thera in die Vergangenheit zu schauen und da sind immer wieder anzeichen aufgetaucht die auf eine DIS hindeuten.
      Es gab schon öfters mal stimmen in mir aber ich dacht immer ich würde mir dass ein bilden hab es auf mein Trauma dass ich seid meiner frühsten Kindheit habe zurück geschoben.
      Außerdem war ich schon immer etwas anders als andere, ich habe es immer wieder zu hören und zu spüren bekommen.
      Die Stimmen in mir haben manchmal von ihren Gefühlen und Ängsten erzählt. Daher kann ich sie jetzt vielleicht besser verstehen.
      Ich weiß es nicht.
      Du hast recht nicht alle wollen ins TEAM gehören und als WIR bezeichnet werden, aber oft schreibt die MÜtterliche von uns und sie bezeichnet uns als WIR.
      Ich weiß auch nicht recht was ich von der ganzen Sache halten soll, ich höre einfach auf dass was ich in mir höre oder was ich fühle und versuche es aufzuschreiben. Bis jetzt glaube ich nicht dass ich etwas falsch gemacht habe.
      Ich glaube einfach dass ich auf mich oder auf die anderen hören muss oder sollte vielleicht fällt es uns so leichter die Diagnose zu akzeptieren. Ich schreibe oder ich versuche alles oder vieles aufzuschreiben was mir durch den Kopf geht, vielleicht gehört nicht alles irgendwem aber ich will doch nichts falsch machen. Ich habe Angst mir oder anderen zu schaden darum schreibe ich lieber alles auf weiß ich ob dass alles von mir ist.
      Hallo sadeye
      ich möchte dir gern noch was mit auf den Weg geben.
      du hast nun die Diagnose, das ist ein Schock und man ist plötzlich viel mehr sensibilisiert für die dinge, interpretiert manches anders, sieht manches anders etc.
      ein kleiner rat aus erfahrung: versuch es nicht zu übertreiben (ich weiß nich ob du das tust). wenn du eine DIS hast, und dem ist scheinbar so da es ja diagnostiziert ist, dann hast du die schon sehr lange, sprich seit deiner kindheit. es ist für euch quasi nichts neues, viele zu sein, ihr könnte jetzt aber lernen, damit besser zu leben, absprachen zu treffen wenn ihr von den anderen wisst, euch kennen lernen
      - und trotzdem: dein leben, was du bisher gelebt hast, geht weiter. du oder ihr habt es bisher geschmissen und ihr werdet es auch weiterhin schmeißen. die diagnose an sich ist erstmal natürlich sehr aufwühlend, trotzdem wünsche ich dir, dass du auch zu all dem neuen an das anknüpfst was da war und das weiter führst, was gut war und was gut funktioniert hat.
      ich weiß nicht ob du meinen eintrag verstehst, es war mir wichtig es zu schreiben, vielleicht kannst du wenn nicht jetzt etwas später, in 1 oder 2 monaten das nochmal lesen und verstehen,
      viel kraft dir und euch und viel unterstützung in dieser schwierigen Phase
      viele Grüße
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.
      Hallo!

      Ich habe nur mal eine Frage, ich habe Dissoziationen, aber keine dissoziative Persönlichkeit mit mehreren Ichs, das weiß ich sicher, ich sehe nur, dass ich verschiedene Persönlichkeitsanteile habe, die jeder in sich trägt. Ich kann mir aber vorstellen, wie solche zu wirklichem Leben erwachen können, also rein vom Kopf her.

      Wie merkt der Betroffene einer solchen Identitätsstörung das WIR eigentlich selbst? Graf Zahl sagt, man ist es seit der Kindheit - sprich seit dem Trauma? Merkt der/die Betroffene das überhaupt??? Oder merken es die anderen zuerst? Also als Außenstehende müsste ich das doch definitiv merken? Die Eltern , Nahestehende?

      Wer klärt mich etwas auf? Ich würde es gern verstehen. Bisher merke ich hier im Forum, dass diese Personen/Persönlichkeiten sich hier sehr v*rl*tzlich und sehr selbstkritisch zeigen.

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Ich bin zwar nicht betroffen, mag dazu aber trotzdem kurz was schreiben:

      Eine dissoziative Identitätsstörung entsteht nicht, indem sich die normalen Facetten der Persönlichkeit selbstständig machen. Eine dissoziative Identitätsstörung entsteht als Reaktion auf massivste Traumatisierungen in der frühen Kindheit. Um das Überleben zu sichern, zerbricht die Person und es entstehen andere, abgespaltene Persönlichkeiten. Wie weit die Abspaltung zwischen den Persönlichkeiten geht, wie viel Kontakt besteht und damit auch das Ausmaß von Amnesien, etc. ist unterschiedlich, soweit ich weiß. Da es aber eigenständige Persönlichkeiten sind, kann man - wie bei jedem anderen auch - Eigenschaften, Auftreten, etc. nicht verallgemeinern.
      Ob eine DIS dem Umfeld auffällt, hängt vom Umfeld ab, denke ich. Dinge, die vor allem der Betroffene bemerken kann, gibt es einige, die auftreten können, von Amnesien über Dinge in anderen Handschriften, die man nicht geschrieben hat, Dinge, die man selbst nicht gekauft hat, finden, an irgendeinem anderen Ort "aufwachen",... Wenn ein System (noch) nicht kommuniziert, ist man in der Zeit, in der eine andere Persönlichkeit draußen ist, halt weg.

      Ansonsten finde ich zu dem Thema auch diesen Thread: *klick* empfehlenswert.

      lg