Arbeitsamt - ärztliche Untersuchung

      Arbeitsamt - ärztliche Untersuchung

      Hallo liebes Forum,

      ich brauche eure Hilfe.
      Habe am Montag einen Termin beim Arbeitsamt zu einer ärztlichen Untersuchung, um meine Verfügbarkeit für die Arbeitsvermittlung zu prüfen.
      Ich hatte in dem vorhergehenden Gesundheitsfragebogen angegeben, dass ich meine Ärztin, meine Psychiaterin und die Klinik nicht von der Schweigepflicht befreie. Jetzt steht in diesem Brief vom Arbeitsamt, dass ich Krankheitsunterlagen (Befundberichte und Krankenhaus(entlassungs)berichte) mitbringen muss zur Einsicht. Ich will aber nicht, dass die Leute dort, den Klinikentlassungsbericht lesen. Habe meinen Sachbearbeiter beim Arbeitsamt nicht erreicht, wollte ihn deswegen fragen, doch auch per Mail kam keine Antwort. Bin ich verpflichtet dazu, diese Unterlagen dort vorzulegen?
      Bitte, kennt sich jemand damit aus? Was passiert bei so einer ärztlichen Untersuchung vom Arbeitsamt? Was wollen die da von mir wissen? Was muss ich dort machen? ?(
      Habe jetzt schon total Panik vor Montag und würde gerne wissen, was da auf mich zukommt... :S
      Bitte hör nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt.
      Fangen wir an aufzuräumen, bau sie auf wie sie dir gefällt.

      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Danke für die schnelle Antwort.

      Ich möchte den Klinikentlassungsbericht nicht zeigen, weil da sehr persönliche Dinge drin stehen und teilweise auch Sachen, mit denen ich nicht so ganz einverstanden bin. Deswegen will ich nicht, dass die das dort lesen. Und auf keinen Fall will ich darüber reden, was in dem Bericht steht, das kann ich nicht, nicht mit jemand Fremden.
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Wenn du Pech hast und die Unterlagen nicht mitbringst bzw die Ärzte nicht doch noch entbindest sperren sie dir das Geld oder du bekommst nicht was du willst, weil du deiner Mitwirkungspflicht nicht nachkommst...

      Im großen und ganzen werden sie wahrscheinlich nach deinen Diagnosen fragen, was du für Beschwerden hast usw. Eigentlich das, worum es im Erstgespräch mit einem Therapeuten auch geht. Die legen halt ein Augenmerk darauf, wie deine Krankheit die Fähigkeit zu arbeiten beeinträchtigt. Zumindest wars bei mir so. Bei meinem ersten mal wurde auch eine "körperliche" Untersuchung gemacht (Kann ich mit den Händen die Füße berühren und son Quatsch) aber ich denke mal das kann man dann auch verweigern (ich habs halt damals nich)

      Wenn du die Berichte mitbringst kann es natürlich sein, das du gerade dann nicht über irgendwas reden musst, weil der Arzt das ja nachlesen kann.
      Hey Nomi,

      ich kann deine Angst da gut verstehen, ich hatte am Donnerstag diese "Begutachtung" und hab mir die Tage davor schon voll den Stress deswegen gemacht.

      Wie sky schon gesagt hast, ich denke, was im schlimmsten Fall passieren kann, dass du das was du möchtest, vom Amt nicht (mehr) bekommst (z. B. Umschulung, Arbeitslosengeld...). Werden denn in dem Brief irgendwelche Konsequenzen angedroht wenn du dieser Mitwirkungspflicht nicht nachkommst?

      Ich hatte meine Hausärztin von der Schweigepflicht entbunden, Therapeuten usw. hab ich nicht, aber ich glaube, die haben sich da gar nicht bei meiner Ärztin gemeldet. Bei mir war auch angekreuzt, dass ich meine Krankenakte (Entlassungsbriefe usw. - was ich aber nicht habe) und meine Medikamente zu dem Termin mitbringen soll. Ich hatte sie nicht dabei, hab mir nen ganz schönen Kopf deswegen gemacht aber letztendlich hat sie gar nicht danach gefragt. Ich kam zu spät, weswegen die Ärztin dann etwas im Stress war, vielleicht auch deswegen. :whistling:

      Die "Befragung" hat sich um Schulabschluss, Berufsweg, Wohnverhältnisse, Interessen, Alkohol- und Zigarettenkonsum, körperliche Erkrankungen, Medikamente und die Symptome meiner psychischen Erkrankung gedreht, aber nur kurz sagen, nix groß erklären. Die körperliche Untersuchung... Naja... Meine "Arbeitsamt-Beraterin" hat um Glück angegeben, dass ich zu einer Ärztin möchte. Und es war objektiv betrachtet sicherlich nicht so schlimm, aber naja... Es ist halt eine fremde Person und wenn man da eh schon ein hohes Schamgefühl hat ist es schon unangenehm. Ich musste mich bis auf die Unterwäsche ausziehen. Und hab mich auch nicht getraut, das zu verweigern. Ob es negative Auswirkungen hat wenn man's verweigert weiß ich daher nicht. Sie hat dann Herz und Lunge abgehört, Schilddrüse abgetastet, den Bauch abgetastet, die Beweglichkeit der Hüfte getestet (das fand ich am schlimmsten)... Dann noch so" Bewegungstests", wie sky geschieben hat (wie weit man mit den Händen an die Füße runterkommt, auf einer Linie laufen, auf die Zehenspitzen stellen usw.) Insgesamt hat's vielleicht so 5 - 10 Minuten gedauert. Seh- (Kurz- und Weitsichtigkeit, räumliches Sehen) und "Hörtest" (sie hat mir aus Entfernung Zahlen zugeflüstert) wurden danach gemacht und zum Schluss hat sie meinen bl*tdruck gemessen. So das "Standartprogramm" eben. Nix wovor man im Endeffekt Angst haben muss, aber für Menschen die da allgemein etwas befangen sind schon, naja, nicht sehr angenehm. :pinch: Fest steht aber, du musst nichts machen wenn du das nicht möchtest. Und wenn du z. B. zu einem Arzt kommst, kannst du das denk ich durchaus verweigern und darum bitten, dass dich da eine Ärztin untersucht.

      Ich kann nachvollziehen, dass dir das unangenehm ist, dass fremde Personen Einsicht in deine Entlassungsberichte usw. haben. Es ist ja schon mega persönlich. Ich denke, du musst in Erfahrung bringen, was für Konsequenzen sich daraus ergeben könnten und abwägen, ob es sich lohnt, diese Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Is scheiße, dass sich dein Berater nicht mehr gemeldet hat. Wenn in dem Brief vom Amt nichts steht, würde ich entweder mal googeln oder den Arzt am Montag fragen, falls er dich nach deiner Akte fragt (vielleicht tut er es ja auch wie in meinem Fall gar nicht). Ich würde es ehrlich erklären, dass dir das sehr unangehem ist und dann einfach mal die Reaktion abwarten.
      (Falls dir wirklich Konsequenzen angedroht werden die du nicht tragen kannst, könntest du, denk ich, diese Schweigepflichtsentbindung und die Akten immer noch nachträglich einreichen. Wie gesagt, bei mir haben sie sich gar nicht dafür interessiert. Und im Endeffekt kann es dir auch scheißegal sein, was der Arzt "über dich" bzw. über deine Krankheit denkt, weil er kennt dich nicht, du siehst in nie wieder, er hat am Tag so viele Leute zu begutachten und du wärst sicherlich nicht die Erste mit einer psychischen Krankheit. Also... Scheiß drauf! :thumbup: )

      Wünsch dir ganz viel "Glück" und Mut für morgen!
      Mach dich nicht fertig deswegen!


      Liebe Grüße,
      skima
      Best safety lies in fear
      Danke für die Antworten.
      Und danke skima, für die ausfürliche Schilderung und die aufbauenden Worte. ;)

      In dem Brief steht nur, dass ich verpflichtet bin, da mitzumachen und zu kooperieren. Andernfalls kann es zu einer weiteren Sperrzeit kommen. Hmpf. Mal schauen.
      Ich denke, ich werde den Klinik-Entlassungsbericht mal mitnehmen, ich kann ja dann immernoch vor Ort entscheiden, ob ich ihn zeige oder nicht.

      Uah, jetzt hab ich noch mehr Angst vor morgen. :S
      Ich hoffe so sehr, dass es eine Ärztin ist und dass das alles schnell rum geht!!
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Ich persönlich bin immer noch der Meinung, dass es viel leichter wäre, wenn du den Bericht einfach abgibst.
      Da muss der Arzt keine großen Untersuchungen machen, weil er ja eh alles nachlesen kann.
      Das wäre zumindest für mich der deutlich leichtere Weg.

      Ich weiß auch nicht weshalb es dir peinlich ist. Sicher stehen in dem Bericht unschöne Sachen drin, aber sowohl der Arzt als auch die Mitarbeiter vom Amt dürfen da aber auch rein gar nichts nach außen weitergeben.
      So, gerade heimgekommen, Termin überstanden. Puuuh!! Danke an alle für's Mut machen. ;)

      Es war eine Ärztin und sie war sehr nett zu mir. Die üblichen Fragen zu Krankheiten und sowas, alles kein Problem. Körperliche Untersuchung gab es zum Glück nicht, musste nur auf die Wage, bl*tdruck und Puls wurden gemessen und einen Sehtest musste ich machen.
      Habe meinen Klinik-Entlassungsbericht doch abgegeben und danach hat sie ein paar Fragen dazu gestellt. Ich habe dann nur noch geheult, mir war's zu viel und sie hat es dann auch gelassen und nichts mehr dazu gefragt.
      Ich bin sooo froh, dass es rum ist!!
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Find ich toll und mutig, dass du den Bericht doch abgegeben hast. Und freu mich mit, dass du's hinter dir hast. =) Hab mir gestern ein bisschen Sorgen gemacht, dass ich dir durch den ausführlichen Bericht meinerseits mehr Angst gemacht als geholfen hab. Naja, so warst du wenigstens auf das Schlimmste vorbereitet... :P

      Liebe Grüße!
      Best safety lies in fear
      Siehst du, alles geht irgendwie rum :)

      Das mit dem heulen ging mir auch so - Bei meiner letzten Begutachtung hab ich die ganze Stunde lang nur geheult *abwink*
      Find das nich schlimm und völlig verständlich.

      Drück dir die Daumen das zu deinen Gunsten entschieden wird :)