Nicht näher zu beschreibende Dissoziationsstörung-NNDOS

      Nicht näher zu beschreibende Dissoziationsstörung-NNDOS

      Hallo zusammen!

      In meiner letzten Therapiestunde habe ich absolut keine altersgerechte Wahrnehmung mehr gehabt. Ich konnte dem Therapeut inhaltlich oder kognitiv kaum folgen (dabei arbeite ich selbst therapeutisch in meinem Alltag!!!!), ich hatte nur noch Angst, meine Stimme war oben an der Kehle, kam nicht vom Bauch heraus, ich hatte das Gefühl nur noch ein Gehirn zu haben, keinen Körper mehr, saß da ängstlich.

      Er versuchte mir einiges zu erklären, wir sprachen über früheres Beziehungsverhalten, ich antwortete zwar - auch z.T. der Sache gerecht, aber nur sehr sehr mühsam. Irgendwann - fast gegen Ende der Stunde - fragte er mich: Wie alt sind Sie jetzt? Ich hatte erst überhaupt kein Gefühl für die Frage, aber er fragte das erneut und da ich nicht viel verstand und nicht viel zuordnen konnte, meinte ich deshalb 7 Jahre. Er meinte, dass passt. Manchmal hätte ich eine fast mädchenhaft Erscheinung (etwas von der Kleidung her, verspielt).

      Seit einigen Wochen habe ich den Verdacht, dass die Dissoziationsprobleme bei mir schwerer sind, als ich dachte. Ich las über die DIS, das kann ich mir bei mir nicht vorstellen, da ich alles beobachte, und meinen Zustand kenne, nie diese Gedächtnislücken habe für z.B. aktuelle HAndlungen. Daher vermute ich eine der Störungen, wo meine eigene Persönlichkeit durchaus merkt, wenn sie andere Anteile hervorbringt. Denn z.B. im Berufsalltag habe ich allen M*ssbr**ch total verdrängt, ich komme so minutenweise einfach in meine berufliche Rolle. Und doch weiß irgendwo in mir etwas, dass es natürlich da ist.

      Ich werde meinen Therapeuten ansprechen, aber ich wollte euch fragen, hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, was man dann in dieser Situation machen kann,d ass man wieder man selbst ist. Die Stunde war für mich zwar wieder etwas sagend über meinen Zustand, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.



      LG Whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Mir ging es am Anfang ähnlich wie dir. Ich hatte ab und zu schon solche Gedächnislücken, aber nicht sehr oft. Manchmal merke ich wenn jemand anderes spricht und ich kann es nicht verhindern.
      Wenn ich ehrlich bin kann ich damit noch nicht umgehen und weiß auch nicht wie ich es verhindern kann.
      Meine Therapeutin sagte zu mir dass ich erst ein mal lernen sollte diese Sache zu akzeptieren.
      Das ist leichter gesagt als getan finde ich.
      Aber ich werde es versuchen, weil ich denke dass ich so lernen kann mit den anderen irgendwie zusammen zu leben und sie auch etwas kennen zu lernen.

      Ja, wie geht man am besten mit so etwas um?
      Ich weiß es nicht recht. Vielleicht erst mal akzeptieren lernen und nicht ablehnenen?
      Ich weiß es nicht recht. Ich wollte dir aber schreiben damit du weißt dass ich dich gelesen hab.
      Hallo sadeye,

      das ist sehr lieb von dir, dass du mir schreibst und Antworten kommen! Danke dir.

      Also bei mir ist es nicht so,dass ich getrennte Persönlichkeiten hätte, sprich ich tippe nicht auf eine echte multiple DIS. Was interessant ist, was du schreibst, dass jemand spricht und du es nicht verhindern kannst. So in etwa war es allerdings schon, ich konnte nicht mehr so reagieren, wie ich wirklich normalerweise im Alltag reagiert hätte, ich war unfähig.

      Aber sonst ist es so, mein sagen wir mal "echtes" Ich weiß immer, wer es ist. Ich habe nie das Gefühl, wirklich jemand anderes zu sein. Nur ich fühle mich einfach wie 7 z.B. und benehme mich auf irgendeine Art so. Doch ich weiß immer, dass ich viel älter bin und das eben nur jetzt so ist, vielleicht weil zu dem Zeitpunkt ähnliche Ängste wie damals eintreten bzw. vielleicht was triggert?

      Weißt du denn davon, dass es wirklich andere Persönlichkeiten in dir gibt sadeye? Gibt es dafür genaue Hinweise? Wie hat das deine Therapeutin z.B. festgestellt? Ich wäre froh überhaupt mehr darüber zu wissen, auch über die Zwischenformen der DIS, also ganz bewusste Spaltung der Persönlichkeit....

      ICh habe mir ein Buch bestellt, das wohl einige Tipps beinhaltet , auch bei Zwischenformen: Schritt für Schritt ins Leben (Autorin ist mir grad entfallen...gibts bei amazon zum ansehen! Es soll auch viele Skills usw. enthalten. Kennt das jemand?

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Hallo whiteswan,

      ich bin gerade sehr verW*nd*rt, weil ich so etwas hier noch nie vorher gelesen habe. Mein Therapeut musste leider andere akute Themen vorziehen, deswegen kann ich dir nicht sehr viel Allgemeines sagen: Bei mir nennt sich das vorerst "abgespaltene Persönlichkeitsanteile" und "dissoziative Elemente" (die allerdings zunehmend stärker werden), aber eben keine "echte multiple DIS", wie du schon sagst.

      Es scheint in mir ebenfalls mehrere Persönlichkeiten (oder Anteile) zu geben, teilweise habe ich auch einen Namen für sie. Bisher wusste ich aber immer, wer "ich" bin und dass dort gerade jemand "anderes" agiert. Was nur selten vorkommt. Mein Therapeut meint aber, ich solle die anderen auch als Teil von mir akzeptieren und nicht als Fremdkörper betrachten (- hat bisher nicht sonderlich gut funktioniert). Für ihn schien es sehr wichtig zu sein, dass ich einen Namen für andere Anteile habe und sie nicht durch Emotionen wie Angst oder Wut benenne. Bis jetzt habe ich auch noch nicht herausgefunden, ob sie durch triggernde Momente oder Ängste hervorgerufen werden.

      Ich lese sehr häufig in dem Teil des Forums hier, auch wenn ich eigentlich das RT gar nicht besuchen möchte wegen Trigger-Stabilität. Aber heute lese ich zum ersten Mal etwas in Richtung Dissoziation, dass mich wirklich an mich erinnert.
      Warum ich das schreibe? Es tut gut zu wissen, dass sich mein seltsamer Kopf nicht eine eigene Krankheit für sich ausgedacht hat und ich damit nicht alleine bin.
      Soviel zu Vergleichen, nun aber endlich wieder zurück zu dir!

      Es ist klar, dass du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst. Das weiß ich seit vielen Monaten noch immer nicht. Aber es ist sehr gut, dass du direkt aktiv verstehen möchtest: du wirst es in der Therapie ansprechen, du hast dir ein Buch bestellt (darüber kann ich leider nichts sagen) und schreibst hier im Forum. Das Verstehen und damit umgehen können wird sicherlich bald kommen, selbst wenn es ein bisschen Arbeit und unangenehme Situationen bedeutet. Nur Mut, letztendlich ist es irgendwie nur ein weiteres Rätsel, das du in der Therapie löst. :)

      Ps: Eigentlich hätte ich noch mehr geschrieben, aber die Antwort ist so schon lang genug. Erstmal sehen, ob dir das soweit etwas bringt. :rolleyes:
      Ich war nie in Therapie und habe auch nicht vor, da in Zukunft was zu ändern. Ich denke aus diesem "Mängel", das ich vielleicht nicht berechtigt bin, hier was reinzuschreiben. Vielleicht einfach ignorieren, denn das sind nur Erfahrungen, die ich selber gemacht habe, ohne das eine Fachperson sie beurteilen oder leiten konnte. Ich habe Fachbücher, wobei dann natürlich der Gedanke nahe liegt, dass ich deren Inhalte auf mich übertrage.

      Wie dem auch sei, ich verwende bewusst, gewisse Persönlichkeitsanteile. Das habe ich begonnen, nach dem ich ein Buch (kein Fachbuch) von (über?) Truddie Chase und ihre MPS gelesen habe. Sie hat eine "echte MPS". (Es gibt allerdings auch Berichte, dass die reale Person hinter Truddie gar keine MPS habe...) Deren Therapeut hat ihr geraten, die Persönlichkeiten zu belassen und nicht zu integrieren, sie zu akzeptieren. Zu integrieren wird im Buch als gängiges Vorgehen bei der MPS bezeichnet, das bedeutet aber den t*d der einzelnen Persönlichkeiten für eine "integrierte Persönlichkeit". Ich weiss aber nicht mehr, ob gemeint war, dass alle "guten" Persönlichkeiten (also die angepassten, keine Kinder, keine Beschützer) eine Person ergeben sollen oder eine ganz neue entstehen sollte.

      Ein Beispiel für "meine Verwendung". Ich war letzten Sommer dummerweise, leichtsinnigerweise alleine im Ausgang und traf einen Mann, der dominant auftrat und einem "meiner Anteile" gefiel es und sie wollte sich dem aussetzen. Es triggerte mich auf keine Weise, auch wenn ich ansonsten z.T. bereits bei seiner Art zu sprechen, mich anzusehen und mich einzuengen Flashbacks bekommen hätte. Aus diesem Grund bin ich ja irgendwie überzeugt, dass es wirklich gespaltene Anteile sind, weil dieser Anteil gar nicht so reagiert hat. Ich war dann jedenfalls bei ihm zu Hause und er liess mich kurz alleine, um etwas zu trinken zu holen, und ich spürte einen "Aussetzer" bekommen... Ich weiss bis heute nicht, wie und wann der Switch kommt. Ich ging raus und fing einen Streit mit ihm an, trat maskulin auf und machte ihn zur Sau, weil er eben so dominant war und bei einem "kleinen Mädchen, z.B. einer unerfahrenen 16-jährigen, die er wohl sonst abschleppen würde" bekommen hätte, was er wollte und dass ich so Männer hasse. Er verstummte und stimmte mir zu, weil er dachte, ich sei so eine. Ich ging.

      Naja, was ich sagen wollte, ist, dass ich (auch wenn ich wie gesagt, den Vorwurf der "Einbildung" durchaus nachempfinden könnte) Situationen kenne, in der ich nicht ich bin, aber doch irgendwie anwesend bin. Ich kann mich bei oben genannter Situation an alles erinnern. Wie man dann aber wieder zu sich kommt, weiss ich nicht. Aber wer ist ich? An meinem Beispiel weiss ich es nicht; ist es die Frau, die sich auf die gefährliche Situation eingelassen hat, oder die Frau, die so einem Mann in den Hintern tritt?

      Ich könnte dir noch mehr Situationen schildern, in denen ein andere Anteil Kontrolle übernimmt, z.B. Arbeit, Freunde, Familie, Triggersituationen, unbekannte Leute, etc. Aber 1. weiss ich nicht, inwiefern es dir was bringt und 2. tut es mir nicht gut. Ich fühle mich z.Z. schon genug beschissen, weil mir vor kurzem bewusst wurde, dass ich eine Freundin mehrere Anteile kennen gelernt hat - ich weiss nicht warum, ich weiss aber, dass ich deswegen den Kontakt zu ihr abbrechen muss, for my own sanity. Ich kenne keine deutsche Worte dafür.

      PS: Sorry, würde gar ein wenig ich-bezogen. Das war komisches Timing, so einen Thread zu entdecken. Tut mir leid. Ich hoffe, das Buch, das du dir bestellt hast, bringt dich weiter. Das Buch von Truddie Chase würde ich nur bedingt empfehlen; du musst stabil sein. Es wird ihr Weg beschrieben, von kurz vor dem Moment, in dem sie ihre Diagnose hörte, bis sie ihren Frieden (mit allen bekannten Persönlichkeiten) gefunden hat. Es ist also sehr intensiv. Ich wünsche dir alles Gute.
      Liebe Nacht,

      ich bin jetzt auch sehr sehr froh, von dir zu lesen. Es wäre schön, wenn wir vielleicht hin und wieder in Kontakt kommen könnten über die PN in dem Forum!? So wie du schreibst, finde ich das auch bei mir passend. Mein Therapeut sprach zwar mal - als wir über die frühere Kinderzeit (ab 7) sprachen, in der der M*ssbr**ch stattfand - auch über ein "System". Als Ziel der Therapie formulierte er, dass ich wieder meinen Platz einnehme, der mir in meinem heutigen Alter "zusteht", dass ich Beziehungen führen kann, meinem Alter gemäss etc. usw.

      Auch mir ist noch nicht so klar, ob es wirklich eine der Zwischenformen von DIS ist. Ich glaube auch, dass es definitiv dissoziativ ist, was da vorgeht, das hat er auch schon gesagt. Aber auch keine multiple Persönlichkeit mit Gedächtnislücken, die habe ich nicht. Aber durchaus ein Gefühl, dass ich mich eben völlig anders benehme, als ich es eigentlich möchte in dem Moment. Ich finde auch, es könnte einfach ein Trigger sein.

      Was mich überrascht ist, dass dein Therapeut es besser findet, einen Namen zu finden für die Anteile. Ich würde bei mir vielleicht schaffen zu sagen: das ist der mütterliche Anteil in mir, das der berufliche Anteil usw. also mit Funktionen beschreiben. Das ginge noch, aber ich empfinde es nicht als andere Personen und habe das Gefühl, es wäre eher ungünstig, das zu forcieren? Aber er hat sicher einen Grund dafür, dir das zu raten?!

      Du hast recht, ich fange gerade an, mich damit zu befassen und werde sicher immer wieder einen Schritt weiterkommen. Etwas hat mir schon zwei Tage nach der letzten Stunde geholfen: ich bin recht spirituell interessiert und habe mir ein "Mantra" eine wiederholung von heiligen Sprüchen aus z.B. dem Hinduistischem Glauben angewandt, und meins , was für mich passte war das eher christiliche: "Ich bin die, die ich bin", dass habe ich in meinem Kopf immer wieder wiederholt und es stellte sich irgendwann das Gefühl ein: ich bin einfach so wie ich nunmal bin momentan egal wie es heißt, was es bedeutet und ich fühlte mich eigentlich seitdem etwas , naja "komprimierter" nicht mehr so durcheinander und zerstreut. Es ist ein Ganzheitsgefühl in etwa gewesen, das tat gut!

      Ich kann hier mal erzählen nächste Woche, was mein Therapeut nun zu dem sagt, wenn ich ihn genau frage danach, ich hoffe, es gelingt mir und mir kommt nicht die Gelähmtheit dazwischen, eine Angst, ein Erstarren, dass auch oft mal stattfindet.

      LG whiteswan

      PS: Ich schreibe auch noch zum anderen Beitrag von succii eine Antwort, muss nur schnell einkaufen gehen ;)
      May you be blessed with everything good!
      Liebe whiteswan,
      ein Mantra wird ohnehin manchmal in der Therapie angewandt, damit man sich zum Beispiel bei Panikattacken etwas besser auf sich selbst konzentrieren und beruhigen kann. Finde ich schonmal sehr gut, dass es dir geholfen hat.

      Auf gar keinen Fall wollte ich ein "forcieren" ausdrücken. Ich hatte die Namen schon von Vorneherein. Ehrlich gesagt, ging es dem Therapeuten (glaube ich) nur um das Klassifizieren und Einstufen. Nicht ob es schlimmer oder weniger schlimm ist, sondern wie man damit umgehen wird, wenn wir das Thema angehen. Irgendwann. Also weiß ich leider nichts über Therapieziele bei solchen Dingen. Wenn ich zum Beispiel "Beziehungen führen und meinem Alter gemäß" lese, kann ich nicken. Das klingt vernünftig. Aber "den Platz einnehmen, der mir in meinem heutigen Alter zusteht" löst Angst und Unsicherheit aus. Er wird aber wissen, wovon er redet, behaupte ich einfach mal. Ich freue mich schon darauf zu lesen, was nächste Woche dabei herumkommt, aber trotzdem solltest du dir keinen Stress machen. Wenn dir lähmende Angst dazwischen kommt, dann ist das für den Moment halt so und man arbeitet daran, an Überwindung und Stabilität. Du kannst dir Zeit lassen. :)

      Uuund an succii,
      "Wer ist ich?" ist genau die Frage, die mir beim Nachdenken über das Thema über kurz oder lang in den Sinn kommt. Es wäre schön, wenn man letztendlich eine Antwort darauf bekommen könnte, aber ich habe irgendwie das nagende Gefühl, das könnte ein ewiger Prozess bleiben und man kann nur "lernen, damit umzugehen". Sicher bin ich mir natürlich nicht. Und ich denke auch nicht allzu viel darüber nach, "for my own sanity".

      Ps: "Um meiner eigenen Zurechnungsfähigkeit willen"? Ich schreib auch lieber "for my own sanity" ^ ^
      Hallo succii und hallo Nacht!

      Succii, ich finde es auch interessant, was du beschreibst. Mir gings auch mal so in einer Situation, ich handelte mit einem wildfremden Mann so, als würde ich ihn kennen bzw. eigentlich war ein Treffen ausgemacht mit jemanden, den ich vor Jahren mal sah. An dem Ort wo wir uns trafen, kam ein Mann auf mich zu. Er war eigentlich vollkommen anders, als der, den ich von damals kannte, aber wir grüßten uns und ich fing einfach an, mit ihm zu reden, er ging mit mir sogar in eine Wirtschaft, wir bestellten etwas, er hielt mich noch länger zum Narren und sagte mir lange nicht, dass er nicht derjenige war, für den ich ihn hielt. Das besonders eigenartige: ich empfand Wärme für ihn, Nähe, obwohl er eigentlich überhaupt nicht mein Typ war. Vielleicht hat er mich an meinen Vater erinnert und er wollte auch nur das "Eine", es war wohl eine Art Triggersituation. Ich bin auch urplötzlich "aufgewacht" und er gab zu, dass er nicht R. war. Ich ging so schnell ich konnte und traf um die Ecke dann den Richtigen. Puhhhhh, war mir komisch zumute. Ich weiß, die Situation hätte es vielleicht auch so geben können, aber es war sehr sehr eigenartig, wirklich. ich fühlte mich komplett in einer anderen Welt.

      Nacht: danke, dass du mir wegen dem Forcieren oder nicht forcieren geantwortet hast. Ich weiß jetzt, was du meinst! Ansonsten zu meinem Therapeuten und dem Ziel: du hast etwas Recht damit, es macht irgendwie Angst und mich unsicher. Ich frage mich, ob es nicht auch so okay ist, wie ich bin (im Sinne des Mantras eben). "dem Alter gemäß" hört sich wirklich so an, als würde ich mich daneben benehmen, was ja in gewisser Weise stimmt, aber eben scheinbar nicht anders möglich ist. Das Gute für mich ist, es gibt einen sehr bewussten Anteil in mir: den Anteil, der sehr spirituell ist und eigentlich alles beobachtet und versteht, eine Überinstanz sozusagen, der es gut geht, die gläubig ist und an das Leben glaubt. Ich finde, dass ist der "heilste" Teil meines Bewusstseins.

      Das mit dem "was ist das Ich?" ist eine große Frage, die sich scheinbar auch die Psychologen stellen. Das Buch "strukturelle Dissoziation" habe ich grad daheim. Dort wird von EPs und APs gesprochen. Von "emotionalen Persönlichkeitsanteilen" die wohl die traumatisierten sind, und von den "Anscheinend normalen Persönlichkeitsanteilen" die das Funktionieren übernommen haben im Leben. Auch hier ist das Ziel wohl eine Annäherung aneinander, so dass doch ein etwas einheitlicheres Ich entsteht. Das Buch unterscheidet nicht Multiple P und nicht-multiple P. sondern teilt ein in " primäre strukturelle Disso und sekundäre und tertiäre D. . Es wurden von Traumapsychologen geschrieben, die ihre Erfahrungen von 60 Jahren Therapie von Traumapatienten berichten und diese Erfahrungen zu diesem Konzept gebunden haben. Ich habe es noch nicht ganz gelesen, immer nur Teile davon. Auch mir fällt es schwer, mich zu oft mit dem Thema zu beschäftigen. Man muss mit sich wirklich behutsam umgehen, sich Zeit lassen, nicht alles zu schnell erwarten.

      Das man die Anteile in verschiedenen Einstufungen einteilen will, das kann ich sehr gut verstehen, danach ist mir eigentlich auch, vielleicht im Sinne dieses EP und AP Prinzips, mal sehen.

      Kein Druck machen, da hast du Wahrheit gesprochen! Aber dem Anteil in mir, der hier schreibt, fühlt sich grad sehr stabil und dem gewachsen (eigentlich seit dem Mantra), in der Therapiestunde kann das ganz anders aussehen und hier hast du recht: es ist wie es ist! So wie ich die bin, die ich bin :thumbsup:

      Wir sind gut, wie und wer wie sind und wieviele ;)

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Liebe Nacht,

      nochwas dazu:



      ich solle die anderen auch als Teil von mir akzeptieren und nicht als Fremdkörper betrachten (- hat bisher nicht sonderlich gut funktioniert).


      Ich hatte gestern Nacht einen Traum, ich war Kind und mit einem Freund landeten wir auf einem fremden Planeten. Wir wollten nach Hause zurückfinden. Es gab dort komische Flüße und Räume. Es waren irgendwelche Aliens da, nicht böse eigentlich, aber fremd. Sie wollten , dass ich den Freund heirate, dazu musste man ins Wasser dort gehen, das war dort Sitte und Brauch. Ich dachte: aber ich bin doch noch ein KInd! Weiter weiß´ich nicht mehr, aber das war nach der Therapiestunde, wo wir auch über die Möglichkeit redeten, was ich machen würde, wenn ein Mann mich fragte: willst du mich heiraten? Ich glaube, in diesem Moment kam das Kind in mir zum Vorschein und ich konnte dem Gespräch nicht mehr folgen. Komisch ist, dass der Traum dazu gut passt.

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!

      succii schrieb:

      Ich könnte dir noch mehr Situationen schildern, in denen ein andere Anteil Kontrolle übernimmt, z.B. Arbeit, Freunde, Familie, Triggersituationen, unbekannte Leute, etc.

      Ich habe jetzt nicht alles gelesen, man verzeihe mir. Aber hierzu möchte ich was schreiben.

      Das ist etwas völlig normales und hat in keiner Weise was mit pathologischen Dissoziationen zu tun.
      Jeder Mensch hat verschiedene "Anteile" (ist nicht ganz das richtige Wort, aber ich weiß es grad nicht anders zu beschreiben). Z.B. einen für Freunde, einen für die Arbeit, einen für den Umgang mit fremden Menschen, etc. Trotzdem ist man immer die selbe Person. Man wirkt nur nach außen und vielleicht auch für sich selber vom Gefühl her anders.
      Mit einer DIS oder DDNOS hat das aber nichts gemeinsam.
      die sonne die sterne tragen kunde von dir,
      jeder lufthauch erzählt mir von dir.
      jeder atemzug, jeder schritt
      trägt deinen namen weit mit sich mit....

      (schandmaul - dein anblick)
      Hallo Shania!

      Ja, das ist schon normal an sich, das stimmt und das beruhigt mich eigentlich selbst. Nur, mir persönlich gehts darum, dass ich eben schon dissoziiere, zumindest behauptet das mein Therapeut. Also z.B. ist - wenn ich arbeite - völlig unzugänglich, dass ich Traumapatientin bin. Ich leugne es sogar für mich. Das was ich noch pathologisch fand, ist in der letzten Stunde, dass ich keinerlei Kontrolle hatte über mein Reden und Handeln als Erwachsene. Ich verstand nur wie ein Kind, das hat er wohl gemerkt und mich nach dem jetzigen Alter gefragt. Es war sehr sehr verwirrend und danach war mir schwindlig, ich konnte es nicht zuordnen und wollte eigentlich viel anderes sagen dazu, später im Auto (nach bEwegung sozusagen) war ich wieder die Alte und 40 Jahre alt. Es war schlimm für mich, nicht als diejenige , in der Stunde sprechen zu können. Es könnte auch eine ganz einfache Dissoziation sein, glaube ich. Also wie gehabt, eine DIS vermute ich nicht bei mir. Ich bin froh, diesen Satz gefunden zu haben, der mir hilft wieder mich wie ich zu fühlen zur Zeit.

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Ich meinte damit ja auch nicht das, was du geschrieben hast, sondern habe einen Teil von succii zitiert.
      Ich wollte dir auch nicht absprechen, dass du dissoziierst. Kann ich eh nicht beurteilen und auf die Entfernung kann das niemand.
      Der Grund wieso ich das geschrieben hab war, dass ich vermeiden wollte, dass nun jeder der bei sich bemerkt, dass er sich bei Freunden und der Arbeit unterschiedlich verhält nun gleich was pathologisches bei sich vermutet.


      Lg
      die sonne die sterne tragen kunde von dir,
      jeder lufthauch erzählt mir von dir.
      jeder atemzug, jeder schritt
      trägt deinen namen weit mit sich mit....

      (schandmaul - dein anblick)
      Hi

      Ich weiss nicht, ob ich hier schreiben darf... habe noch keine Diagnose...
      Manchmal bin ich ein Wir... Dann ist es ganz natürlich... wir reden zusammen, wir reden von uns und den Anderen...
      Manchmal bin ich ein Ich... Dann bin ich eine Lügnerin, eine Schauspielerin... Bilde mir alles nur ein... will alles verdrängen...

      Es gibt mindestens drei Andere... Eine ist stark, aber auch gefährlich... Eine ist mütterlich, aufopfernd... eine ist ein Kind...
      Ich kann mich immer an alles erinnern...
      Wenn ich eine der Anderen bin fühle ich mich als Person... wie ein richtiger Mensch... und alle Anderen sind andere Menschen...
      Ich bin die Einzige von uns, die sich nicht wie ein Mensch fühlt... Ich fühle mich wie ein Kompromiss... eine Person nach aussen... Wie ein Oberbegriff...
      Seit kurzem will ich auch ein Mensch sein... ich habe jetzt ein Stimmrecht bei uns...

      Die Anderen sehen eine Andere im Spiegel... Mein Freund sagt, er erlebt uns so verschieden... er ist der einzige, der es sieht... weil vor allen anderen gibt es eine Fassade, die immer da ist...
      Wir fangen gerade an, uns zu entdecken... zu reden und Aufgaben und Zeit zu teilen... Es ist so leichter, das Leben zu ertragen, aber ich habe Angst, es nur zu spielen und allen wirklich gespaltenen Unrecht zu tun...
      Eine Psychologin sagte mir einmal, dass es in Ordnung ist, wenn es mir hilft, Rollen einzunehmen...

      Aber das alles kann nicht wahr sein... Es gab kein Tra*ma in meinem Leben... und ich kenne einen Gespaltenen... es ist anders...
      Ich bin verwirrt...

      Tschuldigung... der Beitrag ist wahrscheinlich sehr wirr und unverständlich, aber ich weiss nicht, wie ich es ausdrücken soll...
      Bin jetzt auch gar nicht auf euch eingegangen... sry...

      lg
      Nirvasey

      shania schrieb:

      Ich meinte damit ja auch nicht das, was du geschrieben hast, sondern habe einen Teil von succii zitiert.
      Ich wollte dir auch nicht absprechen, dass du dissoziierst. Kann ich eh nicht beurteilen und auf die Entfernung kann das niemand.
      Der Grund wieso ich das geschrieben hab war, dass ich vermeiden wollte, dass nun jeder der bei sich bemerkt, dass er sich bei Freunden und der Arbeit unterschiedlich verhält nun gleich was pathologisches bei sich vermutet.


      Lg

      Hallo Shania,

      nein, hab dich schon verstanden ;) ! Hast auch recht damit....ansonsten kann man so etwas hier vielleicht etwas diskutieren, und wenn andere ihre Erfahrungen dazu schreiben, kann man sowas gut abgrenzen. Dazu hast du auch beigetragen! Absolut :thumbsup:

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Liebe nirvasey,



      Manchmal bin ich ein Ich... Dann bin ich eine Lügnerin, eine Schauspielerin... Bilde mir alles nur ein... will alles verdrängen...



      Das kenne ich auch, von dem du da schreibst.....so komme ich mir meistens tagsüber auch vor.....und ich will nicht nur alles verdrängen, ich glaube, ich muss das auch, sonst würde ich vor lauter Traurigkeit und Ängsten den Mut verlieren und kein Selbstbewusstsein im Beruf mehr haben.



      Aber das alles kann nicht wahr sein... Es gab kein Tra*ma in meinem Leben... und ich kenne einen Gespaltenen... es ist anders...
      Ich bin verwirrt...



      Wer von dir sagt denn das? Wenn du es so fühlst und dir die Rollen helfen, dich selbst zu verstehen, und deine Therapeutin das auch hilfreich findet , machst du nichts Verkehrtes. Wieso bist du in Therapie? Es gibt sicher einen Grund dafür?

      Ansonsten darf man auch verwirrt sein! Jeder ist das mal....ob gespalten oder nicht! Es ist okay, aber ich weiß, wie es sich anfühlt, glaube ich.



      Wenn ich eine der Anderen bin fühle ich mich als Person... wie ein richtiger Mensch... und alle Anderen sind andere Menschen...
      Ich bin die Einzige von uns, die sich nicht wie ein Mensch fühlt... Ich fühle mich wie ein Kompromiss... eine Person nach aussen...



      Auch das kenne ich....nur gibt es bei mir nicht "Andere" aber andere Verhaltensweisen, die völlig verschieden sein können. Ich denke, da hat Shania auch recht....auch das ist normal oder sagen wir , es kann bei vielen psychischen Problematiken so sein, auch wenn man z.B. depressiv ist.

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Hallo,

      Also ich kenne meine Dissoziation nur in Verbindung mit Gedächtnislücken, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Als ich noch ein Kind war, so im Alter von 8 - 12 Jahren, war es oft so, dass ich nach einem Trauma (mein Vater hat mich früher sehr oft g*schl*g*n) erstmal geschlafen habe. Meistens so um die 2-3 Stunden, wenn ich dann aufgewacht bin konnte ich mich nur noch selten (und wenn, dann sehr schlecht) an das erinnern, was vorher vorgefallen ist.
      Aus diesen Symptomen hat sich bei mir mindestens eine weitere Persönlichkeit gebildet, von der ich weiß dass sie existiert, und zwar meine böse Seite (so bezeichne ich sie). Ausgelöst wird das bei mir durch Wut, die sich so schnell anstauen kann, dass ich wortwörtlich die Besinnung verliere und im Zorn Dinge tue und sage, an die ich mich schon zum Teil wenige Minuten später nicht mehr erinnern kann, oder ich verliere völlig den Bezug zu dem, was grade passiert. Es gibt da unterschiedliche Ausprägungen, im schlimmsten Fall v*rl*tze ich jemandem in diesem Wahn (was schon seit meinem 16. Lebensjahr nicht mehr vorgefallen ist, zum Glück), doch meistens ist es einfach so dass ich während eines Streits vergesse, was ich gesagt habe, was mir gesagt wurde oder gar warum ich sauer bin (die Wut bleibt aber). Wenn diese Persönlichkeit an den Tag kommt, kann man sich auch kaum mit mir unterhalten, ich bin sehr gereizt, verstehe beinahe alles als persönlichen Angriff und reagiere dementsprechend erzürnt.
      Wenn man mir in meinem jetzigen, "normalen" Zustand erzählt was ich getan und gesagt habe, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich streite das ab, weil mir jegliche Erinnerung fehlt und ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass ICH so reagiert haben soll (auch wenn mir dabei klar ist dass das nicht zum ersten Mal passiert ist und ich mich an ähnliche Situationen sogar erinnern kann) oder mein Verstand erinnert sich an die grobe Beschaffenheit der Situation (Das können mal Handlungen, mal Gespräche sein, es fehlt bei solchen Erinnerungen jedoch immer etwas, z.B. erinnere ich mich daran, was Leute gemacht haben, aber nicht mehr an das, was gesagt wurde oder andersherum) und beginnt sofort damit mein Handeln zu rechtfertigen, Erklärungen zu suchen und die Ursache bei jemand Anderem zu suchen.

      Ebenso weiß ich auch dass ich eine traurig/ängstliche Persönlichkeit habe, aber die kenne ich nicht so gut, da diese erst seit dem T*d meiner Mutter vor 4 Jahren präsent ist und ich noch nicht wirklich "Erfahrungen" gesammelt habe um Objektiv darüber berichten zu können.

      Welchen Effekt ich dadurch habe ist z.B. dass ich mir nur sehr sehr schlecht eine Meinung bilden kann, denn wenn meine Aggro-Ich an den Tag kommt, sind meine Ansichten völlig anders, was dazu führt dass ich sehr krasse, unüberlegte und vorurteilsbehaftete Dinge äußer.
      Für mich fühlt es sich so an, als würde mein wirkliches Ich alles objektiv wahrnehmen, ich kann W*nd*rbar in die verschiedensten Rollen schlüpfen und Probleme (solange es nicht meine Eigenen sind) aus sämtlichen Blickwinkeln betrachten, Pro und Kontra für jede Perspektive darlegen. Sobald ich persönlich von etwas betroffen bin, ist das ganze wieder vorbei.

      Manchmal stehe ich morgens vor dem Spiegel und erkenne beim besten Willen nicht, dass ich das bin. Ich weiß nicht, wer ich bin oder was ich mag oder was ich für Hobbies habe. Ich weiß nicht einmal welche Musik ich mag oder welche Kleidung ich mag. Im Endeffekt weiß ich nichts über mich.
      Aus diesen Gründen habe ich angefangen mich komplett zu isolieren, ich gehe kaum raus, weil ich Angst habe in eine unvorhergesehen Situation zu geraten, in der ich sauer werde oder die mich stark verunsichert. Das einzige, was mir nachhaltig "geholfen" hat war mein Marihuanakonsum, da ich durch das Gras alles sehr viel gedämpfter wahrnehme und meine Persönlichkeiten kaum Möglichkeiten haben mich außer Gefecht zu setzen.
      Hab ich mein Leben gestern erst verpasst oder war es doch schon die Woche davor?
      Hallo Soulfactory,

      danke, dass du hier was schreibst.



      Manchmal stehe ich morgens vor dem Spiegel und erkenne beim besten Willen nicht, dass ich das bin. Ich weiß nicht, wer ich bin oder was ich mag oder was ich für Hobbies habe. Ich weiß nicht einmal welche Musik ich mag oder welche Kleidung ich mag. Im Endeffekt weiß ich nichts über mich.


      Sowas kenne ich auch, von dem du da schreibst. Manchmal - ich weiß nicht warum - weiß ich sowas auch nicht von mir. Dann ist alles leer, oder auch ganz anders, ich muss sehr lange überlegen bei sowas. Dann fällt mir vielleicht was ein und Stunden später denk ich mir: was für Unsinn, du magst doch die oder die Musik! Mein Therapeut meinte letzens ich hätte manchmal eine sehr mädchenhafte Erscheinung, später hab ich mich sehr darüber geW*nd*rt....aber es könnte stimmen, ich glaube es war auf die Kleidung bezogen, locker, mädchenhaftes T-Shirt und Spangen im Haar. Aber ich sehe auch oft auch ganz anders aus, früher noch mehr, wie heute. Ich hab heute nicht mehr soviel Klamotten, da bleibt wenig Auswahl. Aber ich weiß, das ich am liebsten biologische Kleidung trage und einfarbiges mag und romantisches oder einfach leicht indisch angehaucht.

      Vor allem aber kenne ich deine Gedächtnislücken auch. Ich kann z.B. überhaupt fast gar nichts von mir im Leben zeitlich einordnen. Das kann ich bei meinem Sohn z.B. schon. Aber meine Kindheit? Meine Jugend? Pustekuchen, ich bin absolut leer und erschöpft, wenn ich in der Therapie sagen muss, wie alt ich in der und der Situation war, ich weiß es einfach nicht. Ich musste meinen chronologischen schulischen und beruflichen Lebenslauf mir mühsam erarbeiten. Ich schreibe viel TAgebuch und habe immer einen privaten und einen beruflichen Kalender. Ich schreibe auf, welches Wetter wir haben, was ich einnehme, wie es mir geht in das eine und intime Gedanken in ein anderes oder auf dem PC. So kann ich manchmal nachschlagen, an bestimmten Tagen. Aber auch mich kannst du fragen , wo ich vor zwei Wochen am Dienstag war, ich kann es dir nicht sagen, ohne den Kalender!

      Das es andere gibt, zeigt mir, ich bin nicht allein. Ich hoffe, ich werde irgendwann mehr Ordnung im Leben haben. Mein Therapeut hilft mir aktuell auch damit. Es wird Stück für Stück ein Puzzle gemacht.

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!
      Hi whiteswan

      und ich will nicht nur alles verdrängen, ich glaube, ich muss das auch, sonst würde ich vor lauter Traurigkeit und Ängsten den Mut verlieren und kein Selbstbewusstsein im Beruf mehr haben.
      ´
      Bei mir ist das auch so, also es geht weniger um Selbstbewusstsein, sondern darum, dass ich nicht in der Schule losheule oder mich v*rl*tze... Manchmal merke ich plötzlich, wie instabil alles ist...

      Wer von dir sagt denn das?


      Mehere... Eine sagte es lange, weil sie der Meinung ist, dass es mir zu gut für Hilfe geht... Aber langsam sieht sie es und hilft mir mehr (auch wenn sie immer noch manchmal gemein ist...). Eine sagt es ganz objektiv, weil ich kein Tr*uma erlebt habe... Und dann bin da noch ich, die das ganze nicht wahrhaben will, weil es mir Angst macht... Einzig die Kleine scheint es voll akzeptiert zu haben...
      Ich komme am wenigsten damit klar, dass die Anderen real sein könnten... noch mehr Angst macht mir nur der Gedanke, dass sie es nicht sind, und ich mir alles ausdenke...

      Wenn du es so fühlst und dir die Rollen helfen, dich selbst zu verstehen, und deine Therapeutin das auch hilfreich findet , machst du nichts Verkehrtes. Wieso bist du in Therapie? Es gibt sicher einen Grund dafür?


      Die Psychologin, die es gesagt hat ist nicht meine Thera... sie hat eine zeitlang auf mich aufgepasst, bis ich den Mut hatte meine Eltern zum zweiten Mal mit dem Wunsch nach einer Thera zu konfrontieren... (ziemlich lange Geschichte...)
      Ich bin nicht so richtig in Thera... also ich warte darauf, dass das mit der Versicherung geklärt ist, damit die direkt zahlen, weil mein Vater nichts damit zu tun haben will... FR schrieb mir meine Psychiaterin, dass sie noch auf die Infos wartet...
      Der Grund... vor 5 Jahren war es die Emetophobie... nach einem halben Jahr die Diagnose Depression... dann haben meine Eltern abgebrochen und ich mich nicht gewehrt... jetzt ist der Grund, dass ich nicht mehr kann... und naja... mein Freund meint, ich verliere den Bezug zur Realität... kann ich schwer beurteilen...

      Auch das kenne ich....nur gibt es bei mir nicht "Andere" aber andere Verhaltensweisen, die völlig verschieden sein können.


      Ich glaube bei mir waren es am Anfang auch (zwei) Verhaltensweisen... nur kamen ein anderes Selbstbild, moralische Grundsätze, Lebensziele, "Ich-Gefühl" dazu... und dann wurden es mehr... und irgendwann war ich nur noch Verwalterin... und die Anderen meine wahren "Ichs"... Seit ein paar Monaten habe ich auch ein Wahlrecht... und fange an mich als Person zu fühlen... was schwer ist, weil ich das meiste in mir einer der Anderen zuordnen kann und ich mich dann immer frage, was da noch ich bin... ich glaube, das ist das Schicksal der "Host" (wenn ich das DIS-Wort übernehmen darf...) ...

      Ich führe auch (mehr oder weniger regelmässig) ein Tagebuch... erst seit ca. einem Jahr... schreiben bei dir auch Andere/andere Verhaltensweisen darin?

      lg
      Nirvasey

      PS: Ich schäme mich irgendwie für jedes Wir, das ich denke, oder noch schlimmer, ausspreche oder schreibe... Darum versuche ich auch zu vermeiden, dass die Anderen schreiben...
      Liebe Nirvasey,

      schön, dass du mir wieder schreibst....



      Ich glaube bei mir waren es am Anfang auch (zwei) Verhaltensweisen... nur kamen ein anderes Selbstbild, moralische Grundsätze, Lebensziele, "Ich-Gefühl" dazu... und dann wurden es mehr... und irgendwann war ich nur noch Verwalterin... und die Anderen meine wahren "Ichs"... Seit ein paar Monaten habe ich auch ein Wahlrecht... und fange an mich als Person zu fühlen... was schwer ist, weil ich das meiste in mir einer der Anderen zuordnen kann und ich mich dann immer frage, was da noch ich bin... ich glaube, das ist das Schicksal der "Host" (wenn ich das DIS-Wort übernehmen darf...) ...



      Mein Therapeut sprach heute davon, dass es eben zwei gibt, mich als Erwachsene und das 7-j. Kind z.B.

      Ich habe über meine Verwirrtheit vom letzten Mal gesprochen, über dieses Chaos bezüglich Zeit usw. und er hat mich gefragt, was er machen kann, dass ich nicht "weggeh", sprich dissoziiere. Ob er mich ansprechen soll oder etwas anderes. Wir haben vereinbart, er setzt sich neben mich und wenn ich gar nicht mehr reagiere, dann berührt er mich am Arm z.B. oder am Rücken.

      Er hat mich zwischendrin z.B. gefragt, ob ich noch da bin...was für mich ganz wichtig war. Wenn er neben mir sitzt geht es mir besser z.B. und ich kann ganz bei mir bleiben, bzw. so gut wie....

      Ich erlebe die Spaltung so, dass ich nur noch entfernt beobachten kann, was geschieht, wenn ich kindlich bin oder nichts mehr verstehe....ich kann nicht eingreifen, das finde ich ähnlich wie du von "Host" beschreibst. Ich bin dann nicht mehr erwachsen. Aber ich beobachte mich dabei. Das unterscheidet meine Dissos von der DIS.



      Ich glaube bei mir waren es am Anfang auch (zwei) Verhaltensweisen... nur kamen ein anderes Selbstbild, moralische Grundsätze, Lebensziele, "Ich-Gefühl" dazu... und dann wurden es mehr... und irgendwann war ich nur noch Verwalterin...


      Darf ich dich fragen, ob du das gemerkt hast, wie es vor sich ging?

      LG whiteswan
      May you be blessed with everything good!

      Leben auf der Bühne

      Ich finde eure Beiträge zu diesem Thema sehr interessant und finde mich in etlichen Teilen auch wieder. ich finde es auch jedesmal tröstend zu wissen, dass es mir nicht alleine so geht, sondern andere Ähnlich Erfahrungen machen. Meine Therapeutin hat mir mal folgendes erklärt: Man müsste sich die Anteile der Persönlichkeit wie auf einer Bühne vorstellen. Normalerweise müsste der erwachsene Anteil vorne an der Bühne stehen und agieren, aber dann schieben sich immer wieder mal andere, oft kindliche Anteile nach vorne und übernehmen die Führung. Entsprechend sind die Handlungen dann auch kindlich. Es ging immer wieder darum, den erwachsenen Teil nach vorne zu bringen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass der erwachsene Anteil, der Anteil ist, der einfach nur funktioniert. Da ist nur Verstand, da gibt es keine Gefühle. Da weiß "man halt was man zu tun und zu sagen hat".

      Es wäre schön, wenn man wüsste wer oder was ICH bedeutet, dann könnte man auch sagen, warum man einen Wert hat, oder was einen ausmacht.

      Wurde euch auch schon mal von euch nahe stehenden Leuten gesagt, dass sie das Gefühl haben, ihr lebt in einer anderen Welt? Wurde euch vielleicht erklärt warum?

      Liebe Grüße
      Rosenblüte