Zehn Minuten lang,
ohne Angst und Zwang
leben zu dürfen
-das wünsche ich mir.

Doch ich frage mich
ob es sich dafür
zu kämpfen lohnt
wenn man doch eh verliert?

Ich schreibe
viele Texte.
Bevor ich beginne
hoffe ich,
endlich alles
aufschreiben
zu können.

Der Text ist zuende.
Ich habe es wieder
nicht geschafft.

Ich möchte darüber
endlich schreiben können.
Doch ich kann es nicht.
Was kann ich überhaupt?

Warum können alle
anderen Gutes tun?
Und warum kann ich
nur Schlechtes tun?

Ich warte.
Und sehe.
Und höre.
Und fühle.
Und gehe.

Was bringt mir das?

Der Tag, als ich wieder einmal alles verdarb.
Doch ihr habt mir nicht
den Rücken zugekehrt!
Ihr habt mir geholfen,
die Sache nicht
noch schlimmer zu machen.
Habt mich nach draußen geführt,
mich nicht rein gelassen,
und nicht auf meine Vermutungen gehört.
Ich bin euch sehr dankbar dafür!
Ihr habt mir geholfen,
am Sonntag,
ich danke euch!
Ich wünschte nur
ich könnte auch für euch
etwas tun!

Kleines, unscheinbares Licht.
Unscheinbar, und doch so hell.
Einfach einzigartig,
beleuchtest du die Umgebung
mit deiner Gabe.

Selbst in der finstersten Nacht
erscheint uns jedes
noch so kleine Licht
so W*nd*rbar hell!

"Nein.", fleht das kleine Mädchen. "Bitte nicht!"
"Komm sofort unter dem Tisch hervor!"
"Bitte, bitte nicht. Ich werde mich bessern."
Doch das Betteln und Flehen des kleinen Mädchens
hilft nichts.
Sie wird an den Haaren
unter dem Tisch hervor gezerrt.
Man packt sie bei den Schultern,
schüttelt sie durch.
Das kleine Mädchen
lässt es geschehen.
So geht es
viele Jahre lang.

Das kleine Mädchen ist jetzt erwachsen.
Doch die Erinnerung ist noch da.
Und immer, wenn jemand seine Hände
auf ihre Schulter legt
-und sei es auch
ihre beste Freundin-
verkrampft sie sich sofort.
Jedes Mal,
denn immer
wird sie
daran
erinnert!

Ich liege in meinem Bett.
Doch es ist kein Krankenhausbett.
Warum eigentlich nicht?
Meine Seele ist krank.
Doch das sieht man ja nicht!
Also ist es auch egal!

Klingenliebe.
Liebeskummer.
Kummerkasten.
Kastengefängnis.
Gefängniszelle.
Zellengitter.
Gitterwelt.
Weltuntergang.
Untergangsleben.
Lebenshass.
Hassgefühle.
Gefühlsleere.
Leere-...

-Ja, die Leere ist wirklich leer!

Ich möchte
etwas wert sein.
Für jemand anderen,
sei es auch nur
bei einer Person,
nur ein bisschen
mehr wert zu sein
als ein Müllhaufen!

Morgen Schule.
Ich kann nicht.
Ich hab Angst.
Jeden Tag
Notendruck.
Man wird bewertet,
was man kann,
und nicht,
was man weiß.

Ich möchte endlich aufhören.
Dieses dämliche Misstrauen!
Warum denke ich so?
Weil ich Angst habe.
Dieser Traum,
der immer wieder kommt.
Manchmal bei Nacht,
manchmal bei Tag.
Immer denke ich daran.
Und dann weiß ich
warum ich so
misstrauisch bin.

Oder widerspricht sich das?
Weil, wenn ich das nicht weiß
kann es mich auch nicht v*rl*tz*n.
Doch ich muss es wissen!
Um endlich zu erfahren,
welche wenige Menschen
mich noch ertragen können.

Bitte.
Sag was zu mir.
Nur ein Wort.
Ein Wort
kommt einem
wie ein
ganz dickes Buch vor,
wenn man
in der Stille lebt!

Heute Abend.
Ich habe Angst.
Von einer
oder mehreren
Lügen zu erfahren.

Doch andererseits
wünsche ich es
mir dennoch
-nein, ich
wünsche es mir
nicht, wie komme
ich nur immer
auf solche Gedanken?

Aber...
Ach, ich weiß es auch nicht.

Warum ist das Leben
nur so kompliziert?
Ich will das nicht!
Ich kann einfach nicht!

Inzwischen glaube ich
dass sogar mein Leben
mich hasst,
wegen der ganzen Scheiße!

Wir sitzen da.
Sie erklärt mir was.
Ich nicke.
Doch dann...
Oh nein, die
Zwangsgedanken!
Gleich spreche ich sie aus.
Das darf ich nicht!
Nein!
Hilfe!
Ich will das nicht sagen.
Ich habe Angst.
Nein, nein, nein!
Was soll ich nur tun?
Was?!
Habe ich es jetzt gesagt?
Anscheinend nicht.
Und jetzt?
Auch nicht.
Doch gleich
werde ich es sagen.
Nein, bitte nicht!
Das darf ich nicht!
Hilfe...

Ich schreie nach Hilfe.
Ich will das nicht mehr.
Doch ich kann mich nicht öffnen.
Doch ich will darüber reden.
Es muss sein.
Es kämpft gegen mich.
Ich muss mich wehren.
Ich kann nicht mehr.
Und wieder ist jemand am Boden.
Und wieder bin ich es!

Nein.
Nein.
Nein.
Nein.
Nein.
Nein.
Nein.
-doch
es
gibt
keine
Hoffnung.

Das Mädchen steht vor mir.
Sie hat große Angst.
Ihre N*rb*n auf den Armen
zeichnen ihr Leben.
Dabei ist sie noch jung.
Wie groß der schm*rz
denn nur war?

Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Angst.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Zwänge.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Schuld.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für deine Worte.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für unsere Fehler.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Leere.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für Einsamkeit.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Wut.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für Traurigkeit.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für zerstörte Träume.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für deine Gleichgültigkeit.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für mein Versagen.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für den Hass.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Erinnerung.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Schule.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Familie.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für Freunde.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Liebe.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für Bekannte.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für die Feinde.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für euer Verhalten.
Siehst du diese N*rb*?
Sie steht für das Leben.