Mit jedem neuen Tag versuche ich,
meine kaputte Welt
wieder neu aufzubauen.
Doch langsam frage ich mich:
Wieso mache ich das überhaupt?
Um von Tag zu Tag
in einem größeren
Scherbenmeer zu liegen?

Das Mädchen hielt die Hand vor die Augen.
Sie wollte nicht, dass andere ihre Augen sahen.
Wenn sie auf die Straße ging, trug sie immer eine Sonnenbrille.
Keiner hatte sie je ohne gesehen.
Oft wurde das Mädchen gefragt, warum sie die Brille nie absetzen würde.
Noch nie hatte das Mädchen eine Antwort darauf gegeben.
Das Mädchen wurde innerhalb der letzten vier Jahre von insgesamt neunzig Schulen verwiesen.
Sie verweigerte die Anordnungen der Lehrer.
In vielen Schulen war das ständige Tragen von Sonnenbrillen während des Unterrichts verboten.
Kein Mensch bekam sie dazu, die Brille abzunehmen.

An ihrem vierzehnten Geburtstag kam das Mädchen vor Gericht.
Ein paar Polizisten hielten sie schließlich fest und nahmen ihre Sonnenbrille ab.
Das, was darunter zum Vorschein kam, erschreckte alle Menschen in dem Raum:
Das Mädchen hatte keine Augen mehr.
Unter ihren Augenbrauen waren nur noch zwei dunkle Höhlen.

Ein paar Wochen später fand man die toten Überreste des Mädchens.
Ihre Mutter fand in ihrem Zimmer einen Brief.
Der letzte Abschnitt lautete:
"Ihr habt mich gefragt, warum ich immer eine Sonnenbrille trage. Vor ein paar Wochen habt ihr gesehen, dass ich keine Augen mehr habe, und das als Grund dafür hingenommen. Doch niemand von euch hat mich gefragt, warum ich keine Augen mehr habe. Ich habe sie mir wegschneiden lassen. Es heißt, die Augen sind der Spiegel zur Seele- und ich wollte das verbergen, was meine Seele einst tragen musste. Und niemand hat sich die Mühe gemacht, meine Seele zu retten."


[edit: Satz entfernt. Auch im Gedichteboard gelten die üblichen Löschkriterien. /Volpe]

Manchmal frage ich mich, warum ihr mir das gegeben habt.
Habt ihr nicht gewusst, was alles passieren kann?
Oder war es euch egal?
Ja, ich komme in der Schule besser mit.
Doch jetzt ist es zu spät:
Das Medikament bestimmt mein Leben.
Inzwischen will ich es weiter nehmen.
Aber ich frage mich immer noch, warum ihr mir nichts von den Nebenwirkungen erzählt habt?
Oder sind die Sachen euch vollkommen egal?
Hauptsache, ich bin gut in der Schule oder was?
Ist die Schule etwas, was euch glücklich machen soll?
Oder was mich glücklich machen soll?
Ich hätte nie angefangen, das Medikament zu nehmen, hättet ihr mir gesagt, was das für Nebenwirkungen hat.
Was sollte das?

Ich bin verwirrt.
Dennoch weiß ich eines:
Sie haben recht.
Jedoch ist es schwer.
Ich habe Angst.
Morgen.
Wieder zu Hause.
Ich will nicht.
Übermorgen.
Wieder Schule.
Ich kann nicht.
Warum ist das so?
Verlustangst.
Was soll werden?
Aber irgendwie
muss es werden.
Hier scheint es einfacher
als zu Hause.

Alles in mir schreit.
Ich will hier nicht weg.
Ich mag nicht nach Hause.
Innere Leere.
Hier gab es keine Leere.
Nicht immer Lachen.
Aber selbst Traurigkeit
ist besser als
die innere Leere.

Ich hoffe
dass ich irgendwann
meine Meinung
sagen kann.
Ich hoffe
dass ich dann
die Schuldgefühle
ablegen kann.
Ich hoffe
dass ich dann
nicht immer sagen muss:
"Irgendwann."

Manchmal denke ich einfach nicht nach.
Muss nicht ständig darüber grübeln.
Was? Wie? Wann? Warum? Wo?
Hier muss ich nicht so viel grübeln.
Trotz der Angst vor dem Vortrag.
Angst um andere.
Angst vor der Schule und zu Hause.
Dieses Seminar ist für mich
wie ein kleiner Urlaub.
Ohne die innere Leere
fühle ich mich besser.

Der Drang ist da.
Doch ich werde jetzt nicht zum Handy greifen.
Noch nicht.
Ich will es nicht.
Doch ich muss es.
Nein. Ich muss es nicht.
Ich bin nicht alleine.
Ich muss das nicht über mich ergehen lassen.
Ich muss auch nicht zur Klinge greifen.
Manchmal ist der Drang da.
Doch die schönen Momente,
die es hier gegeben hat,
geben mir auch vielleicht
für die nächsten Wochen Kraft.

Schweigen.
Doch es ist kein unangenehmes Schweigen.
Im Moment ist die Angst auch kaum noch da.
Ich fühle mich sicher.
Irgendwie.
Aber was weiß ich
wie es morgen wird?

Ich denke nach.
Aber nicht immer über negative Sachen.
Der Drang ist hier
nicht so schlimm
wie zu Hause.
Hier bin ich nicht allein.
Doch morgen geht es wieder nach Hause.
Und der Gedanke macht mir Angst.
Aber... vielleicht wird es ja auch irgendwann besser?

Die Zeit verfliegt.
Viel zu schnell.
Morgen ist es vorbei.
Ich will hier nicht weg!
Was soll ich machen?
Manchmal brauche ich
abends einfach jemanden.
Dessen Stimme
die Stille vertreibt.

Gestern sagtet ihr zu mir:
"Du kannst uns jederzeit anrufen."
Diese Worte taten gut.
Aber ich frage mich:
Kann ich das wirklich?
Soll ich euch nochmal fragen?
Oder lieber nicht?

Unstillbare Sehnsucht.
Lässt dich nicht fangen.
Kann nicht ohne dich.
Ohne die Schmerzen.
Denn du zeigst mir
dass ich noch existiere.

Am liebsten möchte ich schreien.
Alles hinaus,
loslassen,
die ganze Wut.
Doch ich darf es nicht.

Ich liege im Bett
und bin kalt und starr.
Die Angst
wird von Tag zu Tag
unerträglicher.
Wie eine Welle
türmt sie sich
immer weiter auf.
Der Boden bebt.
Die Welle verwandelt sich
in einen Tsunami.
Immer höher wird sie,
immer bedrohlicher.
Panisch schnappe ich nach Luft.
Die Angst gewinnt
von Tag zu Tag,
von Nacht zu Nacht
an mehr Macht,

Every night
I search for the light
which fills my heart with life.
Every night
destroyed by the fight
-why am I still alive?
I've lost my spirit
in the loneless.

But suddenly
I hear the voice,
far away in the dark.
And it calls
my name.

In the emptiness,
like a star in
the cloudly sky.
A fire, so bright,
'cause you fill
my heart with light.
'Cause you fill
my heart with light.

No one could see my tears,
cried in a never-ending nightmare.
A star is the only thing I share.
No words no hands
which can hold me here.

I don't know where the hope comes from.
A strange feeling,
like a key for my closed heart.

And suddenly
I hear the voice,
far away in the dark.
And it calls
my name.

In the emptiness,
like a star in
the cloudly sky.
A fire, so bright,
'cause you fill
my heart with light.
'Cause you fill
my heart with light.

The voice is always here,
and it leads away the fear.

There was a miracle,
sended from the sky.
It gave me a way to heal
the hope I had lost,
'cause you sent me a sign.
I can see my future,
and the past doesn't matter
to me any more.
You give me a reason
to go on,
and I know
that I'm not alone
any more.

And I know
that I'm not alone
any more.

Werde ich
trotz des Rückschlags,
je wieder aufsteh'n können?
So tun, als sei
nichts gescheh'n,
und wieder clean werden?
Werde ich
trotz des Rückschlags,
weiter machen können?
So tun, als sei
es nur zum lachen
und es verbergen?

Musste wieder zu
der kl*ng* greifen.
Warum ich's tat
kann keiner begreifen.
Möchte darüber reden,
doch es geht nicht.
Warum ist keiner da,
der mein Schweigen br*cht?
Kann nicht mehr,
richte mich nicht auf.
Fühle mich erschöpft,
wie nach einem Lauf.

Weiter geh'n,
so tun,
als sei nichts
gescheh'n.
Untergeh'n,
so tun,
als könnt' ich es
nicht seh'n.
Bleib' deshalb steh'n.

Kalte Tage,
ein See aus Eis-
Nur ein Wort
was ich noch sage.
Mein Atem,
weiße Wolken, klein.
Wann werd' ich
erfroren sein?