Ich hasse meine Tränen.
Sie verraten anderen, wie es mir geht.

Ich liebe meine roten Tränen.
Sie verraten mir selbst, wie es mir geht.

Ich verberge alle Tränen,
auch die roten.
Ich liebe mein bl*t,
und greife wieder zur kl*ng*.

Ich darf nicht wütend sein.
Ich kann nicht besser sein.
Ich darf nicht ehrlich sein.
Ich kann nicht mutiger sein.
Ich darf nicht traurig sein.
Ich kann nicht ich selber sein.
Ich darf nicht fröhlich sein.
Ich kann nicht perfekt sein.
Ich darf nicht müde sein.
Ich kann nicht lebendig sein.

Ich fühle mich...
...Ausgelaugt...
...Erschöpft...
...Einsam...
...Müde...
...Erschlagen...
...Traurig...
...Kraftlos...
...Wertlos...
...Verwundet...
...Hilflos...
...Schuldig...
...Überfordert...
...Ängstlich...
... Leblos.

So sehr, wie ich mich hasse,
kann ich mich nie kasteien.
So viele Tränen, wie mein Herz vergießt,
kann ich niemals bl*t*n.
So bescheuert, wie ich bin,
kann ich nichts richtig machen.
So, wie ich bin
kann ich niemals
bei anderen sein!

Ich stürze.
Stehe auf.
Klopfe den Staub
von meinen Beinen.
Lache und tanze
vor den anderen.
Dann gehe ich weiter.
Ich täusche andere.
Verleugne mein Humpeln.
Verberge meine schm*rz*n.
Verstecke meine Tränen.
Ich zeige nicht,
wie es mir wirklich geht.
Keiner soll sehen
dass der Sturz
Spuren hinterlassen hat.

Ich möchte so dünn sein,
dass ich keine Spuren
im Schnee hinterlasse.
Denn wenn keiner
meine Spuren sieht
ist es so,
als würde ich
keine Fehler mehr machen.

Ich betrachte das Essen vor mir.
Mein Magen knurrt.
Mein Kopf sagt: "nein!"
Ich lasse es stehen.
Denn Essen ist wie Kunst
-es ist zum Anschauen da!

Ich suche
Verzweifelt,
Nach etwas,
Was mich freut.
Ich suche
Immer wieder,
Nach etwas,
Was mich glücklich macht.
Ich suche
Jeden Tag,
Nach etwas,
Was mein Leben
Lebenswert macht.

Ich fühle mich
Erschöpft,
Müde
Und leer.
Jedes Wort
Das ich sage,
Raubt mir Energie.
Jeder Gedanke
Den ich habe,
Saugt mich aus.
Jedes Gefühl
Was ihn mir liegt,
Kostet mir Leere.
Jeder Atemzug
Den ich mache
Nimmt mir die Kraft
Zum weiter atmen.

Ich nehme alles nur noch
durch einen Schleier wahr.
Ich möchte es nicht tun
doch die Freundin ist so nah.
Jetzt setze ich die kl*ng* an,
weil ich weiß, dass sie mich
vom schm*rz erlösen kann.
Ich ziehe sie durch meinen Arm,
endlich wird mir wieder innerlich warm.
Alles was mich einst gekränkt
ist kurz vom bl*t ertränkt.
Alles scheint nicht echt, nur unendlich leer,
ich irre stumm in meinem Leben umher.
Niemand scheint meine Tränen zu seh'n,
die unsichtbar meine Arme hinunter geh'n.
Sie sind ganz tief in mir verborgen,
zeigen deshalb nicht mein Leid und meine Sorgen.
Keines meiner Worte spricht
dass meine Seele zerbricht.
Ich bin gefangen in der schwarzen Nacht,
hab mich zum Sklaven meiner selbst gemacht.
Meine n*rb*n sind Worte, die ich nicht sage,
weil ich mein Leid nicht nach außen trage.
Ich zerstöre meinen Körper doch es ist mir egal
denn mein ganzes Leben scheint für mich wie eine Qual.
Nach dem r*tz*n geht es mir wieder gut,
es beruhigt mich, wenn ich es bei mir seh', das bl*t.
Jetzt gibt es keinen Weg zurück,
die kl*ng* ist mein Weg zum Glück.

Die Worte, die ich nie gesagt,
r*tz* ich nun in meine Haut.
Das, was ihr nicht hört,
sollt ihr sehen!
-Nein, ich will nicht,
dass ihr meine Wunden seht.
Ich schn**d* mich,
um mir selbst
klar zu machen
was ich euch
einst sagen wollte.

Geweint- doch ich zeige es nicht.
Gedacht- doch ich sage es nicht.
Gehört- doch ich tue es nicht.
Gefühlt- doch ich wollte es nicht.

Meine Seele ist zerbrochen,
entzwei gerissen.
Und jetzt schreie ich
nach Hilfe, stumm.
Ich greife nach außen,
suche Halt in der Leere.

Alles ist verloren,
deshalb schreie ich
lautlos.
Alles ist gelogen,
deshalb rede ich
stumm.
Alles ist umsonst,
deshalb weine ich
heimlich.
Alles ist erfroren,
deshalb fühle ich
nichts.

Ich lege meine Tränen ab
und schminke mir ein Lächeln.
Ich lege Wut und Hass ab
und schminke mir Gleichgültigkeit.
Ich lege meine Verzweiflung ab
und schminke mir ein Gesicht.
Ich lege meine Gefühle ab
und lasse mir mein Leben
von anderen schminken.

Ich male meine Gedanken.
Ich schreibe über Gefühle.
Ich spiele die Wahrheit auf dem
Klavier, doch:
Sie versuchen, meine Gedanken zu beeinflussen.
Sie versuchen, meine Gefühle in Schach zu halten.
Sie versuchen, die Wahrheit hinter der Lüge zu verstecken.
-Und ich bin der Köder.

Sie sagen mir, was ich tun muss.
Sie sagen mir, was ich nicht machen darf.
Sie sagen mir, wie es mir gehen soll.
Sie sagen mir, was ich erzählen kann.
Sie sagen mir, wie ich sein muss.
Sie sagen mir nicht nur, wie ich leben soll
-sie leben auch mein Leben!

Ich habe Angst vor dem t*d, wenn es mir gut geht.
Ich habe Angst vor dem Leben, wenn es mir schlecht geht.
Darum habe ich meine Seele getötet, sodass mein Körper weiter leben kann.

Nur durch Helfen
glücklich sein,
lebenswert sein,
überhaupt
da sein?
Nur durch Helfen,
bin ich dann
etwas wert?
-Nein.
Aber ich kann
mich für andere
erträglicher machen.

Bestätigung suchen.
Durch andere.
Durch helfen.
Durch hungern.
Durch trainieren
-bis ans Limit!