Warum darf es nur mir schlecht gehen?

      Warum darf es nur mir schlecht gehen?

      Hallo,
      vor ein paar Tagen hat bei mir in der Klinik (ich arbeite in einer Rehaeinrichtung) eine Praktikantin angefangen. Am 2. Tag habe ich bei ihr viele alte N*rb*n entdeckt, die definitiv auf eine SVV - Vergangenheit hindeuten (erwähnte sie auch gegenüber einer anderen Person).
      Als ich das gesehen habe, kam bei mir eine riesige unkontrollierte Wut auf.
      Gedanken wie, warum hat die sie selbst v*rl*tzt, sie soll sich mal nicht so anstellen. Die hat doch keinen Grund dazu etc.
      Nun, ich kenne ihr Gründe nicht (ehrlich gesagt möchte ich das auch nicht), nur frage ich mich, warum das bei mir zu so einer aufkeimenden Wut geführt hat.
      Ich weiß, das jeder seine Gründe hat, so wie sie auch und das es mir nicht zusteht zu beurteilen, ob es gerechtfertigt ist usw. (denn das steht m.E. niemanden zu)

      Nur weiß ich nicht, woher diese Wut kommt und wie ich weiterhin damit umgehen soll, da ich ja noch eine Weile mit ihr zusammeN*rb*ite/n (muss)

      Liebe Grüße
      farin
      Vielleict kommt deine Wut da her dass es immer dein weg war mit gefühlen oder ähnlichen umzugehen. Vielleicht kannst du jetzt dein Lösuhsweg nicht mit ihr teilen.
      Versuche doch mal dir klar zu machen dass sie auch probleme hat und dass sie auch irgendeine lösung bruahct damit umzugehen.
      Vielleicht schaffst du deine Wut zu überwinden.
      Ich drücke dir ganz fest die daumen.
      Ich kenne das sehr gut und bin überrascht, dass ich nicht die einzige bin, die so fühlt und denkt.
      Ich stelle jetzt mal keine Vermutungen an, weil ich dir nichts unterstellen will. Ich sag mal nur, wie es bei mir ist und du kannst ja überlegen, ob das bei dir ähnlich ist.

      Ich habe mich zeitweise über meine Probleme, vor allem über das SVV, definiert. Das SVV war meine Sache, ich war diejenige, die das gemacht hat.
      Es hat mich, so blöd sich das auch anhören mag, zu etwas Besonderem gemacht. Mein Umfeld hat mir vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt und es war klar, dass ich diejenige bin, der es schlecht geht. So. Und dann kommt auf einmal eine andere Person, die sich auch v*rl*tzt. Möglicherweise sogar noch schlimmer als ich. Und macht mir meine Position streitig. Das löst eine riesige Wut aus, entstanden aus der Angst, jetzt nichtmehr im Mittelpunkt zu stehen oder keine Hilfe zu bekommen, weil es der anderen ja viel schlechter geht (auch wenn das vielleicht gar nicht so ist).
      Mein Weg damit umzugehen ist, dass ich mir klarmache, dass es nichts besonderes ist, sich selbst zu verl*tz*n. Das mich das nicht auszeichnet. Und vorallem: Das ich trotzdem die Hilfe weiterhin bekomme. Ich hatte einfach Angst, dass ich fallengelassen werde, von den Therapeuten, von meinen Eltern,...

      Grüße,
      Fylgja
      Danke euch beide für eure Antworten :)

      Fylgja, desso länger ich über deine Antwort nachdenke, desso mehr muss ich mir eingestehen, das es bei mir genauso ist.
      Ich identifieziere mich wohl immernoch über das SVV, auch wenn es für mich (dachte ich) keine große Rolle mehr in meinem Leben spielt.

      Lieben Gruß
      farin
      ich kenne das auch zu gut.

      bei mir ist es aber glaube ich eine gewisse sehnsucht danach. weil ich dann daran erinnert werde wie es war usw.
      ich werde dann richtig wütend und denke mir "warum darf die das und ich nicht?!"
      für mich war svv immer ein stück sicherheit weil es etwas war das geholfen hat und das ich gekannt habe.
      ich bin zwar schon seit 1 1/2 Jahren clean aber wie gesagt die sehnsucht verfolgt mich bis heute und deswegen werde ich oft so wütend
      Das Leben ist zu kostbar,
      um es einfach wegzuwerfen,
      und du bist zu wertvoll,
      um dich selbst zu zerstören.