Ich als mein eigenes Problem?!

      Ich als mein eigenes Problem?!

      Hallo zusammen,

      ich hab schon so lange kein eigenes Thread mehr gepostet, dass ich mir gar nicht mehr sicher bin, ob das überhaupt hier hin gehört. Also sollte es nicht passen, dann könntet ihr es ja einfacvh verschieben. Danke! :)

      Und es könnte evtl. etwas triggern... Bin mir aber nicht sicher. Also bitten mit Vorsicht lesen!

      Ja, inzwischen hat sich einiges bei mir getan. Ich dachte eig., dass ich mit SVV keine wirklichen Probleme mehr habe. Aber wie sagt man so schön im Volksmunde: "1. Kommt es anders und 2. als man denkt!" Tja, das scheint sich wohl zu bewahrheiten.
      Ich habe mich bis jetzt zwar noch nicht wieder geschn*tt*n, aber ich habe wirklich sehr großen Druck. Ich bin heute Morgen aufgewacht und war echt stolz auf mich, dass ich mir nichts getan habe. Aber jetzt kann ich es kaum noch aushalten. Ich habe echt das Verlangen danach...

      Und naja...gestern war ich jeden Falls feiern. Eigentlilch war es richtig gut und ich hatte mir sehr darauf gefreut. Aber dann gab es einen Punkt an dem ich einfach nur noch einen im Kahn hatte und angefangen habe über mich, meine Situation, meine Zukunft, meine Vergangenheit nachzudenken. Und ich musste wirklich einsehen, dass es nicht gut auch aussieht. Okay, ich bekomme wahrscheinlich mein Abitur, auch wenn es wohl eher schlecht ausfallen wird, ich habe einen Ausbildungsplatz, ich habe Freunde und eine Familie. Was also sollte ich zum Meckern haben?
      Ich versteh es ja an und für sich selber nicht, wenn man das ganze mal nur oberflächlich betrachtet! Aber ich denke, dass ich das Problem bin! :(
      Ich rede ungerne über mich und meine Probleme und Auslöser für schlechte Stimmungen, eben so ungerne über Gefühle. Selbst mit meinen Besten nicht. Ich will mich schon wieder versuchen von meinen Freunden abzukapseln, weil ich selber merke, dass es mir momentan - und momentan umfasst schon einen längeren Zeitraum - wirklich nicht gut geht und ich irgendwie am Rad drehe in meinem stillen Kämmerchen... Und naja, ich habe einfach Angst sie zu v*rl*tz*n oder zu enttäuschen, so wie damals meine besten Freundinnen als das mit meinem SVV angefangen hat. Da habe ich gelernt, dass ich die Leute eigentlich ständig enttäusche mit dem was ich mache, weil ich mich selber nur verschließe! Ich weiß ja, dass sie immer für mich da sind. Aber ich denke, sie würden mich auch niciht verstehen. Einige von meinen Mädels haben sich selber einem g*schn*tt*n, aber mehr als das in Dortmund so "modern" war. Also wie sollten sie es da auch verstehen? Oder traue ich ihnen vielleicht einfach nur zu wenig zu? Dann gibt es noch M.: Sie ist selber psychisch sehr instabil, hat ihre eigenen Probleme und ist definitiv schlimmer dran als ich. Ich will M. nicht zusätzlich mit irgendwas belasten, auch wenn sie sagt, dass sie immer für mich da ist.
      Ich fühle mich einfach alleine in gewisser Maßen. Vor allem abends, wenn ich anfange nach zu denken. Ich kann diese Tageszeit nicht leiden, alles wird ruhiger, vor allem wenn es unterhalb der Woche ist, die Leute gehen schlafen oder wollen es. Es wird still und irgendwann ist man alleine in seinem Zimmer und hat Zeit, Zeit die man den ganzen Tag über so nicht hatte, die man eigentlich zum Abschalten nutzen sollte. Aber ich kann das irgendwie nicht. Abend für Abend zerbreche ich mir über irgendwelche Dinge den Kopf.
      Richtig schlimm geworden ist das ganze seit gut einem Monat. Da hat K. mir den Laufpass gegeben. Er macht mich einfach fertig! Ganz ehrlich... Ich weiß nicht was ich machen soll was ihn angeht. K. ist ein Freund von mir, denke ich kann man so sagen. Wir hatten eine relativ lange Zeit etwas mit einander, zwar immer wieder mit Pausen, aber alles in allem ging das ganze gut ein dreiviertel Jahr mit uns. Und komme es wie es kommen musste: Ich verliebe mich in ihn. Ich habe meinen Ex für ihn verlassen, ich habe mein Herz K. gegenüber geöffnet. Und was habe ich davon? Nur wieder einmal die Bestätigung für mich, dass ich damit nicht weit komme, dass es mir nichts bringt, wenn ich anderen gegenüber ehrlich bin, wenn ich ihnen meine Gefühle offenbare. Jeden falls ist es echt komisch mit ihm. Ich meine, er hat mir den Laufpass gegeben, aber dennoch gibt er mir immer wieder das Gefühl, dass er eben doch Gefühle für mich hat, die er ja aber abgestritten hat. Und das ist nicht nur für mich so. Das ist das einzige, worauf ich K. bis jetzt noch nicht angesprochen habe, weil ich wirklich Angst vor der Antwort habe! Warum auch immer, ich mein den Korb habe ich ja so oder so schon. Jeden falls wollte ich gestern bzw. heute Nacht noch zu ihm fahren, weil ich jemanden brauchte, der mich auffängt und Teile meines Lebens kennt, aber er hatte keine Zeit und ich denke, dass selbst wenn ich ihn heulend angerufen hätte, sich nicht viel daran geändert hat. Ich mein, wir haben telefoniert und ich mir kullerten schon die Tränen, aber das wird er nicht bemerkt haben. Ich bin irgendwie enttäuscht von ihm, aber auch von mir, dass ich nicht auf die Dringlichkeit plädiert habe. Aber andererseits bin ich auch froh, dass ich es nicht getan habe, weil ich einfach keine Lust mehr habe meine Schwächen zu zeigen! Vor allem nicht Männern gegenüber.
      Ich habe ja eh ein gestörtes Verhältnis zu Männern und Bindungen... Und dann muss natürlich auch noch gestern ein Kollege anfangen über Beziehungen und das Verarschen von Menschen mit mir zu reden. Das war einfach zu viel.
      Das alles ist jetzt ca. neun Stunden her und ich habe immer noch FlashBacks in meinem Kopf, sei es wie so eine Geschichte oder mit Bildern. Ich will sie weg haben, ich will sie raus haben, ich will mich besser fühlen! ;(
      Ich möchte vor allem nicht mehr so ein Problem mit mir selber haben!
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      hallo teufelskind

      das hört sich nach ziemlich viel an, was dich da da gerade beschäftigt. also ich versuch jetzt mal zusammenzufassen, damit das nicht mehr so ein riesen klumpen ist, und damit du weißt, ob ich's richtig verstanden hab:

      - feiern mit alkohol führte dazu, über dein leben insgesamt nachzudenken (schule, abi, ausbildung, aamilie...)
      - du redest wenig über dich und deine gefühle mit anderen, weil du das gefühl hast, dadurch andere zu v*rl*tz*n oder diese sind selbst mit sich beschäftigt (schlechte erfahrungen damit gemacht, dabei gelernt, dass du andere leute mit svv v*rl*tzt)
      - besonders abends, wenn es ruhig wird und du alleine bist, zerbrichst du dir über alle möglichen dinge den kopf, tagsüber geht es
      - du hattest mit k. ein "verhältnis" und hast dich in ihn verliebt, dafür auch deinen freund verlassen; k. hat die sache mit dir vordergründig beendet, du hast aber das gefühl, dass er doch gefühle für dich hat, darauf ansprechen tust du ihn nicht; du wolltest nachts zu ihm, da es dir nicht gut ging, er hatte aber keine zeit
      - seitdem hast du bilder im kopf, die du aus deinem kopf raushaben möchtest, das klappt aber nicht

      so viel mal zum überblick. stimmt das so? hat sich seit gestern irgendwas bedeutendes verändert?


      also im grunde sehe ich hier akut zwei bereiche, die dir zu schaffen machen:
      - der umang mit deinen gefühlen und dass du dich dem gerade nicht gewachsen fühlst
      - und die ungeklärte situation mit k., die wiederum viele gefühle auslöst

      => welcher punkt ist dir am wichtgsten?

      jetzt mal die obligatorische frage: hast du therapie gemacht oder machst du?


      ich mach dir jetzt mal einen vorschlag:

      der umgang mit gefühlen und krisensituatioenn ist ja teil der dbt und ich schlage dir vor, da mal n bissle was auszuprobieren, was helfen könnte. (auch wenn du nicht borderline hast, sind das ja aber trotzdem fähigkeiten, die jedem menschen helfen können.) für deine situation abends, in der du ins grübeln kommst und dann in eine abwärtsspirale mit gedankenkreisen und evtl. auch flashbacks (hab ich das richtig so verstanden?) schlägt die dbt fertigkeiten vor, die du einsetzen kannst, um schmerzhafte ereignisse und gefühle auszuhalten, die du nicht gleich verändern kannst, und zwar durch

      - sich ablenken (aktivitäten, unterstützen, d.h. schenk jemand etwas, tu was schönes für einen anderen menschen, mach etws, was gefühle erzeugt, hör musik, lies comics, schaue eine lustige fernsehsendung, wegschieben, lese, mach wortspiele, rätsel, nutz die skills gegen den wunsch nach selbstv*rl*tzungen)
      - sich beruhigen (mit allen sinnen, z.b. beobachte einen sonnenuntergang, richte deinen raum schön ein, so dass du dich darin wohlfühlen kannst, höre schöne und beruhigende musik, mach einen spaziergang und hör auf die vögel oder den regen, iss was leckeres, nimm dir viel zeit zum essen, streichle deinen hund, deine katze, nimm ein bad...)
      - den augenblick verbessern (z.b. durch phantasie, richte deine aufmerksamkeit auf alle positiven aspekte deiner situation und schreib sie auf, entspannung, mach dir selbst mut: "ich habe schon so viel geschafft, das halte ich auch aus"... usw.)

      das ist natürlich nicht in die lösung und der weisheit letzter schluss, aber so kann es dir vielleicht gelingen, dass du den vielen gedanken und flashbacks nicht mehr ganz so sehr ausgeliefert bist. eine tiefere bearbeitung des problems ist das nicht.

      Ist das was für dich dabei?
      dann nimm dir zwei konkrete punkte vor, die du ausprobieren möchtest und setze sie in der dann auftretenden situation ein.

      und dann kannst du gerne mal erzählen, wie es geholfen hat.



      zu k.:
      unglücklich verliebt sein ist schon eine sehr sehr hohe belastung und es ist echt nur zu verständlich, wenn du dich damit überfordert fühlst.
      eine schwierigkeit, die ich da vor allem rauslese, ist aber, dass er zwar sagt, dass er nix mehr von dir will, dir aber das gefühl gibt, gefühle für dich zu haben. woher kommt dein gefühl, dass er gefühle für dich hat? woran machst du das fest? weil genau das blockiert natürlich, dass es weiter geht mit deinen gefühlen (du machst dir doch hoffnungen?) und sich das was verändern kann . so weißt du nicht, ob du abschließen kannst, was auch weh tut, oder weiter hoffen darfst. aber so wie die situation im moment ist, ist es schwieriig. für mich jedenfalls wäre sie sehr sehr schwer auszuhalten.


      alles gute!
      Danke für deine Antwort.

      Also zu der spezifischen Sache mit K., da habe ich gerade noch ein anderes Thread zu gepostet... Ich kann das jetzt nicht noch mal kurzfassen tut mir leid.
      Und ja, ich mache mir Hoffnungen. Liegt vielleicht aber auch daran, dass dieses "Verhältnis" nicht beendet wurde, auch nicht als er wusste, dass ich Gefühle für ihn habe, die er wohl nicht erwidert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ein solches Arsch ist!
      (Aber ja, sonst hast du alles richtig verstanden! ;) )

      Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, ob ich das wirklich will... Also dass es weiter geht. Klar, einerseits will ich es. Aber ich habe auch so vielen Leuten weh getan im Laufe meines Lebens, warum sollte ich dann nicht auch einmal leiden? Ich weiß nicht...

      also im grunde sehe ich hier akut zwei bereiche, die dir zu schaffen machen:
      - der umang mit deinen gefühlen und dass du dich dem gerade nicht gewachsen fühlst
      - und die ungeklärte situation mit k., die wiederum viele gefühle auslöst

      => welcher punkt ist dir am wichtgsten?
      Ich weiß es ehrlich gesagt nicht einmal! Aber ich denke, da ich dieses Gefühlsproblem schon länger habe, dass das vielleicht primär im Vordergrund stehen sollte! Und wenn das in Angriff genommen wird, dann könnte sich doch auch der zweite Bereich klären, langsam aber sicher. Oder?

      Ich habe einmal Probestunden bei einer Kinder- und Jugendtherapeutin gemacht. Aber das war beim besten Willen nichts für mich. Gut, da war ich auch schon 17 Jahre alt. Und ich habe mich so veräppelt gefühlt von ihr. Vielleicht lag es daran. Aber seit dem war ich nicht mehr in einer Therapie.
      Habe es auch lange Zeit nicht mehr für nötig gehalten. Aber innerhalb der letzten paar Wochen geht es mir wieder permanent so schlecht wie schon lange nicht mehr!

      All diese Dinge, von wegen Ablenkung, den Moment verbessern und so, das tue ich abends schon immer. Ich lese, höre Musik, wenn das nicht klappt versuche ich meine Gedanken konkret in Worte in einem Tagebuch zu sammeln... Aber naja... Irgendwie hilft mir das nicht. Und schlafen kann ich davon auch nicht.
      Spazieren gehen... Alleine mag ich nicht. Aber ich will auch nicht wortlos neben jemanden her laufen und das nur, weil ich dann mit mir beschäftigt bin, aber nur ungerne jemanden an mich heran lassen möchte!
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      okay, also wenn du die sache mit k. eh schon in nem anderen thread hast, bleib ich hier beim umgang mit den gefühlen:

      hm, also der umgang mit gefühlen ist ein sehr komplexes thema, das zu lernen, geht wahrscheinlich über das hinaus, was das forum leisten kann.


      was ich dir oben beschriebe habe, waren möglichkeiten, abstand zu den gefühlen zu bekommen, die krisenauslösend sind und im sinne eines teufelskreis dann das bewirken, was du kennst, nämlich zu grübeln, gedanken kreisen, zweifel kommen auf, der wunsch, diese gefühle schnell zu beenden (daher der wunsch nach selbstv*rl*tzungen, was negative gefühle beendet - hilft nur kurzfristig). das sind mögliche strategien, die du anwenden kannst. sehr viele beschreiben, dass es am anfang nicht hilft, beschreiben so viele (kenn das auch von mir, bei mir z.b. auch, weil selbstverletungen immer sehr gut und sehr schnell geklappt haben), aber es ist auch 1. wirklich nicht einfach, was passendes zu finden und 2. wirkt vieles erst bei mehrmaliger anwendung und auch nicht so effektiv wie z.b. svv *. aber um ein gesundes problemlöseverhalten zu entwickeln, ist das einfach ein weg, der für viele oft erfolgreich war (wenn es auch lang gedauert hat und oft rückschläge dabei sind), daher:

      2 dinge vornehmen, in dieser situation anwenden, hinterher situation beschreiben, wie hat es gewirkt, warum hat es deiner meinung nach nicht gewirkt, warum hast du die übung in der situation gar nicht gemacht?


      das verschiebt das problem aber nur und hilft dir, nicht mehr so sehr in deinem stillen kämmerchen am rad zu drehen.
      probieren geht über studieren!



      weitere möglichkeiten wären positive erfahrungen zu schaffen, indem du jeden tag irgendwas angenehmes, positives machst. oder auch entgegengesetzt handeln, statt dich traurig oder depressiv zurückziehen aktiv werden, mach etwas, wodurch du dich kompetent und sicher fühlst.


      damit bin ich noch bei einem anderen thema, das damit zusammenhängt: ich erlebe für mich gespräche mit anderen leuten als sehr hilfreich. dazu schreibst du, dass du aber denkst, dass andere dich nicht verstehen oder sich v*rl*tzt von dir fühlen. ich hab das irgendwie noch nicht genau verstanden, kannst du mir das bitte noch mal erklären?


      viele grüße


      * falls dich der theoretische hintergrund interessiert und dir nicht eh klar ist: wenn svv negative gefühle beendet, ist es wahrscheinlich, das wieder anzuwenden, wenn solche gefühle auftreten, dieses verhalten wird also gelernt, indem es in diesem fall negativ verstärkt wird (ein negatives gefühl wird beendet). wenn man solches verhalten (die selbstv*rl*tzung) löschen will, muss man etwas anderes finden, was das negative gefühl beendet. nun ist es aber so, dass svv sehr effektiv wirkt und vieles andere, gesunde leider nicht ganz so sehr effektiv (bäm und alles ist "gut"), so dass das erlebt wird als "bringt nix", weil das neue verhalten nicht genug verstärkt hat (und gleichzeitig erhöht sich das verlangen nach dem alten muster). aber eigentlich hat es das schon. halt in kleinen schritten und nicht mit der keule. auch die sind ein erfolg - jeder für sich. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Trixi“ ()

      Naja da müsste ich wieder etwas ausholen.
      Ich hatte vor Jahren mal zwei sehr gute Freundinnen, mit denen ich wirklich alles geteilt habe. Doch dann habe ich angefangen mich zurück zu ziehen, weil ich gemerkt habe, dass es mir immer schlechter und schlechter ging. Das war dann auch die Zeit in der es mit meinem SVV richtig schlimm geworden ist.
      Ich habe halt noch irgendwie versucht mich ihnen gegenüber zu öffnen, aber sie haben mich einfach nicht verstehen können. Es lag vielleicht an unserem Alter (wir waren damals um die 13Jahre alt), aber garantiert auch daran, dass sie keine Erfahrungen mit SVV oder Verhaltensstörungen oder ähnlichem hatten. Jeden Falls hat es sich einfach nicht verbessert, ich habe mich immer mehr zurück gezogen, sie sich natürlich auch irgendwann, weil einfach kein rankommen an mich war. Und naja, ich habe sie mit meinem Verhalten nun mal sehr v*rl*tzt.
      Ja und dieses Verhalten habe ich nun mal beibehalten. Ich weiß nicht genau warum, aber ich will die Leute nicht v*rl*tz*n. Denn ich weiß, dass es einem echt weh tun kann, wenn man sich Sorgen macht um jemanden und ihm dann nicht helfen kann. Somit habe ich sehr lange aufgehört über meine Probleme zu reden. Vielleicht habe ich es auch verlernt, jeden falls habe ich enorme Probleme mich über meine Probleme zu verständigen, vor allem bei Leuten, die mir wirklich am Herzen liegen! Klingt vielleicht etwas paradox, ist es wahrscheinlich auch.
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      ich finde das sehr verständlich auf dem hintergrund deiner erfahrung, die du gemacht hast, dass es dir jetzt angst macht, mit jemandem über deine probleme zu sprechen. und du hast recht, es ist oft nicht ganz einfach, jemanden leiden zu sehen und nicht helfen zu können. und da in deinem umfeld wahrscheinlich nicht nur ärzte, therapeuten usw. rumlaufen, die das gelernt haben, damit umzugehen, ist das au erst mal ein sehr berechtigter einwand. das macht halt au n bissle den unterschied zwischen professioneller beratung und gesprächen im privaten umfeld aus.

      letztendlich finde ich aber, dass du da au deinen teil dazu beitragen kannst, indem du die verantwortung für dein verhalten bei dir lässt und zeigst, dass du was verändern willst. und beim gegenüber macht da viel die eigene reife aus und das alter, wie du richtig erkannt hast. (mit 13 ist man mit so einem verhalten einfach überfordert und kann das eher nicht so überblicken.)

      gibt es denn eine (erwachsene oder zumindest geistig schon etwas reifere) person in deinem umfeld, bei der du dir vorstellen könntest, mal über deine oder auch nur bestimmte schwierigkeiten zu sprechen?



      und zum thema umgang mit gefühlen:

      nun ja, da liegt's an dir, vor allem aktiv zu werden. aktiv ausprobieren, was helfen kann, aktiv nach strategien suchen, um besser mit den gefühlen umgehen zu können, so dass die gefühle nicht mehr dich bestimmen, sondern umgekehrt. ausprobieren, dem ganzen eine chance geben, schauen ob's klappt und wie oder warum nicht... ich hab dir ja einige vorschläge gemacht und das vorgehen ein bisschen erklärt. wie schaut's aus?
      Na, wie du schon gesagt hast: Probieren geht über studieren!
      Das ein oder andere mache ich so oder so ähnlich ja schon. Vielleicht aber auch einfach nur nicht intensiv genug. Ich weiß es nicht...
      Ich weiß ja auch, was einmal im Verhalten eingebaut ist, vor allem wenn es effektiv ist bzw. scheint, dann kommt man es selten wieder entkoppelt. So ist das eben mit Konditionierungen... :D

      Naja... Ich weiß nicht, ob ich jemanden hätte. Es gebe eventuell Menschen, die ich in Erwägung ziehen würde. Aber so lange ich sie nur vielleicht nehmen würde, finde ich ist das nicht gerade überzeugend oder ausreichend.
      Ich hab ja auch immer Angst davor, dass mein gegenüber nicht vertrauenswürdig genug ist, dass er es einfach weiter erzählt! :(
      Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich überhaupt nicht über Probleme spreche. Aber ich kratze mehr so an deren Oberfläche, vertiefe sie nicht. Weil ich genau weiß, dass wenn ich es zumindest Freunden erzähle, die es weiter geben, selbst wenn sie genau wissen, dass ich das nicht will. Aber wenn ich A etwas erzähle und B nicht, sich B aber mega Sorgen um mich macht und Rat bei A sucht, dann wird A es B auch sagen. Ich kann es ja irgendwo verstehen, aber ich fühle mich dann einfach so verraten! :crying blue:
      Aber das ist doch auch etwas komisch. Die Leute verlangen von mir, dass ich mit ihnen rede bzw. wollen es, aber sie geben mir nicht wirklich das Gefühl, dass ich ihnen wirklich zu 100% vertrauen kann.
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      ah also ich seh scho, du kennst dich aus im geschäft^^
      aber dann weißt du ja au, dass die veränderung von konditionierungen durch gegenkonditionierung passiert. in deinem fall mit deiner schwierigkeit, schwer mit anderen menschen über deine schwierigkeiten reden zu können, weil du bislang schlechte erfahrungen damit gemacht hast, wäre das, neue, bessere erfahrungen zu machen. aber auch die machst du nur, wenn du dich aktiv bemühst.

      das ist halt ein typisches "freundeskreis-problem". wird wahrscheinlich nahezu jeder hier kennen.^^ ich weiß auch nicht, wie du das besser machen kannst. vielleicht jemanden suchen, der eben nicht aus dem direkten freundeskreis kommt? wäre das eine idee?



      das geht vielen so, dass sie was ausprobieren, was helfen könnte, das nicht so gut klappt oder nur halb oder wie auch immer.
      dafür geht die dbt ja noch etwas weiter als nur "mach das und friss oder stirb", sondern fragt dann, was genau geholfen hat, woran es lag, dass es nicht geholfen hat usw. das ist natürlich nicht ganz einfach so nur für sich, aber vielleicht auch ein versuch wert. statt "irgendwas" mit etwas mehr system.

      probieren geht über studieren! :)
      Also ich muss gestehen, dass mit der dbt habe ich noch nicht ganz verstanden...

      Naja... Wen habe ich bitte außerhalb des Freundeskreises? Naja... Das Forum hier und K.! Verstehs nicht falsch, aber das Forum ist auch nicht immer das was ich brauche. Klar, hier bekomme ich Hilfe und bekomme Verständnis und fühle mich auch oft "geborgen" hier, aber ab und an brauch ich auch mal Nähe. Und naja... Ich denke nicht, dass K. die richtige Person ist um mich bei ihm auszuweinen. Auch wenn ich denke, dass ich das gerne tun würde... Aber... keine Ahnung! :(
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      die dbt (dialektisch-behaviorale therapie) ist eine spezielle therapieform für borderline-störungen. ich will auf keinen fall sagen, dass du borderline hast, aber au die bedienen sich "nur" verschiedener techniken aus der verhaltenstherapie. daraus war ein kleiner teil das, was ich dir vorgeschlagen hatte, zum lernen des umgangs mit gefühlen.

      ich finde es beruhigend zu hören, dass das forum hier nicht alles ist, was du dir wünschst. :D k. ist sicherlich die falsche person, da gebe ich dir recht. aber sonst.. hm... ich kenne dein soziales umfeld ja nicht, daher weiß ich nicht, wen es da noch so gibt.
      ok, anderer vorschlag noch ein schritt zurück. du hast geschrieben, es gäbe menschen, die du eventuell in erwägung ziehen würdest. wie wär's, wenn du erst mal über was einfacheres mit ihnen sprichst und schaust, wie sich das für dich anfühlt? ob das passt? dann kannst du immer noch mehr erzählen oder eben nicht.
      Das wären Menschen aus der Familie... Die will ich nicht mit reinziehen! Und dann gibt es da noch meinen Ex... Aber ich bin mir immer noch nicht sicher, was wir jetzt für ein Verhältnis haben. Also wie gut wir uns schon wieder verstehen, um das ich mit ihm über meine Probleme reden wollen würde...

      Was dbt bedeutet wusste ich, aber ich versteh diese Medothen noch nicht ganz... Das wollte ich damit sagen! :D
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.
      also thema krisenbewältigung (stresstoleranz) und umgang mit gefühlen :) (mein lieblingsthema *ironie*)



      stresstoleranz: mit stress und unangenehmen gefühlen zurecht kommen


      möglichkeiten, um schwierige gefühle auszuhalten, wenn sich die situation nicht gleich verändern lässt:

      - sich ablenken (durch aktivitäten, für jemand anders etwas schönes tun, mache etwas, was andere gefühle erzeugt: musik hören, lesen oder was lustiges im fernsehn schauen, wegschieben, rätsel machen, skills gegen selbstv*rl*tzungsdruck...)
      - sich beruhigen (mit allen sinnen, z.b. durch spazieren gehen, musik hören, was leckeres essen...)
      - den augenblick verbessern (gib deine aufmerksamkeit allen positiven aspekten deiner situation, die du finden kannst, gönn dir einen kurzen urlaub, mach dir selbst mut, erinnere dich an schöne erlebnisse...)
      - vor- und nachteile abwägen (von impulsivem / selbstv*rl*tzungsverhalten; kurz- und langfristig)
      - radikales akzeptieren der realität


      hausaufgabe:


      wähle 2 fertigkeiten aus, die du das nächste mal üben willst, wenn du dich aufgewühlt fühlst.


      beschreibe die situation, in der du warst, als du dich entschieden hast, die fertigkeit einzusetzen
      hat das geholfen, a) mit unangenehmen gefühlen bedürfnissen und gefühlen umzugehen und/oder b) irgendeinen konflikt zu vermeiden? JA/NEIN

      - falls JA, beschreibe, wie es gewirkt hat
      - falls NEIN, warum hat es deiner meinung nach nicht gewirkt?
      - falls du die übung nicht gemacht hast, erkläre bitte warum nicht, was kam dazwischen?



      umgang mit gefühlen:


      was kannst du machen, um häufiger positive gefühle zu haben?
      (ich beschränk mich hier mal auf "kurzfristig positive erfahrungen schaffen", alles andere würde den rahmen hier sprengen)


      - kurzfristig: mache angenehme dinge, die gerade möglich sind (mache häufiger etwas, das angenehme gefühle auslöst) und such dir jeden tag etwas aus der liste angehmer aktivitäten aus und mache es (-> da gibt's eine liste mit 100 schönen sachen, die man so machen kann :) was fällt dir ein?)



      hausaufgabe:


      - versuche, jeden tag wenigstens eine aktivität aus der liste positiver aktivitäten zu machen.
      - schätze dich jeweils vor und nach der aktivität ein (skala 0-10)

      0: ich bin außer mir
      2,5: ich bin ziemlich aufgeregt
      5: ich fühle mich ok
      7,5: ich fühle mich ziemlich gut
      10: ich fühle mich großartig


      tag, datum: ...
      aktivität: ...
      vorher/nachher: ...



      verstehst du jetzt besser, was ich sagen wollte?
      und kannst du dir vorstellen, etwas davon in den nächsten tagen mal so zu versuchen?

      ich bin der meinung, in begrenztem umfang kann man sich so auch schon selbst etwas helfen, aber es ist natürlich schwieriger als wenn man einen therapeuten oder so hat, der das mit einem macht und mit dem man dann au die probleme dabei besprechen kann usw.
      Versuchen will ich es auf jeden Fall! Ich möchte ja echt gerne voran kommen! Ich weiß nur nicht, ob ich das Durchhaltevermögen habe... Aber Versuch macht klug! ;)

      Danke auf jeden Falls fürs erneute Erklären. Hat mir jetzt auch beim Verständnis echt geholfen. Und die Aufmachung fand ich super süß! :P
      Jede Geschichte hat ein Ende. Doch im Leben ist jedes Ende auch ein Anfang.