vergangenheit abschließen

      vergangenheit abschließen

      hallo ihr lieben, ich brauche mal euren rat, meine tochter ist jetzt 23 und lebte einige jahre im heim da sie völlig aus der bahn war, ich habe mir damals hilfe beim jugendamt geholt um meine tochter zu schützen. als sie 13 war fing sie an mit alkohol, drogen, medikamente, sich selber zu v*rl*tzten, schule schwänzen, abhauen von zu hause usw. es war so ziemlich alles dabei was es gibt, ich hatte keine möglichkeit mehr an sie ran zu kommen. im heim wurde sie auch einer psychologin vorgestellt die nach mehreren sitzungen und tests mir sagte das meine tochter borderline hat, meine tochter lehnte aber jede weitere therapie ab da sie nicht einsah das sie hilfe braucht, mit 17 fing sie dann selber eine therapie an die sie mit ca. 20 wieder abbrach, weil sie meinte sie wäre ja gesund und alles ist ok, der kontakt zwischen ihr und mir war immer schwer gewesen, sie lehnte mich oft ab um dann wieder später kontakt aufzunehmen was ich auch immer zuließ. nun hatten wir wieder über ein jahr keinen kontakt und im dezember habe ich dann den kontakt aufgenommen, aber ich merke es ist schwierig, sie hat von der vergangenheit eine völlig falsche wahrnehmung, ich bin die böse mutter die das arme kind ins heim gesteckt hat, sie dreht alles so das es für sie passt und ich die böse bin, sie sagte mir das sie mit der vergangenheit abgeschlossen hat und mit mir einen neuanfang will, aber ich merke das ich damit nicht klar komme, sie erwartet von mir vertrauen und das ich ihr alles glauben soll was sie mir sagt, aber das kann ich nicht, sie verdreht ganz viele situationen aus der vergangenheit um nicht zu sagen sie lügt das sich die balken biegen, wenn ich versuche ihr zu sagen das es so nicht gewesen ist sondern anders reagiert sie gereizt und sagt nein ihre variante stimmt. ich habe mit der psychologin wo sie in behandlung war kontakt aufgenommen und habe versucht mir das erklären zu lassen, die psychologin sagte mir, meine tochter hat ihre wahrheit und ich habe meine wahrheit, ich habe ihr gesagt das geht nicht, denn ich kann meine wahrheit ja beweisen an hand von unterlagen usw. die psychologin sagte mir nur halt entweder ich kann damit leben oder halt nicht, und das ist mein problem, auf der einen seite sehe ich den mist den meine tochter alles gemacht hat, meine erinnerungen sind so als ob es gestern war, meine tochter dagegen will von der vergangenheit nix mehr hören und hätte damit abgeschlossen, ich habe das gefühl das sie das aber alles nur verdrängt. ich komm damit einfach nicht klar das sie so eine verschobene wahrnehmung von den dingen hat die in den letzten jahren so passiert sind. ich komm auch damit nicht klar das ich die böse mama bin die das kind ins heim gesteckt hat, denn das stimmt so nicht. ich kann auch mit der vergangenheit deswegen nicht abschließen weil die dinge für mich einfach nicht geklärt sind. was soll ich nur machen? wie soll ich mich verhalten wenn sie über etwas erzählt wo ich ganz genau weiß das sie lügt ?
      über ein paar antworten würde ich mich sehr freuen, bin ziemlich verzweifelt und weiß nicht wie und ob es weiter geht
      danke euch
      Hallo,

      erstmal ziemlich krass was du mit deiner Tochter durchmachen musstest. Ich kann verstehen, dass du die Vergangenheit nicht einfach so unter den Teppich kehren kannst und so tun als wäre alles wie immer. Die Aussage der Psychologin finde ich ziemlich plump, entweder damit Leben oder nicht. Ist leichter gesagt als getan, wenn man seiner eigenen Tochter nur helfen möchte. Vielleicht kannst du ja versuchen deine tochter nicht mehr mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren, wenn sie sagt, dass sie damit abschließen möchte. Ist sie immer noch so krass drauf, oder hat sich das gebessert? In dem Heim hat sie doch bestimmt auch eine Betreuung oder?

      lg
      Hallo SchwarzeRose42,

      meine Mutter macht zur Zeit ähnliches durch mit meiner Schwester wie du. Deshalb kann ich dich auch sehr gut verstehen. Auch wenn du das mit dem Heim beweisen kannst, für deine Tochter hat es sich so angefühlt wie sie es dir darlegt, das ist ihre Realität. Ich weiß nicht inwieweit sie damals da überhaupt miteinbezogen wurde, das sie es überhaupt verstehen konnte.

      Aber ich stimme mit meinen Vorredner überein, lass die Vergangenheit deiner Tochter gegenüber vorerst ruhen. Vielleicht kommt sie irgendwann von sich aus auf dich zu. Damit eure Bezihung eine Chance hat ist Vertrauen sehr wichtig. Versuche ihr ein bischen Vertrauen zu schenken, sie ist erwachsen, lebt ihr eigenes Leben, lasse sie fliegen, aber sei da als Wurzel, wenn sie auf die Nase fällt. ganz nach dem Spruch von Goethe: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

      – J. W. von Goethe


      Ich weiß es ist schwer, wenn du jemanden für das direkte Gespräch brauchst kannst du dich gerne bei mir melden.
      Hallo traurige Seele,
      vielen Dank für deine Worte, da meine Tochter schon 18 war als sie mit der Therapie anfing darf die Psychologin mir auch keine Auskünfte geben, ich hatte mir auch mehr Hilfe versprochen von ihr. Sie ist ja nicht mehr im Heim, jetzt ist sie 23 und hat eine Wohnung mit ihrem Freund zusammen, hat auch die Schule beendet, eine Ausbildung gemacht und hat einen Job, ich habe ihr auch gesagt das ich sehr stolz darauf bin das sie es soweit geschafft hat. Ich denke wenn ich mir damals keine Hilfe geholt hätte, wäre sie heute nicht soweit. Eine Betreuung hat sie nun auch nicht mehr da sie ja volljährig ist. Was ihr Leben in der Freizeit betrifft kann ich halt sehr wenig dazu sagen, wir haben ja jetzt erst seit kurzem wieder Kontakt, mir sind aber verschiedene Dinge aufgefallen, sie macht oft einen hektischen gestressten Eindruck auf mich, scheint viel unterwegs zu sein, Freunde treffen, mit dem Freund was unternehmen. Ist sicher nicht falsch aber es macht auf mich den Eindruck als ob sie vor etwas weglaufen will, so nach dem Motto wenn ich ruhig auf dem Sofa sitze denke ich nur nach, wenn ich ständig im Stress bin brauche ich nicht nachzudenken. Was mich auch W*nd*rt ist ihre Einstellung zu Besuchen, sie möchte bei sich zu Hause möglichst keine Besucher haben und möchte auch nicht bei anderen in der Wohnung zu Besuch sein. Sie sagte mir das sie sich am liebsten mit ihren Leuten draußen trifft, Cafe, Pizzeria oder ähnliches, nur halt nicht zu Hause. Da ich ein Mensch der sehr gern zu Hause ist, fällt mir das schwer zu akzeptieren vor allem weiß ich nicht warum, meine Tochter kann mir das aber auch nicht genau erklären.
      Danke und LG
      Hallo Sternenspringer,
      auch dir lieben Dank für deine Worte, ja genau das meine ich, ihre Realität ist völlig anders als meine und als es wirklich gewesen ist und das genau kann ich nicht verstehen, sie war fast 14 als sie ins Heim kam und sie war damit einverstanden, wir hatten auch Familienpfleger zu Hause aber auch das klappte nicht mal 2 Wochen, meine Tochter und ich waren nicht mehr in der Lage 3 Sätze zu sprechen ohne uns anzubrüllen da sie sich an keine Regeln halten wollte. Sie war dann auch der Meinung im Heim wäre alles anders und ganz toll obwohl man ihr sagte auch dort gebe es Regeln sogar mehr als zu Hause bei mir.
      Die Vergangenheit ruhen lassen genau das ist ja mein Problem. Wie kann ich das wenn ich die böse bin ? Das tut mir weh und ist auch falsch. Vertrauen? Da ist auch nicht allzuviel von da, ich denke das muss erst aufgebaut werden. Sie sieht das auch nicht so das ich mir Hilfe geholt habe um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen und das sie nicht in der Gosse gelandet ist sondern sie sieht es denke ich als Bestrafung an. Mich macht das alles sehr unsicher und dadurch ist auch von meiner Seite alles irgendwie verkrampft. Sobald ich was falsches sage weiß ich das der Kontakt wieder weg ist. Da reicht schon ein Satz aus wie beim letzten Mal. Da hatten wir recht guten Kontakt, dann hat sie sich 3 Wochen nicht gemeldet, ich habe ihr dann eine sms geschickt wie es ihr geht, ob alles ok ist weil sie sich lange nicht gemeldet hat, da kam eine sms zurück, sie lässt sich von mir keine Vorwürfe machen, was das soll usw. wir haben dann kurz telefoniert und ich habe ihr erklärt das es kein Vorwurf war sondern eine Frage, es brachte nichts sie fing an zu brüllen und ich dann auch und dann flog der Hörer wieder auf und das war es dann wieder für fast 1,5 Jahre. Was mich auch ehrlich gesagt nervt ist das sie wieder alles bestimmt, im Heim war es die ganzen Jahre so das sie selber entschieden hat ob und wann wir persönlichen Kontakt haben, wenn sie keinen Kontakt wollte habe ich mich im Hintergrund gehalten, wenn sie Kontakt wollte war ich sofort zur Stelle. Und heute ist das fast genauso, sie entscheidet wann wir uns treffen, wann sie mit mir telefonieren möchte, sie entscheidet es einfach. Ich kann nicht einfach so mal anrufen und fragen wie es ihr geht, das möchte sie nicht. Wenn sie Zeit hat meldet sie sich. Prima und ich sitze schön auf der Wartebank bis sie mal Zeit hat. Damit komme ich auch nicht so klar. Da ich gesundheitlich sehr angeschlagen bin kann ich auch nicht mehr viel unternehmen, lange Wege laufen geht z.b. nicht mehr, an manchen Tagen bin ich froh wenn ich meinen Einkauf hier um die Ecke hinter mir habe. Sie versteht das zwar aber sie möchte halt auch nicht immer hier zu mir kommen sondern möchte auch das ich in ihren ort komme wo sie wohnt und wir dort cafe trinken gehen, was mir aber zu beschwerlich ist. Auch das wird sicher noch ein Problem werden.
      Wir können auch gern mal persönlich reden danke für das Angebot.
      Wünsche dir einen schönen Tag
      LG Rose
      die psychologin sagte mir, meine tochter hat ihre wahrheit und ich habe meine wahrheit

      ich denke, dass das der wichtigste satz ist. ihr habt beide eure sichtweise, eure erinnerung an die ganze sache und die weicht voneinander ab. ich denke die "wahrheit", also wie alles gewesen ist liegt irgendwo zwischen euren beiden realitäten. und das ist auch völlig logisch, den das gehirn funktioniert nicht wie ein computer, der alle daten völlig wertfrei speichert. beim gehirn gibt es einen ganz wesentlichen zusammenhang mit den in der situation erlebten gefühlen. das heißt ich finde es ziemlich dreist, dass du deine tochter als lügnerin bezeichnest, denn für sie ist es so passiert wie sie sagt bzw. es hat sich so angefühlt. was in meinen augen der entscheidende punkt ist. für dich ist es ganau anders auch das muss man akzepzieren. aber wenn du nun versuchst, deine tochter von deiner "wahrheit" zu überzeugen kann sich euer verhätnis nicht bessern. von was willst du sie denn überhaupt genau überzeugen? das sie die "böse" ist?
      ich denke das ist alles nicht zielführend. ich würde das ganze thema mal ruhen lassen, einfach mal akzeptieren dass ihr unterschiedlicher auffassung über die vergangenheit seid und gut ist. bei gesprächen im hier und jetzt bleiben und nichts das alte streitthema immer wieder hochholen.
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      Hey, also ich bin jetzt mal jemand der aus der sicht einer tochter schreibt. Meine Geschichte mit meiner Mutter ist ähnlich, Drogen alk und sehr viel Streit und gebrüll, ich kam zwar nicht ins heim aber ich bin selber oft abgehauen um zu flüchten. Natürlich muss man als erstes sagen das IMMER zwei zu einem Problem gehören.
      Allerdings stelle ich mir die ganze Zeit die frage wie es überhaupt zu den grundproblemen gekommen ist, also mit drogen ect. Auch da gehören immer zwei zu. Ich finde es hört sich nämlich bei genau so an wie du es bei deiner Tochter beschreibst, wen Sie dir dir schuld gibt. Da du ihr die schuld gibst.ich will dir hier bestimmt nicht die schuld geben, nur vllt gibt es einfach sichtweisen deiner tochter die du einfach nie verstehen können wirst, sondern akzeptieren musst. Das sie ihre "wahrheit" der vergangenheit hat und diese im Moment fest behalten will ist vllt ein schutzmechanismus. Ich bin jedoch jicht der meinung die vergangenheit einfach so ruhen zu lassen, nicht drauf rum hacken, aber stück für Stück zusammen verarbeiten. Könntet ihr nicht mal zusammen zu einem therapeuten gehen?Vielleicht könntest du deine sichtweise in so weit ändern, das du wenn du auf sie zugehst nicht mehr gut und schlecht differenzierst, sondern wie wärst Mit dem gedanken: was haben wir in der vergangenheit gemacht bzw wie wollen und können wir jetzt in die Zukunft starten. Lass sie ihr leben das sie sich ja nun mal jetzt ohne dich aufgebaut hat leben, hinterfrage es nicht solange Sie dies nicht möchte. So schwer es ist, lass sie vllt in ruhe und hinterfrage nichr warum sie sich nicht meldet, auch wenn du es gut meinst, so wird sie diese frage immer falsch verstehen solange sie kein vertrauen zu dir hat. Und das Sie keinen besuch in ihrer wohnung haben will? Sorry aber das Sage ich zu meiner mutter auch weil es mir im Moment ein einblicn in meine privatsphäre ist, den ich ihr noch nicht zugestehe.

      Ich hoffe meine antworten helfen dir etwas sie vllt zu verstehen, wenn du mal fragen hast Meld dich ruhig, ich hoffe ihr bekommt das hin!

      LG hadas
      Hallo All lone,
      danke für deine Zeilen, also das Thema Wahrheit, ihre Wahrheit und meine Wahrheit sorry aber das kann ich so nicht stehen lassen, es geht mir nicht darum meine Tochter als böse dar zu stellen, obwohl sie ja den Mist eigentlich auch gebaut hat die Gründe dafür wüsste ich auch gern. Aber ich möchte das mal an einem ganz einfach Beispiel erklären. Sie kam ins Krankenhaus da war sie 14, ich bekam den Anruf vom Krankenhaus, zu der Zeit war sie schon im Heim und ist auch dort ständig abgehauen, da war der Grund weil sie sich einfach nicht an die Regeln halten wollte, genau wie zu Hause. Der Anruf kam in der Nacht und musste am nächsten Morgen zum Frühdienst, der Arzt sagte mir das keine Lebensgefahr besteht oder ähnliches, sie wäre wohl umgefallen und man würde sie im Krankenhaus durch checken und zur Beobachtung da behalten und das man bisher nichts gefunden hätte. Ich fuhr dann am nächsten Tag ins Krankenhaus und sprach mit der Arzt, der sagte mir alles ist ok. Am Tag drauf wurde sie wieder entlassen. Ca. 2 Wochen später hatten wir alle wieder einen Termin beim Jugendamt (HPG). Dort erzählte sie dann allen, das sie sich nicht aufregen darf und das sie schwer herzkrank wäre und deshalb ja im Krankenhaus war. Alle waren sehr erstaunt. Sie sagte dann, Mama das weist du doch, du warst doch da. Ich habe ihr dann gesagt das der Arzt nichts gefunden hätte bei ihr und sie kerngesund ist. Da flippte sie fast aus und meinte der Arzt hätte mir als Mutter das natürlich nicht gesagt das sie schwer krank wäre und nur ihr das gesagt. Ich rief am nächsten Tag nochmal sicherheitshalber den Arzt an der mir natürlich bestätigte das sie gesund war. Und nun mal die Frage ist kein lügen ? oder sich interessant machen ? also für mich ist das schon recht heftiges Lügen und davon gibt es noch reichlich mehr Geschichten. Und das kann ich auch nicht mit ihr Empfinden und mein Empfinden erklären. Aber ich denke auch ich drehe mich im Kreis.
      Danke jedenfalls für deine Meldung
      LG schwarzeRose
      Hallo schwarzeRose,

      bei mir ist das ganze genau umgekehrt. Mein Vater ist es, der alles umdreht und seine eigene "Wahrheit" hat. Laut ihm bin immer ich die böse gewesen, Schuld an allem, die Verrückte.

      Ich habe jahrelang dagegen angekämpft, versucht allen zu beweisen, dass ich "recht habe". Und irgendwann bin ich es leid geworden.

      Ich glaube mit sowas kann man nur abschließen, wenn mein einfach radikal akzeptiert. Du weißt wie es wirklich war, dass alleine zählt.

      Meine Therapeutin hat ganz lange versucht mit mir daran zu arbeiten, weil es für mich schrecklich war, dass fast alle ihm geglaubt haben. Sie hat mir oft und lange erklärt, dass man, wenn man sich lange genug einredet, dass es so und so war, dass selber glaubt. Vielleicht ist es bei deiner Tochter ähnlich. Gerade, wenn man Probleme hat, ist es am einfachsten, wenn man irgend jemanden hat, auf den man das alles abschieben kann. Für sie ist es wahrscheinlich einfacher damit umzugehen, als sich selbst einzugestehen, dass vieles ihr Fehler war.

      Ich denke, wenn du so große Probleme damit hast, dann solltest du vielleicht selber Hilfe suchen und annehmen um damit umzugehen. Sowas kann auch Eltern kaputtmachen und viele Angehörige suchen sich Hilfe.


      Versuch es zu akzeptieren wie es momentan ist. Ändern wirst du wahrscheinlich im Moment nichts können, vielleicht kommt deine Tochter irgendwann an einen Punkt, an dem sie sieht, was wirklich war.

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Hallo schwarzeRose,

      die Probleme mit deiner Tochter erinnern mich sehr an meine Stiefschwester und meinen Stiefvater.
      Bei meiner Schwester gab es die gleichen Probleme, nur das sie dann von zu Hause abgehauen ist, und nicht im Heim war. Jahrelang hat sie dann allen immer davon erzählt wie schlecht ihr Vater zu ihr war, und was ihr alles passiert sein soll als sie von zu Hause weg war. Irgendwie ist dann immer rausgekommen das sie lügt, aber das hat sie nicht gesehen und sich immer mehr in alles reingesteigert. Wir haben es dann gelassen mit ihr über sowas zu reden, auch wenns echt schwer war und man sich viele schlimme Sachen dadurch anhören musste.
      Aber vor 2 Jahren saßen wir zusammen, mein Vater, meine Schwester und ich. Und auf einmal haben Papa und ich von früher geredet, irgendeine Situation die meine Schwester immer ganz anders erlebt haben wollte. Aber an diesem Abend war es anders, sie fing auf einmal an zu weinen und zu entschuldigen, wir waren vollkommen perplex. Es kam so plötzlich das sie meinte sie hätte das alles ganz anders in Erinnerung, hätte manche Sachen einfach verdrängt und sich so zurechtgebogen das es für sie passte... Wir haben die ganze Nacht geredet und seit dem ist unser Verhältnis wieder viel besser geworden.
      Du musst bedenken das deine Tochter nunmal eine Krankheit hat, und vielleicht braucht sie diese für dich vollkommen unverständliche verquere "Wahreheit" um damit zurecht zu kommen. Eine andere Option als es erstmal akzeptieren zu müssen gibt es wohl leider nicht, wenn du den Kontakt beibehalten möchtest. Das ist sehr sehr schwer, dass weiß ich schon als Schwester, für eine Mutter muss es nochmal viel krasser sein.
      Vielleicht wird sie früher oder später einen klareren Blick für die Realität bekommen, vielleicht auch nicht. Aber es wird eurer Beziehung nichts bringen wenn ihr immer wieder diesen Streitpunkt habt.

      Liebe Grüße, deep
      Hallo deep,
      ich danke dir für deine Zeilen, ich hoffe das meine Tochter auch mal soweit sein wird um auch die andere Sichtweise zu realisieren. Ich denke auch das es eine Art Schutzmechanismus sein kann. Nur leider sieht sie halt nicht das sie krank ist, für sie ist alles in Ordnung. Ich kann nichts anderes machen als die Vergangenheit erstmal nicht mehr zu erwähnen. Das habe ich langsam verstanden *g* aber das ist auch verdammt schwer.
      Liebe Grüße
      schwarzerose
      Ich möchte mich bei allen die sich zu Wort gemeldet haben herzlich bedanken, das ich nichts ändern kann habe ich nun wohl verstanden obwohl es mir sehr sehr schwer fällt. Ich werde mal schauen ob ich in meiner Gegend eine Selbsthilfegruppe für Angehöre von psychisch Kranken finde, vielleicht hilft mir das weiter. Oder mal ein Gespräch mit einem Therapeuten führen wie ich damit am besten umgehen kann.
      Ich danke Euch ganz herzlichst und wünsche Euch für die Zunkunft alles Liebe.
      Eure Schwarze Rose
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